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Wie wird die "Juristendiktatur Deutschland" zur Demokratie?

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AW: Wie wird die "Juristendiktatur Deutschland" zur Demokratie?

Zeilinger,
mit der Stärkung der Autonomie von Staatsgewalten soll seit Locke und Montesquieu verhindert werden, daß sich die Machtschere zwischen Mächtigen und Ohnmächtigen derart spreizt, wie wir das inzwischen überall feststellen mit vielfältigen Auswirkungen auf unser Machtgefüge. Das Auseinanderklaffen der Vermögensschere ist keine vorübergehende bakterielle Erscheinung. Bandenbildungen, beispielsweise der Versuch, die Hells Angels bundesweit zu verbieten, die merkwürdigen Kooperationen zwischen Medien und Justiz, die beispielsweise bei der SPIEGEL-Attacke gegen den Rapper Bushido offenkundig wurde, auch wenn das Volk noch nicht kapiert hat, was los ist, wenn notarielle Verträge an die Presse gelangen, Mobbing in vielfältigen Varianten bis hin zu Amok und Terror sind die Quittungen für die Unwirksamkeit der vielgepriesenen Gewaltenteilung. Ist ja auch kein Wunder, denn weder den Mächtigen noch den Ohnmächtigen ist bekannt, was genau Macht macht und Machtzuwächse garantiert ...

Womit könntest Du die Wirksamkeit der Gewaltenteilung beweisen oder wenigstens glaubhaft machen?

Die "Explorative", das prüfende Volk ist sozusagen der Endverbraucher, der Endbetroffene, Endverarschte, dessen Feedback nichts wert ist, weil er keine Ahnung von Recht hat, ja sich nicht mal für das Wichtigste interessiert, was ihn tatsächlich zum Sourverän von Demokratien machen würde! Und nachdem 8 Millionen "Ohnmächtige" in Österreich bzw. 80 Millionen in Deutschland unheimlich viel Macht haben, wenn sie nur ein wenig am gleichen Schnürchen ziehen, könnten sie die Puppen ganz oben wundervoll nach ihrer Pfeife tanzen lassen, wenn sie wollten. Jede r Ohnmächtige hat aber ein kleines bißchen Angst vor dem, der über ihm steht, und genau dieses Bi§chen reicht völlig aus, um über viele Jahre etwas zu inszenieren, was keinen Beifall mehr findet und irgendwann in einem der dann immerwieder mal fälligen Staatsbankrotte endet.

Es wird dir nicht gelingen, mich davon zu überzeugen, daß sich durch die Gewaltenteilung die Machtdynamik so begrenzen läßt, daß deutlich weniger Machtmißbrauch möglich wird. Die leichteste Übung für den kontrollunfähigen "kleinen Volksherrscher" ist, Machtmißbrauch nicht zu erkennen. Das geht, indem man z. B. Menschen, die Machtmißbrauch erlebt haben, sagt, sie seien bedauerliche Einzelfälle, und sich dann umdreht und weggeht. Wenn jeden Tag einer, der Macht hat, nur einen einzigen Abhängigeren über den Tisch zieht, sind das in Österreich derzeit rund 8,5 Millionen Einzelfälle pro Tag ...

In Deutschland gibt es aus gutem Grund keine Statistiken über Machtmißbrauch.

Selbstverständlich schaffen Politiker nur solche Gesetze, an die sie sich selbst auch halten können! Was denn sonst? Doch kommen wir bei diesem enorm wichtigen "Schwarmirrtum" nie auf eine Ebene, um darüber nachzudenken, was man gegen die vielen Ungerechtigkeiten und daraus entstehendes Unrecht tun kann, wenn Du denkst, die würden uns von Außerirdischen durch's Ozonloch gebeamt ... Alles, was menschliche Gemeinschaften, gleich welcher Größe belastet, ist massenhaftes Verhalten, daß nicht recht ist. Und um da was dagegen zu tun, muß eine Kontrollinstanz so arbeiten, daß Abgreifer, Beschei§er, Machtsauger kaum Spielräume bekommen, um andere über den Tisch zu ziehen.

Wie solltest Du konkret Machtmissbrauch von Juristen erkennen können?
Gibt es in Österreich eine Institution, die ihn (vertrauenswürdig) amtlich beschildert?
Jedes Problem, nicht nur ein soziales, muss einmal genau analysiert werden, bevor man nach Lösungsansätzen sucht.
Jedes Problem zwischen Menschen wird zu einem "Sozialkonflikt", dessen Nichtlösung bei massenhaftem Auftreten solcher Störungen eine Krise produziert! Doch der Wille zum genauen Analysieren geht nur bis zu der Grenze, die uns unser Unterbewußtsein setzt, um unser Machtpöstchen in der jeweiligen, hochdynamischen und damit für Veränderungen sehr "anfälligen" Machthierarchie nicht zu gefährden ...!! Schon eine Vorahnung reicht, um sich entsprechend "kollektivdestruktiv" zu verhalten und zusammen mit vielen anderen genau die "Jenseitssauhäufen" zu produzieren, die sich nach katastrophalen Abstürzen immerwieder aufrappeln und erneut auf dem Gemeinschaftsglücksberg nach oben krebseln, um dann irgendwann wieder in die Tiefe zu sausen, wenn es oben zu eng geworden ist.

Und so weiter, und so weiter?
Ich finde NEIN!

Wir könnten diesen elenden "AUF-UND-AB-MECHANISMUS" mit ein bißchen weniger Unterwürfigkeit, ein bißchen mehr Selbstbewußtsein an der rechten Stelle und dem Gewußtwie auch so gestalten, daß wir jung ganz unten anfangen, dann jeden Tag mit unseren Partnern ein bißchen schönere Aussichten genießen beim Hochklettern und irgendwann am Lebensende ganz oben ankommen, ohne andere am selben genußvollen Leben gehindert zu haben. - Ich weiß, daß dies möglich ist. Wer mir nicht glaubt, möchte bitte wenigstens einen Anhaltspunkt nennen, der seine Zweifel rechtfertigt, um selbst nicht unglaubwürdig zu werden ... Dann kann auch das kleinstmögliche Gefühl von Unfreiheit entstehen oder das größtmögliche Gefühl von Freiheit.
 
AW: Wie wird die "Juristendiktatur Deutschland" zur Demokratie?

Das Auseinanderklaffen der Vermögensschere ist keine vorübergehende bakterielle Erscheinung. Bandenbildungen, beispielsweise der Versuch, die Hells Angels bundesweit zu verbieten, die merkwürdigen Kooperationen zwischen Medien und Justiz, die beispielsweise bei der SPIEGEL-Attacke gegen den Rapper Bushido offenkundig wurde, auch wenn das Volk noch nicht kapiert hat, was los ist, wenn notarielle Verträge an die Presse gelangen, Mobbing in vielfältigen Varianten bis hin zu Amok und Terror sind die Quittungen für die Unwirksamkeit der vielgepriesenen Gewaltenteilung. Ist ja auch kein Wunder, denn weder den Mächtigen noch den Ohnmächtigen ist bekannt, was genau Macht macht und Machtzuwächse garantiert ...

Womit könntest Du die Wirksamkeit der Gewaltenteilung beweisen oder wenigstens glaubhaft machen?
Deine oben beschriebenen, zweifellos vorhandenen Missstände sind mMn nicht auf die Gewaltenteilung zurückzuführen, sondern auf die
zu weit verbreitete Gier nach All-Macht,​
die Hand in Hand geht mit der
Gier nach dem schnellen Geld.​

Der Leitgedanke jedes Einzelnen muss werden,
Womit will ich mich zufrieden geben ?​
und nicht, wie er jetzt hauptsächlich vorhanden zu sein scheint:
ich will so schnell wie möglich ein Maximum an Macht und/oder Geld, egal wieviele andere dadurch auf der Strecke bleiben.​
Noch einmal zur Gewaltenteilung.
Wie soll ein Staat funktionieren, wenn es
nur eine Legislative,
nur eine Exekutive oder
nur eine Judikative​
gibt ? Gesetze können sich noch so perfekt lesen und anmuten, wenn sie niemand vollzieht. Auch wird es nicht gehen, wenn die Exekutive beim Vollzug der Gesetze Wege außerhalb des Rechtsstaates geht.

Außerdem - was soll denn die Alternative zur Gewaltenteilung sein ?

Die "Explorative", das prüfende Volk ist sozusagen der Endverbraucher, der Endbetroffene, Endverarschte, dessen Feedback nichts wert ist, weil er keine Ahnung von Recht hat, ja sich nicht mal für das Wichtigste interessiert, was ihn tatsächlich zum Sourverän von Demokratien machen würde! Und nachdem 8 Millionen "Ohnmächtige" in Österreich bzw. 80 Millionen in Deutschland unheimlich viel Macht haben, wenn sie nur ein wenig am gleichen Schnürchen ziehen, könnten sie die Puppen ganz oben wundervoll nach ihrer Pfeife tanzen lassen, wenn sie wollten.
Ich versuche es mit weniger Worten auszudrücken: Zur Unterdrückung gehören auch mindestens zwei: Einer der unterdrückt und ein anderer, der sich unterdrücken lässt.

Es wird dir nicht gelingen, mich davon zu überzeugen, daß sich durch die Gewaltenteilung die Machtdynamik so begrenzen läßt, daß deutlich weniger Machtmißbrauch möglich wird.
Auch das gehört zur funktionierenden Demokratie: eine eigene Meinung zu haben, ohne die des anderen auszuklammern, d.h. die gleichzeitige Existenz mehrerer, auch gegensätzlicher Meinungen nebeneinander.

Wie solltest Du konkret Machtmissbrauch von Juristen erkennen können?
Gibt es in Österreich eine Institution, die ihn (vertrauenswürdig) amtlich beschildert?
In Österreich haben wir seit ein paar Jahrzehnten 3 Volksanwälte (bestellt von den 3 stärksten Parteien), die Normalverbrauchern helfen, auch gegenüber den Behörden zu ihrem Recht zu kommen.
Im Gesundheitsbereich gibt es auch einen Patientenanwalt, der den Ärzten und den Sozialversicherungen auf die Finger schaut.

Dann kann auch das kleinstmögliche Gefühl von Unfreiheit entstehen oder das größtmögliche Gefühl von Freiheit.
Ist auch ein Wunsch von mir, neben gewissenhaften und verantwortungsvollen Richtern.

Liebe Grüße

Zeili

PS: Ich möchte vorschlagen, die Beiträge aus Gründen der Übersichtlichkeit kürzer zu halten.
 
AW: Wie wird die "Juristendiktatur Deutschland" zur Demokratie?

Zeilinger,
ich schrieb, daß die Mißstände (Auswüchse), die man als "Kompensationsmächte" bezeichnen könnte, die Quittung für das Versagen der Gewaltenteilung sind. Die Ursache ist etwas anderes. Und was z. B. mafiöse Strukturen schafft in unserem Rechtsstaat, steht letztlich auch als Ursache für das Versagen der drei Staatsgewalten im Raum. Leider noch weitgehend unbekannt.

Allmachtsgier, Gier überhaupt sind ebenfalls Folgen von etwas, das mit Unzufriedenheit im unmittelbaren Zusammenhang steht. Doch leisten wir uns ja die Gesetzgebung, die ausführende Gewalt und das Verhaltensregulativ Justiz, um all das, was menschlich ist und gerne unmenschlich wird, damit keine belastenden Auswüchse, Fehlentwicklungen, Mißstände entstehen!

Noch nie gab es einen Staat, in dem nur eine der drei Staatsgewalten vertreten war! Monarchen, Diktatoren, auch Oligarchen haben gerne alle Gewalten auf sich vereinigt. Das verhinderte Entwicklungen zu demokratischen Gemeinschaften zunächst. Irgendwann schlug das aber in die Forderung und Förderung von Volksherrschaften um. In großen Gemeinschaften geht es überhaupt nicht ohne systematische Aufteilung in unterschiedlichste Kompetenzbereiche. Nur sollte in jedem Fall gewährleistet sein, daß auch die Kontrolleure kontrolliert werden und jeder Kompetenzbereich das gemeinsame Ziel aller nicht aus den Augen verliert. Regeldeppen verlieren gerne das allem übergeordnete Ziel aus den Augen, wenn sie sich von ihrem eigenen Ziel treiben lassen.

Ich schlage keine Alternative zur Gewaltenteilung vor, aber eine Ergänzung durch die vierte Gewalt, das Volk, also jeden Einzelnen, der einfach lernen muß, wie er kontrolliert, was andere tun, egal wie mächtig sie sind. Damit es nicht so viele gibt, die sich unterdrücken lassen! Meinungsstreit dazu ist davon unberührt, wenn ein flankierendes System von Regeln Belastungen jedweder Art verhindert, die zu ungerechten Vorteilsnahmen führen.

Daß es in Österreich Volksanwälte gibt, finde ich gut. Ich habe sowas schon vor vielen Jahren für Deutschland vorgeschlagen, stehe noch heute hinter einer Instanz aus Bürgern, die jederzeit von einem Gerichtsweg aus angerufen werden kann, um beklagte Verletzungen des rechtlichen Gehörs zu beurteilen und Rechtsfälle ggf. an andere Spruchkörper zu verweisen sowie bei Häufung von Reklamationen schlampig arbeitende auch zu schließen. (Spruchkörper sind Gerichte.)

Ich hoffe, mein Geschwätz war nicht zu large. Auch liebe Grüße!
 
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AW: Wie wird die "Juristendiktatur Deutschland" zur Demokratie?

heut am tag der mutter kriegt das kind ein stückchen zucker
 
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