Die Frage ist nicht konsistent, denn entweder ist mein Leben sinnlos oder nicht. "fast sinnlos" gibt es nicht.
Ich vernachlässige also das "fast" und muss weiterhin feststellen, dass die Frage selbst inkonistent bleibt, weil sie mit "warum" tatsächlich nach dem Sinn der Sinnlosigkeit meines Lebens fragt. Kann ich diese Frage beantworten, ist mein Leben ja nicht mehr sinnlos.
Die Frage macht also nur Sinn, wenn der Fragesteller selbst glaubt, dass ich zwar ein sinnloses Leben führe, dass es aber die Alternative eines sinnvollen Lebens gäbe. Aber woher will der Fragesteller überhaupt irgendwas über mein Leben wissen?
Es liegt der Verdacht nahe, dass der Fragesteller eigentlich sich selbst und sein eigenes Leben meint, aber sich selbst auf ein fiktives "du" projiziert, um Antworten von anderen zu erhalten, die wie er selbst denken, dass sie ein sinnloses Leben führten, um aus deren Antworten eine Antwort für sich selbst zu finden.
Oder aber der Fragesteller ist überhaupt nicht in der Lage zwischen sich selbst und anderen zu differenzieren und geht davon aus, dass seine Wahrnehmuung von sich selbst und seinem Leben der von anderen notwendigerweise entsprechen müsse.