Kultus Maximus
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- 23. November 2008
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AW: Was ist die Wahrheit?
Ja, da schneidest Du ein weites Gebiet an, sehr interessante Gedanken darüber auch:
Macht und Recht:
Das Verhältnis von Recht und Macht befindet sich in Veränderung. Die zwei völkerrechtswidrigen Kriege im Kosovo und in Afghanistan sowie die voranschreitende ökonomische Globalisierung scheinen die zwei gesellschaftlichen Ordnungsmechanism in eine neue Beziehung zueinander zu setzen. Grund genug, sich mit den vielfältigen Beziehungen zwischen Recht und Macht zu beschäftigen. Auf Grund der Komplexität der Materie kann dies nur unvollständig geschehen.
Auf der völkerrechtlichen Ebene wird ein Rechtsbruch durch die vermeintliche Durchsetzung anderer Rechte legitimiert. Welches Recht dabei höher zu bewerten ist, entscheiden alleine diejenigen, welche die Macht haben, es durchzusetzen. Angesichts solch einer Verquickung von Menschenrechtsrhetorik und Machtpolitik stellt sich die Frage, ob ein positiver Bezug auf die Menschenrechte aus einer kritischen Perspektive möglich scheint und überhaupt emanzipatorisch nutzbar gemacht werden kann. Die bisher gegebenen Antworten fallen sehr unterschiedlich aus. Von klassisch marxistischer Seite wird eine untrennbare Verbundenheit der kapitalistisch-bürgerlichen Gesellschaft mit den Menschenrechten behauptet, wodurch jegliches positives Aufgreifen der Menschenrechte einen affirmativen Charakter erhält. Dem steht eine von Linksliberalen, aber auch antirassistischen Gruppen vertretene Position entgegen, welche das instrumentelle Verhältnis zu Menschenrechten durch die USA und EU ins Zentrum der Kritik rückt, so dass ein Einfordern von Menschenrechten die Entlarvung der Menschenrechts-Rhetorik als interessegeleitet möglich erscheinen lässt.
Auf der Ebene des Staates hat dieser nach 20 Jahren neoliberalen Projekts einen Teil seiner Macht eingebüßt, indem diese an Supranationale Organisationen delegiert wurde und wird. Daneben sind private Akteure getreten, welche eine ähnliche Machtfülle entfalten wie einzelne
Staaten. Welche Konsequenzen hat dies für die Legitimation von Recht, welches auch durch die Mitwirkung dieser Akteure entsteht?
Treten Recht und bürgerliche Demokratie auseinander? Ist der liberale Rechtsstaat angesichts der ökonomischen Übermacht am Ende und was bedeutet dies für einen kritischen Umgang damit?
Aus dem Forum: Recht online
http://www.forum-recht-online.de/2003/103/103seite2.pdf
K. M.
Ich finde es auf allen Ebenen sinnvoll, diesen Bezug zwischen Wahrheit und Gerechtigkeit herzustellen, sowohl auf der politischen, als auch auf der zwischenmenschlichen. Wahrheit ist kein Selbstzweck, sie erhält ihren hohen Stellenwert dadurch, daß sie der Gerechtigkeit und damit dem sozialen Miteinander, ob nun im Staat oder in einer Diskussion, dient.
Ja, da schneidest Du ein weites Gebiet an, sehr interessante Gedanken darüber auch:
Macht und Recht:
Das Verhältnis von Recht und Macht befindet sich in Veränderung. Die zwei völkerrechtswidrigen Kriege im Kosovo und in Afghanistan sowie die voranschreitende ökonomische Globalisierung scheinen die zwei gesellschaftlichen Ordnungsmechanism in eine neue Beziehung zueinander zu setzen. Grund genug, sich mit den vielfältigen Beziehungen zwischen Recht und Macht zu beschäftigen. Auf Grund der Komplexität der Materie kann dies nur unvollständig geschehen.
Auf der völkerrechtlichen Ebene wird ein Rechtsbruch durch die vermeintliche Durchsetzung anderer Rechte legitimiert. Welches Recht dabei höher zu bewerten ist, entscheiden alleine diejenigen, welche die Macht haben, es durchzusetzen. Angesichts solch einer Verquickung von Menschenrechtsrhetorik und Machtpolitik stellt sich die Frage, ob ein positiver Bezug auf die Menschenrechte aus einer kritischen Perspektive möglich scheint und überhaupt emanzipatorisch nutzbar gemacht werden kann. Die bisher gegebenen Antworten fallen sehr unterschiedlich aus. Von klassisch marxistischer Seite wird eine untrennbare Verbundenheit der kapitalistisch-bürgerlichen Gesellschaft mit den Menschenrechten behauptet, wodurch jegliches positives Aufgreifen der Menschenrechte einen affirmativen Charakter erhält. Dem steht eine von Linksliberalen, aber auch antirassistischen Gruppen vertretene Position entgegen, welche das instrumentelle Verhältnis zu Menschenrechten durch die USA und EU ins Zentrum der Kritik rückt, so dass ein Einfordern von Menschenrechten die Entlarvung der Menschenrechts-Rhetorik als interessegeleitet möglich erscheinen lässt.
Auf der Ebene des Staates hat dieser nach 20 Jahren neoliberalen Projekts einen Teil seiner Macht eingebüßt, indem diese an Supranationale Organisationen delegiert wurde und wird. Daneben sind private Akteure getreten, welche eine ähnliche Machtfülle entfalten wie einzelne
Staaten. Welche Konsequenzen hat dies für die Legitimation von Recht, welches auch durch die Mitwirkung dieser Akteure entsteht?
Treten Recht und bürgerliche Demokratie auseinander? Ist der liberale Rechtsstaat angesichts der ökonomischen Übermacht am Ende und was bedeutet dies für einen kritischen Umgang damit?
Aus dem Forum: Recht online
http://www.forum-recht-online.de/2003/103/103seite2.pdf
K. M.