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Wie kommt der Freie Wille zu Entscheidungen?

Auch hier behaupte ich, dass für den Zufall exakt dasselbe gilt wie für die Notwendigkeit. Wenn der Zufall die Freiheit an dieser Stelle schreddert, dann genauso die Notwendigkeit. Wenn die Notwendigkeit nicht im Widerspruch zur erlebten Freiheit steht, dann auch nicht der Zufall.
Okay, Du sagst, dass logische Folgerichtigkeit äußere Notwendigkeit letztlich wechselseitig irreduzibel sind.
Brandom versucht anhand seiner Exegese der 'Phänomenologie des Geistes' hier eine Brücke zu bauen bzw. zu zeigen, dass Hegel diese Brücke bereits gebaut hat.
Ich werde, wenn ich wieder mehr Zeit habe, versuchen darzustellen, wie er das meint, aber ich habe von dem sehr dicken Buch erst 200 Seiten gelesen.
Zustimmen würde ich Dir, dass der gesamte Naturalismus eigentlich nur Regularitäten/Regelmäßigkeiten kennt, aber keine Notwendigkeiten. Da Naturgesetze streng genommen Notwendigkeiten implizieren (sonst wären sie kein Gesetz), kann man von ihnen eigentlich nicht reden.
Brandom geht da aber den Weg der normativen Entwürfe, die Theorien des Inneren und Äußeren, sowie auch Theorie und Praxis verbinden wollen. Wir können und müssen unsere normativen Festlegungen entweder theoretisch erklären oder praktisch einlösen. Tun wir beides nicht, hat der anderen im Spiel des Gebens und Verlangens die Berechtigung uns nach den Gründen zu fragen. Liefern wir diese und werden sie akzeptiert, ist alles in Ordnung, liefern wir keine, sinkt unser sozialer Kontostand.
 
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Okay, Du sagst, dass logische Folgerichtigkeit äußere Notwendigkeit letztlich wechselseitig irreduzibel sind.
Letztlich Ja. Ein einfaches Bild ist die Münze mit ihren beiden Seiten, nur dass in diesem Fall von innen und außen statt von oben und unten die Rede ist. Äußere Notwendigkeit und Zufall sind die eine Seite, die nur ein unvollständiges Bild ergibt. Gründe und Freiheit sind die andere Seite, die für sich alleine ebenfalls keine vollständige Beschreibung darstellen kann.

Worauf Brandom genau hinaus will, ist mir noch nicht ganz klar. Aber wenn er das Verbindende der beiden Perspektiven aufzeigen und den scheinbaren Gegensatz vermitteln will, gehen seine Gedanken in dieselbe Richtung wie meine. Was in meinen Augen aber nicht geht, ist eins von beiden als fundamental, das andere als peripher, eins als wirklich, das andere als illusionär zu betrachten. Dem Reduktionisten erscheint das Innenleben als Illusion, dem Konstruktivisten ist die Außenwelt substanzlose Vorstellung. Das sind spiegelbildliche Verirrungen.
 
Worauf Brandom genau hinaus will, ist mir noch nicht ganz klar. Aber wenn er das Verbindende der beiden Perspektiven aufzeigen und den scheinbaren Gegensatz vermitteln will, gehen seine Gedanken in dieselbe Richtung wie meine.
Er geht (schon im ersten großen Buch) in die Richtung, dies in einem Modus der Sprachspiele, mit Behauptungen und Festlegungen auf Behauptungen zu verbinden. Manche werfen ihm vor, das sei semantischer Idealismus, ich finde das nicht, er selbst sagt auch irgendwo man müssen nicht 'die Welt verlieren' und er sieht sprachliche Praktiken (hatte ihn dazu in einer heutigen Antwort an @Chris M zitiert) als sehr konkret an. Er verfällt also nicht auf simple Abbildtheorie der Sprache überhaupt kann mit ihn eines nun gar nicht vorwerfen, dass er philosophisch naiv sei.

Bis ich wieder zum lesen komme, können wir ja versuchen diese Welten ebenfalls zu verbinden, dass der Empirisimus bei ihn durch ist, kannst Du ebenso als gesetzt betrachten, wie der zu ausgedehnte subjektive Phänomenalismus. Sein Argument in kürzester Form: Mit dem 'es scheint'-Operator spielen Phänomenalisten ein doppeltes Spiel, indem sie etwas behaupten, von dem sie dann zurück rudern. In dem sie die Reichweite ihrer Behauptungen anpassen und sich im Grunde auf nichts festlegen, suggerieren sie, sich nicht irren zu können.
 
Ich schwärme nicht für den Kompatibilismus, er war mir eher unsympathisch, inzwischen habe ich mich dran gewöhnt.
Es gab bislang eher den Eindruck das du ein Fan vom K. wärst.
Ich kann ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen wie und vor allem warum man sich wirklich daran gewöhnt.
Ich habe meine Theorie warum Menschen das tun, nur teile ich die Motive nicht, was vielleicht der Grund dafür ist.
Wie gesagt:
Unterm Strich tut der K. nichts anders als zwingende Notwendigkeit zum freien Willen zu erklären.
Wenn man sich nicht unbedingt einen freien Willen wünscht ist das ähnlich schräg wie wenn jemand der sich Einhörner wünscht alle Pferde zu Einhörner erklärt.
Aber: Für jemanden der sein Leben ohne Einhörner nicht ertragen kann, mag das sinnvoll sein. Ähnlich wird es auch beim anderen sein.
 

Wie kommt der Freie Wille zu Entscheidungen?​


Möglicherweise durch Intelligenz.

Wozu gibt es eine Führerscheinprüfung, wenn vorher alles festgelegt ist ?
 
Wozu gibt es eine Führerscheinprüfung, wenn vorher alles festgelegt ist ?
Du scheinst das mit "alles festgelegt" nicht verstanden zu haben.
Wenn alles festgelegt ist, dann ist es auch die Führerscheinprüfung.
Ebenso ob du bestehst und sogar jeder Atemzug den du dabei machst.
Jedes Blinzeln usw.
Jetzt klarer was mit alles ist festgelegt gemeint ist?
 
Du scheinst das mit "alles festgelegt" nicht verstanden zu haben.

Du scheinst nicht verstanden zu haben, dass ich das verstanden habe.

Wenn alles festgelegt ist, dann ist es auch die Führerscheinprüfung.
Und eben das Ergebnis.
Jetzt klarer was mit alles ist festgelegt gemeint ist?

Ich weiß nicht recht, was so Sprüche bedeuten sollen.

Vielleicht determiniert.

Wenn alles determiniert ist, ist auch alles gleichbedeutend klar.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Hängt ein Testergebnis von einer Determiniertheit von allem und jedem ab oder von einer Richtigkeit des Geforderten ?
 
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