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Warum lebst Du ein (fast) sinnloses Leben ?

Sinnlosigkeit scheint für jedermanden dazu da, um diese (fast) erkennen zu dürfen, - natürlich um dieser damit (fast) entkommen zu dürfen! - (Fast) hätte ich das geglaubt, dass man dem, was fehlt, (fast) zu entfliehen vermag? :)

.........müssen zeigen, daß das 'fast' in 'fast sinnlos' dem "sinnlos" widerspricht.
Ja sowas Vertracktes aber denn auch! - Befinden wir uns denn schon (mal wieder) in einer Art 'fast-en(d)zeit', die (doppelt) Sinn machen sollte? :D

Mit heute (am 6.12.) etwas seltsam alternativlos anmutenden nikolausigen Grüßen! :)

Bernies Sage
 
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Sinnlosigkeit scheint für jedermanden dazu da, um diese (fast) erkennen zu dürfen, - natürlich um dieser damit (fast) entkommen zu dürfen! - (Fast) hätte ich das geglaubt, dass man dem, was fehlt, (fast) zu entfliehen vermag? :)


Ja sowas Vertracktes aber denn auch! - Befinden wir uns denn schon (mal wieder) in einer Art 'fast-en(d)zeit', die (doppelt) Sinn machen sollte? :D

Mit heute (am 6.12.) etwas seltsam alternativlos anmutenden nikolausigen Grüßen! :)

Bernies Sage
So kann man natürlich auch ausdrücken, dass man von vorherein gar nicht vorhat, sich an die erforderliche Sprachkonvention zu halten, sondern Sprache bloß als Betätigungsfeld von Kreativität betrachtet. Letzteres ist prinzipiell zulässig in bestimmten Formen literarischen Schaffens, im Kontext eines diskursiven Austausches lässt es jedoch auf fehlende Ernsthaftigkeit schließen.

Aber dennoch inpiriert deine Wortspielerei zu Analyse:
1. Wie ist Sinnlosigkeit definiert?
2. Wie bzw warum lässt sich Sinnlosigkeit erkennen?
3. Kann man dieser Sinnlosigkeit entfliehen?

ad 1. Sinnlosigkeit meint die Abwesenheit eines teleologischen oder teleonomischen Sinnes in Beobachtbarem als mehr oder weniger komplexes Objekt.
ad 2. Die Abwesenheit eines Sinnes nach Pkt 1 schließt individuelle oder kollektive subjektive Sinnzuschreibung nicht aus, sondern offenbart nur deren Beliebigkeit. Erkennen lässt sich die Sinnlosigkeit dadurch, dass die Vielzahl inkompatibler subjektiver Sinnzuschreibungen zu ein und demselben Objekt bereits belegt, dass der Sinn nicht dem Objekt inhärent sein kann, sondern dass Sinn bloße Konvention eines Kollektives ist, welches mit der Sinnzuschreibung ein bestimmtes Ziel verfolgt.
ad 3. Es ist der Konflikt zwischen dem Trieb bewußten Seins, Sinn bzw Erklärung in allem und für alles zu finden, auf der einen Seite und der gleichzeitig allgegenwärtigen intuitiven Ahnung, dass Sinn letztendlich beliebig ist, dass also alles unsicher ist, auf der anderen Seite, welche einen unerwünschten psycho-mentalen Effekt ("Stress") auslösen kann. Dieser Stress kann dann zur Sinnsuche in der Sphäre des Glaubens führen, weil dieser vermeintlich unangreifbar ist. Diese Unangreifbarkeit entpuppt sich jedoch als Illusion, weil jeglichem Glauben immer auch Zweifel inhärent ist. Diesem inneren Zweifel wird dann häufig durch umso heftigere Abwehr äußerer Faktoren begegnet, die geeignet sind, den Zweifel zu nähren.
"Der Sinnlosigkeit entfliehen" meint also tatsächlich diesem Konflikt zu entfliehen und dies wird von manchen versucht durch Festhalten an einem bloß geglaubten Sinn als essentialistische Wahrheit, der jedoch nichts anderes als beliebig und durch zahllose andere mögliche Sinnzuschreibungen ersetzbar ist, weil letztendlich alles sinnlos bzw sinnfrei bzw leer von Sinn ist.
 
So kann man natürlich auch ausdrücken, dass man von vorherein gar nicht vorhat, sich an die erforderliche Sprachkonvention zu halten, sondern Sprache bloß als Betätigungsfeld von Kreativität betrachtet. Letzteres ist prinzipiell zulässig in bestimmten Formen literarischen Schaffens, im Kontext eines diskursiven Austausches lässt es jedoch auf fehlende Ernsthaftigkeit schließen.

Aber dennoch inpiriert deine Wortspielerei zu Analyse:
1. Wie ist Sinnlosigkeit definiert?
2. Wie bzw warum lässt sich Sinnlosigkeit erkennen?
3. Kann man dieser Sinnlosigkeit entfliehen?

ad 1. Sinnlosigkeit meint die Abwesenheit eines teleologischen oder teleonomischen Sinnes in Beobachtbarem als mehr oder weniger komplexes Objekt.
ad 2. Die Abwesenheit eines Sinnes nach Pkt 1 schließt individuelle oder kollektive subjektive Sinnzuschreibung nicht aus, sondern offenbart nur deren Beliebigkeit. Erkennen lässt sich die Sinnlosigkeit dadurch, dass die Vielzahl inkompatibler subjektiver Sinnzuschreibungen zu ein und demselben Objekt bereits belegt, dass der Sinn nicht dem Objekt inhärent sein kann, sondern dass Sinn bloße Konvention eines Kollektives ist, welches mit der Sinnzuschreibung ein bestimmtes Ziel verfolgt.
ad 3. Es ist der Konflikt zwischen dem Trieb bewußten Seins, Sinn bzw Erklärung in allem und für alles zu finden, auf der einen Seite und der gleichzeitig allgegenwärtigen intuitiven Ahnung, dass Sinn letztendlich beliebig ist, dass also alles unsicher ist, auf der anderen Seite, welche einen unerwünschten psycho-mentalen Effekt ("Stress") auslösen kann. Dieser Stress kann dann zur Sinnsuche in der Sphäre des Glaubens führen, weil dieser vermeintlich unangreifbar ist. Diese Unangreifbarkeit entpuppt sich jedoch als Illusion, weil jeglichem Glauben immer auch Zweifel inhärent ist. Diesem inneren Zweifel wird dann häufig durch umso heftigere Abwehr äußerer Faktoren begegnet, die geeignet sind, den Zweifel zu nähren.
"Der Sinnlosigkeit entfliehen" meint also tatsächlich diesem Konflikt zu entfliehen und dies wird von manchen versucht durch Festhalten an einem bloß geglaubten Sinn als essentialistische Wahrheit, der jedoch nichts anderes als beliebig und durch zahllose andere mögliche Sinnzuschreibungen ersetzbar ist, weil letztendlich alles sinnlos bzw sinnfrei bzw leer von Sinn ist.


Zu Punkt 3: Welch kristallklare Logik

Indem der Glaube unweigerlich als Feind oder Freund an das Wissen gefesselt bleibt, perpetuiert er die Trennung im Kampf, sie zu überwinden: sein Fanatismus ist das Mal seiner Unwahrheit, das objektive Zugeständnis, das wer nur glaubt, eben damit nicht mehr glaubt. Das schlechte Gewissen ist seine zweite Natur. Im geheimen Bewusstsein des Mangels, der ihm notwendig anhaftet, des immanenten Widerspruches, die Versöhnung zum Beruf zu machen, liegt der Grund, dass alle Redlichkeit der Gläubigen seit je schon reizbar und gefährlich war.
Nicht als Überspannung sondern als Verwirklichung des Prinzipes des Glaubens selber sind die Greuel von Feuer und Schwert, Gegenreformation und Reformation verübt worden.
Der Glaube offenbart sich stets wieder als vom Schlag der Weltgeschichte, der er gebieten möchte, ja er wird in der Neuzeit zu ihrem bevorzugten Mittel, ihrer besonderen List.

Aus Max Horkheimer Theodor Adorno: Dialektik der Aufklärung
 
Zuletzt bearbeitet:
... Im geheimen Bewusstsein des Mangels, der ihm notwendig anhaftet, des immanenten Widerspruches, die Versöhnung zum Beruf zu machen, liegt der Grund, dass alle Redlichkeit der Gläubigen seit je schon reizbar und gefährlich war.
Nicht als Überspannung sondern als Verwirklichung des Prinzipes des Glaubens selber sind die Greuel von Feuer und Schwert, Gegenreformation und Reformation verübt worden.
Der Glaube offenbart sich stets wieder als vom Schlag der Weltgeschichte, der er gebieten möchte, ja er wird in der Neuzeit zu ihrem bevorzugten Mittel, ihrer besonderen List.

Aus Max Horkheimer Theodor Adorno: Dialektik der Aufklärung
Deshalb meine These in dem anderen Thread, dass Befriedung erst einkehrt, wenn jegliche Religion vom Erdboden verschwunden ist.
Woraus man natürlich auch folgern kann, dass Befriedung niemals einkehren wird, weil die Kapazität mit der letztendlichen Sinnlosigkeit umzugehen nicht zur Natur bewußten Seins gehört. Das unvoreigenommene Schauen dieser Sinnlosigkeit bzw Sinnfreiheit bzw Leerheit von Sinn setzt eine Selbsterkenntnis voraus, die tatsächlich selbstlos sein muss, weil Abwehr und Schutz aufgegeben werden müssen, um unvoreingenommen zu erkennen.
 
Ob sich das Leben immer an Sprachkonventionen hält,
welches sich in der Etikette eines Butlers gefällt?
;)

So kann man natürlich auch ausdrücken, dass man von vorherein gar nicht vorhat, sich an die erforderliche Sprachkonvention zu halten, sondern Sprache bloß als Betätigungsfeld von Kreativität betrachtet.

Hi,hi, < bloß > in der Blöse finde ich hier besonders gut und dies erinnert mich an das Märchen Des Kaisers neue Kleider, die nur von denen gesehen werden sollen, die nicht dumm sind.

Also sprach Bernie:
» Sprache ist Begleitung und Bekleidung von Kreativität «
Denn Sprache soll auch schmucke sein und uns nicht schnucke sein!
:)

Letzteres ist prinzipiell zulässig in bestimmten Formen literarischen Schaffens, im Kontext eines diskursiven Austausches lässt es jedoch auf fehlende Ernsthaftigkeit schließen.
Fehlende Ernsthaftigkeit ist ein unverzichtbares Spiel der Natur und dient zur Vorbereitung auf den Ernst des Lebens, wodurch es auch im diskursiven Austausch meines Erachtens zwingend unverzichtbar scheint.

In diesem Denkforum sind deshalb auch Querdenker, Spamer, Geier, Galgenvögel und gedankenfressneidwillige Nichtgenugverstandeskrieger im zumutbaren Diskussionsrahmen durchaus als eine Bereicherung zu sehen.

Ich habe übrigens aus diesem unverzichtbaren "Fehlen von Etwas", quasi überganzheitlich aus allem was los ist, eine offensystemisch hocheffiziente *Doppelfehlertheorie* (mittels einer mäeutisch sprachmodulierten Organonologik) entwickelt, die sich in doppelter Verneinung in der Mathematik als Doppelpunktspiegelung aussagekräftig in (besonders gut=beschränkt dosierten) Quantensprüngen sehen und erklären lassen kann - und an dem auch heute noch Aristoteles seine wahre Freude hätte, dessen ur-göttliche Komödie von Dantes Alighieri - wie in einem Harakiri zur Selbsttötung des Humors - meines Erachtens "teuflisch geclouded" wurde! o_O

Aber dennoch inpiriert deine Wortspielerei zu Analyse:
1. Wie ist Sinnlosigkeit definiert?

Einfach und (hoffentlich) ungeschwurbelt definiert: Sinnlosigkeit bedeutet, dass der Sinn "los und LOS" (= ohne Bindung und damit Schicksal=fate=fake=Täuschung) äquilog (nahe) zugleich ist.

2. Wie bzw warum lässt sich Sinnlosigkeit erkennen?
Hauptmerkmal der Sinnlosigkeit ist, dass sie völlig für sich steht und damit als Unipol sogar das (falsche!) Gegenteil einbeziehen "muss", was bedeutet, dass in der Sinnlosigkeit (nahe) zugleich ein latentes Potential an vollkommen freier Sinnfülle zu stecken vermag!

3. Kann man dieser Sinnlosigkeit entfliehen?
Jedenfalls wäre dies nicht sinnvoll annehmen zu sollen, weil man sich sonst zuvor - als Vorbedingung hierzu - damit identifiziert oder infiziert haben müsste! :D

Sind wir also tolerant und (über-)lassen der Sinnlosigkeit ihren unbesetzten Freiraum im technisch unverzichtbaren Kugel-Lager-Spiel.

Siehe hierzu auch meinen Thread Sprache und Wahrheit im Denkforum in https://www.denkforum.at/threads/sprache-und-wahrheit.17286/

ad 1. Sinnlosigkeit meint die Abwesenheit eines teleologischen oder teleonomischen Sinnes in Beobachtbarem als mehr oder weniger komplexes Objekt.

Abwesenheit ist aber nicht greifbar und somit auch nicht begreifbar, weshalb es zur Erklärung von Sinnlosigkeit in der Praxis meines Erachtens untauglich scheint.

ad 2. Die Abwesenheit eines Sinnes nach Pkt 1 schließt individuelle oder kollektive subjektive Sinnzuschreibung nicht aus, sondern offenbart nur deren Beliebigkeit. Erkennen lässt sich die Sinnlosigkeit dadurch, dass die Vielzahl inkompatibler subjektiver Sinnzuschreibungen zu ein und demselben Objekt bereits belegt, dass der Sinn nicht dem Objekt inhärent sein kann, sondern dass Sinn bloße Konvention eines Kollektives ist, welches mit der Sinnzuschreibung ein bestimmtes Ziel verfolgt.
Tatsächlich scheint die Bindung des Sinns an ein Ziel unverzichtbar zu sein, wozu es aber einer entwicklungsfähigen Richtungserkennung von Raum und Zeit im Dreh und/oder in einer nahezu fest stehenden Linearität zu relativierenden Vergleichszwecken bedarf, wobei der "rechte" Winkel in der Beobachterperspektive "doppelt" (2 x 90 Winkelgrad) genommen werden muss, um in der Linearität (= 180 Winkelgrad) verstanden werden zu können.

Die Einnahme bzw. (gedankliche) Vereinnahmung eines *biotiven Standpunktes*, der außerhalb von Subjekt und Objekt angenommen werden darf, macht dies möglich, um die Subjekt-Objekt-Spaltung überwinden zu können.

ad 3. Es ist der Konflikt zwischen dem Trieb bewußten Seins, Sinn bzw Erklärung in allem und für alles zu finden, auf der einen Seite und der gleichzeitig allgegenwärtigen intuitiven Ahnung, dass Sinn letztendlich beliebig ist, dass also alles unsicher ist, auf der anderen Seite, welche einen unerwünschten psycho-mentalen Effekt ("Stress") auslösen kann. Dieser Stress kann dann zur Sinnsuche in der Sphäre des Glaubens führen, weil dieser vermeintlich unangreifbar ist. Diese Unangreifbarkeit entpuppt sich jedoch als Illusion, weil jeglichem Glauben immer auch Zweifel inhärent ist. Diesem inneren Zweifel wird dann häufig durch umso heftigere Abwehr äußerer Faktoren begegnet, die geeignet sind, den Zweifel zu nähren. "Der Sinnlosigkeit entfliehen" meint also tatsächlich diesem Konflikt zu entfliehen und dies wird von manchen versucht durch Festhalten an einem bloß geglaubten Sinn als essentialistische Wahrheit, der jedoch nichts anderes als beliebig und durch zahllose andere mögliche Sinnzuschreibungen ersetzbar ist, weil letztendlich alles sinnlos bzw sinnfrei bzw leer von Sinn ist.

Dies betrachte ich als ein wunderbares Plädoyer dafür, dass "alles plus x" einen Sinn im Anfang hat, der letztendlich am Anfang (noch) "los" ist und sich deshalb x-mal erfüllen (werden) wird.

Bernies Sage
 
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......meine These in dem anderen Thread, dass Befriedung erst einkehrt, wenn jegliche Religion vom Erdboden verschwunden ist.
Diese These von Uffzach ist natürlich Unsinn und das weiß er auch, dass < Befriedung > als Todessehnsucht gilt und durch das "Ruhe in Frieden" als Grabsteinfloskel zählt, - nicht aber als Lebenselexier zählen kann!

Religion in seinem Ur-Wesen bedeutet einem " re-logio " in der Rückbindung verpflichtet zu sein und ist damit von der Institution Kirche streng zu unterscheiden. Interessant finde ich das Pendant zur Religion:

*Proligion* in seinem Ur-Wesen bedeutet einem "pro-ligio" in der Vorbindung bzw. Vorkopplung verpflichtet zu sein und ist damit als Richtungsverstärker (positiv und negativ) zu verstehen, welcher auch in der Materie (= fehlend=negativ) sein kann, was sowohl gut als auch weniger gut zu sein vermag, falls eben ein Korrektiv als Kontrollinstanz vollkommen fehlt.

Und die Religion ist nun einmal als klassische Kontrollinstanz des "rückführbaren" Glaubens als Kontrollinstanz auch dann nicht wegzudenken, wenn sie -temporär nachweislich - schon mal versagt haben sollte.

Bernies Sage
 
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