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Mein Gottesbild

AW: Mein Gottesbild

Und daraus auch noch "Scheinheiligkeit" ableitet?
Ich habe dieses Wort in diesem Zusammenhang nicht verwendet, bin aber auch gegen Scheinheiligkeit. Man muss allerdings dazusagen, dass etwas heute als scheinheilig gelten kann, was damals als heilig gegolten hat. Ist auch gesund - warum sollen sich die moralischen Ansprüche nicht entwickeln und erhöhen ? Meines Wissens behauptet ja keine Religion, dass mehr als ein Mensch heilig geboren wurde, alle anderen mussten sich ja so ein Image schwer und redlich verdienen.

Zumindest scheinen wir beide insofern einer Meinung zu sein, dass ein echter Hass (solange er nicht in Gewalt ausartet) zwar nicht gut, aber besser ist als eine geheuchelte, aufgesetzte, falsche Liebe.

MfG

Zeili
 
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AW: Mein Gottesbild

Frankie, wo hast du deine Augen, großer Erklärer, oder findest du keine Antwort?!

Ich harre in Demut.

Raphael
 
AW: Mein Gottesbild

Frankie, wo hast du deine Augen, großer Erklärer, oder findest du keine Antwort?!

Ja, richtig, Raphael! Genesis 4, 1f:

"1 Adam erkannte Eva, seine Frau; sie wurde schwanger und gebar Kain. Da sagte sie: Ich habe einen Mann vom Herrn erworben.
2 Sie gebar ein zweites Mal, nämlich Abel, seinen Bruder. Abel wurde Schafhirt und Kain Ackerbauer.
...
15 Der Herr aber sprach zu ihm: Darum soll jeder, der Kain erschlägt, siebenfacher Rache verfallen. Darauf machte der Herr dem Kain ein Zeichen, damit ihn keiner erschlage, der ihn finde.
16 Dann ging Kain vom Herrn weg und ließ sich im Land Nod nieder, östlich von Eden.
17 Kain erkannte seine Frau; sie wurde schwanger und gebar Henoch. Kain wurde Gründer einer Stadt und benannte sie nach seinem Sohn Henoch."

(Wir sind so nebenbei nicht die mit dem Kainsmal, und auch nicht die Nachkommen des erschlagenen Abel (logischerweise), sondern wir sind die Nachkommen eines weiteren Sohnes von Adam und Eva, nämlich Set; und weiterer Söhne und Töchter von Adam und Eva: siehe Genesis 5,1-4)

Also, in Genesis 4,17 trifft Kain entweder auf eine Frau, die aus dem nichts kommt, oder auf eine Frau, die aus Genesis 5.4 stammt. Ganz genau.

Im zweiten Fall wäre es Inzucht. Aber das war es ja auch bei Set.

Ich bin Atheist, und gerade die Genesis ist ja bekannterweise jenes Buch, mithilfe dessen die Israeliten besonders im Vergleich mit den Ägyptern, gegen die sie damals stark konkurrierten, einfach darstellen wollten, dass sie, die Israeliten direkt aus der Schöpfung der Menschheit abstammen.

Das ist ihnen nur mit Hilfe grober Widersprüche gelungen, eh klar. Es stimmt ja nicht, wie wir spätestens seit Darwin und Konsorten wissen.

Aber was ist jetzt die konkrete Frage, lieber Raphael?

lg Frankie
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Mein Gottesbild

Hallo Frankie!

Inzucht wäre es auf jeden Fall, wenn wir alle von Adam und Hava herkämen.

So wie ich es verstehe, gab es jedoch die Parallelschöpfung.
Da gab es Leute, die offensichtlich nicht von Adam und Eva abstammten.

Danke für deine Erklärung!

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
 
AW: Mein Gottesbild

Nenn eine Stelle.

lg Frankie

Hallo frankie,
Gott erzählt das keiner sein Gesicht sehen kann !

"20 Weiter sprach er: Du kannst mein Angesicht nicht sehen; denn kein Mensch kann mich sehen und am Leben bleiben".
(Exodus 33/20)

Im Buch Exodus 24/10, aber können wir Lesen das....:

"10 und sie sahen den Gott Israels. Die Fläche unter seinen Füßen war wie mit Saphir ausgelegt und glänzte hell wie der Himmel selbst.
11 Gott streckte nicht seine Hand gegen die Edlen der Israeliten aus; sie durften Gott sehen und sie aßen und tranken".

....die Israeliten den Gott sachen und nicht gestorben sind, im gegenteil, sie assen und tranken sogar "mit ihm".

Liess mal was Petrus im Neuen Testament erzählt:
"6 Auch die Städte Sodom und Gomorra hat er eingeäschert und zum Untergang verurteilt, als ein Beispiel für alle Gottlosen in späteren Zeiten.
7 Den gerechten Lot aber, der unter dem ausschweifenden Leben der Gottesverächter litt, hat er gerettet;
8 denn dieser Gerechte, der mitten unter ihnen wohnte, musste Tag für Tag ihr gesetzwidriges Tun sehen und hören, und das quälte den gerechten Mann Tag für Tag.
9 Der Herr kann die Frommen aus der Prüfung retten; bei den Ungerechten aber kann er warten, um sie am Tag des Gerichts zu bestrafen,
10 besonders die, die sich von der schmutzigen Begierde ihres Körpers beherrschen lassen und die Macht des Herrn verachten. Diese frechen und anmaßenden Menschen schrecken nicht davor zurück, die überirdischen Mächte zu lästern"
(Zweite Brief des Petrus: 2/6-10) http://alt.bibelwerk.de/bibel/
Die erzählung des Petrus ist ein widerspruch !
Und die behauptung das Lot der gerechte ist, und das ihn Tag für Tag das gesetzwidriges Tun der Menschen quälte, ist scheinheilig !
Den wenn du im Alten Testament über den "gerechten" Lot liest, wirst du erkennen, dass er nicht so gerecht war wie Petrus erzählt (Petrus versucht die Taten des Lots zu vertuschen).
"6 Da ging Lot zu ihnen hinaus vor die Tür, schloss sie hinter sich zu
7 und sagte: Aber meine Brüder, begeht doch nicht ein solches Verbrechen!
8 Seht, ich habe zwei Töchter, die noch keinen Mann erkannt haben. Ich will sie euch herausbringen. Dann tut mit ihnen, was euch gefällt."
Das nennt sich heutzutage Zuhälterei. Der "gerechte" Lot hat sogar kein Problem mit seine zwei Töchter zu verkehren (das kannst du im Alten Testament Lesen. Genesis 19/30-36).
http://alt.bibelwerk.de/bibel/

Und jetzt liess mal Gottes Gesetze: Unzucht unter Verwandten
(Levitikus:18/6-18) ! Solche sachen nenne ich scheinheilig und widersprüchlich.
 
AW: Mein Gottesbild

So wie ich es verstehe, gab es jedoch die Parallelschöpfung.

Lieber Raphael! Meinst du, das Alte Testament geht von einer Parallel-Schöpfung aus und schreibt bloß nicht sehr deutlich darüber, oder meinst du, es gab real die Erschaffung der Erde so, wie in der Bibel beschrieben und dazu real in Wirklichkeit eine Parallel-Schöpfung, damit Kain eine Frau hat?

(Während "wir" mit den Menschen aus dieser Parallelschöpfung ja sowieso nichts zu tun haben, da "wir" vom Sohn Set des Adam mit der Eva abstammen)

lg Frankie
 
AW: Mein Gottesbild

Solche sachen nenne ich scheinheilig und widersprüchlich.

Widersprüchlich, ja. Das AT und das NT sind sowohl jeweils in sich als auch im Bezug des NT auf das AT von Widersprüchen nur so übersät.

Das ist aber für einen wachen Menschen auch ein ganz wesentlicher Aspekt, wieso dieses "Buch der Bücher" eine solch unbeschreibliche Tiefe hat, dass es sogar Atheisten wie mich auf ewig beeindruckt.

Aber scheinheilig, nein. Es wäre dann scheinheilig, wenn wir aus anderer verlässlicher Quelle erfahren würden, dass "hinter den Kulissen" der Bibel alles anders ist, als vordergründig dargestellt.

Aber wir erfahren die zweite Seite nicht aus anderer Quelle. Sondern aus der Bibel selbst.

Das ist offen und ehrlich. Daher, scheinheilig: nein.

lg Frankie

P.S.: Dass außerdem ein Text damals etwas schildert, was heute Zuhälterei wäre, wie willst du das dem Text von damals vorwerfen?
 
AW: Mein Gottesbild

Ich habe dieses Wort in diesem Zusammenhang nicht verwendet, bin aber auch gegen Scheinheiligkeit.

Nein, Zeili, das war sensi ("Desweiteren schliesse ich mich Homers Meinung an das die Bibel sehrwohl Scheinheilig sowie Wiedersprüchlich ist und es liegt stets im Auge des Betrachters.") als er auf das Zitat mit den Augen und den Zähnen kam.

lg Frankie
 
AW: Mein Gottesbild

Hallo Frankie!

Ich meine, dass man den Widerspruch, der sich da nun mal in der Schöpfungsgeschichte auftut, nicht schönreden darf.
Nur damit die These passt, die Bibel enthalte keine Widersprüche.

Das kannst du ruhig auf dich beziehen, großer Meister.

Grüße Raphael
 
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AW: Mein Gottesbild

Hallo Frankie!

Ich meine, dass man den Widerspruch, der sich da nun mal in der Schöpfungsgeschichte auftut, nicht schönreden darf.
Nur damit die These passt, die Bibel enthalte keine Widersprüche.

Das kannst du ruhig auf dich beziehen, großer Meister.

Grüße Raphael

Hm. Ich plädiere hier seit vielen Postings dafür, dass die Bibel so unendlich widersprüchlich ist, wie kein anderes Buch auf der Welt.

Nur ein kompletter Trottel würde das schönreden, dann das ist ja unter vielem anderen auch das Interessante und Faszinierende an der Bibel.

Daraus lassen sich ja die Intentionen und Situationen der Verfasser der Bibel herauskristallisieren, und das waren keine göttlichen, sondern extrem menschliche Intentionen und Situationen.

Darum spüre ich ja in der Bibel die Menschen, aber nicht Gott.

Aber scheinheilig ist die Bibel nicht. Sie widerspricht sich selbst ganz offen für jeden lesbar.

lg Frankie
 
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