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Ist Homosexualität eine Krankheit?

Salem schrieb:
"Guck mal, sind die schwul?" auch gepaart mit einem "iiiieh" oder einem abwertenden langezogenen "schwuuuul"
Da weiß man schon bescheid, wie zu hause gesprochen wird, oder?
Und oft genug waren es "hetero"-Tiere. Wie kommen die Kindchen denn nur darauf?

Nun Kinder sind normalerweise gute Beobachter und nicht allen Tieren ist äußerlich anzusehen, ob es sich um ein Männchen oder Weibchen handelt.
Selbst ein flachbrüstiges Mädchen kann leicht als schlanker Knabe angesehen werden, sodass eine Fehlinterpretation vorprogrammiert ist.

MfG J.A.
 
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Hi J.A.

Da hast du Recht, aber, wenn es von ihnen selbst kommt, vorurteilsfrei, dann stellen Kinder doch wohl eher Fragen wie:

"Was machen die denn da?" oder "Toben/Kämpfen/Kuscheln die?"
und wenn sie schon mal sowas mit Mama und Papa gesehen haben und die nicht gleich sagen "die sind schwul, guck mal da" sondern "seht ihr Kinder, die haben sich lieb", dann würden die Kinder doch eher fragen "Haben die sich jetzt gerade lieb?"
Wenn aber von 5-7 Jährigen kommt "Sind die schwul?" dann braucht man nicht lange fragen wo das herkommt. Im Allgemeinen können Kinder in dem Alter damit nämlich noch nichts anfangen. Zum Kuscheln/Kämpfen/Toben und Lieb haben, haben sie bereits eine Verknüpfung aber doch nicht zum Schwulsein.
Man kann an dem was Kinder äußern viel von dem erkennen, wie die Erwachsenen sich geben.
Aber, bevor jetzt noch jemand schimpft, ich glaube das hier ist ein anderes Thema.
Mich beschäftigt mehr die Außenwirkung mit den s.g. Randgruppen
Wie entstehen Klischees, wie werden sie weitertransportiert bewußt und unbewußt. (z.B. durch unbedachte Äußerungen von Eltern)
Das ich Homosexualität nicht für krankhaft halte hab ich nun erwähnt. Ich hab zum Thema Homo=Krank? alles gesagt.
Über Homo und Heterotiere schreibe ich gern an anderer Stelle, ebenso darüber, wie Kinder spiegeln, was Eltern von sich geben.
Das würde hier zu weit führen und der Thread hat nun mal ein anderes Thema.
Liebe Grüsse
Sal
 
Gysi schrieb:
Krankheit ist eine Störung des biologischen und/oder psychischen Systems des Individuums, die in der Regel ohne Behandlung zu immer tieferen quälenden Störungen bis zum Tod führen kann. Die Homosexualität ist eine solche Störung nicht!

hallo gysi,

diese beschreibung ist auch nicht schlecht, aber ebenso wenig als definition geeignet wie meine kurzbeschreibung
denn zum einen trifft sie auch auf verletzungen zu
zum anderen hat homosexualität schon, wenn auch mittelbar, zu massiven störungen (psychisch wegen identitätskrise) oder zum tod (selbstmord oder mord) geführt
ist ein solcher zustand, der nur mittelbar zum tod führt keine krankheit ?
dann wäre auch aids keine krankheit
aids tötet nicht selbst, es schwächt nur das immunsystem
die tötung "übernehmen" dann infektionen, die einem gesunden menschen wenig bis nichts anhaben
aber eine aids-infektion ist eine krankheit

marianne:
noch schwieriger als krankheit zu definieren ist gesundheit zu definieren
denn ein gesunder mensch darf nicht nur nicht krank sein, sondern darf auch nicht verletzt sein
auch kann man "nicht gesund" sein, selbst wenn man weder krank noch verletzt ist
schwierig schwierig schwierig
sogar die WHO kann nicht mehr als beschreibungen wie gysis oder meine herausgeben

lg,
Muzmuz
 
Muzmuz schrieb:
denn zum einen trifft sie auch auf verletzungen zu
Stimmt. Dann muss also eine andere Definition her.
zum anderen hat homosexualität schon, wenn auch mittelbar, zu massiven störungen (psychisch wegen identitätskrise) oder zum tod (selbstmord oder mord) geführt
Na, dann ist aber doch das biopsychische System des Einzelwesens nicht krank! Das gesellschaftspsychische System ist krank! Das übliche Verständnis von "Krankheit" ist aber nicht auf die soziopsychischen Spannungen eines Kollektivs anzuwenden.

Gysi
 
Gysi schrieb:
Na, dann ist aber doch das biopsychische System des Einzelwesens nicht krank! Das gesellschaftspsychische System ist krank! Das übliche Verständnis von "Krankheit" ist aber nicht auf die soziopsychischen Spannungen eines Kollektivs anzuwenden.

Gysi

hallo gysi,

hier muss ich aus zweierlei gründen einspruch erheben:
ein einsamer mensch (z.b. einsam auf einer insel ohne soziale kontakte) wird psychisch krank, da die menschliche psyche soziale kontakte braucht
exzessive einsamkeit kann auch zu depressionen bis hin zum selbstmord führen
inwiefern ist seine umwelt bzw das system (er selbst in seiner einsamkeit) a priori krank ?

den teil "Das gesellschaftspsychische System ist krank!" beeinspruche ich bezüglich der gebrauches des wortes "krank" als moralische wertung
landläufig wird extrem böses oder abartiges als "krank" bezeichnet
z.b. bei kinderschändern nicht als medizinischer befund, der die schuld mindert oder sogar aufhebt (wie beim tourette-syndrom, wo man ggf einen daran leidenden wegen beleidigung wohl kaum strafrechtlich belangen wird können, wenn man von ihm/ihr beschimpft wird), sondern als moralische abwertung, vielleicht sogar als schimpfwort
krank wird hier gerne als synonym für moralische wertung a'la falsch, böse, widerwärtig, abscheulich etc verwendet

in unserer jung-gesund-schnell-gesellschaft ist man leicht verleitet, krankheit moralisch bewerten zu wollen
als richtig empfinde ich es allerdings nicht

lg,
Muzmuz
 
krankheit (im sinne sozialrechtlicher definition) ist ein regelwidriger körper- oder geisteszustand.
der begriff regelwidrig bezieht sich nicht auf die gesellschaftlichen normen, sondern auf die körper- oder geistesfunktionen [beispiel: ich habe einen "blauen fleck", also einen kleinen bluterguß - dieser verursacht weder schmerzen noch bewegungs- oder sonstige einschränkungen und ist absolut nicht behandlungsbedürftig - er ist regelwidrig, also krankhaft (der begriff krankheit beinhaltet verletzungen)].
wenn homosexualität aufgrund von liebe, zuneigung, "spaß an der freud" ausgelebt wird und nicht produkt von minderwertigkeitsgefühlen [kein mädel abbekommen zu haben ;-)] oder anderen persönlichkeitsstörungen heraus gelebt wird, dann kann ich selbst mit bösem willen keine krankheit erkennen.
die verteufelung der sexualität allgemein und der homosexualität im besonderen ist im wesentlichen produkt einer (ursprünglich) semitischen religion judentum->christentum->islam welche im laufe der zeit, vor allem auch zu politischen zwecken (vor allem seit derkonstantinischen zeit) als macht und kontrollmittel eingesetzt wurde. wesentliches merkmal von macht und kontrolle sind ver- und gebote, vor allem moralischer art.
trotz alledem finde ich die vorstellung von "schwulitäten" widerlich (nicht die schwulen selbst!), bei mädels eher nett. da bin ich, ob männlein oder weiblein kein einzelfall. aber warum nur?

grübelnderweise
dex
 
dextra schrieb:
trotz alledem finde ich die vorstellung von "schwulitäten" widerlich (nicht die schwulen selbst!), bei mädels eher nett. da bin ich, ob männlein oder weiblein kein einzelfall. aber warum nur?

grübelnderweise
dex


Dex, sowie Dir geht es uns reinen Heteros wohl eher allen - das, was Du sagst, hat auch schon Gysi weiter oben festgestellt.

Es mag sein, dass die Evolution in " ihrer Weisheit" :ironie: ihrem Drang nach Erhaltung der Art es so eingerichtet hat, dass wir unser primäres sexuelles Interesse auf das andere Geschlecht richten.


Ich erschrak jedenfalls tierisch, als mir das erste Mal eine Frau voller Verlangen über den Busen stricht.
Erziehung und all das Gescheite, Überichhafte, was hier schon gesagt wurde, mag dann zu der evolutionär angelegten Heterosexualität eine starke kulturelle Tabuisierung hinzugefügt haben.

Und es ist sehr gut, dass diese im Begriff ist, aufgelöst zu werden - im Sinne echter Toleranz, denn Liebe ists allemale, die zu längeren, auch gleichgeschlechtlichen Beziehungen führt - und das Ausleben von Sex ist ( immer unter Berücksichtigung dessen, was Salem weiter oben gesagt hat : Stichwort absolute gegenseitige Freiwilligkeit und unter Ausnahme noch Unmündiger )- also das Ausleben von Sex ist ebenfalls was Feines und führt zu Spannungsabbau - und damit zu einer Abnahme von Aggressivität.



weitergrübelnd ... :kuss1:


Marianne
 
Marianne schrieb:
Und es ist sehr gut, dass diese im Begriff ist, aufgelöst zu werden - im Sinne echter Toleranz, denn Liebe ists allemale

moin marianne,

die toleranz ist ja, selbst bei den kirchen, im wesentlichen da.
aber bis zur akzeptanz ist es noch ein weiter weg.


unter der dem aspekt des geburtenrückgangs stellt sich die frage, ob es überhaupt tolerierbar, ganz zu schweigen von akzeptierbar ist, daß fortpflanzungsfähige männer ihren samen in enddärme pumpen, anstatt einem gebährfähigen becken - und damit dem wohle der gesellschaft - zu zuführen.
sozusagen: schwulsein ist für'n arsch. :clown2:


schonmalwiederduckenderweise
dex
 
Liebe Marianne, lieber Dextra,

ich gestehe, ich find das eigentlich sehr spannend und zugucken würde ich da auch gerne mal. Denn anders als das was wir so erleben, ist es doch allemal, vermute ich. Also nix mit widerlich bei mir ;-)
Was mir persönlich nicht gefällt, ist die manchmal sehr aufdringlich anzusehende Rollenverteilung. Ich brauch doch keine Frauenbeziehung, wenn darin einer eine weibliche und der andere die männliche Rolle (Gestik, Aussehen) spielt. Ebenso bei den Männern natürlich umgekehrt. Krankhaft finde ich es dennoch nicht, gibt ja auch beschissene Rollenverteilungen zwischen Mann und Frau :-)
Aber das ist ein ganz persönliches Empfinden. Die Vorstellung wie Homosexuelle Paare miteinander im Alltag leben oder wie sie ihr Sexualleben betreiben hingegen weckt in mir aber keinerlei Abneigung, ich find das gut.
Grüssle
Sal
 
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dextra schrieb:
moin marianne,


unter der dem aspekt des geburtenrückgangs stellt sich die frage, ob es überhaupt tolerierbar, ganz zu schweigen von akzeptierbar ist, daß fortpflanzungsfähige männer ihren samen in enddärme pumpen, anstatt einem gebährfähigen becken - und damit dem wohle der gesellschaft - zu zuführen.
sozusagen: schwulsein ist für'n arsch. :clown2:


schonmalwiederduckenderweise
dex


Nicht ducken, lieber Dex, grinsen!

Im Angesicht des Problems der Überbevölkerung der Erde ist es anzunehmen, dass sich " Darwin" durchsetzt.
Und wenn ich so durch " meinen Wiener Bezirk" wandere, sehe ich genug Frauen mir dicken Bäuchen und einigen Kleinkindern im Wagen, daneben herlaufend usw.

Es muss ja nicht immer Kaviar sein- sprich: Mensch ist Mensch - und für alle Menschen die Erde lebenswert zu machen erscheint mir ein größeres Ziel,als
" rassenreinen" Kindern eine möglichst schöne Zukunft zu bereiten - wobei sich fragen lässt, wie denn die sein soll, wenn wir differenzieren ?


Um zum Thema zu kommen: Auch, was verloren scheint, muss im Sinne einer höheren Gerechtigkeit nicht " im Arsch sein"::ola:




Marianne ( sich jetzt auch duckend )
 
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