• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Wie frei ist der menschliche Wille?

Werbung:
Der Gedanke als Essenz unseres Geistes
entsteht nicht willentlich, aber die Reflexe
auf den Gedanken schon?

qed
 
Der Gedanke als Essenz unseres Geistes
entsteht nicht willentlich, aber die Reflexe
auf den Gedanken schon?
Reflexionen würde ich hier eher sagen, wenn wir uns nicht sprachlich verheddern wollen, aber inhaltlich: Ja.
Es gibt da eine lesenswerte, wenn auch etwas schwierigen, Darstellung von Brandom, aber sie fächtert das ganze Feld schön auf:
„Der explanatorische Rahmen, in dem der Begriff des praktischen Begründens arbeiten soll, ist der Kantische, wonach einen Akt als eine Handlung zu behandeln heißt, ihn als etwas zu behandeln, für das es grundsätzlich angemessen ist, nach einem Grund zu fragen. Nicht alles, was jemand tut, ist eine Handlung. Wenn ich am Rand einer Klippe spazierengehe, stolpere und herunterfalle, dann ist das Stolpern wie auch das Fallen mit einer Beschleunigung von 9,8 m/s² etwas, was ich tue (in dem Sinne, dass es zu meinem Verhalten gehört), aber es sind keine Handlungen; das Gehen und das Greifen nach einem Busch, wenn ich über den Rand falle, schon. Handlungen sind Dinge, die intentional getan werden, oder in der hier eingesetzten Begrifflichkeit: Intentional zu handeln heißt, einen Akt nichtinferentiell hervorzubringen, der entweder die Anerkennung einer praktischen Festlegung darstellt (im Fall der Handlungsabsichten) oder einer verlässlichen unterscheidenden Reaktionsdisposition auf eine solche Anerkennung (bei vorgängigen Absichten) entspringt. Unter der Anerkennung der praktischen Festlegung kann man sich die Absicht vorstellen, mit der der Akt hervorgebracht wird.
Man kann mit einem Grund, aber ohne Absicht handeln (etwa wenn einem die Festlegungen nicht gegenwärtig sind, die in den Augen der Zuweisenden einen Grund liefern könnten). Doch aus einem Grund kann man nur intentional handeln – während man intentional, aber ohne einen Grund handeln kann. Nur rationale Wesen können Handelnde sein, aber es gibt so etwas wie irrationale Handlungen, etwa wenn jemand intentional, aber impulsiv und nicht entlang dessen, wofür man einen Grund hat, handelt. Aus deontischer Sicht sind solche irrationalen Handlungen insofern intentional, als sie Anerkennungen praktischer Festlegungen sind (oder aus der Ausübung verlässlicher nichtinferentieller Dispositionen, unterscheidend zu reagieren, hervorgehen), und irrational sind sie insofern, als die praktische Festlegung keine ist, zu der der Handelnde berechtigt ist durch eine ordnungemäße praktische Inferenz durch Prämissen, auf die er festgelegt und zu denen er berechtigt ist – sei es, weil er keinen Grund hat, etwas zu tun, was mit dem, was er tatsächlich tut, inkompatibel ist. Da diese Berechtigung einen Grund für den Vollzug einer Handlung voraussetzt, werden praktischen Festlegungen und somit Handlungen (intentionale Akte) nur denjenigen zuerkennt, die sich im Raum des Gebens und Verlangens von Gründen bewegen – das sind diejenigen, die rational sind (oder als solche behandelt werden).“
(Robert Brandom, Expressive Vernunft, 1994, dt. Suhrkamp 2000, S.358 f)
 
Ich lese bei der Beweisführung immer nur
die zwei Worte "ich glaube".
Logische Beweisführungen muss man nicht glauben.
Die Frage ist am Ende immer, ob der Erklärungsrahmen der angemessene ist.
Wer ist zuständig: Die mit dem fMRT oder die Psychologen oder die Philosophie des Geistes.
Eine Frage der Deutungshoheit.
 
Werbung:
Reflexionen würde ich hier eher sagen, wenn wir uns nicht sprachlich verheddern wollen, aber inhaltlich: Ja.
Es gibt da eine lesenswerte, wenn auch etwas schwierigen, Darstellung von Brandom, aber sie fächtert das ganze Feld schön auf:
Der Kausalismus ist eine Hypothese.
Der Text (und auch du) behandel(s)t
ihn wie eine Prämisse.
 
Zurück
Oben