Kultus Maximus
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AW: Was ist die Wahrheit?
Der Wahrheitsanspruch:
Der Wahrheitsanspruch ist so alt wie der Begriff Menschheit. Der Konnekt von Wahrheit und Rechtsanspruch steht axial zum Staat und seinen Gesetzen, Wahrheit ist also auch immer der Schnittpunkt der subjektiven Betrachtung im Sozialgefüge und dem jeweiligen Stellenwert der Person zu verstehen.
Es gilt im seltensten Fall für alle Menschen die gleiche Wahrheit, denn je nach sozialer Position verschiebt sich der Anspruch darauf.
Für sozial schwache Menschen gilt eine andere Wahrheit, als jene in sicheren Verhältnissen, auch dahingehend, dass Wahrheit auch leistbar und somit käuflich ist. Der Wahrheitsanspruch ist also eine Symbiose von Geld und Rhetorik. Ich versuchte mit jener Glanzleistung vom „Sein und Nichtsein“ (Gorgias von Leontinoi) das zu veranschaulichen, welchem es gelang, mit Sprache: „ein Ding“ herzuzaubern und wieder verschwinden zu lassen, sprachlich korrekt, obwohl jeder Zuhörer weis, dass es so nicht sein kann. Er zeigte damit auch die Grenzen mit Sprache und Gesetz gerecht zu werden, um damit dem Anspruch auf Wahrheit genüge zu tun.
Wahrheitsanspruch und Verzweiflung darüber im alten Aegypten
Gespräche des Lebensmüden mit seinem BA (Seele):
Zu wem kann ich heute reden?
Die Brüder sind böse, die Freunde von heute, sie lieben nicht.
Zu wem kann ich heute reden?
Die Herzen sind habgierig, jeder nimmt die Habe seines Nächsten.
Zu wem kann ich heute reden?
Der Milde geht zugrunde, der Gewalttätige ist herabgestiegen zu jedermann.
Zu wem kann ich heute reden?
Das Gesicht der Bosheit ist zufrieden, das Gute ist überall zu Boden geworfen.
Zu wem kann ich heute reden?
Der Zorn erregen sollte durch seine Schlechtigkeit,
er bringt alle zum Lachen, auch wenn sein Frevel schlimm ist.
Zu wem kann ich heute reden?
Raub herrscht, jedermann bestiehlt seinen Nächsten.
Zu wem kann ich heute reden?
Der Verräter ist ein Vertrauter,
der Gefährte ist zum Feind geworden.
Zu wem kann ich heute reden?
Man erinnert sich nicht des Gestern, man handelt nicht für den,
der gehandelt hat heutzutage.
Zu wem kann ich heute reden?
Die Brüder sind böse, man nimmt Zuflucht zu Fremden,
für Zuneigung des Herzens.
Zu wem kann ich heute reden?
Die Gesichter sind abgewandt, jedermann wendet den Blick zu Boden,
gegenüber seinen Brüdern.
Zu wem kann ich heute reden?
Die Herzen sind habgierig, nicht gibt es ein Herz, auf das man sich verlassen kann.
Zu wem kann ich heute reden?
Es gibt keinen Gerechten, das Land ist den Frevlern überlassen.
Zu wem kann ich heute reden?
Es mangelt an einem Vertrauten, man nimmt Zuflucht zu einem Unbekannten,
um ihm zu klagen.
Zu wem kann ich heute reden?
Es gibt keinen Zufriedenen, den, mit dem man ging, gibt es nicht mehr.
Zu wem kann ich heute reden?
Ich bin beladen mit Elend, aus Mangel an einem Vertrauten.
Zu wem kann ich heute reden?
Unrecht zieht durchs Land und sein Ende ist nicht abzusehen.
LG
Kultus Maximus
Der Wahrheitsanspruch:
Der Wahrheitsanspruch ist so alt wie der Begriff Menschheit. Der Konnekt von Wahrheit und Rechtsanspruch steht axial zum Staat und seinen Gesetzen, Wahrheit ist also auch immer der Schnittpunkt der subjektiven Betrachtung im Sozialgefüge und dem jeweiligen Stellenwert der Person zu verstehen.
Es gilt im seltensten Fall für alle Menschen die gleiche Wahrheit, denn je nach sozialer Position verschiebt sich der Anspruch darauf.
Für sozial schwache Menschen gilt eine andere Wahrheit, als jene in sicheren Verhältnissen, auch dahingehend, dass Wahrheit auch leistbar und somit käuflich ist. Der Wahrheitsanspruch ist also eine Symbiose von Geld und Rhetorik. Ich versuchte mit jener Glanzleistung vom „Sein und Nichtsein“ (Gorgias von Leontinoi) das zu veranschaulichen, welchem es gelang, mit Sprache: „ein Ding“ herzuzaubern und wieder verschwinden zu lassen, sprachlich korrekt, obwohl jeder Zuhörer weis, dass es so nicht sein kann. Er zeigte damit auch die Grenzen mit Sprache und Gesetz gerecht zu werden, um damit dem Anspruch auf Wahrheit genüge zu tun.
Wahrheitsanspruch und Verzweiflung darüber im alten Aegypten
Gespräche des Lebensmüden mit seinem BA (Seele):
Zu wem kann ich heute reden?
Die Brüder sind böse, die Freunde von heute, sie lieben nicht.
Zu wem kann ich heute reden?
Die Herzen sind habgierig, jeder nimmt die Habe seines Nächsten.
Zu wem kann ich heute reden?
Der Milde geht zugrunde, der Gewalttätige ist herabgestiegen zu jedermann.
Zu wem kann ich heute reden?
Das Gesicht der Bosheit ist zufrieden, das Gute ist überall zu Boden geworfen.
Zu wem kann ich heute reden?
Der Zorn erregen sollte durch seine Schlechtigkeit,
er bringt alle zum Lachen, auch wenn sein Frevel schlimm ist.
Zu wem kann ich heute reden?
Raub herrscht, jedermann bestiehlt seinen Nächsten.
Zu wem kann ich heute reden?
Der Verräter ist ein Vertrauter,
der Gefährte ist zum Feind geworden.
Zu wem kann ich heute reden?
Man erinnert sich nicht des Gestern, man handelt nicht für den,
der gehandelt hat heutzutage.
Zu wem kann ich heute reden?
Die Brüder sind böse, man nimmt Zuflucht zu Fremden,
für Zuneigung des Herzens.
Zu wem kann ich heute reden?
Die Gesichter sind abgewandt, jedermann wendet den Blick zu Boden,
gegenüber seinen Brüdern.
Zu wem kann ich heute reden?
Die Herzen sind habgierig, nicht gibt es ein Herz, auf das man sich verlassen kann.
Zu wem kann ich heute reden?
Es gibt keinen Gerechten, das Land ist den Frevlern überlassen.
Zu wem kann ich heute reden?
Es mangelt an einem Vertrauten, man nimmt Zuflucht zu einem Unbekannten,
um ihm zu klagen.
Zu wem kann ich heute reden?
Es gibt keinen Zufriedenen, den, mit dem man ging, gibt es nicht mehr.
Zu wem kann ich heute reden?
Ich bin beladen mit Elend, aus Mangel an einem Vertrauten.
Zu wem kann ich heute reden?
Unrecht zieht durchs Land und sein Ende ist nicht abzusehen.
LG
Kultus Maximus