Früher hieß es noch, Kunst kommt von Können.
Was allerdings auch schon etwas abgedroschen ist.
Der entscheidende Punkt dabei ist doch der. Alle großen Künstler, die 'seltsame' Dinge machen oder zeichnen, können was. Die haben ihr Handwerk gelernt, kennen sich mit Perspektiven, Kontrasten und naturalistischen Darstellungen aus, haben Porträts, Akte, Blumenvasen und Bäume alle durch, hundertfach. Es mangelt keinem von denen an grundlegenden Fähigkeiten.
Aber die, die auf einmal begannen mit den alten Formen zu brechen, insbesondere die stilbildenden Pioniere, wollten etwas anderes als den millionsten Baum naturgetreu abzubilden und dafür veränderten, verfremdeten sie die Darstellung. Sie zwangen den Betrachter dazu, sich damit zu beschäftigen, was das denn nun soll und manchmal kann man den Schritt nachvollziehen, manchmal nicht. Manchmal hat man seine ganz eigenen Ideen dazu, was durchaus erwünscht ist, manchmal sieht man vielleicht sogar mehr oder anderes, als der Künstler darstellen wollte.
Manchmal folgt der Künstler gar keiner Idee, die er dann aufs Blatt oder sonst wohin bringt, sondern er oder sie ist einfach aus dem Moment heraus kreativ, dann ahmt das Schaffen nicht das Denken oder die Idee nach, sondern ist unmittelbarer Ausdruck oder eben denken qua Kunst.
Kunst soll auch irritieren, verfremden, den Blickwinkel weiten, manchmal auch extrem. Der Haufen Kacke ist bei Dir ja mehr hängen geblieben, als das nächste gut gemachte Stillleben von Blumen in der Vase.