Kultus Maximus
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AW: Was ist die Wahrheit?
Das ist richtig, jedoch Selbstdarstellungen, auch in Lyrik, sowie künstlerisch gestaltete- religiöse Abhandlungen vom Toten- Gericht u. a. wurden immer getrennt vom „Lebenslauf" dargestellt, meist sogar auf einer anderen Wand, oder Raum; auf jeden Fall eindeutig erkennbar.
Die verschiedenen Charaktere der Pharaonen, hohen Beamten kommen in Niederschriften der jeweiligen Gräber zum Ausdruck, z. B.:
Ich gab dem hungrigen Brot
und Kleider dem Nackten.
Ich salbte den Ungesalbten,
ich beschuhte den Barfüßigen,
ich gab dem eine Frau der keine hatte.
Ein anderer wiederum verewigt sich mit den Worten:
Ich bin der Anfang und das Ende der Menschen,
denn ein mir gleicher ist nicht entstanden und wird nie entstehen,
ein mir gleicher wurde nicht geboren und wird nicht geboren werden.
Ich habe übertroffen, was die Vorfahren getan haben,
und (meine Nachfolger) werden mich nicht erreichen in irgend etwas,
was ich getan habe, in Millionen Jahren.
Wieder ein anderer schreibt:
Ich rettete den Schwachen vor dem Starken,
ich hörte auf die Angelegenheit der Witwe.
Dieser schließt mit den Worten:
Ich sage dieses alles in Wahrheit,
es handelt sich nicht um Ämter der Nekropole; (1)
zu (1): gemeint sind selbst zugelegte /Ehren/- Titel, ohne diese zu Lebzeiten ausgeübt zu haben (heute z. B.: Ehrendoktorate, Ehrenprofessor u.s.w.)
Textzitate aus: „Ägypten, eine Sinngeschichte“, übersetzt und verfasst von Jan Assmann
Der Lebenslauf jedoch, wurde immer getrennt, von unabhängigen Schreibern (Juristen), oftmals mitunter einige Zeit später verfasst (mit auch allen negativen Seiten des Verstorbenen); die historische Korrektheit war oberstes Gebot, denn man lernte, studierte aus den Fehlern seiner königl. Vorfahren oder auch anderer Beamter (eine „Kurzversion“ des Lebenslaufes wurde auch am Leib der Mumie verewigt, - auf den Leib geschrieben).
Wirklich? Ich hab mal irgendwo mitgekriegt, dass die Pharaonen dazu neigten, sich selber im besten Licht darzustellen! An sich ja nicht besonders ungewöhnlich!
Na ja, die Ereignisse, um die es geht, werden wohl nicht frei erfunden sein, höchstens die Interpretation derselben!
Das ist richtig, jedoch Selbstdarstellungen, auch in Lyrik, sowie künstlerisch gestaltete- religiöse Abhandlungen vom Toten- Gericht u. a. wurden immer getrennt vom „Lebenslauf" dargestellt, meist sogar auf einer anderen Wand, oder Raum; auf jeden Fall eindeutig erkennbar.
Die verschiedenen Charaktere der Pharaonen, hohen Beamten kommen in Niederschriften der jeweiligen Gräber zum Ausdruck, z. B.:
Ich gab dem hungrigen Brot
und Kleider dem Nackten.
Ich salbte den Ungesalbten,
ich beschuhte den Barfüßigen,
ich gab dem eine Frau der keine hatte.
Ein anderer wiederum verewigt sich mit den Worten:
Ich bin der Anfang und das Ende der Menschen,
denn ein mir gleicher ist nicht entstanden und wird nie entstehen,
ein mir gleicher wurde nicht geboren und wird nicht geboren werden.
Ich habe übertroffen, was die Vorfahren getan haben,
und (meine Nachfolger) werden mich nicht erreichen in irgend etwas,
was ich getan habe, in Millionen Jahren.
Wieder ein anderer schreibt:
Ich rettete den Schwachen vor dem Starken,
ich hörte auf die Angelegenheit der Witwe.
Dieser schließt mit den Worten:
Ich sage dieses alles in Wahrheit,
es handelt sich nicht um Ämter der Nekropole; (1)
zu (1): gemeint sind selbst zugelegte /Ehren/- Titel, ohne diese zu Lebzeiten ausgeübt zu haben (heute z. B.: Ehrendoktorate, Ehrenprofessor u.s.w.)
Textzitate aus: „Ägypten, eine Sinngeschichte“, übersetzt und verfasst von Jan Assmann
Der Lebenslauf jedoch, wurde immer getrennt, von unabhängigen Schreibern (Juristen), oftmals mitunter einige Zeit später verfasst (mit auch allen negativen Seiten des Verstorbenen); die historische Korrektheit war oberstes Gebot, denn man lernte, studierte aus den Fehlern seiner königl. Vorfahren oder auch anderer Beamter (eine „Kurzversion“ des Lebenslaufes wurde auch am Leib der Mumie verewigt, - auf den Leib geschrieben).
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