Original geschrieben von Rudi
Ist es nicht "Strafe genug", wenn jemand todunglücklich und voller Groll und Haß aus der Welt scheidet?
Da widerspreche ich Dir, Groll und Haß wählt doch kein Mensch selbst! Wenn wir dem Menschen freien Willen zusprechen, heißt das nicht gleichzeitig, daß er diesen auch in Anspruch nimmt. Noch ein Beispiel: nach C.G.Jung erbst Du auch Ängste Deiner Vorfahren wie z.B. Fluchtgedanken oder Leiden während der Kriegsgefangenschaft Deiner Großeltern können in Deinen Träumen erscheinen, da das „kollektive Unbewußte“ positive wie negative Erinnerungen Deiner Vorfahren gespeichert hat. Für viele menschen bleibt diese Erb-Last lebenslänglich unüberwindbar. Mit meiner Familie habe ich einen großen Groll gegen den Kriegsgegner, der die Heimat geraubt hat, mitgeerbt. Ganz zu schweigen von „anerzogenen“ Aggressionen, Antipathien oder Neid/Rache/Wutgefühlen... davon mußt Du Dich erst einmal distanzieren, um FREI zu sein! Mit der Vertreibung aus dem Paradies haben wir die „Schuld“ entdeckt, die gleichzeitig schwere Last wie Entwicklungschance darstellt, typisch menschlich. Jedes Schuldgefühl untergräbt den Eigenen Willen, die Selbstbestimmung und ich finde, jemand verdient nur „Strafe“ für das, was er eigenverantwortlich getan hat. Schuldgefühle entstehen doch wohl bei nicht eigenverantwortlichem Handeln, oder?Original geschrieben von Alzii Wie kann etwas, das man selbst wählt, eine "Strafe" sein?
lg rudi