AW: Haben Juristen ein Verhältnis "mit oder zur" Demokratie?
Da ICH schon mal einige Jahre bei Vater Staat angestellt war, nämlich in einer Verwaltung, weiß ich sehr wohl aus Erfahrung, dass die sich erst mal gegenseitig schützen - das ändert sich erst, wenn sich die Fakten nicht mehr leugnen lassen - wie ich ebenfalls aus eigener Erfahrung weiß, da ich schon mal diejenige war, die diese Fakten geliefert hat!
Liegt aber insgesamt mehr daran, dass sie ihrer eigenen Wahrnehmung nicht trauen, wenn ihnen irgendein Fachmann sagt, sie seien nur zu blöd!
Aber darüber wurden schon Bücher verfasst, das brauche ich nicht zu wiederholen!
Die wenigsten sind ja auch zu blöde. Sie werden nicht gut informiert. Und was sich daraus entwickelt, wird dann zu einem Bollwerk von Blöden, die sich gegenseitig plagen.
Wenn der Staat die Stellen von pensionierten Richtern umd sonstigem juristischen Personal nicht neu besetzt und stattdessen einige wenige von Standort zu Standort jagt, ist es kein Wunder, wenn diese dann überlastet sind. Also hat er sehr wohl damit zu tun.
Für deine Überspitzung der von deiner Anwältin emotional wahrgenommenen Situation gibt es keine Nachweise. Welche Leute in der Justiz arbeiten, wie alt sie sind, steht in einschlägigen Statistiken. Die ergeben ein ganz anderes Bild. Die meisten Richter sind nur einem Spruchkörper zugeteilt. Von "Wanderadvokaten" oder "Feuerwehr-Richtern" ist mir nichts bekannt. Die Herrschaften sind in der Regel sehr seßhaft.
Allerdings müßte die Justiz besser ausgestattet sein. Personalmäßig, finanziell und vor allem mit mehr Vertrauen von Bürgern. Dafür tun Politiker eindeutig zu wenig. Nicht nur das. Sie leisten sogar Gegenteiliges in rauhen Mengen. Beispielsweise durch die Behauptung, wir würden in einer Demokratie leben. Steuerexperten wissen, daß in den Ländern, in denen Bürger ihrem Staat vertrauen, auch sehr hohe Steuern bezahlt werden und die Schattenwirtschaft kaum eine Rolle spielt!
Dass viele Menschen keine Ahnung haben, wie man mit Richtern usw umgeht, kann man ihnen wohl kaum anlasten - in der Schule kriegt man es nämlich NICHT beigebracht und es ist Glückssache, auf jemanden zu treffen, von dem man das lernen kann.
Sowieso kann man 's erst lernen, wenn man mal mitkriegt, dass es auch anders geht!
Selbst wenn man es in der Schule beigebracht bekäme, würden sie dieses Wissen dann kaum nutzen, weil die meisten Menschen feige Hosenschei§er sind. Was sie versäumt haben, interessiert sie meist nicht mal, wenn sie alles versiebt haben, weil das ihr Selbstbewußtsein noch weiter nach unten ziehen würde. Das ist mit den weit verbreiteten Ohnmachtsgefühlen ja schon so weit unten, daß es ein Witz ist, in demokratischen Verhältnissen leben zu wollen. Die meisten "Blöden" und "Regeldeppen" haben bestenfalls einen herzensguten Tyrannen verdient, sofern sie bereit sind, aus Bildung mehr Lustgewinn zu ziehen als aus dem, was abend für abend aus zig TV-Kanälen in ihr Wohnzimmer schwappt.
Wieso DAS Gesetz? Es ist doch meistens ein ganzes Geflecht von Gesetzen, es muss subsumiert und ausgelegt werden und was weiß ich noch...
Aber selbst wenn nur ein Gesetz relevant ist - ein überlasteter Richter "funktioniert" einfach nicht gut!
Das ist auch einer der vielen herumgeisternden "Schwarmirrtümer".
Wo hat jemals ein Volk vereinbart, daß Juristen Gesetze subsumieren, auslegen dürfen? In Gesetzen sind Rechte und Pflichten beschrieben. Und weil große Menschenhäufen dazu neigen, aus menschlichen Schwächen unmenschliche Stärken zu entwickeln, schufen Herrscher (Juristen) üppige Regelwerke! Damit entstanden machtvolle Kompensationsrahmen für die vielen unterschiedlichen Möglichkeiten kreativer Ungerechtigkeiten, um Gerechtigkeit nachträglich herzustellen.
Irgendwie scheint das gerne aus dem Blickfeld zu verschwinden bei der Konzentration auf interessante Details. (Man denke nur mal an die in den Archiven der Justiz abgegriffensten Akten, die unter Bergen unberührter zum Vorschein kommen, wenn man die Aktenzeichen kennt. Sexualstraftaten ermitteln und beurteilen ist weitaus beliebter als im Bereich Wirtschaftskriminalität auf spannende Fakten zu stoßen. Da können dann auch mal ganze Lastwägen voll Ermittlungsakten entstehen, aber auch verschwinden ... (Ich habe einen Fall, da verschwanden 500 Ordner auf Dienstwegen und das Unternehmen, das man um sehr viele Originalakten erleichtert hatte, brach zusammen. Am Justizstandort Hechingen brachen nach Informationen des Inhabers der renommiertesten Kanzlei am Platze einige Unternehmen zusammen, weil die Türe zum Zimmer des Richters nicht mehr aufging wegen zu vieler Akten in und um den Schränken des Wirtschaftssenats ...)
Macht ist etwas sehr gefährliches!
Und Ohnmacht erst ...
Der Schwarmirrtum, daß Bürger sich auskennen müßten im Kompetenzmonopol der Juristen, entstand ursprünglich auf sehr merkwürdige Weise. Dargestellt hat das der "HOSENENTSCHEI§ER" SIRENE im Post 1957590 von politik-forum.eu. Ein erfahrener Jurist schrieb nach einer kleinen Hetzkampagne gegen ihn mal folgendes:
"Man mag zu dessen Thesen stehen, wie man will und meint, aber es gibt hier wohl kaum einen weiteren User, der derart sachlich und fundiert argumentiert, wie UserIn SIRENE." Defakto können Rechtsuchende ein kleines Leiterchen an die Mauer zum Kompetenzmonopol stellen, hochklettern, und Juristen zurufen, wohin sie laufen müssen, wenn sie sich in ihrem Irrgarten aus §§ und Kommentaren verlaufen ...
Ein Beispiel: Die wohl häufigste Rechtsverletzung ist die Schädigung anderer. Die ist mit allen Rechtsverletzungen verbunden, wird aber nur in krasseren Fällen beklagt. In Deutschland steht für die Konkretisierung der Wiedergutmachung angerichteter Schäden der § 249 BGB zur Verfügung. Der beschreibt sehr präzise, was möglich ist an Schadensersatz. Meine Befragungen (intensiv unter hunderten Betroffener, weniger intensiv unter tausenden) hat ergeben, daß Anwälte ihre Mandanten über dieses Gesetz nur scheibchenweise aufklären. In der Regel so, daß irgendwann ein Vergleich möglich wird!
Vergleiche sind sehr beliebt bei Anwälten, Gutachtern und Richtern, weil sie damit langwierige Verfahren drastisch abkürzen können und selten für ihren Schei§dreck zur Rechenschaft gezogen werden.
Raben sind kluge Tiere ...
Meist gibt es nur ein "Zielgesetz". Und das wird von weiteren Gesetzen flankiert, damit Rechtsuchende ggf. schnell und sicher von ihren Anwälten zu diesem Ziel geführt werden können. Was tatsächlich abgeht, habe ich am Beispiel "Schmerzensgeldanspruchsdurchsetzung" mal auf einer Seite beschrieben, die von Juristen gerne besucht worden ist. Wer die Macht des Monsters Google stabilisieren will, muß nur "schmerzensgeld-fuzzy trabi" in die Suchmaschine eingeben und landet dann gleich auf einer Fun-Seite, auf der das "rechte Auge" so groß werden kann, daß man über sein komisches Aussehen lachen muß, schaut man in den Spiegel ... Wer die Metasuchmaschine MetaGer mächtiger machen möchte, unterstützt damit auch den Entwickler Dr. Sander-Beuermann. Der hat mein Engagement mal mit einer Sonderprogrammierung unterstützt, bevor Google auf dem Markt war. Mittlerweile verdient Google mit solchen Sonderprogrammierungen so viel Geld, daß Google bald nicht mehr weiß, wohin damit ... Wer damals nach Begriffen suchte, die nach Verkehrsunfällen oder Medizinschäden interessant werden für Betroffene, bekam meine Internetseite als LINK in roter Schrift vor allen anderen LINKs als Empfehlung präsentiert ...)
Na, wenn du eine Methode hast, wie man "Dumme" klug macht - her damit!
Aber gerne. Du mußt nur deinen Eimer hinhalten.