AW: Faschismus-Referat
Immerhin, hier kann ich ja auf einen guten Gesprächspartner hoffen.
Merkwürdigerweise schienen Hitlers infrastrukturelle Planmaßnahmen für seine angebliche Lieblingsstadt Hamburg nicht auf den Widerstand der Bevölkerung geschweige denn des Senats zu stoßen. Hitler plante, auf dem dem Hafen gegenüberliegenden Ufer den größten Aufmarschplatz seines Weltreichs zu errichten - Widerstand kam höchstens, weil man solches Unterfangen nicht für finanzierbar hielt ODER sich von vornherein im Klaren war, daß Hitler nicht bis zur Grundsteinlegung durchhält. Genaueres dazu findet sich bestimmt in der Geschichte hamburger Reeder nachzulesen - soweit die bereit waren, das erforschen zu lassen.
Das vielbeschworene Hamburger "Heimatgefühl" hätte also von 1933-45 ausgesetzt - gelten nicht unter allen deutschen Städtern die Hamburger als die, die ihre Stadt am allermeisten lieben? Soll nicht Hamburg die Schönste und Fortschrittlichste sein? Ja, ja!
"Herrn Hubers Projekt", sich mit ein paar Tonnen Zement an den Strom ranzumachen, entbehrt solcher Dramatik, und Erwin Huber ist auch dann kein Faschist, wenn er sich gegen sämtliche Ausschüsse, Bürger etc. durchsetzt. Was soll das Argument also?
Naja, so "einfach so mal" geschah das auch wieder nicht, die Juden bzw. "der Jude" wurde zu etwas hochstilisiert, was sie nie waren. Der "arme Jude" wurde zum Sinnbild der Armut schlechthin gemacht, der "reiche Jude" zum Sinnbild des Reichtums - des Geldhandelsreichtums wohlgemerkt, wogegen der "ehrliche deutsche Unternehmer/Soldat/Arbeiter" stand. Das wurde aber nicht erst im "Dritten Reich" so gesehen.
aktuell können bei der EM noch so viele "Antirassismus"-Bekenntnisse gesprochen werden, kein jüdischer Gebetsraum kommt auf Dauer ohne Polizeischutz aus.
Das Bürgerbewußtsein ist also nicht stark genug, es muß sich auf seine Wehr berufen?!
Und wie ist die jetztige aus geisteswissenschaftlicher Sicht anzunehmen?
Aber ich frage mal anders:
Euphorie --- 1936, das überall anerkannte, nach dem verlorenen Krieg aus eigener Kraft (so sagt die Legende) wiedererstarkte Deutschland richtet eine höchst erfolgreiche Olympiade aus. Technisch und logistisch ist Deutschland ganz vorn in der Welt. Die seit '34 üblichen "Juden raus"-Schilder wurden kurz abgehängt, Peter Kreuder, der deutsche "Swing"-Meister, hatte seine beste Zeit. Und die Olympiade soll friedlich abgelaufen sein.
Heute wird auf intereuropäischen Sportveranstaltungen direkt dazu aufgerufen, die Anhänger des Gegners in Ruhe feiern zu lassen bzw. einfach mitzufeiern. Garantiert ist solche ruhige Feier nicht, aber es scheint zu klappen. Sind nicht Fortschritte erkennbar, obwohl das Miteinander viel unspektakulärer und - horribile dictu - langweiliger ist als jeder Krieg??
im Ernst!
ich habe einen Text geschrieben und referiert
Du machst konstruktive Anregungen und Ergänzungen,
scheinst Dich dabei ganz gut auszukennen
nach meinem Demokratie-Verständnis (Diskussion)
würde ich Dich jetzt reden lassen
Immerhin, hier kann ich ja auf einen guten Gesprächspartner hoffen.
scilla schrieb:1) laut Referat passen die geplanten Infrastrukturmaßnahmen
nicht zur Heimatliebe
(aktuelles Beispiel wäre die Donau-Kanalisierung,
welche Erwin Huber in Bayern anstrebt)
Merkwürdigerweise schienen Hitlers infrastrukturelle Planmaßnahmen für seine angebliche Lieblingsstadt Hamburg nicht auf den Widerstand der Bevölkerung geschweige denn des Senats zu stoßen. Hitler plante, auf dem dem Hafen gegenüberliegenden Ufer den größten Aufmarschplatz seines Weltreichs zu errichten - Widerstand kam höchstens, weil man solches Unterfangen nicht für finanzierbar hielt ODER sich von vornherein im Klaren war, daß Hitler nicht bis zur Grundsteinlegung durchhält. Genaueres dazu findet sich bestimmt in der Geschichte hamburger Reeder nachzulesen - soweit die bereit waren, das erforschen zu lassen.
Das vielbeschworene Hamburger "Heimatgefühl" hätte also von 1933-45 ausgesetzt - gelten nicht unter allen deutschen Städtern die Hamburger als die, die ihre Stadt am allermeisten lieben? Soll nicht Hamburg die Schönste und Fortschrittlichste sein? Ja, ja!
"Herrn Hubers Projekt", sich mit ein paar Tonnen Zement an den Strom ranzumachen, entbehrt solcher Dramatik, und Erwin Huber ist auch dann kein Faschist, wenn er sich gegen sämtliche Ausschüsse, Bürger etc. durchsetzt. Was soll das Argument also?
scilla schrieb:2) Numero Zwei ist die Judenverfolgung
stell Dir vor,
Du hättest damals gelebt
und Menschen aus Deinem Umfeld,
die Du als rechtschaffen eingeschätzt oder gekannt hast,
wären einfach so mal schikaniert
und weggesperrt worden
Naja, so "einfach so mal" geschah das auch wieder nicht, die Juden bzw. "der Jude" wurde zu etwas hochstilisiert, was sie nie waren. Der "arme Jude" wurde zum Sinnbild der Armut schlechthin gemacht, der "reiche Jude" zum Sinnbild des Reichtums - des Geldhandelsreichtums wohlgemerkt, wogegen der "ehrliche deutsche Unternehmer/Soldat/Arbeiter" stand. Das wurde aber nicht erst im "Dritten Reich" so gesehen.
scilla schrieb:wenige Monate vor Hitlers Machtübernahme
soll es von Hindenburg eine Grußbotschaft an die jüdischen Mitbürger,
die im ersten Weltkrieg für Deutschland gekämpft haben,
gegeben haben (Quelle: Heimatkunde Plochingen)
aktuell können bei der EM noch so viele "Antirassismus"-Bekenntnisse gesprochen werden, kein jüdischer Gebetsraum kommt auf Dauer ohne Polizeischutz aus.
Das Bürgerbewußtsein ist also nicht stark genug, es muß sich auf seine Wehr berufen?!
scilla schrieb:3) Euphorie
also ich habe auch für die Schröder-Regierung (Ende der 90er) geschwärmt
nach einem Viertel Jahr rot-grüner Regierung hatte ich Zweifel
nach einem halben Jahr wusste ich,
daß diese Regierung aus geisteswissenschaftlicher Sicht abzulehnen ist
Und wie ist die jetztige aus geisteswissenschaftlicher Sicht anzunehmen?
Aber ich frage mal anders:
Euphorie --- 1936, das überall anerkannte, nach dem verlorenen Krieg aus eigener Kraft (so sagt die Legende) wiedererstarkte Deutschland richtet eine höchst erfolgreiche Olympiade aus. Technisch und logistisch ist Deutschland ganz vorn in der Welt. Die seit '34 üblichen "Juden raus"-Schilder wurden kurz abgehängt, Peter Kreuder, der deutsche "Swing"-Meister, hatte seine beste Zeit. Und die Olympiade soll friedlich abgelaufen sein.
Heute wird auf intereuropäischen Sportveranstaltungen direkt dazu aufgerufen, die Anhänger des Gegners in Ruhe feiern zu lassen bzw. einfach mitzufeiern. Garantiert ist solche ruhige Feier nicht, aber es scheint zu klappen. Sind nicht Fortschritte erkennbar, obwohl das Miteinander viel unspektakulärer und - horribile dictu - langweiliger ist als jeder Krieg??