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Was ist die Wahrheit?

AW: Was ist die Wahrheit?

Hegels Vorrede Teil 6

Dadurch überhaupt, daß, wie es oben ausgedrückt wurde, die Substanz an ihr selbst Subjekt ist, ist aller Inhalt seine eigene Reflexion in sich. Das Bestehen oder die Substanz eines Daseins ist die Sichselbstgleichheit; denn seine Ungleichheit mit sich wäre seine Auflösung. Die Sichselbstgleichheit aber ist die reine Abstraktion; diese aber ist das Denken. Wenn ich sage Qualität, sage ich die einfache Bestimmtheit; durch die Qualität ist ein Dasein von einem andern unterschieden, oder ist ein Dasein; es ist für sich selbst, oder es besteht durch diese Einfachheit mit sich. Aber dadurch ist es wesentlich der Gedanke. - Hierin ist es begriffen, daß das Sein Denken ist; hierein fällt die Einsicht, die dem gewöhnlichen begrifflosen Sprechen von der Identität des Denkens und Seins abzugehen pflegt. - Dadurch nun, daß das Bestehen des Daseins die Sichselbstgleichheit oder die reine Abstraktion ist, ist es die Abstraktion seiner von sich selbst, oder es ist selbst seine Ungleichheit mit sich und seine Auflösung, - seine eigne Innerlichkeit und Zurücknahme in sich, - sein Werden. - Durch diese Natur des Seienden und insofern das Seiende diese Natur für das Wissen hat, ist dieses nicht die Tätigkeit, die den Inhalt als ein Fremdes handhabt, nicht die Reflexion in sich aus dem Inhalte heraus; die Wissenschaft ist nicht jener Idealismus, der an die Stelle des behauptenden Dogmatismus als ein versichernder Dogmatismus oder der Dogmatismus der Gewißheit seiner selbst trat, - sondern indem das Wissen den Inhalt in seine eigne Innerlichkeit zurückgehen sieht, ist seine Tätigkeit vielmehr sowohl versenkt in ihn, denn sie ist das immanente Selbst des Inhalts, als zugleich in sich zurückgekehrt, denn sie ist die reine Sichselbstgleichheit im Anderssein; so ist sie die List, die, der Tätigkeit sich zu enthalten scheinend, zusieht, wie die Bestimmtheit und ihr konkretes Leben, darin eben, daß es seine Selbsterhaltung und besonderes Interesse zu treiben vermeint, das Verkehrte, sich selbst auflösendes und zum Momente des Ganzen machendes Tun ist.

Wenn oben die Bedeutung des Verstandes nach der Seite des Selbstbewußtseins der Substanz angegeben wurde, so erhellt aus dem hier Gesagten seine Bedeutung nach der Bestimmung derselben als Seiender. - Das Dasein ist Qualität, sich selbst gleiche Bestimmtheit oder bestimmte Einfachheit, bestimmter Gedanke; dies ist der Verstand des Daseins. Dadurch ist es Nus, als für welchen Anaxagoras zuerst das Wesen erkannte. Die nach ihm begriffen bestimmter die Natur des Daseins als Eidos oder Idea; das heißt, bestimmte Allgemeinheit, Art. Der Ausdruck Art scheint etwa zu gemein und zu wenig für die Ideen, für das Schöne und Heilige und Ewige zu sein, die zu dieser Zeit grassieren. Aber in der Tat drückt die Idee nicht mehr noch weniger aus als Art. Allein wir sehen itzt oft einen Ausdruck, der einen Begriff bestimmt bezeichnet, verschmäht und einen andern vorgezogen, der, wenn es auch nur darum ist, weil er einer fremden Sprache angehört, den Begriff in Nebel einhüllt und damit erbaulicher lautet. - Eben darin, daß das Dasein als Art bestimmt ist, ist es einfacher Gedanke; der Nus, die Einfachheit, ist die Substanz. Um ihrer Einfachheit oder Sichselbstgleichheit willen erscheint sie als fest und bleibend. Aber diese Sichselbstgleichheit ist ebenso Negativität; dadurch geht jenes feste Dasein in seine Auflösung über. Die Bestimmtheit scheint zuerst es nur dadurch zu sein, daß sie sich auf Andres bezieht, und ihre Bewegung ihr durch eine fremde Gewalt angetan zu werden; aber daß sie ihr Anderssein selbst an ihr hat und Selbstbewegung ist, dies ist eben in jener Einfachheit des Denkens selbst enthalten; denn diese ist der sich selbst bewegende und unterscheidende Gedanke, und die eigene Innerlichkeit, der reine Begriff. So ist also die Verständigkeit ein Werden, und als dies Werden ist sie die Vernünftigkeit.

In dieser Natur dessen, was ist, in seinem Sein sein Begriff zu sein, ist es, daß überhaupt die logische Notwendigkeit besteht; sie allein ist das Vernünftige und der Rhythmus des organischen Ganzen, sie ist ebensosehr Wissen des Inhalts, als der Inhalt Begriff und Wesen ist - oder sie allein ist das Spekulative. - Die konkrete Gestalt, sich selbst bewegend, macht sich zur einfachen Bestimmtheit, damit erhebt sie sich zur logischen Form und ist in ihrer Wesentlichkeit; ihr konkretes Dasein ist nur diese Bewegung und ist unmittelbar logisches Dasein. Es ist darum unnötig, dem konkreten Inhalt den Formalismus äußerlich anzutun; jener ist an ihm selbst das Übergehen in diesen, der aber aufhört, dieser äußerliche Formalismus zu sein, weil die Form das einheimische Werden des konkreten Inhalts selbst ist.

Diese Natur der wissenschaftlichen Methode, teils von dem Inhalte ungetrennt zu sein, teils sich durch sich selbst ihren Rhythmus zu bestimmen, hat, wie schon erinnert, in der spekulativen Philosophie ihre eigentliche Darstellung. - Das hier Gesagte drückt zwar den Begriff aus, kann aber für nicht mehr als für eine antizipierte Versicherung gelten. Ihre Wahrheit liegt nicht in dieser zum Teil erzählenden Exposition; und ist darum auch ebensowenig widerlegt, wenn dagegen versichert wird, dem sei nicht so, sondern es verhalte sich damit so und so, wenn gewohnte Vorstellungen als ausgemachte und bekannte Wahrheiten in Erinnrung gebracht und hererzählt, oder auch aus dem Schreine des innern göttlichen Anschauens Neues aufgetischt und versichert wird. - Eine solche Aufnahme pflegt die erste Reaktion des Wissens, dem etwas unbekannt war, dagegen zu sein, um die Freiheit und eigne Einsicht, die eigne Autorität gegen die fremde, denn unter dieser Gestalt erscheint das itzt zuerst Aufgenommene, zu retten - auch um den Schein und die Art von Schande, die darin liegen soll, daß etwas gelernt worden sei, wegzuschaffen, so wie bei der Beifall gebenden Annahme des Unbekannten die Reaktion derselben Art in dem besteht, was in einer andren Sphäre das ultrarevolutionäre Reden und Handeln war.

Worauf es deswegen bei dem Studium der Wissenschaft ankommt, ist die Anstrengung des Begriffs auf sich zu nehmen. Sie erfodert die Aufmerksamkeit auf ihn als solchen, auf die einfachen Bestimmungen, zum Beispiel des An-sich-seins, des Für-sich-seins, der Sichselbstgleichheit und so fort; denn diese sind solche reine Selbstbewegungen, die man Seelen nennen könnte, wenn nicht ihr Begriff etwas Höheres bezeichnete als diese. Der Gewohnheit, an Vorstellungen fortzulaufen, ist die Unterbrechung derselben durch den Begriff ebenso lästig als dem formalen Denken, das in unwirklichen Gedanken hin und her räsoniert. Jene Gewohnheit ist ein materielles Denken zu nennen, ein zufälliges Bewußtsein, das in den Stoff nur versenkt ist, welchem es daher sauer ankömmt, aus der Materie zugleich sein Selbst rein herauszuheben und bei sich zu sein. Das andere, das Räsonieren, hingegen ist die Freiheit von dem Inhalt und die Eitelkeit über ihn; ihr wird die Anstrengung zugemutet, diese Freiheit aufzugeben, und statt das willkürlich bewegende Prinzip des Inhalts zu sein, diese Freiheit in ihn zu versenken, ihn durch seine eigne Natur, das heißt, durch das Selbst als das seinige, sich bewegen zu lassen und diese Bewegung zu betrachten. Sich des eignen Einfallens in den immanenten Rhythmus der Begriffe entschlagen, in ihn nicht durch die Willkür und sonst erworbene Weisheit eingreifen, diese Enthaltsamkeit ist selbst ein wesentliches Moment der Aufmerksamkeit auf den Begriff.

Es sind an dem räsonierenden Verhalten die beiden Seiten bemerklicher zu machen, nach welchen das begreifende Denken ihm entgegengesetzt ist. - Teils verhält sich jenes negativ gegen den aufgefaßten Inhalt, weiß ihn zu widerlegen und zunichte zu machen. Daß dem nicht so sei, diese Einsicht ist das bloß Negative, es ist das Letzte, das nicht selbst über sich hinaus zu einem neuen Inhalt geht, sondern um wieder einen Inhalt zu haben, muß etwas Anderes irgendwoher vorgenommen werden. Es ist die Reflexion in das leere Ich, die Eitelkeit seines Wissens. - Diese Eitelkeit drückt aber nicht nur dies aus, daß dieser Inhalt eitel, sondern auch, daß diese Einsicht selbst es ist; denn sie ist das Negative, das nicht das Positive in sich erblickt. Dadurch, daß diese Reflexion ihre Negativität selbst nicht zum Inhalte gewinnt, ist sie überhaupt nicht in der Sache, sondern immer darüber hinaus; sie bildet sich deswegen ein, mit der Behauptung der Leere immer weiter zu sein als eine inhaltsreiche Einsicht. Dagegen, wie vorhin gezeigt, gehört im begreifenden Denken das Negative dem Inhalte selbst an und ist sowohl als seine immanente Bewegung und Bestimmung wie als Ganzes derselben das Positive. Als Resultat aufgefaßt, ist es das aus dieser Bewegung herkommende, das bestimmte Negative, und hiemit ebenso ein positiver Inhalt.

In Ansehung dessen aber, daß solches Denken einen Inhalt hat, es sei der Vorstellungen oder Gedanken oder der Vermischung beider, hat es eine andre Seite, die ihm das Begreifen erschwert. Die merkwürdige Natur derselben hängt mit dem oben angegebenen Wesen der Idee selbst enge zusammen, oder drückt sie vielmehr aus, wie sie als die Bewegung erscheint, die denkendes Auffassen ist. - Wie nämlich in seinem negativen Verhalten, wovon soeben die Rede war, das räsonierende Denken selber das Selbst ist, in das der Inhalt zurückgeht, so ist dagegen in seinem positiven Erkennen das Selbst ein vorgestelltes Subjekt, worauf sich der Inhalt als Akzidens und Prädikat bezieht. Dies Subjekt macht die Basis aus, an die er geknüpft wird und auf der die Bewegung hin und wider läuft. Anders verhält es sich im begreifenden Denken. Indem der Begriff das eigene Selbst des Gegenstandes ist, das sich als sein Werden darstellt, ist es nicht ein ruhendes Subjekt, das unbewegt die Akzidenzen trägt, sondern der sich bewegende und seine Bestimmungen in sich zurücknehmende Begriff. In dieser Bewegung geht jenes ruhende Subjekt selbst zugrunde; es geht in die Unterschiede und Inhalt ein und macht vielmehr die Bestimmtheit, das heißt, den unterschiednen Inhalt wie die Bewegung desselben aus, statt ihr gegenüberstehen zu bleiben. Der feste Boden, den das Räsonieren an dem ruhenden Subjekte hat, schwankt also, und nur diese Bewegung selbst wird der Gegenstand. Das Subjekt, das seinen Inhalt erfüllt, hört auf, über diesen hinauszugehen, und kann nicht noch andre Prädikate oder Akzidenzen haben. Die Zerstreutheit des Inhalts ist umgekehrt dadurch unter das Selbst gebunden; er ist nicht das Allgemeine, das frei vom Subjekte mehrern zukäme. Der Inhalt ist somit in der Tat nicht mehr Prädikat des Subjekts, sondern ist die Substanz, ist das Wesen und der Begriff dessen, wovon die Rede ist. Das vorstellende Denken, da seine Natur ist, an den Akzidenzen oder Prädikaten fortzulaufen, und mit Recht, weil sie nicht mehr als Prädikate und Akzidenzen sind, über sie hinauszugehen, wird, indem das, was im Satze die Form eines Prädikats hat, die Substanz selbst ist, in seinem Fortlaufen gehemmt. Es erleidet, es so vorzustellen, einen Gegenstoß. Vom Subjekte anfangend, als ob dieses zum Grunde liegen bliebe, findet es, indem das Prädikat vielmehr die Substanz ist, das Subjekt zum Prädikat übergegangen und hiemit aufgehoben; und indem so das, was Prädikat zu sein scheint, zur ganzen und selbstständigen Masse geworden, kann das Denken nicht frei herumirren, sondern ist durch diese Schwere aufgehalten. - Sonst ist zuerst das Subjekt als das gegenständliche fixe Selbst zugrunde gelegt; von hier aus geht die notwendige Bewegung zur Mannigfaltigkeit der Bestimmungen oder der Prädikate fort; hier tritt an die Stelle jenes Subjekts das wissende Ich selbst ein, und ist das Verknüpfen der Prädikate und das sie haltende Subjekt. Indem aber jenes erste Subjekt in die Bestimmungen selbst eingeht und ihre Seele ist, findet das zweite Subjekt, nämlich das wissende, jenes, mit dem es schon fertig sein und worüber hinaus es in sich zurückgehen will, noch im Prädikate vor, und statt in dem Bewegen des Prädikats das Tuende, als Räsonieren, ob jenem dies oder jenes Prädikat beizulegen wäre, sein zu können, hat es vielmehr mit dem Selbst des Inhalts noch zu tun, soll nicht für sich, sondern mit diesem zusammensein.

Formell kann das Gesagte so ausgedrückt werden, daß die Natur des Urteils oder Satzes überhaupt, die den Unterschied des Subjekts und Prädikats in sich schließt, durch den spekulativen Satz zerstört wird, und der identische Satz, zu dem der erstere wird, den Gegenstoß zu jenem Verhältnisse enthält. - Dieser Konflikt der Form eines Satzes überhaupt und der sie zerstörenden Einheit des Begriffs ist dem ähnlich, der im Rhythmus zwischen dem Metrum und dem Akzente stattfindet. Der Rhythmus resultiert aus der schwebenden Mitte und Vereinigung beider. So soll auch im philosophischen Satze die Identität des Subjekts und Prädikats den Unterschied derselben, den die Form des Satzes ausdrückt, nicht vernichten, sondern ihre Einheit als eine Harmonie hervorgehen. Die Form des Satzes ist die Erscheinung des bestimmten Sinnes oder der Akzent, der seine Erfüllung unterscheidet; daß aber das Prädikat die Substanz ausdrückt und das Subjekt selbst ins Allgemeine fällt, ist die Einheit, worin jener Akzent verklingt.

Um das Gesagte durch Beispiele zu erläutern, so ist in dem Satz: Gott ist das Sein, das Prädikat das Sein; es hat substantielle Bedeutung, in der das Subjekt zerfließt. Sein soll hier nicht Prädikat, sondern das Wesen sein; dadurch scheint Gott aufzuhören, das zu sein, was er durch die Stellung des Satzes ist, nämlich das feste Subjekt. - Das Denken, statt im Übergange vom Subjekte zum Prädikate weiterzukommen, fühlt sich, da das Subjekt verlorengeht, vielmehr gehemmt und zu dem Gedanken des Subjekts, weil es dasselbe vermißt, zurückgeworfen; oder es findet, da das Prädikat selbst als ein Subjekt, als das Sein, als das Wesen ausgesprochen ist, welches die Natur des Subjekts erschöpft, das Subjekt unmittelbar auch im Prädikate; und nun, statt daß es im Prädikate in sich gegangen die freie Stellung des Räsonierens erhielte, ist es in den Inhalt noch vertieft, oder wenigstens ist die Foderung vorhanden, in ihn vertieft zu sein. - So auch wenn gesagt wird: das Wirkliche ist das Allgemeine, so vergeht das Wirkliche als Subjekt, in seinem Prädikate. Das Allgemeine soll nicht nur die Bedeutung des Prädikats haben, so daß der Satz dies aussagte, das Wirkliche sei allgemein, sondern das Allgemeine soll das Wesen des Wirklichen ausdrücken. - Das Denken verliert daher so sehr seinen festen gegenständlichen Boden, den es am Subjekte hatte, als es im Prädikate darauf zurückgeworfen wird, und in diesem nicht in sich, sondern in das Subjekt des Inhalts zurückgeht.
 
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AW: Was ist die Wahrheit?

Hegels Vorrede Teil 7

Auf diesem ungewohnten Hemmen beruhen großenteils die Klagen über die Unverständlichkeit philosophischer Schriften, wenn anders im Individuum die sonstigen Bedingungen der Bildung, sie zu verstehen, vorhanden sind. Wir sehen in dem Gesagten den Grund des ganz bestimmten Vorwurfs, der ihnen oft gemacht wird, daß mehreres erst wiederholt gelesen werden müsse, ehe es verstanden werden könne - ein Vorwurf, der etwas Ungebührliches und Letztes enthalten soll, so daß er, wenn er gegründet, weiter keine Gegenrede zulasse. - Es erhellt aus dem Obigen, welche Bewandtnis es damit hat. Der philosophische Satz, weil er Satz ist, erweckt die Meinung des gewöhnlichen Verhältnisses des Subjekts und Prädikats und des gewöhnlichen Verhaltens des Wissens. Dies Verhalten und die Meinung desselben zerstört sein philosophischer Inhalt; die Meinung erfährt, daß es anders gemeint ist, als sie meinte, und diese Korrektion seiner Meinung nötigt das Wissen, auf den Satz zurückzukommen und ihn nun anders zu fassen.

Eine Schwierigkeit, die vermieden werden sollte, macht die Vermischung der spekulativen und der räsonierenden Weise aus, wenn einmal das vom Subjekte Gesagte die Bedeutung seines Begriffs hat, das andere Mal aber auch nur die Bedeutung seines Prädikats oder Akzidens. - Die eine Weise stört die andere, und erst diejenige philosophische Exposition würde es erreichen, plastisch zu sein, welche strenge die Art des gewöhnlichen Verhältnisses der Teile eines Satzes ausschlösse.

In der Tat hat auch das nicht spekulative Denken sein Recht, das gültig, aber in der Weise des spekulativen Satzes nicht beachtet ist. Daß die Form des Satzes aufgehoben wird, muß nicht nur auf unmittelbare Weise geschehen, nicht durch den bloßen Inhalt des Satzes. Sondern diese entgegengesetzte Bewegung muß ausgesprochen werden; sie muß nicht nur jene innerliche Hemmung, sondern dies Zurückgehen des Begriffs in sich muß dargestellt sein. Diese Bewegung, welche das ausmacht, was sonst der Beweis leisten sollte, ist die dialektische Bewegung des Satzes selbst. Sie allein ist das wirkliche Spekulative, und nur das Aussprechen derselben ist spekulative Darstellung. Als Satz ist das Spekulative nur die innerliche Hemmung und die nichtdaseiende Rückkehr des Wesens in sich. Wir sehen uns daher oft von philosophischen Expositionen an dieses innre Anschauen verwiesen, und dadurch die Darstellung der dialektischen Bewegung des Satzes erspart, die wir verlangten. - Der Satz soll ausdrücken, was das Wahre ist, aber wesentlich ist es Subjekt; als dieses ist es nur die dialektische Bewegung, dieser sich selbst erzeugende, fortleitende und in sich zurückgehende Gang. - Bei dem sonstigen Erkennen macht der Beweis diese Seite der ausgesprochnen Innerlichkeit aus. Nachdem aber die Dialektik vom Beweise getrennt worden, ist in der Tat der Begriff des philosophischen Beweisens verlorengegangen.

Es kann hierüber erinnert werden, daß die dialektische Bewegung gleichfalls Sätze zu ihren Teilen oder Elementen habe; die aufgezeigte Schwierigkeit scheint daher immer zurückzukehren, und eine Schwierigkeit der Sache selbst zu sein. - Es ist dies dem ähnlich, was beim gewöhnlichen Beweise so vorkommt, daß die Gründe, die er gebraucht, selbst wieder einer Begründung bedürfen, und so fort ins Unendliche. Diese Form des Begründens und Bedingens gehört aber jenem Beweisen, von dem die dialektische Bewegung verschieden ist, und somit dem äußerlichen Erkennen an. Was diese selbst betrifft, so ist ihr Element der reine Begriff, hiemit hat sie einen Inhalt, der durch und durch Subjekt an ihm selbst ist. Es kommt also kein solcher Inhalt vor, der als zum Grunde liegendes Subjekt sich verhielte, und dem seine Bedeutung als ein Prädikat zukäme; der Satz ist unmittelbar eine nur leere Form. - Außer dem sinnlich angeschauten oder vorgestellten Selbst ist es vornehmlich der Name als Name, der das reine Subjekt, das leere begrifflose Eins bezeichnet. Aus diesem Grunde kann es zum Beispiel dienlich sein, den Namen Gott zu vermeiden, weil dies Wort nicht unmittelbar zugleich Begriff, sondern der eigentliche Name, die feste Ruhe des zum Grunde liegenden Subjekts ist. Da hingegen z.B. das Sein, oder das Eine, die Einzelnheit, das Subjekt selbst auch, u.s.f., unmittelbar Begriffe andeuten. - Wenn auch von jenem Subjekte spekulative Wahrheiten gesagt werden, so entbehrt doch ihr Inhalt des immanenten Begriffs, weil er nur als ruhendes Subjekt vorhanden ist, und sie bekommen durch diesen Umstand leicht die Form der bloßen Erbaulichkeit. - Von dieser Seite wird also auch das Hindernis, das in der Gewohnheit liegt, das spekulative Prädikat nach der Form des Satzes, nicht als Begriff und Wesen zu fassen, durch die Schuld des philosophischen Vortrags selbst vermehrt und verringert werden können. Die Darstellung muß, der Einsicht in die Natur des Spekulativen getreu, die dialektische Form behalten und nichts hereinnehmen, als insofern es begriffen wird und der Begriff ist.

Sosehr als das räsonierende Verhalten ist dem Studium der Philosophie die nicht räsonierende Einbildung auf ausgemachte Wahrheiten hinderlich, auf welche der Besitzer es nicht nötig zu haben meint zurückzukommen, sondern sie zugrunde legt und sie aussprechen zu können glaubt, sowie durch sie richten und absprechen. Von dieser Seite tut es besonders Not, daß wieder ein ernsthaftes Geschäfte aus dem Philosophieren gemacht werde. Von allen Wissenschaften, Künsten, Geschicklichkeiten, Handwerken gilt die Überzeugung, daß, um sie zu besitzen, eine vielfache Bemühung des Erlernens und Übens derselben nötig ist. In Ansehung der Philosophie dagegen scheint itzt das Vorurteil zu herrschen, daß, wenn zwar jeder Augen und Finger hat, und wenn er Leder und Werkzeug bekommt, er darum nicht imstande sei, Schuhe zu machen, jeder doch unmittelbar zu philosophieren und die Philosophie zu beurteilen verstehe, weil er den Maßstab an seiner natürlichen Vernunft dazu besitze - als ob er den Maßstab eines Schuhes nicht an seinem Fuße ebenfalls besäße. - Es scheint gerade in den Mangel von Kenntnissen und von Studium der Besitz der Philosophie gesetzt zu werden und diese da aufzuhören, wo jene anfangen. Sie wird häufig für ein formelles inhaltsleeres Wissen gehalten, und es fehlt sehr an der Einsicht, daß, was auch dem Inhalte nach in irgendeiner Kenntnis und Wissenschaft Wahrheit ist, diesen Namen allein dann verdienen kann, wenn es von der Philosophie erzeugt worden; daß die andern Wissenschaften, sie mögen es mit Räsonieren ohne die Philosophie versuchen, soviel sie wollen, ohne sie nicht Leben, Geist, Wahrheit in ihnen zu haben vermögen.

In Ansehung der eigentlichen Philosophie sehen wir für den langen Weg der Bildung, für die ebenso reiche als tiefe Bewegung, durch die der Geist zum Wissen gelangt, die unmittelbare Offenbarung des Göttlichen und den gesunden Menschenverstand, der sich weder mit andrem Wissen noch mit dem eigentlichen Philosophieren bemüht und gebildet hat, sich unmittelbar als ein vollkommenes Äquivalent und so gutes Surrogat ansehen, als etwa die Cichorie ein Surrogat des Coffees zu sein gerühmt wird. Es ist nicht erfreulich, zu bemerken, daß die Unwissenheit und die form- wie geschmacklose Roheit selbst, die unfähig ist, ihr Denken auf einen abstrakten Satz, noch weniger auf den Zusammenhang mehrerer festzuhalten, bald die Freiheit und Toleranz des Denkens, bald aber Genialität zu sein versichert. Die letztere, wie itzt in der Philosophie, grassierte bekanntlich einst ebenso in der Poesie; statt Poesie aber, wenn das Produzieren dieser Genialität einen Sinn hatte, erzeugte es triviale Prose oder, wenn es über diese hinausging, verrückte Reden. So itzt ein natürliches Philosophieren, das sich zu gut für den Begriff und durch dessen Mangel für ein anschauendes und poetisches Denken hält, bringt willkürliche Kombinationen einer durch den Gedanken nur desorganisierten Einbildungskraft zu Markte - Gebilde, die weder Fisch noch Fleisch, weder Poesie noch Philosophie sind.

Dagegen im ruhigern Bette des gesunden Menschenverstandes fortfließend gibt das natürliche Philosophieren eine Rhetorik trivialer Wahrheiten zum besten. Wird ihm die Unbedeutenheit derselben vorgehalten, so versichert es dagegen, daß der Sinn und die Erfüllung in seinem Herzen vorhanden sei, und auch so bei andern vorhanden sein müsse, indem es überhaupt mit der Unschuld des Herzens und der Reinheit des Gewissens und dergleichen letzte Dinge gesagt zu haben meint, wogegen weder Einrede stattfinde noch etwas weiteres gefodert werden könne. Es war aber darum zu tun, daß das Beste nicht im Innern zurückbliebe, sondern aus diesem Schachte zutage gefördert werde. Letzte Wahrheiten jener Art vorzubringen, diese Mühe konnte längst erspart werden, denn sie sind längst etwa im Katechismus, in den Sprichwörtern des Volks u.s.f. zu finden. - Es ist nicht schwer, solche Wahrheiten an ihrer Unbestimmtheit oder Schiefheit zu fassen, oft die gerade entgegengesetzte ihrem Bewußtsein in ihm selbst aufzuzeigen. Es wird, indem es sich aus der Verwirrung, die in ihm angerichtet wird, zu ziehen bemüht, in neue verfallen und wohl zu dem Ausbruche kommen, daß ausgemachtermaßen dem so und so, jenes aber Sophistereien seien - ein Schlagwort des gemeinen Menschenverstandes gegen die gebildete Vernunft, wie den Ausdruck Träumereien die Unwissenheit der Philosophie sich für diese ein für allemal gemerkt hat. - Indem jener sich auf das Gefühl, sein inwendiges Orakel, beruft, ist er gegen den, der nicht übereinstimmt, fertig; er muß erklären, daß er dem weiter nichts zu sagen habe, der nicht dasselbe in sich finde und fühle - mit andern Worten, er tritt die Wurzel der Humanität mit Füßen. Denn die Natur dieser ist, auf die Übereinkunft mit andern zu dringen, und ihre Existenz nur in der zustande gebrachten Gemeinsamkeit der Bewußtsein. Das Widermenschliche, das Tierische besteht darin, im Gefühle stehenzubleiben und nur durch dieses sich mitteilen zu können.

Wenn nach einem königlichen Wege zur Wissenschaft gefragt würde, so kann kein bequemerer angegeben werden als der, sich auf den gesunden Menschenverstand zu verlassen und, um übrigens auch mit der Zeit und mit der Philosophie fortzuschreiten, Rezensionen von philosophischen Schriften, etwa gar die Vorreden und ersten Paragraphen derselben zu lesen, denn diese geben die allgemeine Grundsätze, worauf alles ankommt, und jene neben der historischen Notiz noch die Beurteilung, die sogar, weil sie Beurteilung ist, über das Beurteilte hinaus ist. Dieser gemeine Weg macht sich im Hausrocke, aber im hohenpriesterlichen Gewande schreitet das Hochgefühl des Ewigen, Heiligen, Unendlichen einher - einen Weg, der vielmehr schon selbst das unmittelbare Sein im Zentrum, die Genialität tiefer origineller Ideen und hoher Gedankenblitze ist. Wie jedoch solche Tiefe noch nicht den Quell des Wesens offenbart, so sind diese Raketen noch nicht das Empyreum. Wahre Gedanken und wissenschaftliche Einsicht ist nur in der Arbeit des Begriffes zu gewinnen. Er allein kann die Allgemeinheit des Wissens hervorbringen, welche weder die gemeine Unbestimmtheit und Dürftigkeit des gemeinen Menschenverstands, sondern gebildete und vollständige Erkenntnis, - noch die ungemeine Allgemeinheit der durch Trägheit und Eigendünkel von Genie sich verderbenden Anlage der Vernunft, sondern die zu ihrer einheimischen Form gediehene Wahrheit, welche fähig ist, das Eigentum aller selbstbewußten Vernunft zu sein.

Indem ich das, wodurch die Wissenschaft existiert, in die Selbstbewegung des Begriffes setze, so scheint die Betrachtung, daß die angeführten und noch andre äußre Seiten der Vorstellungen unserer Zeit über die Natur und Gestalt der Wahrheit hievon abweichen, ja ganz entgegen sind, einem Versuche, das System der Wissenschaft in jener Bestimmung darzustellen, keine günstige Aufnahme zu versprechen. Inzwischen kann ich bedenken, daß, wenn z.B. zuweilen das Vortreffliche der Philosophie Platos in seine wissenschaftlich wertlosen Mythen gesetzt wird, es auch Zeiten gegeben, welche sogar Zeiten der Schwärmerei genannt werden, worin die Aristotelische Philosophie um ihrer spekulativen Tiefe willen geachtet und der Parmenides des Plato, wohl das größte Kunstwerk der alten Dialektik, für die wahre Enthüllung und den positiven Ausdruck des göttlichen Lebens gehalten wurde, und sogar bei vieler Trübheit dessen, was die Ekstase erzeugte, diese mißverstandne Ekstase in der Tat nichts andres als der reine Begriff sein sollte, - daß ferner das Vortreffliche der Philosophie unserer Zeit seinen Wert selbst in die Wissenschaftlichkeit setzt, und wenn auch die Andern es anders nehmen, nur durch sie in der Tat sich geltend macht. Somit kann ich auch hoffen, daß dieser Versuch, die Wissenschaft dem Begriffe zu vindizieren und sie in diesem ihrem eigentümlichen Elemente darzustellen, sich durch die innre Wahrheit der Sache Eingang zu verschaffen wissen werde. Wir müssen überzeugt sein, daß das Wahre die Natur hat, durchzudringen, wenn seine Zeit gekommen, und daß es nur erscheint, wenn diese gekommen, und deswegen nie zu früh erscheint noch ein unreifes Publikum findet; auch daß das Individuum dieses Effekts bedarf, um das, was noch seine einsame Sache ist, daran sich zu bewähren und die Überzeugung, die nur erst der Besonderheit angehört, als etwas Allgemeines zu erfahren. Hiebei aber ist häufig das Publikum von denen zu unterscheiden, welche sich als seine Repräsentanten und Sprecher betragen. Jenes verhält sich in manchen Rücksichten anders als diese, ja selbst entgegengesetzt. Wenn es gutmütigerweise die Schuld, daß ihm eine philosophische Schrift nicht zusagt, eher auf sich nimmt, so schieben hingegen diese, ihrer Kompetenz gewiß, alle Schuld auf den Schriftsteller. Die Wirkung ist in jenem stiller als das Tun dieser Toten, wenn sie ihre Toten begraben. Wenn itzt die allgemeine Einsicht überhaupt gebildeter, ihre Neugierde wachsamer und ihr Urteil schneller bestimmt ist, so daß die Füße derer, die dich hinaustragen werden, schon vor der Türe stehen, so ist hievon oft die langsamere Wirkung zu unterscheiden, welche die Aufmerksamkeit, die durch imponierende Versicherungen erzwungen wurde, sowie den wegwerfenden Tadel berichtigt und einem Teile eine Mitwelt erst in einiger Zeit gibt, während ein anderer nach dieser keine Nachwelt mehr hat.

Weil übrigens in einer Zeit, worin die Allgemeinheit des Geistes so sehr erstarkt und die Einzelnheit, wie sich gebührt, um soviel gleichgültiger geworden ist, auch jene an ihrem vollen Umfang und gebildeten Reichtum hält und ihn fodert, der Anteil, der an dem gesamten Werke des Geistes auf die Tätigkeit des Individuums fällt, nur gering sein kann, so muß dieses, wie die Natur der Wissenschaft schon es mit sich bringt, sich um so mehr vergessen, und zwar werden und tun, was es kann, aber es muß ebenso weniger von ihm gefordert werden, wie es selbst weniger von sich erwarten und für sich fordern darf.
 
AW: Was ist die Wahrheit?

Hegel (eben weiter oben):

...
...
...

Wenn aber die Notwendigkeit des Begriffs den losern Gang der räsonierenden Konversation wie den steifern des wissenschaftlichen Gepränges verbannt, so ist schon oben erinnert worden, daß seine Stelle nicht durch die Unmethode des Ahndens und der Begeisterung und die Willkür des prophetischen Redens ersetzt werden soll, welches nicht jene Wissenschaftlichkeit nur, sondern die Wissenschaftlichkeit überhaupt verachtet.

...
...
...
...

Hallo Aktivdenker!

Habe mindestens 5 Minuten dort oben "verbracht".
- Kaum etwas kapiert.

Wenn Du das ALLES (in wenigen Wochen) verstanden
hast, bist Du (mindestens) hochbegabt.

Wer kann da noch mitmachen (mitdenken)???
 
AW: Was ist die Wahrheit?

Hegel (eben weiter oben):

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Wenn aber die Notwendigkeit des Begriffs den losern Gang der räsonierenden Konversation wie den steifern des wissenschaftlichen Gepränges verbannt, so ist schon oben erinnert worden, daß seine Stelle nicht durch die Unmethode des Ahndens und der Begeisterung und die Willkür des prophetischen Redens ersetzt werden soll, welches nicht jene Wissenschaftlichkeit nur, sondern die Wissenschaftlichkeit überhaupt verachtet.

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Hallo Aktivdenker!

Habe mindestens 5 Minuten dort oben "verbracht".
- Kaum etwas kapiert.

Wenn Du das ALLES (in wenigen Wochen) verstanden
hast, bist Du (mindestens) hochbegabt.

Wer kann da noch mitmachen (mitdenken)???


Ich habe bereits fast ein Jahr mit Hegels Phänomenologie gelebt. 3-mal habe ich aufgegeben und dennoch hat es mich nicht los gelassen. Ich habe von Hegel geträumt, als wenn er mir selbst, dass was ich las, noch einmal rezitierte und zwar mit der richtigen Betonung, mit der richtigen Bestimmung...

So lese ich noch heute und begreife, was es zu begreifen gibt, die flüssige Natur, die Gewissheit seiner selbst, der Geist des Absoluten.

Niemand konnte bisher Hegel nur einen einzigen Denkfehler nachweisen und dass was man heute in der Neurobiologie erforscht und erwiesen hat, ist doch die Vorrede Hegels.

Wie ist das möglich?
Wie konnte Hegel vor über 200 Jahren dieses Wissen vorwegnehmen?

Doch ein Kollektivbewusstsein, aus dem wir Wissen erhalten und es die Wahrheit selbst ist?

Axl
 
AW: Was ist die Wahrheit?

Doch ein Kollektivbewusstsein, aus dem wir Wissen erhalten und es die Wahrheit selbst ist?

Axl

______________________________________________

Wir können das wohl nicht ausschließen.
Mir kommt's aber immer noch märchenhaft
vor.

Ich hoffe auf die -> kollektive Intelligenz
der Menschen.

Mittagspause
muss
Reinhard (mit 70)
mal wieder machen
 
AW: Was ist die Wahrheit?

Die Potenz der Intelligenz
Teil 1 oder die Substanz des Denkens für Anfänger!

Die Potenz der Intelligenz ist das Sein im Werden.

Anders ausgedrückt:
Der Quotient der Intensität des Denkens, ist das Wissen multipliziert mit der Erfahrung des Lebens = Er_lebnis!

Oder für alle diejenigen, die noch den Gedanken für das Denken halten:
Nichts zu wissen = nichts zu machen!

„Macht nichts!“ ist eines dieser fehl gedeuteten Begrifflichkeiten, die man im sprachlichen Gebrauch mit „ist nicht so schlimm“ fehl interpretiert. Dabei muss man wissen, dass es tatsächlich doch eher wie „Null Bock und blöd“ bedeutet.

Verso:
Jeder Mensch hat die Kraft zum aktiven Denken, nicht nur zum passiven Gedanken schwenken. Jedes Wesen, welches seine Kräfte nicht nutzt, verwest oder vegetiert nur vor sich hin. Die Verwesung des Geistes ist dabei nur der Beginn des „Selbst_Auflösungs_Prozesses“. Es gibt keine Probleme, sondern nur Erkenntnisurteile. Alle Probleme sind vom Menschen her gemacht. Der Mensch bemächtigt sich und zeigt sein Pseudo-Intellekt, statt die Ratio zu gebrauchen. Lethargie (Passivität, Bequemlichkeit), Falschheit (Lüge, Besessenheit) und die Starrheit sind dabei von entscheidender Bedeutung.

Heraklit: „Alles fließt“ Das bedeutet auch, wir können es nicht greifen, es rinnt uns davon. Folglich ist das, was wir versprachlichen nur ein Abbild, dessen was wirklich war, quasi ein Schemata.

Wittgenstein, der überragende Sprach-Philosoph (Lese-Pflicht für alle, die mit Sprache zu tun haben.) sagt dazu, dass man schweigen muss, wenn man darüber nicht sprechen kann, wenn es keine Worte oder Symbole bzw. Bilder gibt. Weiterhin sei die Welt, die Gesamtheit aller Tatsachen. Und da haben wir es: Tat = Aktivität und Sachen = Dinge (Gegenstände als Materie und Antimaterie = Geist).

Ohhhh, booooh, PENG!

„Da könnte etwas kommen, dass man nicht glauben kann, ohne verrückt zu werden!“ Prof. Metzinger



Verrücken wir mal die Welt und schauen uns die Welt von oben an:
Eins: Die Erde ist einzigartig, aber parallel gesehen, die entgegen gesetzte Verdoppelung.
Zwei: Durch die Teilung der EINS entsteht die ZWEI = Ein halb.
Vorbei: Die Hälfte vom Ganzen ist zu wenig, um Wahrheit zu sein.
Ver_steht ihr nicht, was das bedeutet?

Überlegen heißt, über dem Denken eine Eselsbrücke bauen, die wiederum, wenn sie nicht stabil genug ist, zerbricht. Aber, wenn sie zu stabil (starr und verankert) ist, dann gibt es keine neue Brücke, weil die alte erst zerstört werden muss.

Immer noch nicht klar?
Okay – Denken für Anfänger!

Wenn Substanzen wirken, sprechen wir von Wirksubstanzen. Diese kommen zur Wirkung, d.h. sie werden Wirklichkeit. Wirksubstanzen sind von der Substanz her wirklich wahr. Die Wahrheit zeigt sich als Wirklichkeit gewordenes geordnetes Chaos, welches stetig in Bewegung ist. (Welle und Teilchen zugleich, siehe Quantenmechanik, Sting-Theorien)

Die wirksamste Substanz ist das Denken, wer sie nicht nutzt, verwest. Damit ist der vulgäre Materialismus, der einseitige und öde Neo-Atheismus und die von falschen Dogmen gepredigten Dauer-Pessimisten (kritischer Rationalismus nach Popper) endgültig ade = finito.
Wer immer noch glaubt, die Welt nur von einer Seite her zu betrachten, kippt um. Die Halbwertzeit war gestern bereits vorbei. AUFWACHEN ihr DENKER, die Welt braucht EUCH, jeden.

Miteinander – füreinander – voneinander – gemeinsam – einsam – aber nie ALLEIN!

Das Leben ist wie eine endlose Generalprobe einer Veranstaltung, die NIEMALS stattfindet. Und damit entscheidet man sich, ob man NUR zuschaut (und verweset) oder ob man mitspielen möchte.

Ihr entscheidet das für Euch selbst! Jeder Einzelne für sich allein und für uns alle!




Potenz der Intelligenz
Teil 2 oder der Vorbote des Positivismus


http://www.grandcrew.com/videos/50

Das was man nicht allein mit dem Worten und der Sprache zum Ausdrucke bringen kann, zeigt sich in der Kunst doch am Eindrucksvollsten.

Es ist sehr hilfreich zu verstehen, wenn man mit allen Sinnen erlebt, was Wirklichkeit wahrlich ist. In dem oberen Video ist DJ Carl Craig zusammen mit einem Klassischen Orchester zu sehen, zu hören, zu erleben.

Wenn man sich mit dem Beginn recht schwer tut, weil es sich um ungewohnte, einzigartige und hoch komplexe Klangstrukturen handelt, dann nützt vielleicht der Hinweis, dass man bei Min. 30 einmal reinschalten sollte. Die Musik ist da so fein, dass die Ohren und das Gehirn sichnicht zu sehr erschrecken. Mit „fein“ meine ich das klanglich strukturierte, gewebte Netz, welches mit einem besonders feinen Seidenfaden sich in Schwingungen setzt.

Wer nicht nur genau hinhört, sondern auch dazu sich das Video anschaut, muss doch feststellen, dass es ohne:

Miteinander – voneinander – füreinander

Eben nicht möglich ist, solch eine gigantisch künstlerische musikalische Struktur zu erzeugen. Bitte versetzt Euch in die Lage eines Musikers, der nicht nur sein eigens Instrument beherrschen muss, sondern man muss auch in der Lage sein, sich anzupassen, seinen terminologischen Einsatz nicht zu verpassen und darf auch die anderen nicht übertönen.

All diejenigen, die es gelernt haben, in einem Orchester mitzuspielen, wissen, was ich meine. All diejenigen, die in einer Band musizieren, wissen, selbst mit kleiner Besetzung von 3, 4 oder 5 Leuten ist es eben nicht einfach, zusammen im Groove, also im Zeitversatz zu harmonieren. All diejenigen, die aber ihre Sinne zu bündeln im Stande sind, erkennen, dass es eben UNMÖGLICH ist allein sich durch diese Prozedere zu schlagen. Doch die Welt besteht derzeit aus 6,5 Mrd. Menschen, daher diese Schwierigkeiten, aber sie sind zu lösen. Probleme werden zu Erkenntnisurteilen.

Um den Positivismus zu verstehen, muss man die Akzeptanz begriffen haben, dass man erstens sein ganzes wahres Selbst sich bewusst machen muss und dieses nicht abstreiten darf. Und zweitens, kann man sein wahres ganzes Selbst doch nur in Vollendung bringen mit der Koexistenz der anderen. Die Ellenbogengesellschaft hat darin keinen Platz und falsche Töne, werden vom Meister sofort erkannt und korrigiert. Auch die Lautheit und die Dynamik, das Tempo, quasi ALLES, werden vom Meister koordiniert. Der Meister in der Musik ist der Dirigent und für die Philosophie könnten wir Pythagoras, Heraklit oder Hegel an die Spitze setzen.

Der Positivismus duldet kein Herrn und Knecht im Sinne einer dogmatischen Predigt mit Sünde und Buße, denn der Meister ist selbst aus jenen hervorgegangen, die im Ganzen mitspielten und sich qualitativ auf Dauer behaupten konnten.

So wie jedes Kind den Satz des Pythagoras lernt, so können wir die andauernde Qualität, selbst beurteilen.

Mein Wissen, welches hier von mir geschrieben steht, ist doch schon längst überholt, die Bewusstseins-Ethik ist doch viel weiter, als ich es hier zu schreiben wage, aber – und das ist der Grund des Warum und wieso – ich möchte doch Mitmenschen davon partizipieren lassen und kann doch nicht gleich mit transparentes PSM oder Intentionalitätsrelation beginnen.

Miteinander – füreinander – voneinander

Ab Min. 58 ist dann der Pianist Francesco Tristano, der eben zeigt, dass die traurige Tiefe sich wandelt, zu einer erheiternden und euphorisierenden Tiefe, die greift und erhellt den Raum. Das letzte Stück spricht starke Bände und wenn die anderen Musiker im Takte einsetzten, das Publikum mitklatscht und der ganze Konzertsaal selbst zur Erlebnisbühne wird, dann kann man doch nicht mehr leugnen.

In diesem Sinne hoffe ich sehr, dass man noch aufschließen kann, zum neuen Denken, zum neuen Bewusstsein, zum neuen Selbstbewusstsein.

Habt Mut zum Erkennen, Kraft zum Denken
Und glaubt mir, es wird Euch gut tun, wenn sich die neuronalen Strukturen im Gehirn neu flechten und sich Gehirnsubstanz selbst generiert, aber anfangen müsst Ihr selbst...



Potenz der Intelligenz
Teil 3 Die Wirkung der Information oder der Positivierte Zweifel


Das wirkt, diese Information, meine ich...

Hehe – so widersinnig es auch Klingen mag – es ist nicht der Informierende, der die Wirkung der Information erzeugt, sondern es ist die Verantwortung des Informierten, sich darüber im Klaren zu werden.

Mit anderen Worten:
Worte haben Macht.
Die Macht bewirkt etwas, nur was, das liegt im Blickwinkel des Betrachters, der es für wirksam oder unwirksam erachtet.

Die Macht des Informators darf dabei nicht missbräuchlich verwendet werden, weil er sonst sich der Lüge bemächtigt und sein eigens Selbst schwächt – die des Kollektivierten Bewusstseins ebenso. Das darf man nie vergessen:
=> Drum prüfe, ob es Wahrheit werde, die Wirklichkeit ist relativ.

Das was man sich bewusst macht, quasi die Reflektion des Erkennens im Bewusstsein, ist Selbstbewusstsein, ist Wirklichkeit. Das Denken wird wirksam, das ist die Wirklichkeit, eine Erfahrung, ein Erleben, nicht das Illusionieren, das Phantasieren, sondern das bewusste Erfahren der Wahrheit ist die Wirklichkeit, die jeder in sich zur Reflektion bringen kann.

Was hat es mit der Positivierung an sich?
Positivierung ist Aktivierung.
Negation (Verneinnung) ist das Passivieren. Nur beim Buchhalter zum Kontenabschluss interessant, für das freie und bewusste Leben SCHÄDLICH.

Die Geschichte des Positivismus (gekürzte Fassung):
August Comte (1798 – 1857) begründete den Positivismus, indem er alle Hypothesen auf Grundlage von objektiv erkennbaren Tatsachen erhebt. Er glaubte noch, dass die Beobachtung (Passivität) des Wirklichen diese Erkenntnis zum Erleben macht. Unter den Namen „Wiener Kreis“ des Logischen Positivismus, auch Logischer Empirismus genannt, entstand sozusagen der Neu-Positivismus. Mein hoch geschätzter Ludwig Wittgenstein (der Sprach-Philosoph und Sprach-Logiker) ist wohl die bekannteste Geistesgröße aus der Runde. Ohne dabei seine Mitstreiter, wie Rudolph Carnap, Hans Reichenbach oder Friedrich Schlick, unterschlagen zu wollen. Doch das alles kann man selbst nachlesen (Aktivierung).


Doch wie kam es dazu?
Der tief fühlende David Humme (1711 – 1776) gilt als Hauptvertreter des Empirismus, welcher davon ausging, dass der Verstand allein „nichts“ sein kann, weil man es mit seinen Sinnen in Erfahrung bringen muss, um es mal mit meinen eigenen Worten zu sagen. Es ist einfach, verständlich und greifbar, weil wir es selbst erleben.

Doch nach der ganzen a priori Attitüde, des „Königsberger Wellness-Kants“ mit seinem Kategorischen Imperativ und seiner aus nur einer Sicht erschließenden Subjektivität des Ichs heraus (Stichwort: Kritischer Idealismus) konnte dieses Erfahren nicht wirksam werden.Weil die Dinge zusammenhanglos nebeneinander liegen, könne man die zugehörige Wirkung nicht ableiten, so Kant. Aber Kant hat auf über 1200 Seiten seine Kritiken zu Ausdruck gebracht und sich selbst damit entwertet. Denn wenn es so wäre, wie Kant in seinen Kritiken und auch in den Spätwerken, wie z.B. die „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“, als Ergänzung seines Gesamtwerkes uns weis zu machen versuchte, denn hätten wir die Anarchie, weil jeden dann das täte, was für alle Gesetz werden würde. Ich kann es bis heute nicht verstehen, warum diese modisch glatt gebügelten Nettigkeiten (wirklich nett zu lesen ist er – allemal zum Kontrastieren der Wahrheit geeignet) noch heute so hoch lobend Erwähnung finden. Aber Kant ist bereits hier im Denk-Forum mehrfach als Falsch gewickelter Faden thematisiert.
Auch hier gilt:

LESEN – VERSTEHEN – DENKEN – URTEILEN

und damit zur Entscheidung bringen, ob er Wirklichkeit werden könnte...(Beachte -> Konjunktiv mit den Zwinkern des Humors )

Zurück zum Empirismus, des David Humme, der heute noch Bestandteil meines Denkens ist, weil er wahrlich die Zeit überlebte, sein Denken Grundlage u.a. für Hegel war, der aber auch den subjektivierten (Fichte) und objektivierten (Schelling) Idealismus zum Absoluten zusammenbrachte und wie Platon und Heraklit die Einseitigkeit, wie auch das binäre Denken, zum Aberglauben erklärte.

Doch das Absolute am Hegel ist nur schwer zu verstehen, weil es so hoch geschraubt wird, bis sich die neuronalen Synapsen um die Sonne wickeln. Dabei wird einem schwindelig und man bekommt Angst, wenn man erkennt, dass sein eigenes Denken (mein Denken), doch nur so winzig war, über so lange Zeit hinweg und ich lieber die genial-daneben Nietzsche und Schoppenhauer Sophistik las.

Wenn man an diesem Punkt nicht das Erbrechen im Halse spürt, dann kann uns nur noch der Humor vor der Verzweiflung des Denkfleisches retten. Dieser Geruch der geistigen Verwesung, den man dann sehr deutlich vernehmen kann, er stinkt bis zum Himmel hoch jauchzend und fällt ins Bodenlose, weil Hegel alle vorherigen Erkenntnisstufe mit seiner einzigartigen Dialektik aufhebt. Nicht im Sinne von Aufbewahren, sondern er negiert sie. Sie sind weg. Wer dann fällt, muss, wie beim Monopoly zurück zum Anfang und alles noch einmal...

LESEN – VERSTEHEN – DENKEN – URTEILEN

Leider ist er zu verschraubt, sodass der „normalgepolte“ Denker, kaum mitkommt. Daher ist die Umdeutung das Beste, was dem Intellekt einzufallen vergönnt war. Der gesichtsmächtigste Philosoph, Karl Marx, eher als Soziologe zu betrachten, hat sich mit der Gier nach dem Materialismus und der Vertauschung von Objekt und Subjekt der Hegel-Dialektik bemächtigt sowie mit der Verleugnung des Glücks, den größten Namen unter den Hegel-Umdeutern gemacht.

Ja selbst Sören Kierkegaard wettert wie wild um sich, um nur nicht den Hegel-Gedanken des Absoluten mit der revolutionären Meute in Verbindung zu bringen. (Wie Kant – schöÖön zu lesen, als Kontrast zur Wirklichkeit auf über 600 Seiten „Entweder – Oder“ = binäres Denken = revolutionär oder kontra-revolutionär)

Das alles und die Historie, die Welt am Übergang in das 20. Jahrhundert, die neue Physik (Quantenmechanik nach Max Planck und Einsteins spezielle und allgemeine Relativitäts-Theorien), die Freudsche Psychoanalyse, die letzten „echten“ Monarchien in Europa und die Versklavung des Arbeiters, der durch Marx infizierte und von Lenin zur Vollendung gebrachte „Virus“ des Kommunismus (1917 Oktoberrevolution in Russland, welche schon im Februar statt fand) machte es unmöglich, auf vernünftigen Wegen weiter zu Philosophieren. Die spekulative Metaphysik musste abgelehnt werden, weil in so schwierigen Umbruchzeiten nur der Ratio es zustand, sich gegen den Pöbel zu erheben. Daher der Karl Popper, der die Positivierung jedoch umdrehte und den kritischen Rationalismus dogmatisierte. Es ist immer einfacher gegen etwas zu sein. Gegen Krieg, gegen Hunger, gegen der herrschenden Klasse, gegen meine Dummheit usw...

POSITIVIERUNG heißt, das Glas ist halb voll und nicht halb leer.
Der kritische Positivismus sagt, das Glas ist NOCH halb voll.


Was bedeutet das für HEUTE?
Wir stecken ebenso in einer Umbruchzeit.
Heute ist es nicht die Physik, die die Ratio gefährdet, sondern eher die Neurobiologie. Man denke doch an die von der FAZ gut in Szene gesetzte Willensdebatte.
Der Mensch als Sklave seines Gehirns – HALLO?
Noch da?
Oder wird jetzt der neuronale Feudalismus wieder eingeführt?
 
AW: Was ist die Wahrheit?

Potenz der Intelligenz
Teil 4 Die Aktivierung des neuronalen Korrelates oder der lebende Impuls.


Theorie ist das Wissen, die fundamentale Grundlage, als Basis für die Überprüfung des Wissens in der Erfahrung. Nur in der gelebten und erfahrenen Überprüfung, kann man die Illusion und das Phantasieren, vom real kognitivierten Bewusstseinsreflex unterscheiden.

Das ist WICHTIG!

Ob Eingebung oder Einbildung, zeigt sich nur mit dem Wissen. Nur in der Einzel-Erfahrung allein, bleibt der Zweifel und die Symbiose zwischen Theorie und Praxis wird nicht vollzogen. Das ergibt dann diese Hin- und Her-Gerissenheit.

Die Entfremdung distanziert sich selbst, d.h. jene Empörung über die Welt ist der Untergang des kollektiven Fortschritts. Die Gretchenfrage lautet heute: Ist die Übermacht des Wissens über das Erleben und Erfahren des Seins, die Umkehr vom entzauberten Erstaunen?

Miteinander – füreinander – voneinander

Das Einsehen ist noch nicht das Aussehen!

Wenn das Denken über Jahrhunderte überlebt – bei Pythagoras oder auch Konfuzius beispielsweise, ist es mindestens Zweieinhalbtausend Jahre her – dann haben diese Denker uns alle schon überlebt, weil er in uns immer wahr ist.
Der gelebte Impuls ist wie eine Erwartungshaltung, die man dann nur schwer wieder zurück nehmen kann, warum auch?

„Der beste Weg zum Selbst, ist die Faszination durch ein anderes Selbst, die gelebte Illustration (nicht mit der Illusion verwechseln), wie sich jemand traut, Er/Sie zu sein. Nicht das Freudsche „Es“.

Immer wieder fällt mir „Narziß und Goldmund“ von Hermann Hesse ein. Nicht zuletzt wegen der Kunst und der Künstlerschaft, sondern auch beim Hegel-Kapitel Herr und Knecht benutzt Dr. Ludwig diese Verbildlichung, indem er schreibt:
„Der Mönch Narziß fand seinen Lebensentwurf, seine Einheit mit sich, in seiner selbstbezüglichen geistigen Welt. Als er den Genussmenschen Goldmund trifft, gerät diese Selbstbezüglichkeit ins Wanken. Er wird in der Freundschaft zu Goldmund ein anderer. Goldmund ergeht es ähnlich. Sein Selbstbewusstsein ist gefangen in den handfesten sinnlichen Bezügen dieser Welt, es geht aus sich heraus und lässt sich mit dem anderen ein.“
Ohne Hegel, Hesse oder Ludwig selbst gelesen zu haben, kann man sich doch recht gut vorstellen, wie es sich anfühlen mag, wenn zwei unterschiedliche Selbstbewusstseine aufeinander treffen. Man reibt sich auf oder ab. Und ich behaupte mal jeder kennt solch Konflikte aus Familie und Beruf zu genüge. Doch auch ohne eine zweite Person, ist bei Hegel der Kampf zwischen zwei verschiedenen Selbst im Sein, am Ende die Akzeptanz, des Einen im Anderen und Umgekehrt.

Wie ist das zu verstehen?
Neuronal gesehen, sind es die Spiegelneuronen, welche ein Abbild unseres Selbst im Gehirn erzeugen. Wir sehen uns so, wie wir unserneuronales Empfinden entwickelt haben. Es entwickelt sich täglich neu, beim Erwachen aus dem Schlaf. Wir orientieren uns innerhalb weniger Millisekunden und wissen wir es sind, die gerade wach werden und innerhalb weniger Sekunden wissen wir auch, dass wir in unserem Bett liegen, in der vertrauten Umgebung. Wenn man viel unterwegs ist und keinen festen Schlafplatz hat, z.B. bei Weltenbummlern, dann dauert dieses länger, insbesondere die Orientierung im Raum, quasi das Erkennen, ich bin hier im Hotel XY und heute ist der Tag Z, der letzte Tag meiner Bewegungsfreiheit...

Damit haben wir das Ich, welches als andauernde interne Quelle der Neuromatrix des räumlichen Modells zu verstehen ist. Gleiches gilt für die Fühlmatrix, ein mikrofunktionelles Verankern des Fühlens. Man spricht auch von einer Neurosignatur. Trotz aller neuronalen Erkenntnisse, zeigt das Bewusstsein nur Inhalte, nie die Form an sich, weil wir durch die Form hindurch schauen.

Das Zauberwort von Prof. Metzinger heißt aber: >>Transparentes Phänomenales Selbstbewusstsein<< kurz Transparentes PSM. Ein wissendes Subjekt wird in ein systemisches Subjekt gesetzt, deshalb kann es keine Illusion vom ICH sein, sondern das subjektives Erleben des Selbst.

Dieses phänomenale Selbstmodell ist ein dynamisch, transparentes Modell des Selbst im Akt des Wissens.

Für alle die Hegels Phänomenologie des Geistes von 1807 nicht kennen, wahrscheinlich fast alle, kann ich sagen, dass ich Hegels Phänomenologie in dieser neuen Neuro-Wissenschaft zu 100 % integriert sehen und dies, obwohl die Beschreibungen von 2004 des Prof. Metzinger sich aus reinen wissenschaftlichen neuronalen Erkenntnissen (Neurobiologie) herleiten.



Also doch, der Versuch das Kollektivbewusstsein zu beschreiben, nach C.G. Jung, der diese Herleitung von Paracelsus Mikro- und Markokosmos ableitete. Wie sonst soll das alles Möglich sein?
Weitere Annahmen, dass sich die Prähistorischen Kulturen, im Orient, in Asien und in Amerika auch über das Kollektivbewusstsein miteinander verbunden gewesen sein könnten, lassen sich nur nicht mehr gänzlich ausschließen. Im Gegenteil – mein Empfinden sagt mir ganz klar, dass es eine nicht sichtbare kollektivierte Verbindung geben muss.

Das muss man erstmal sacken lassen,
und in Ruhe
sich die Begrifflichkeiten
selbst erarbeiten. (Aktivierung, als freiwillige aktivierte Positivität an sich und für sich. „An sich“ = Form & Struktur, „für sich“ oder „in sich“ = Inhalt, Gehalt, Substanz)

Doch mit der Eutonie, der Lehre vom harmonischen Spannungszustand und der Psychosomatik, der Einheit von Körper, Geist und Seele und der Meditation, kann man direkt anfangen, darüber wollte ich ja schreiben, jedoch wird es wohl noch einen Teil geben müssen, es reißt nicht ab, es hört nicht auf, weil das Denken in vollkommener und absoluter Dimension, nahezu „unendlich“ ist.

Das Denken reißt eben nicht ab, es windet sich, noch zögerlich, dann zaghaft und wenn die ersten echten kognitivierten Bewusstseinsreflektionen eintreffen, das merkt man, man spürt das. Urvertrauen mit Einheit, als Allheit zur Ganzheit.

Die Eutonie ist die Lehre vom harmonischen Spannungszustand. Der Spannungsausgleich oder das Spannungsgleichgewicht ist die Basis für diese ganzheitliche Betrachtungsweise des Menschen in seiner Umwelt (Natur und Mitmenschen). Das Besondere an dieser Form der Betrachtung ist die Echtheit und die Akzeptanz mit der Wirklichkeit.

Beim Autogenen Training redet man sich solange etwas ein, bis es wirkt. Autosuggestion

Aber bei der Eutonie besinnen wir uns auf die Sinne und nicht per Einredekunst (Sophistik) sich selbst suggerieren. Dabei ist die Haut das größte Sinnesorgan. Die bewusste Hinwendung des Bewusstseins auf die Haut und die äußeren Körperpartien ist die Bündelung der Wahrnehmungsempfindung. Wann haben Eure Fußsohlen das letzte mal Steine, Sand, Waldboden, Schnee, Matsch oder andere Dinge erfühlt? Heute lacht man diejenigen aus, die sich im Sommer barfuss durch die Straße vagen, doch es ist reales Bewusstsein, auch mit den Füssen zu tasten und zu spüren, warm, kalt, glatt, spitz, nachgebender Waldboden, jeder Schritt ist anders. Der unberührte Fuß erschrickt sich, weil er es nicht kennt. Das ist jetzt nur ein Beispiel von vielen.

So – das sind so viel Sachen hier in dem Faden integriert, dass ich eine Zusammenfassung dessen schreibe, auch mit der von mir noch gar nicht erklärten Meditation. Die einzige passivierte Methode, das Gehirngewebe zu regenerieren.




Potenz der Intelligenz
Teil 5 Fazit – die Akzeptanz des vollkommenen und absoluten Denkens!


Nicht das Aufsummieren von Einzelerfahrungen und Einzelerlebnissen, sondern das neue Bewusstsein, die neue Neurophilosophie, das neue Denken ist das Multiplikat dieser Faktoren.

Wissen in der Theorie wird durch die Erfahrung in der Praxis überprüft und mit der echten kognitiverten Bewusstwerdung-Reflektion zur Symbiose, als Einheit zusammengefügt (nicht Eins_heit wie beim Binärdenken = Aufsummieren, sondern als Multipikat aller Tatsachen).

Einheit – Allheit – Ganzheit

Nur durch die freiwillig aktivierte Positivierung, kann man die Maxime des Lebens, welches stets im Werden ist, ausschöpfen.

Der Freiraum ist nahezu „unendlich“ groß. Wir müssen uns nur über die Bewusstwerdungs-Inhalte Klarheit verschaffen. Es geht nicht um die Formung oder Formierung einer Ansicht, sondern ich beziehe mich auf die Inhalte, die Substanzen der Innenarchitektur.
Es ist unser Gesamt-Selbst-Bewusstsein welches stets in Verbindungen mit sich und den anderen, als Multi-Perspektiv-Impuls (kugelartige Pulsieren - Danke Sekko) und die Akzeptanz der Einheit als Allheit zur Ganzheit für die freiwillige selbstaktivierte Lebens-Positivierung ohne das Leugnen, welches stets lügt, ohne Begrenzung des Möglichen.

Auf diesen Weg des „echten“ Lebens sind wir alle Lebewesen seit unserer Geburt. Wir sind durch die Zeugung unserer Eltern (Symbiose, als Multipikat) in diese Welt hineingeboren = das SEIN, welches sich entwickelt, von der befruchten Eizelle bis in das HIER und JETZT und es entwickelt sich weiter, bis die „Klappe“ zugeht.
Wir haben nur dieses eine Leben, wir können es nicht wiederholen, es ist allein begrenzt durch die Gesetze der Natur, weil wir selbst in der Natur als „Übernatürlicher-Übersinnlicher“ Mitbestandteil dieser Welt sind. (mag den Nietzsche Übermensch-Begriff nicht)

Das Leben ist das Hinfallen, um Aufzuwachen, damit einem klar wird, dass man Aufzustehen MUSS, um wieder Hinzufallen, das ist ein lebendig gelebter und freiwillig selbstaktivte Impuls. Das geht nur über die Positivierung, es ist die Positivierung selbst.



Beispiel zum Verdeutlichen, was ich meine:
Annahme, dass die Gesamtheit der Welt ist der Ozean und das Ich ist ein Stück Holz, welches an der Oberfläche schwimmt. Ob man nun unbewusst oder bewusst schwimmt ist ein Unterschied. Unbewusstes Schwimmen wäre das Treiben des Holzes im Ozean. Das bewusste Schwimmen wäre die Richtung zu Bestimmen, ein Ziel ansteuern, und begreifen, dass man nur über den freiwillig selbstktivierenden Impuls vorankommt = „abstrampeln“. Beim Treiben lassen, welches auch mal ganz gut tun kann, kann man aber vom Ziel abkommen und je länger man sich treiben lässt, desto weiter kann man abtreiben. Daher ist es der harmonische Impuls zwischen abstrampeln und treiben lassen der natürlichste. Es gibt Zeiten, da muss man mehr strampeln und kann sich weniger treiben und es gibt Zeiten da strampelt man weniger und treibt mehr, ohne abzutreiben. Man kann Tendenzen nutzen, als einen Sinn aktivierenden und von der Bedeutung her Raum und Dimension gibt, die auch weiteren individual-dynamischen Bewegungen standhält.

Ludwig Wittgenstein sprach von einem Bündel von nahezu unzähligen Fasern, die sich ineinander verweben und ein starkes Tau bilden. Er meint damit, dass es diesen klassischen roten Faden als ewig andauernde Bindung nicht gebe, sondern das es ein immer wieder neu geknüpftes Tau dieser vielen Fasern sein muss.

Die Welt in der Bewegung in Raum und Zeit:
Wie wichtig der Impuls ist und die Bedeutung der Potenz wird in den Prof. Lesch-Klassiker „Kann man auf Licht segeln?“ gezeigt. Er erklärt die Schwierigkeiten, der Staubteilchen und den Unterschied des Reisens. Wer es noch nicht gesehen haben sollte, sei dieser Link sehr empfohlen. Bildung schadet nicht, im Gegenteil, es stärkt und gibt halt.

http://www.br-online.de/br-alpha/alp...8180440007.xml

Die Meditation ist seit langen Forschungsbestandteil der Neurobiologie und Neurophilosophie und heute weis man (als wissenschaftlich gesichertes und anerkanntes Wissen), dass sich durch die Meditation im Gehirn Neuronen selbst regenerieren. Das bedeutet, wie Substanzen des Gehirn hören eben nicht auf sich zu verbinden und weiterhin kann man heute davon ausgehen, dass sich sogar neue neuronale Zellen selbst bilden können. Es gibt so etwas, wie neuronale Stammzellen, die jeder in seinem Gehirn hat und aus diesen „Alles-Könner-Neuronen“ können wir neue Zellen bilden, die sich mir anderen verknüpfen. Nicht nur beim Aktivdenken, sondern auch bei der Meditation ist das der Fall. Die Bilder aus der Computertomographie und aus der Kernspintomographie sprechen eine deutliche Sprache. Die Meditation ist das Besinnen auf die innere räumliche Tiefe, quasi das Gegenstück zur Außenwelt, die ja nahezu unendlich groß ist, eben wegen der erschlagenden Dimensionen. Der innere Raum hat dieselbe Größe an sich, sprich die Tiefendimension ist auch nahezu unendlich tief, könnte man sagen. Und bei der Meditation ist im Gehirn ein starkes, sehr starkes Zusammenspiel verschiedenster Gehirnregionen. Evlt. mag man das Beispiel des Tiefschlafes heran zitieren, wo man seit langem weis, dass diese Phase des Schlafes für die „Datenschreibung“ im Gehirn wichtig ist. Heute können wir davon ausgehen, dass es nicht nur im Tiefschlaf zu dieser wichtigen „Datenneuschreibungen“ kommt, sondern dass es ein generelles neuronales Arbeiten gibt.

Nur wer sich nicht bewegt, sich in der Routine des Alltags mit den üblichen Stress treiben lässt, die Zielrichtung verfehlt und abtreibt vom zentralen Punkt, verliert nicht nur sich selbst, sondern auch die anderen. Daher gibt es diese vielen kleinen Problemchen, die gut verdrängt und unterdrückt werden können. Darin sind wir naturgegebener Großmeister. Doch diese Zweifel zu leugnen, hebt den Zweifel auf und man wird blind, weil wer seinen blinden Fleck leugnet, der lügt. Es geht nicht nur um den bilden Fleck des Auges, dort wo der Sehnerv an der Netzhaut des Auges anschließt und sich keine Rezeptoren befinden, haben wir diesen bilden Fleck. Aber auf im Gehirn gibt es diesen blinden Fleck, das wusste schon Konfuzius:

„Derjenige der alles weis, ist am weitesten von der Wahrheit entfernt.“

Und weil eben alles im Fluss ist, wandert der bilde Fleck von einem Punkt zum anderen. So ist es, das man zwar weiß, dass ich dieses oder jenes Wissen mir angeeignet habe, aber ich komme an diese „Datensätze“ im Gehirn derzeit nicht ran. Auch wenn man zwanghaft versucht, das Wissen zu greifen, es ist flüssig und zum Greifen nicht da, es muss begriffen werden, weil es ein Abbild dessen ist, was war und die Zeit doch schon längst weiter gelaufen ist.

Ein schöÖöner Film: „Der Club der toten Dichter“ indem das Carpe Diem – nütze den Tag doch wirklich bewusst gelebt wird. Auch die „Fabelhafte Welt der Amelie“, kann zum Verständnis der neuen Lebensphilosohie recht gut beitragen. Das sind nur zwei der Klassiker, wie auch das Medium Glotze zur Bildung beitragen kann. Im Übrigen reicht da der normale Röhren-Bildschirm als TV aus, weil es eben keine hochauflösenden Full-HD Filme sind.

Die alpha centauri Sendungen, die NOCH beim BR-Online kostenlos zum Ansehen zur Verfügung stehen, sollte man sich ruhig anschauen. Es hilft beim Verständnis, wenn man über die Teilchenbeschleuniger, über schwarze Löcher und andere schwer verständliche und in der Öffentlichkeit verzerrte Abbildungen und Beschreibungen geht.


Ich verbinde und werde verbunden, um Verbindung selbst zu sein. Verbundenheit mit mir selbst und mit Euch, damit Ihr Euch verbindet, mit Euch selbst und zu mir und allen anderen. Dafür ist die Ko_Munikation da (Danke Gutehorst) und um die Mitte zu tanzen ist eben echt und lebendig, statt nur nach der Würze zu suchen, weil alles Würze an sich selbst ist, man muss sie nur aktivieren, dass ist dann die selbstaktivierte Positivität an sich, für sich, in sich und mit den anderen. Eine multiperspektivische An- und Um- und Innensicht.

Lieben Aktivdenkergruß
Kraft zum Denken, Mut zum Erkennen
Und Liebe und Harmonie für alle.
Axl


Aus dem Faden Potenz der Intelligenz. Den ursprünglichen Teil 2, der Tagesablauf eines Aktivdenkers, habe ich weg gelassen.

Axl
 
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