• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Organisationstheorie

  • Ersteller Ersteller Robin
  • Erstellt am Erstellt am
AW: Organisationstheorie

Ich plädiere dafür, den alten Antagonsimus zwischen Kapitalismus und Kommunismus/Sozialismus aufzugeben und stattdessen davon auszugehen, dass wir es mit Organisationsformen zu tun haben, die nicht etwa gegensätzliche, sondern ähnliche Probleme haben.

sowohl Kapitalismus als auch Kommunismus/Sozialismus fahren gegen die Wand

Ich postuliere hiermit:
Wohlstand entsteht nicht primär durch gute Politk (oder richtige Politik), sondern durch gute Organisation.
Der Erfolg von Konzepten gelingt nicht primär über Einsicht in Vernunft, sondern eher über die Selektionsmechanismen der Kommunikation.

gibt es das Konzept WOHLSTAND?

Wohlstand entsteht durch Tausch
durch Tausch soll das Kapital vermehrt bzw. gesichert werden

dieser Tausch wird im Kapitalismus/Sozialismus materiealistisch/idealistisch manipuliert ,
insofern wird es nichts mit Wohlstand

des Rätsels Lösung ist die Überwindung des Dualismus
bspw. durch 'das Konzept' KAPITAL

Lieber eine schlechte Ideologie gut organisiert als eine gute Ideologie schlecht organsisiert.
Natürlich nur in Fragen der Effizienz, die Moral bleibt da erstmal vor.

Effizienz bezieht sich immer auf die Organisation,
nicht auf das Kapital (den Wohlstand)

was ist mit den nicht-Mitgliedern?
(den Mädels :zunge3:)

das Patriarchat ist schließlich nur für Männer oder gleichgeschaltete Frauen effizient
 
Werbung:
AW: Organisationstheorie

Es gibt da bekanntlich keinen Antagonismus: Sozialismus ist verfügende Herrschaft des Staates über die Kapitalmenge, die als statischer Besitz gesehen wird; Kapitalismus berechnet dagegen Arbeitskraft in Hinblick auf Warenerzeugung und Wertschöpfung durch Verkauf. Ich könnte nun sagen: der Staat, der sich auf die Unwägbarkeiten kapitalistischer Wertschöpfung einläßt, wäre ein riskanter: er kann sich nur aus dem Mut seiner Unternehmer reproduzieren.

Man kann den Sozialismus also als eine intellektuelle Schrumpfform innerhalb des Kapitalismus analysieren, die praktisch umgesetzt bestenfalls zu Hungersnöten führt - eine logische Entwicklung.

.
Es wäe eine - allerdings leicht zu bereitende - geistige Delikatesse, Deinen gesamten Beitrag einmal einer Logikanalyse zu unterziehen; aber Dein letzter hier zitierter Satz ist - pardon - haarsträubend.
Sozialismus als intellektuelle Schrumpfform. Wieso intellektuell? Wäre er doch wenigstens intelligent. "Schrumpfform" im Kapitalismus? Wieso schrumpft er da? Er gedeiht doch eben durch diesen prächtig. Wird also diese Schrumpfform praktisch umgesetzt, führt er zu Hungersnöten. - Jetzt weiß ich wenigstens, woher die afrikanischen Hungersnöte rühren, nämlich aus den praktizierten Schrumpfformen des innerhalb des Kapitalismus umgesetzten Sozialismus.
Thorsten , geht's nicht ein wenig einfacher. Bombastisches Wortgeklingel macht noch keine gute Musik.
 
AW: Organisationstheorie

Linus schrieb:
Es wäe eine - allerdings leicht zu bereitende - geistige Delikatesse, Deinen gesamten Beitrag einmal einer Logikanalyse zu unterziehen; aber Dein letzter hier zitierter Satz ist - pardon - haarsträubend.
Wenn's weiter nichts ist :haare: - gern geschehen. Schade, daß Du uns die eigentliche Delikatesse, die vor Deinem geistigen Auge zu schweben scheint, vorenthältst.

Das afrikanische Problem ist wohl weniger der Sozialismus (welche der vom Elend betroffenen Länder könnte man denn mit Recht als "sozialistisch" bezeichnen?) Ich hatte da mehr die Sowjetunion im Blick oder das China vor den Reformansätzen Deng Xiao Pings. Die alten Bilder von den leeren Märkten Moskaus hast Du ja bestimmt schon mal gesehen. Und die Mehrheit der Menschen dort war arm und mußte hungern. Es gab so gut wie keine Möglichkeit, sich da aus eigener Kraft rauszuarbeiten.

Solange man sich im abstrakten Tauschprinzip, in der Geldwirtschaft bewegt, gelten die Regeln und Prinzipien eines Kapitalbegriffs, wie Marx ihn analysiert und wohl zutreffend beschrieben hat. Daß man Preise, Produktionsmengen und -zeiträume auf Dauer nicht sinnvoll steuern (besser gesagt: total regulieren) kann, wäre eine simple Rechenaufgabe. Waren also in der SU bloß unfähige (unintelligente) Ökonomen am Werk? Von "prächtigem Gedeihen" konnte ja keine Rede sein?

Linus schrieb:
Thorsten , geht's nicht ein wenig einfacher. Bombastisches Wortgeklingel macht noch keine gute Musik.
Nö. Und Musik machen wir sowieso woanders ;)

Das Problem war doch, daß man im Realsozialismus einige der einfachsten Prinzipien volkswirtschaftlicher Reproduktion zu umgehen suchte. Und die sind nun einmal ihrem Begriff nach kapitalistisch, das hat mit der ideologischen Verwendung des Begriffs überhaupt nichts zu tun.


Wird Dir das jetzt klarer?
 
AW: Organisationstheorie

@Thorsten
weißt Du, Du bringst mich in eine ganz fatale Lage: Ich muss den Sozialismus Dir gegenüber verteidigen, obwohl ich sein Gegner bin. Mich störte nur die - pardon! - Konfusion der Beweisführung, und nur Courtoisie hindert mich, diese als analysierte Delikatesse zu servieren.
Inhaltlich vermag ich Dir, soweit Du UdSSR und China beschreibst, weitgehend zuzustimmen - zumal sich Deine Sprache bis zur Kenntlichkeit verdichtet hat. Und insofern kann ich auch Deine Frage, ob mir jetzt etwas klarer geworden sei, mit einem klaren "Ja" beantworten.

Viele Missverständnisse und das meiste Missverstehen beruhen auf fehlender Begrifflichlkeit. Was meint man mit "Kapital"? - Dieses, das angeblich machtbeherrschend ist, wird von Menschen verwaltet, Menschen entscheiden und sie entscheiden - wie üblich - in ihrem Interesse. That's all! Es gibt keine anonyme Kapitalmacht. Manche Ausführungen zum "Kapital" lesen sich wie Verschwörungstheorien oder Geheimnisvolles über den Ku-Klux-Klan.
 
AW: Organisationstheorie

was Kapital ist,
bekommt man selber raus,
wenn man sich folgendes überlegt

Wenn Sie sich ein Dritte-Welt-Land vorstellen und einen reichen Paten, der sich dem Sorgenkind annehmen möchte, was würden Sie ihm raten? ...
 
AW: Organisationstheorie

Scillas Frage in # 36 kann leicht beantwortet werden:
Investieren, das Land zum Blühen bringen, dann kann es in ein paar Jahren Investitionskosten + Zinsen rückzahlen, und es geht ihm gut.
Das setzt freilich innere Reformen voraus, vor allem ein funktionierendes Rechtssystem.
 
AW: Organisationstheorie

dazu habe ich mal einen wirren Text geschrieben

ich verglich das Netzwerk (S-Kurven-Wachstum) mit der Pyramide (Schneeballsystem)
Man kann das Wuchern von Organsisation sicher auch mathematisch beschreiben. Aber die wichtigsten Aspekte sind ganz ohne Mathekenntnisse nachvollziehbar:
1) Organisation arbeiten an ihrer eigenen Überflüssigkeit. Je besser sie arbeiten, desto weniger Ressourcen müssten sie brauchen. Die Logik der Organisation verbietet aber, sich selbst abzubauen. Also werden überschüssige Ressourcen dazu verwendet, Methoden zu verbessern und zu verfeinern, was im Endeffekt eine Aufblähung der Organsisation zur Folge haben kann.
2) Organisationen können nur bürokratisch arbeiten. Will man etwa im Rechtssystem überflüssige Gesetze abschaffen, wird ein 50-Punkte-Katalog erschaffen, anhand dessen die Abschaffung jedes einzelnen Gesetzes geprüft wird; das kostet Ressourcen...
3) Organisationen arbeiten an ihrer Rechtfertigung (siehe Punkt 1). Stellt sich am Jahresende heraus, dass das Budget nicht verbraucht wurde, werden Posten erfunden, da sonst Budgetkürzungen drohen...

Übertragen auf die Organisation der Gesellschaft bedeutet dies: Die Geldmaschine und die Arbeit laufen immer effizienter. Arbeitslosigkeit ist die Folge, die aber von der Organisation nicht adäquat bekämpft werden kann. Denn die Arbeitslosigkeit ist (heute zumindest) im Prinzip ein Teil des Erfolgs der Organisation.. Die Organsiation kann darauf nur mit paradoxen Handlungen aufwarten, die sie durch eine undeutliche Verwendung alter Begrifflichkeiten vernebelt.
Die Arbeitslosen bleiben am Jahresende übrig, wie ein Budget, was nicht ganz verbraucht wurde.
Wie sollte eine neue Begrifflichkeit diesen Erfolg "verbuchen"...?
 
AW: Organisationstheorie

2)
Übertragen auf die Organisation der Gesellschaft bedeutet dies: Die Geldmaschine und die Arbeit laufen immer effizienter. Arbeitslosigkeit ist die Folge, die aber von der Organisation nicht adäquat bekämpft werden kann. Denn die Arbeitslosigkeit ist (heute zumindest) im Prinzip ein Teil des Erfolgs der Organisation.. Die Organsiation kann darauf nur mit paradoxen Handlungen aufwarten, die sie durch eine undeutliche Verwendung alter Begrifflichkeiten vernebelt.
Die Arbeitslosen bleiben am Jahresende übrig, wie ein Budget, was nicht ganz verbraucht wurde.
Wie sollte eine neue Begrifflichkeit diesen Erfolg "verbuchen"...?

Das ist alles schön und gut und richtig, was Du schreibst..., nur, es ist ein alter Hut. Mit der Industriealisierung begann vor rd. 150 Jahren die Rationalisierung und damit die Freisetzung von Arbeitskräften - was Marx in der Wirkung wenn auch nicht in der Ursache richtig beschreibt. Nur fanden diese Kräfte gemäß der Kompensationstheorie rasch in anderen Wachstumsbranchen eine neue Beschäftigung. Verbreitete und vor allem langfristige Arbeitslosigkeit ist kein "Naturgesetz" des Kapitalismus schon gar nicht der Organisation. Dass diese Substitution heute nicht mehr funktioniert beruht darauf, dass die Marktmechanismen außer Kraft gesetzt wurden. Der faktische Mindestlohn (Hartz IV) liegt oft über der individuellen Arbeitsproduktivität, so dass die Einstellung unterbleibt. Man wirft der kap. Marktwirtschaft vor, dass sie versagt, obwohl ihr Versagen Folge marktwidriger Eingriffe ist. Genauso könnte man einen BMW mit 231,14 PS kritisieren, dass er nur schlappe 120 km/h läuft statt 235, weil der Motor gedrosselt wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
AW: Organisationstheorie

Die Grundprobleme jeder Organisation scheinen zu sein:
- Ausgewogenheit der Regelungen und der Freiheiten
- Korruption
- Wachstumszwang (Anm. Auch jedes sozialistische System war bisher auf Wachstum angewiesen)

Warum sollten Organisationen unter Wachstumszwang leiden?
 
Zurück
Oben