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Ist alles Vorherbestimmt?

AW: Ist alles Vorherbestimmt?

Eine schwierge Frage.
Wir haben hier schon öfters darüber diskutiert. Unter anderem hier.

Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass freier Wille existiert, sich aber durch die Naturgesetze ausdrückt. D.h.

das Individuum ist scheinbar nicht frei in seiner Entscheidung,
es ist aber doch frei, wenn wir es als Teil des einen Willens
verstehen, der hinter den Naturgesetzen steckt.

Hallo Benjamin!

Diese Formulierung finde ich super gut ...
Ich habe viele Jahre gebraucht, um das so (ähnlich auch)
in meinen Kopf zu bekommen ...
Jede(r) von uns ist ein (winziger) Teil des GROßEN :geist:ES​
Ob's stimmt, werden wir möglicherweise irgendwann
wirklich wissen ...:)

Diensttagsmorgengruß
Reinhard70
 
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AW: Ist alles Vorherbestimmt?

Nein, das Denken selbst erzeugt keine neuen Möglichkeiten, nur das Erkennen derselben.

Das erzeugt bei mir jetzt aber einen kleinen Widerspruch. Sobald ich etwas erkenne, dann nicht weil es meine Augen sehen, sondern weil mein Gehirn es sieht. So erzeugt das Gehirn in gewisser Weise erst Optionen, also Möglichkeiten, denn für die Möglichkeiten, z.B. für zwei verschiedene Wege, ist das Hirn völlig irrelevant. Sie sind einfach nur da, und kennen sich untereinander gar nicht, sie kennen sich noch nicht mal selbst, da sie kein Hirn besitzen. Nur der Betrachter, in dem Falle, das Gehirn, ist in der Lage, einen Weg mit Optionen zu verknüpfen, nicht umgekehrt. Z.B. indem er dem einen Weg eher das Attribut 'beschwerlich' oder 'steinig', dem anderen vielleicht 'schön' oder 'eben' zubemisst.

So betrachtet kommt man doch nicht umhin zu sagen, dass durch denken erst Möglichkeiten generiert werden, denn nur für den Betrachter, und das Hirn ist eben der Betrachter, sind es mögliche Betrachtungsweisen.

Während ich diese Zeilen schreibe, ist mein Hirn eine Art Gefäß, aus dem ich Gedanken schöpfe, und die Frage wäre hier, aus was schöpft denn das Hirn? Aus dem Ich? Führe ich in gewisser Weise Selbstgespräche, wenn das ich aus dem ich schöpft? Wo kommen den nun Gedanken eigentlich her? Aus dem 'Ich' und/oder wird das Ich nicht auch gedacht?:confused:

Man könnte jetzt aber auch sagen, dass die Umgebung "mitdenkt", da von der Umgebung Impulse ausgehen, die auf das Hirn einwirken. Es fällt mir nur schwer, zu sagen, dass z.B. Kaffeemaschinen denken können.

Im Grunde erscheint dann auch alles "vorbestimmt", da das Hirn eben Sinn und Zweck von dem was es wahrnimmt, bestimmt. Dieses "Bestimmen" ist jedoch an die Mustererkennung geknüpft und daher vorbestimmt! Ist das eine Kaffeemschine? Stimmt, das ist keine Waschmaschine; ist der Weg eben? Stimmt, er ist nicht hügelig usw. Das alles geschieht meist ohne bewusstes Zutun. Genauso vorbestimmt, ist die Art und Weise wie wir mit dem Hirn umgehen. Wir nutzen es meist durch nach außen gerichtete Betrachtung, wird allein schon durch die Augen verständlich, die ja nach außen gerichtet sind und nicht nach innen. Das Hirn ist jedoch zudem noch in der Lage, nach(?) Innen zuschauen. Obwohl man vielleicht besser sagen sollte, Innen zu schauen. Was schaut es denn Innen? Das reflektierte Außen?

Wie dem auch immer sei, man kommt bei der Thematik nicht um das eigene Hirn und seine Denkmechanismen herum. Die Schwierigkeit ist hier nur, dass man in gewisserweise dumm ist, wenn man sich der Thematik annähert, da man sich bei näherer Betrachtung einfach eingestehen muss, dass man weniger Kontrolle beim Denken hat, als man sich das vielleicht eingestehen möchte.
 
AW: Ist alles Vorherbestimmt?

Das erzeugt bei mir jetzt aber einen kleinen Widerspruch. Sobald ich etwas erkenne, dann nicht weil es meine Augen sehen, sondern weil mein Gehirn es sieht. So erzeugt das Gehirn in gewisser Weise erst Optionen, also Möglichkeiten, denn für die Möglichkeiten, z.B. für zwei verschiedene Wege, ist das Hirn völlig irrelevant. Sie sind einfach nur da, und kennen sich untereinander gar nicht, sie kennen sich noch nicht mal selbst, da sie kein Hirn besitzen. Nur der Betrachter, in dem Falle, das Gehirn, ist in der Lage, einen Weg mit Optionen zu verknüpfen, nicht umgekehrt. Z.B. indem er dem einen Weg eher das Attribut 'beschwerlich' oder 'steinig', dem anderen vielleicht 'schön' oder 'eben' zubemisst.

So betrachtet kommt man doch nicht umhin zu sagen, dass durch denken erst Möglichkeiten generiert werden, denn nur für den Betrachter, und das Hirn ist eben der Betrachter, sind es mögliche Betrachtungsweisen.

Während ich diese Zeilen schreibe, ist mein Hirn eine Art Gefäß, aus dem ich Gedanken schöpfe, und die Frage wäre hier, aus was schöpft denn das Hirn? Aus dem Ich? Führe ich in gewisser Weise Selbstgespräche, wenn das ich aus dem ich schöpft?

Wo kommen den nun Gedanken eigentlich her?
Aus dem 'Ich' und/oder wird das Ich nicht auch gedacht?:confused:

Man könnte jetzt aber auch sagen, dass die Umgebung "mitdenkt", da von der Umgebung Impulse ausgehen, die auf das Hirn einwirken. Es fällt mir nur schwer, zu sagen, dass z.B. Kaffeemaschinen denken können.

Im Grunde erscheint dann auch alles "vorbestimmt", da das Hirn eben Sinn und Zweck von dem was es wahrnimmt, bestimmt. Dieses "Bestimmen" ist jedoch an die Mustererkennung geknüpft und daher vorbestimmt! Ist das eine Kaffeemschine? Stimmt, das ist keine Waschmaschine; ist der Weg eben? Stimmt, er ist nicht hügelig usw. Das alles geschieht meist ohne bewusstes Zutun. Genauso vorbestimmt, ist die Art und Weise wie wir mit dem Hirn umgehen. Wir nutzen es meist durch nach außen gerichtete Betrachtung, wird allein schon durch die Augen verständlich, die ja nach außen gerichtet sind und nicht nach innen. Das Hirn ist jedoch zudem noch in der Lage, nach(?) Innen zuschauen. Obwohl man vielleicht besser sagen sollte, Innen zu schauen. Was schaut es denn Innen? Das reflektierte Außen?

Wie dem auch immer sei, man kommt bei der Thematik nicht um das eigene Hirn und seine Denkmechanismen herum. Die Schwierigkeit ist hier nur, dass man in gewisserweise dumm ist, wenn man sich der Thematik annähert, da man sich bei näherer Betrachtung einfach eingestehen muss, dass man weniger Kontrolle beim Denken hat, als man sich das vielleicht eingestehen möchte.

Angesichts dieser Frage darf ich wieder einmal
an die hochinteressante Kooperation zwischen
John C. Eccles und Meister Popper erinnern.​
Aus meiner Sicht immer noch erwähnenswert ... :reden:
 
AW: Ist alles Vorherbestimmt?

Hi Windreiter!

Jedes Erkennen ist laut Hirnforschung (Birkenbihl) nur ein Wiedererkennen von schon Bekanntem und die "Innenschau" des Gehirns ist ein Erinnern an die eigenen Reaktionen in ähnlicher Situation. In den Erkenntnisprozess von Neuem können wir nur eintreten in Begleitung von jemandem, der in diesem für unsere Erfahrungen Unbekanntem schon Erkenntnisse gewonnen hat. Dieser "Jemand" kann sich als Text, als Tier oder als leibhaftiger Mensch präsentieren. Das Unbekannte macht immer Angst, weshalb wir uns heftig gegen das Neue wehren und nur durch Tricks wie die Verführung, also eine Illusion oder einen Irrtum, überhaupt motiviert bzw. gezwungen werden, uns als Erwachsene auf neue Erfahrungen, die durch Reflexion und Belehrung von Erfahreneren zu Erkenntnissen verarbeitet werden, einzulassen.

Meint Kaawi :)
 
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AW: Ist alles Vorherbestimmt?

Die obige Frage treibt die Menschen um, solange sie denken könnnen. Sie wird auch immer wieder diskutiert.
Nie wurde sie schlüssig beantwortet, denn sie gehört zum Gesamtkonzept der Frage nach dem großen "kosmischen" Geheimnis, das das Leben an sich umgibt.
Erst mit Abstand, außerhalb der menschlichen Existenz, werden wir eventuell den Überblick haben, zumindest, was unser Menschsein betrifft.
Da wir aber mitten im Leben stecken, ist die Frage nicht eindeutig zu beantworten.

LG
Cosima :blume1:
 
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