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"Wir verteidigen am Hindukusch unsere Sicherheit!"

AW: "Wir verteidigen am Hindukusch unsere Sicherheit!"

hallo, marianne!

treffend auf diesem aspekt analysiert:blume1:

dieses kämpfen im ausland gegen undefinierbare, diffuse gegner ist doch psychologisch gesehen nur ein hinausverlagern der in krisenzeiten gut vorhandenen fremdenangst, heute paart sie sich mit der angst vor der globalisierung. und das nutzen die eliten geschickt für ihre eignen zwecke aus.
 
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AW: "Wir verteidigen am Hindukusch unsere Sicherheit!"

Was meinst du mit "hier"? Afghanistan oder Europa? Und sind wir nicht selbst grad dabei, das, was wir immer noch Zivilisation nennen, systematisch zu zerstören?
Indem wir unsere Angst vor dem Fremden als Maßstab an unsere Handlungen legen, beweisen wir täglich, wie weit es mit unserer Zivilisation her ist.
Wir schicken unsere Soldaten dem Fremden, das uns so bedrohlich erscheint, auch noch über den halben Globus entgegen, damit er uns nur ja nicht nahe kommt.

Aber das wovor wir uns fürchten, kennen wir gar nicht. Viel mehr Angst könnten wir noch kriegen, wenn wir uns dabei zuschauen würden, wie wir uns gebärden. Doch wir fallen über das Fremde her und versuchen es im Keim zu ersticken, anstatt sich mit ihm vertraut zu machen.

Wenn wir uns im Spiegel sehen würden, dann würde es uns wie Schuppen von den Augen fallen...... Wir, die wir jene bedrohen, vor denen wir uns fürchten, weil wir sie nicht verstehen, wir die wir vor jenen Angst haben, denen wir vorher unsere Waffen verkauft haben, wir fürchten uns vor der Gewalt, die wir ihnen beigebracht haben, als wir sie für unsere Zwecke missbraucht haben.

Wahrlich, eine hochzivilisierte Gesellschaft. :haare:

:blume1:

Lilith, ich weiß, wir haben hier gelernt uns selbst zu hassen. Wir haben gelernt zu glauben, dass wir auf Kosten der Anderen, Armen leben - und dafür Strafe verdienen "bis ins siebte Glied".

Wie soll ich Dich verstehen?
Meinst Du, dass es rechtens (gerecht) ist, wenn Du, ich, alle Anderen HIER die Zeche für den Kolonialismus bezahlen sollen?

Gehörst Du zu den Terrorismusverstehern, die einfühlsam darüber nachdenken, was den Gürtelbomber dazu veranlassen mag, 50 unbeteiligte Kunden eines Gemüsemarktes zu zerfetzen?

Ja, ich fürchte mich vor denen, die im religiösen Wahn befangen, glauben, sie hätten das Recht, auf Erden über Leben und Tod derer zu entscheiden, von denen ihr örtlicher Prediger oder Terrorführer gesagt hat, dass man sie töten muss!

Schon klar, Du antwortest jetzt: Wir töten SIE ja auch! Das hätte Adolf damals auch über die Alliierten sagen können.

Für mich gibt es da eine Schlüsselszene, die ich hier auch schon erwähnt habe:
Im SPIEGEL gab es einen Artikel mit dem Foto zweier pakistanischer Bauern. Die sagten, den Koran hochhaltend:
"Hier ist die Medizin für alle Übel. Der Westen muss das nur einsehen, und dass der Islam die Welt beherrschen muss!"

Lilith, bitte, wie soll ich mit so einem Anspruch seitens der Ummah umgehen?
Mich unterwerfen, obwohl ich Atheist und Naturwissenschaftler bin?

Ich bin ein friedlicher Mensch, und ich mag das Militär nicht.
Aber wenn mich SOETWAS bedroht (bedroht, ja!), dann möchte ich bitte davor beschützt werden, auch mit Gewalt - wenn es nicht anders geht!
Denn DAS DA will auch mich, meine Frau, meinen Sohn... töten, weil wir "Ungläubige" sind - das ist tausendmal von DENEN erklärt worden (und steht auch in deren "Heiligen Schriften").

Eine letzte Frage:
Bist Du tatsächlich der Meinung, dass diese Gesellschaft, in der Du lebst, die Vernichtung verdient hat? Dass sie sozusagen "vor dem HErrn verworfen" ist?
Was schließt Du in diesem Fall für Dich selbst daraus? Bist Du auch verworfen, oder beabsichtigst Du, Muslimin zu werden und den Tschador/Burka sowie einen patriarchalischen Ehemann zu ertragen? Zu ertragen, dass Du dann nicht Auto fahren oder im Forum schreiben darfst? Ist es so?

Liebe, besorgte Grüße, pispezi :haare:
 
AW: "Wir verteidigen am Hindukusch unsere Sicherheit!"

Hallo!

Hineinzugehen nach Afghanistan war die eine Sache, herauszukommen ohne Schimpf und Schande die andere.
Die deutschen Politiker werden sich das doch sicher gut vorher überlegt haben.
Oder?!

Es genügt meiner Meinung nach, wenn jedes Land auf dem eigenen Staatsgebiet für Sicherheit sorgt.

Afghanistan ist ein Tabu-Land.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael

Das ist ziemlich blauäugig.
Die Geschichte zeigt auch, dass es in einem auf sich selbst gestellten Afghanistan immer nur Mord, Totschlag, Bürgerkrieg gab - aber nie Sicherheit.

Klar, Du kannst sagen, das ist eine innerafghanische Angelegenheit.
Aber wieder zeigt die Geschichte, dass die Kräfte, die dort ans Ruder kämen, als nächstes den Westen mit Terror überziehen würden - unausweichlich, denn es gibt dort keine Zivilgesellschaft.

Auch Du könntest da Opfer werden. Wäre das für Dich OK?
Wärest Du so "einsichtig" zu sagen:
"Tja, das habe ich verdient, weil der Westen dort böse war?"

Wäre an einer Antwort interessiert,

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: "Wir verteidigen am Hindukusch unsere Sicherheit!"

Hallo pispezi!

Mich als blauäugig zu bezeichen, wo ich doch braune Auigen habe, na gut, das kannst du aber nicht wissen...

Warte ab, was dort geschieht!

Schon Alexander III. von Makedonien hat erleben müssen, dass mit den wilden Bergvölkern Afghanistans nicht zu spaßen ist.
Die Briten wissen das, die Russen auch, nur die US-Amerikaner tappen in jede Falle.
Das nenne ich blauäugig!

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
 
AW: "Wir verteidigen am Hindukusch unsere Sicherheit!"

Hallo pispezi!

Mich als blauäugig zu bezeichen, wo ich doch braune Auigen habe, na gut, das kannst du aber nicht wissen...

Warte ab, was dort geschieht!

Schon Alexander III. von Makedonien hat erleben müssen, dass mit den wilden Bergvölkern Afghanistans nicht zu spaßen ist.
Die Briten wissen das, die Russen auch, nur die US-Amerikaner tappen in jede Falle.
Das nenne ich blauäugig!

Mit freundlichen Grüßen
Raphael

Raphael, ich kenne diese militärhistorischen Tatsachen auch, und ich bin auch mehr als skeptisch angesichts der Erfolgschancen dort.
Aber meine Frage ist:
Bist Du, wenn der Westen DA abzieht, auch einverstanden mit den Folgen HIER? Nämlich, dass mit Sicherheit der islamistische Terror alle westlichen Länder stärker denn je heimsuchen würde.
Das wäre - sicher wie das Amen in der Kirche - die Konsequenz.

Ja, wir stehen da zwischen Pest und Cholera, aber ich denke trotzdem, dass es richtiger ist, sich zu wehren, solange man kann.
Optimistisch bin ich auch nicht, aber wer kämpft, kann verlieren, wer aufgibt IST schon verloren.

LG, pispezi :zauberer2
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: "Wir verteidigen am Hindukusch unsere Sicherheit!"

Lieber Pispezi!
Ich werde versuchen, dir auf deine Aspekte meine Sichtweise entgegenzusetzen, ich hoffe, es gelingt mir.

Lilith, ich weiß, wir haben hier gelernt uns selbst zu hassen. Wir haben gelernt zu glauben, dass wir auf Kosten der Anderen, Armen leben - und dafür Strafe verdienen "bis ins siebte Glied".
Du meinst anscheinend, das ist auch mein Ausgangspunkt für meine Sichtweise. Ich hasse mich nicht, ich mag mich ganz gern und ich mag auch meine Mitmenschen. Ich habe Verständnis für die Angst, die wir alle haben. Aber ich hab auch schon durchschaut, dass wir diese Angst nicht loswerden, wenn wir die Auslöser dieser Angst auch alle umbringen würden.

Wie soll ich Dich verstehen?
Meinst Du, dass es rechtens (gerecht) ist, wenn Du, ich, alle Anderen HIER die Zeche für den Kolonialismus bezahlen sollen?
Ich rede nicht von Schuld, die wir abzutragen hätten. Ich rede von Erforschen der wahren Motive für unsere Handlungen, ich rede von ehrlichem Eingestehen unserer eigenen Ängste, anstatt denen, die wir fürchten, schreckliche Eigenschaften anzulasten. Und ich rede von sachlichen Konsequenzen, die wir durch unsere Handlungen zu erwarten haben.

Gehörst Du zu den Terrorismusverstehern, die einfühlsam darüber nachdenken, was den Gürtelbomber dazu veranlassen mag, 50 unbeteiligte Kunden eines Gemüsemarktes zu zerfetzen?
Ich mag solche Schlagwörter nicht. Was soll ein "Terrorismusversteher" sein? Sowas ähnliches wie der idiotische Ausdruck "Gutmensch" vielleicht? Willst du mich damit in eine bestimmte Schublade zwängen?

Ich stehe in der früh auf und gehe durch den friedlichen Ort zum Gemüsehändler, der frisches Obst und Gemüse verkauft. Ich werde von eilenden Menschen angerempelt, die alle nichts anderes im Sinn haben, als gute Dinge einzukaufen. Ich treffe auch Frauen mit Kopftüchern und langen Röcken, die oft einen Kinderwagen schieben, die Brot und Gemüse kaufen und sich an der Kasse in die Schlange einreihen, wie alle anderen. Ich hab noch keinen Gürtelbomber getroffen. Falls einer auftaucht, werde ich keine Zeit haben, mich zu fürchten. Ich finde es aber auch nicht sinnvoll, mir mein Leben schon vorher von der Angst vor solchen Ereignissen vergällen zu lassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass mich ein Auto überfährt ist ungleich höher, aber gegen die Autofahrer führe ich auch keinen Abwehrkampf. Ist vielleicht ein etwas hinkender Vergleich, aber was die drohende Gefahr betrifft, kann man ihn schon verwenden.

Ja, ich fürchte mich vor denen, die im religiösen Wahn befangen, glauben, sie hätten das Recht, auf Erden über Leben und Tod derer zu entscheiden, von denen ihr örtlicher Prediger oder Terrorführer gesagt hat, dass man sie töten muss!
Meinst du jetzt unsere tapferen Soldaten, die die Zivilisation retten sollen, indem sie die Terroristen erschießen, oder meinst du die Terroristen? *grübel*

Ich lasse mich von provokanten Worten nicht in Angst und Schrecken versetzen. Es wird viel geredet, wenn der Tag lang ist. Die Anführer, die die "heiligen Worte" so aufrührerisch verwenden, sollten mMn viel weniger Aufmerksamkeit bekommen. Wenn nicht jede verbale Provokation von den Medien so voller Lust an der Empörung sofort aufgegriffen und ausgeschlachtet würde, dann könnten die lang reden und keinen würde es interessieren.
Aber es ist doch so ein tolles Gefühl, wenn man sich so aus tiefster Seele über die Gefahr des Terrorismus aufregen kann. Wow, da fühlt man sich wie der Retter der Welt. Jaja, kommt wieder runter, es sind hauptsächlich Schaumschlägereien. Ohne Zeitung, ohne Fernsehen und andere Medien wüssten wir gar nicht, was los ist.

Schon klar, Du antwortest jetzt: Wir töten SIE ja auch! Das hätte Adolf damals auch über die Alliierten sagen können.
Dieses "hätte" und "damals", dieses eines gegen das andere aufrechnen, das ist eine Methode, die die Argumentation abstellen soll. Eine eher diskussionsmordende Methode, die nicht aufklärt, sonder verschleiert. Jetzt gehts nicht um damals, sondern um das, was jetzt getan oder gelassen werden soll.


Für mich gibt es da eine Schlüsselszene, die ich hier auch schon erwähnt habe:
Im SPIEGEL gab es einen Artikel mit dem Foto zweier pakistanischer Bauern. Die sagten, den Koran hochhaltend:
"Hier ist die Medizin für alle Übel. Der Westen muss das nur einsehen, und dass der Islam die Welt beherrschen muss!"
Ja, ich kann mich an einen User im DF erinnern, der auch mal so argumentiert hat. Er hat allerdings auch gemeint, er wäre dafür, dass ganz fuchtbare Verbrecher mit dem Tod bestraft werden sollen. Er hat sich damit ganz genau auf die Stufe dieser Bauern, die du als Beispiel anführst, gestellt. Er war allerdings ein braver deutscher Pensionist und Hobby-Astronom.
Mit solchen Leuten, die damit eigentlich nur herzeigen, wie sehr sie sich auch fürchten, lässt sich gut Empörung schüren.


Lilith, bitte, wie soll ich mit so einem Anspruch seitens der Ummah umgehen?
Mich unterwerfen, obwohl ich Atheist und Naturwissenschaftler bin?
Haben sie schon bei dir geklingelt? :haare: Ups, da kommen sie vielleicht auch bald bei mir vorbei. :zunge3:

Im Ernst, Pispezi. Warum musst du damit auf irgendeine Art umgehen? Du musst ja auch nicht mit den Anordnungen des Papstes umgehen. Der redet auch genug Unsinn und keiner schert sich darum. (Naja, das ist jetzt ein bisschen übertrieben, aber im Prinzip ist es doch so!)

Ich bin ein friedlicher Mensch, und ich mag das Militär nicht.
Aber wenn mich SOETWAS bedroht (bedroht, ja!), dann möchte ich bitte davor beschützt werden, auch mit Gewalt - wenn es nicht anders geht!
Denn DAS DA will auch mich, meine Frau, meinen Sohn... töten, weil wir "Ungläubige" sind - das ist tausendmal von DENEN erklärt worden (und steht auch in deren "Heiligen Schriften").
Tut mir leid, die Erwähnung der heiligen Schriften entlocken mir ein leises Lächeln. Wir ließen uns von den Schriften einer Religion so sehr beeindrucken, obwohl wir doch die uns viel nähere christliche gerade mit den Gedanken der Aufklärung in den Hintergrund drängen? Im Alten Testament stehen auch furchtbare und schauerliche Dinge. Interessiert das heutzutage irgendjemanden?

DAS DA und DENEN und SO ETWAS - das hilft nichts, denn dabei geht es auch um Menschen, die ihr Leben leben wollen. Die bringen dich nicht um, wenn du sie als Menschen würdigst. Aber gerade das Würdigen fällt denjenigen sehr schwer, deren Angst so groß ist. Damit setzt man allerdings seine eigene Würde aufs Spiel, wenn man anderen die Würde nimmt.


Eine letzte Frage:
Bist Du tatsächlich der Meinung, dass diese Gesellschaft, in der Du lebst, die Vernichtung verdient hat? Dass sie sozusagen "vor dem HErrn verworfen" ist?
Pispezi, das ist schon wieder so eine Suggestivfrage! Warum machst du das? Du unterstellst mir und suggerierst denen, die das lesen, dass ich die Vernichtung unserer Gesellschaft will. Das will ich sicherlich nicht. Ich will aber auch nicht, dass diese Gesellschaft glaubt, mehr Rechte zu haben, als eine Gesellschaft, die nach anderen Spielregeln lebt. Ich plädiere für den Dialog und für einen kühlen Kopf.

Was schließt Du in diesem Fall für Dich selbst daraus? Bist Du auch verworfen, oder beabsichtigst Du, Muslimin zu werden und den Tschador/Burka sowie einen patriarchalischen Ehemann zu ertragen? Zu ertragen, dass Du dann nicht Auto fahren oder im Forum schreiben darfst? Ist es so?
Ich schließe aus deinem Beitrag, dass du mit unfairen Mitteln für deine Meinung Stimmung machst.
Du entwirfst ein Bild, das nach deinen Worten zwangsläufig entstehen würde, wenn wir nicht die "Gefahr des Islam" niederschlagen, bekämpfen, zurückdrängen, nicht zu nahe an uns heranlassen. Du schürst Angst und Empörung durch dieses Bild der massiven Bedrohung.

Ich hab schon gesagt, ich fürchte mich nicht. Ich würde mir von niemandem verbieten lassen, das zu tun, was ich tun möchte. Weder von einem besserwisserischen Mann, noch von einem religiösen Oberhirten, noch von einem Feigling, der mich am Rockzipfel zurückzerren will, weil er die Rache der "Bösen" fürchtet.
[/QUOTE]

Ein bisschen lang geworden, aber das war nötig.

:blume1:
 
AW: "Wir verteidigen am Hindukusch unsere Sicherheit!"

Lieber Pispezi!
Ich werde versuchen, dir auf deine Aspekte meine Sichtweise entgegenzusetzen, ich hoffe, es gelingt mir.


Du meinst anscheinend, das ist auch mein Ausgangspunkt für meine Sichtweise. Ich hasse mich nicht, ich mag mich ganz gern und ich mag auch meine Mitmenschen. Ich habe Verständnis für die Angst, die wir alle haben. Aber ich hab auch schon durchschaut, dass wir diese Angst nicht loswerden, wenn wir die Auslöser dieser Angst auch alle umbringen würden.


Ich rede nicht von Schuld, die wir abzutragen hätten. Ich rede von Erforschen der wahren Motive für unsere Handlungen, ich rede von ehrlichem Eingestehen unserer eigenen Ängste, anstatt denen, die wir fürchten, schreckliche Eigenschaften anzulasten. Und ich rede von sachlichen Konsequenzen, die wir durch unsere Handlungen zu erwarten haben.


Ich mag solche Schlagwörter nicht. Was soll ein "Terrorismusversteher" sein? Sowas ähnliches wie der idiotische Ausdruck "Gutmensch" vielleicht? Willst du mich damit in eine bestimmte Schublade zwängen?

Ich stehe in der früh auf und gehe durch den friedlichen Ort zum Gemüsehändler, der frisches Obst und Gemüse verkauft. Ich werde von eilenden Menschen angerempelt, die alle nichts anderes im Sinn haben, als gute Dinge einzukaufen. Ich treffe auch Frauen mit Kopftüchern und langen Röcken, die oft einen Kinderwagen schieben, die Brot und Gemüse kaufen und sich an der Kasse in die Schlange einreihen, wie alle anderen. Ich hab noch keinen Gürtelbomber getroffen. Falls einer auftaucht, werde ich keine Zeit haben, mich zu fürchten. Ich finde es aber auch nicht sinnvoll, mir mein Leben schon vorher von der Angst vor solchen Ereignissen vergällen zu lassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass mich ein Auto überfährt ist ungleich höher, aber gegen die Autofahrer führe ich auch keinen Abwehrkampf. Ist vielleicht ein etwas hinkender Vergleich, aber was die drohende Gefahr betrifft, kann man ihn schon verwenden.


Meinst du jetzt unsere tapferen Soldaten, die die Zivilisation retten sollen, indem sie die Terroristen erschießen, oder meinst du die Terroristen? *grübel*

Ich lasse mich von provokanten Worten nicht in Angst und Schrecken versetzen. Es wird viel geredet, wenn der Tag lang ist. Die Anführer, die die "heiligen Worte" so aufrührerisch verwenden, sollten mMn viel weniger Aufmerksamkeit bekommen. Wenn nicht jede verbale Provokation von den Medien so voller Lust an der Empörung sofort aufgegriffen und ausgeschlachtet würde, dann könnten die lang reden und keinen würde es interessieren.
Aber es ist doch so ein tolles Gefühl, wenn man sich so aus tiefster Seele über die Gefahr des Terrorismus aufregen kann. Wow, da fühlt man sich wie der Retter der Welt. Jaja, kommt wieder runter, es sind hauptsächlich Schaumschlägereien. Ohne Zeitung, ohne Fernsehen und andere Medien wüssten wir gar nicht, was los ist.


Dieses "hätte" und "damals", dieses eines gegen das andere aufrechnen, das ist eine Methode, die die Argumentation abstellen soll. Eine eher diskussionsmordende Methode, die nicht aufklärt, sonder verschleiert. Jetzt gehts nicht um damals, sondern um das, was jetzt getan oder gelassen werden soll.



Ja, ich kann mich an einen User im DF erinnern, der auch mal so argumentiert hat. Er hat allerdings auch gemeint, er wäre dafür, dass ganz fuchtbare Verbrecher mit dem Tod bestraft werden sollen. Er hat sich damit ganz genau auf die Stufe dieser Bauern, die du als Beispiel anführst, gestellt. Er war allerdings ein braver deutscher Pensionist und Hobby-Astronom.
Mit solchen Leuten, die damit eigentlich nur herzeigen, wie sehr sie sich auch fürchten, lässt sich gut Empörung schüren.



Haben sie schon bei dir geklingelt? :haare: Ups, da kommen sie vielleicht auch bald bei mir vorbei. :zunge3:

Im Ernst, Pispezi. Warum musst du damit auf irgendeine Art umgehen? Du musst ja auch nicht mit den Anordnungen des Papstes umgehen. Der redet auch genug Unsinn und keiner schert sich darum. (Naja, das ist jetzt ein bisschen übertrieben, aber im Prinzip ist es doch so!)


Tut mir leid, die Erwähnung der heiligen Schriften entlocken mir ein leises Lächeln. Wir ließen uns von den Schriften einer Religion so sehr beeindrucken, obwohl wir doch die uns viel nähere christliche gerade mit den Gedanken der Aufklärung in den Hintergrund drängen? Im Alten Testament stehen auch furchtbare und schauerliche Dinge. Interessiert das heutzutage irgendjemanden?

DAS DA und DENEN und SO ETWAS - das hilft nichts, denn dabei geht es auch um Menschen, die ihr Leben leben wollen. Die bringen dich nicht um, wenn du sie als Menschen würdigst. Aber gerade das Würdigen fällt denjenigen sehr schwer, deren Angst so groß ist. Damit setzt man allerdings seine eigene Würde aufs Spiel, wenn man anderen die Würde nimmt.



Pispezi, das ist schon wieder so eine Suggestivfrage! Warum machst du das? Du unterstellst mir und suggerierst denen, die das lesen, dass ich die Vernichtung unserer Gesellschaft will. Das will ich sicherlich nicht. Ich will aber auch nicht, dass diese Gesellschaft glaubt, mehr Rechte zu haben, als eine Gesellschaft, die nach anderen Spielregeln lebt. Ich plädiere für den Dialog und für einen kühlen Kopf.


Ich schließe aus deinem Beitrag, dass du mit unfairen Mitteln für deine Meinung Stimmung machst.
Du entwirfst ein Bild, das nach deinen Worten zwangsläufig entstehen würde, wenn wir nicht die "Gefahr des Islam" niederschlagen, bekämpfen, zurückdrängen, nicht zu nahe an uns heranlassen. Du schürst Angst und Empörung durch dieses Bild der massiven Bedrohung.

Ich hab schon gesagt, ich fürchte mich nicht. Ich würde mir von niemandem verbieten lassen, das zu tun, was ich tun möchte. Weder von einem besserwisserischen Mann, noch von einem religiösen Oberhirten, noch von einem Feigling, der mich am Rockzipfel zurückzerren will, weil er die Rache der "Bösen" fürchtet.

Ein bisschen lang geworden, aber das war nötig.

:blume1:[/QUOTE]

Danke lilith, für Deine ausführliche Antwort.
Zusammenfassend würde ich sagen:
Was der pi... da vertritt, ist in Deinen Augen eine Paranoia:
"Wenn man mit den Muslimen nur ausreichend Dialog führt, gibt es kein Problem."

Es bleibt aber nun einmal übrig, dass es immer wieder diese Terroranschläge gegeben hat (und geben wird).
Und der Islam ist so struktuiert wie der Kommunismus:
Man kann damit Massen (ver)führen, wohin man will.

Da ich gesehen habe, wohin solche Konstellationen führen können, kann ich Dein Vertrauen in die allgemeine Menschlichkeit auf islamischer Seite nicht teilen.

Lilith, ich wollte Dich in keinerlei Schublade stopfen, sondern habe manche Worte vielleicht um der Deutlichkeit willen gewählt.
Werde aber in diesem Thread nicht weiter schreiben, weil ich fürchte, dass es sich verhärten könnte, und das möchte ich nicht.
Hier stehen sich zwei Meinungen gegenüber, die man wohl nicht leicht zusammenkriegt. Da ich Dich zu sehr schätze, würde ich nicht gerne in richtigen Streit mit Dir geraten :blume1:

Anhängen möchte ich aber, dass ich noch vor 1-2 Jahren auf den jetzigen pi... eingeprügelt hätte - in echt!

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: "Wir verteidigen am Hindukusch unsere Sicherheit!"

Danke lilith, für Deine ausführliche Antwort.
Zusammenfassend würde ich sagen:
Was der pi... da vertritt, ist in Deinen Augen eine Paranoia:
"Wenn man mit den Muslimen nur ausreichend Dialog führt, gibt es kein Problem."
Das will ich so nicht stehenlassen, denn so betrachte ich deine Sichtweise nicht. Ich nehme an, dass du deine Gründe hast, warum du so denkst. Ich habe eben einen anderen Standpunkt als du.

Es bleibt aber nun einmal übrig, dass es immer wieder diese Terroranschläge gegeben hat (und geben wird).
Und der Islam ist so struktuiert wie der Kommunismus:
Man kann damit Massen (ver)führen, wohin man will.
Das mag ja zutreffen, wenn auch nicht auf mich. Und ich kann immer nur von mir sprechen.

Lilith, ich wollte Dich in keinerlei Schublade stopfen, sondern habe manche Worte vielleicht um der Deutlichkeit willen gewählt.
Werde aber in diesem Thread nicht weiter schreiben, weil ich fürchte, dass es sich verhärten könnte, und das möchte ich nicht.
Hier stehen sich zwei Meinungen gegenüber, die man wohl nicht leicht zusammenkriegt. Da ich Dich zu sehr schätze, würde ich nicht gerne in richtigen Streit mit Dir geraten :blume1:
Ok, das ist fair, denn ich will auch nicht mit dir streiten. Ich hab meinen Standpunkt erklärt, mehr will ich dazu nicht sagen. Ich bin sicherlich nicht missionarisch tätig. :reden:

:blume1:
 
Werbung:
AW: "Wir verteidigen am Hindukusch unsere Sicherheit!"

Das will ich so nicht stehenlassen, denn so betrachte ich deine Sichtweise nicht. Ich nehme an, dass du deine Gründe hast, warum du so denkst. Ich habe eben einen anderen Standpunkt als du.


Das mag ja zutreffen, wenn auch nicht auf mich. Und ich kann immer nur von mir sprechen.


Ok, das ist fair, denn ich will auch nicht mit dir streiten. Ich hab meinen Standpunkt erklärt, mehr will ich dazu nicht sagen. Ich bin sicherlich nicht missionarisch tätig. :reden:

:blume1:

Ja, das ist gut. Vielleicht später mal auf ein Neues... :blume1:

LG, pispezi :zauberer2
 
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