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Gut und böse

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AW: Gut und böse

kathi:
ja - du bist ein teil dessen, was dir bewusst ist. und natürlich auch ein teil dessen, was dir nicht bewusst ist (ähnlich dem was mit dir vereint - oder von dir getrennt - erlebt wird.
Ich nehme an, Du löst einen Dualismus von Materie und Geist dahingehend auf, dass Du die Materie als eine Manifestation des Geistes in dem Sinne, dass der Geist ein Medium hat, um sich zu artikulieren, betrachtest.

lieber manfredo,
ich weiß nicht, ob du weißt, dass ich philosophie-bildungstechnisch recht unbeleckt bin (und zwar mit voller absicht, denn ich mag mich nicht von fixen ideen anderer zu sehr vereinnahmen lassen).
und deshalb gehe ich bei den begriffen "geist" und "materie" nicht von vorneherein von einer dualistischen erscheinungsform aus.
denn ich bin der ansicht, dass alles aus reiner energie (=geist) besteht - sei es nun materiell oder ideell.
sagen wir so: vielleicht könnte man den "geist" auch "energie" nennen.

materie also wäre dann eine besondere "erscheinungs"form von energie...und zwar im wahrsten sinn des wortes - da wir menschen ja vor allem das materielle gut erkennen können. und alles, was nicht materiell ist, uns umso schwerer erkenntlich ist.
das aber heißt keineswegs, dass das materielle nicht von geist durchdrungen wäre.

also in meinem sinne ist das materielle nichts anderes als eine spezielle art von energie/vergeistigung.
und zwar in einer sehr dichten form - mit all den daraus sich ergebenden konsequenzen (wie z.b. schwerfälligkeit, starrheit, undurchlässigkeit).
und weiters ist materie auch noch vergänglich - was aber nichts besonders spezifisches ist.
denn auch andere arten von energieausformungen sind vergänglich (gedanken, emotionen, licht ... )

so - also dahingehend alles klar: die materie ist eine "manifestation des geistes“.
und als solche eine spezielle art von „medium“, damit sich der geist artikulieren kann - ja.
der geist also artikuliert sich durch die materie - und zwar in bestimmter weise. die materie ihrerseits ist das „medium“, welches geistig empfangenes in bestimmter (verdichteter) weise wiedergibt.

materie ist also für mich nur eine besondere form von „geist“.
was mich betrifft, war´s das aber auch schon.

eine besondere dualität erkenne ich dabei nicht. mehr eine vielfalt von materiellen erscheinungsformen als auch eine vielfalt von nicht-materiellen erscheinungsformen von energie.

überhaupt bin ich keine große anhängerin des dualtiäts-denkens.
natürlich ist dualität ein prinzip, das auf unserer verdichteten materiellen welt häugfig vorkommt und sie auch stark beeinflusst. nun aber alles und jedes NUR in die dualistische relation zu setzen, erscheint mir falsch. zumal unereins doch schon längst erkannt hat, dass neben der dualität auch die relativität eine große rolle spielt.

zitat kathi:
ja - möglicherweise wärest du dann das GANZE, das in TEILEN erscheint.
Zitat kathi:
dass du dir allem, was du bist und je warst und je sein wirst, voll bewusst wärest.
Aristoteles ging davon aus, dass sich die individuelle Geistseele in einer allgemeinen Geistseele auflösen wird. Aber was wäre dann mit der Individualität?

nun - ich bin nicht aristoteles.
auch bin ich keine anhängerin seiner gedanken (da ich überhaupt niemandes gedanken anhänge).
auch weiß ich nicht, ob solche spekulationen stimmen könnten oder nicht - im grunde genommen geht doch alles, was über den tatsächlich empfindbaren/beobachtbaren raum hinausgeht in den raum der theorie.
und dann ist da nur mehr die frage: ist die theorie für den jew. menschen brauchbar - oder nicht.

aber egal.
ich geh jetzt mal auf deine - sprich aristoteles - überlegung ein:

aristoteles hat nämlich recht damit, dass er die vereinigung von individuellem mit dem allgemeinen anspricht.
und damit hat er ein durchaus auch im hier und jetzt nachvollziehbares phänomen beschrieben: nämlich die wechselbeziehung zwischen vereinzel(l)ung/individualisierung und verallgemeinerung/vereinigung/verschmelzung mit anderen.
in vielen bereichen sind diese beiden prozesse sichtbar und nachvollziehbar: allein schon die analogie eines menschenwesens, das aus dem bauch der mutter in die vereinzelung geboren wird - dann aber nach dem tod wieder in der allgemeinheit der toten verschwindet.
oder ein anderes beispiel: ein tolldreister jüngling (individuum), der nach einigen jahren der ehe mehr partner als einzelner wird - also sein vereinzelt-individuelles ego-zentriertes helden-verhalten zugunsten seiner familie/partnerin/des gemeinwohls hintanstellt und seine dienste mehr der allgemeinheit zuführt als sich selber damit herauszustellen. hier wird das konträre verhalten deutlich, wo der egoismus (also das pochen auf die individualität) zugunsten der allgemeinheit (verallgemeinerung) bewusst zurückgenommen wird.
aber es gibt noch viele andere beispiele, auf allen möglichen ebenen und in allen möglichen bereichen:
nehmen wir nur den wunsch mancher menschen, in der menge mit anderen aufzugehen: sei es bei einer karnevalsveranstaltung (wo sogar das individuelle betont wird und dennoch in der allgemeinheit der narren verschwindet), oder sei es eine sportveranstaltung, wo der einzelne mensch (mechaniker, unverheiratet, 1 tochter, sternzeichen wassermann, kastelruther-spatzen-fan, blond, bartlos…) zu einem no-name-fan wird und mit den anderen fans zu EINER masse verschmilzt, die in EINEM ton ihre stimme erhebt. nach der veranstaltung wird er wieder zu dem individuum wie oben beschrieben, welches sich nach der veranstaltung ein date mit seiner neuen flamme ausgemacht hat und dort als ganz „besonderer“ hecht brillieren wird.

für mich also bleibt aus all diesen beispielen und deren beobachtungen übrig, dass es innerhalb der menschenleben (aber auch bei tieren ist das zu sehen) beides gibt: individualisation UND anpassung.
und aus diesem leite ich ab, dass es NEBEN meiner bewussten, mickrigen wahrnehmungen - oder besser gesagt: OBERHALB meiner bewussten, mickrigen wahrnehmungen - .ebenfalls solche phänomene von individualisation UND anpassung geben könnte. wie die genau ausschauen, kann ich nicht sagen. das wäre alles spekulation. aber dass es solche prozesse auch außerhalb der menschenleben gibt, nehme ich mit relativer sicherheit an.

mehr kann ] ich nicht dazu sagen.

Was ist mit Tieren? Angenommen, es besteht ein Reinkarnationszyklus, solange bis man alle möglichen Stadien durchlebt hat, würde dieser Zyklus nur auf Menschen beschränkt sein oder auch auf Tiere. Wäre der Aufenthalt in Tieren, nur ein vorübergehender, bis eine Menschenseele frei wird? Es gibt ungleich mehr Tiere als Menschen...oder ist vielmehr von einem überhaupt viel größeren komplexen System auszugehen, das mehrere Welten umfasst, möglicherweise parallel zur Erde in anderen Dimensionen?

Welchen Sinn hätte es, wenn sich die Individualität in eine Allgemeinheit, ist Ganzes auflöst, wozu hätte es sich dann überhaupt individualisiert?

schöne fragen - ich persönlich kann dir nicht darauf antworten, ohne dazu zu sagen, dass auch hierauf all meine antworten als spekulativ zu betrachten sind!
und dennoch hab ich selber dazu MEINE ideen, wie es sein „könnte“.

zu glauben, nur wir menschen seien die „auserwählten“ scheint mir ZU überheblich und auch keineswegs angebracht zu sein, angesichts der vielen unbewussten artgenossen. ;)
außerdem vermag sich kein derart „rassisch“ denkender mensch vorzustellen, WIE z.b. ein nilpferd sein leben und die welt sieht - denn dann wäre dieser mensch schon weit bewusster als der vorhin ablehnende.

aber um nun deine frage in dem sinne zu beantworten, was ich mir dazu spekulativ denke:
1.) auch tiere sind beseelt - auch wenn ihre seelen- oder entwicklungsstruktur anders beschaffen ist als die der menschen.
2.) ob die „einzelseele“ vor oder während des menscheninkarnationszyklus auch in tierwesen inkarniert, kann durchaus in besonderen fällen so sein.
generell glaub ich´s aber nicht - aus meiner sicht sind da zu verschiedene aufgabenstellungen vorhanden.
ausnahmen bilden die vermenschlicht gehaltenen haustiere (hunde, katzen, affen etc.)
3.) betreffend die inkarnationsmöglichkeiten für seelen gehe ich durchaus von sehr großen komplexen.systemen aus … durchaus auch auf „anderen welten“ und in „anderen dimensionen“, von denen wir menschen uns wenig begriff machen können.
generell erachte ich viel mehr als beseelt, als weitgehend angenommen wird, wenngleich die vorgaben und aufgabenstellungen dafür doch recht unterschiedlich sein dürften.
4.) was den inkarnationszyklus der menschen angeht, so glaube ich doch, dass dieser in sich homogen und abgeschlossen ist. dies aufgrund der besonderen aufgabenstellung (welche jedoch NICHT über der aufgabenstellung anderer inkarnationsbereiche zu werten ist!!!)

"Dass mein Bewusstsein ein Ende findet", meinte, dass es mich egal in welcher Form gesehen, nicht mehr gibt...aber was spricht dafür, dass es nach dem physischen Tod weitergeht...manche Naturwissenschaftler glauben, es ist nach dem Sterben endgültig aus...

ich glaube das nicht - weil die analogie, die ich tagtäglich erlebe, von anderem zeugt.
dennoch handelt es sich natürlich um „glauben“ - auch bei mir.
wenngleich ich nicht weiß, wie´s nach meinem ableben mit mir weitergeht.
von der analogie ausgehend erscheint es mir aber passender, von mehreren leben auszugehen - so wie der mensch zwischen den bewusst erlebten tagen die nacht hat, in der erSie schläft und hernach nicht mehr weiß, was da bei ihm/ihr los war. der schlaf ist natürlich eine wunderschöne analogie zum tod. und der traum ist die analogie dazu, dass auch in dieser „anderen“ welt manches uns menschen bewusst ist - das meiste jedoch nicht.

ich selbst habe schon einblick in „frühere leben“ von mir gehabt. das, was ich da „gesehen“ habe, erschien mir schlüssig auch für mein jetziges leben - bzw. für diverse eigenschaften und handlungsweisen, die sich im hier und jetzt daraus ableiteten.
natürlich kann nun jemand kommen und mir sagen: „das hast du dir alles nur eingebildet.“ - okay! kann schon sein.
nur woher stammt nun diese „einbildung“ - die ist ja auch wieder nicht „von dieser welt“ - oder?

somit ist es für mich egal, ob es sich um „tasächliche“ frühere leben handelt oder nicht.
stimmig zurück bleibt für mich jedoch die tatsache, dass ich antworten auf hier und jetzt maßgebliche fragen auf gebieten fand, die „nicht real“ waren. sondern die aus einer „anderen welt“ - oder einer anderen dimension kamen.
und das widerum genügt mir um zu glauben, dass es außer meiner rationalen bewussten wahrnehmung noch andere „wissenskanäle“ gibt, die ich „anzapfen“ kann.
und damit bin ich dann schon wieder beim „übersinnlichen“ - „übernatürlichen“ gelandet.

naja - so ist das halt. ;)
mir ist´s recht - denn ich bin pragmatikerin: ich nehme das, was ich brauchen kann. den rest lass ich links liegen. :p

liebe grüße
kathi
 
AW: Gut und böse

guten Morgen, liebe Kathi -

ich habe gerade deinen letzten Beitrag staunend gelesen und möchte dem nur einen Gedanken hinzufügen, der vielleicht noch hilfreich sein kann. besser zu verstehen. Für mich gibt es eine Dimension, in der wir alle Eins sind, alle lebenden und bereits gestorbenen Menschen gleichermaßen. Als Person sind wir eine temporäre Ausprägung des Einen (Gott) und es ist nur die Frage, wie viel sich uns von dieser, eigentlich entscheidenden Realität erschließt, Stichwort: Spiritualität.

lg scriberius
 
AW: Gut und böse

... „das hast du dir alles nur eingebildet.“

Ich meine, es ist ziemlich egal, wie sich etwas bildet, denn wirksam ist, was sich bildet.

Vorstellungen, Erfahrungen, Bildung und Einbildung, Wissen, bewusster und unbewusster Glaube führen zu einem dynamischen geistigen, seelischen und körperlichen Befinden. Wenn ich mit dem Fluss meines Befindens völlig einverstanden bin, interessiert mich die Frage nicht, wie es sich gebildet hat.
 
AW: Gut und böse

Ich meine, es ist ziemlich egal, wie sich etwas bildet, denn wirksam ist, was sich bildet.

Vorstellungen, Erfahrungen, Bildung und Einbildung, Wissen, bewusster und unbewusster Glaube führen zu einem dynamischen geistigen, seelischen und körperlichen Befinden. Wenn ich mit dem Fluss meines Befindens völlig einverstanden bin, interessiert mich die Frage nicht, wie es sich gebildet hat.

Genau, möge sich doch jeder gemäß seiner Strukturierungen zurechtfinden, der eine orientiert sich dabei am Sternenhimmel, der andere an der Beschaffenheit des Bodens unter seinen Füßen und der dritte an der Befindlichkeit der Menschen an einer Seite.

"Wer ohne Projektionen sei, schleudere den ersten Blitz..." :rollen:

Faszinierend ist doch die weitestgehende Übereinstimmung der Ziele: Überwindung von Angst und Leid, Frieden, Glückseligkeit! :blume2:
 
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AW: Gut und böse

Ich meine, es ist ziemlich egal, wie sich etwas bildet, denn wirksam ist, was sich bildet.

Vorstellungen, Erfahrungen, Bildung und Einbildung, Wissen, bewusster und unbewusster Glaube führen zu einem dynamischen geistigen, seelischen und körperlichen Befinden. Wenn ich mit dem Fluss meines Befindens völlig einverstanden bin, interessiert mich die Frage nicht, wie es sich gebildet hat.

genau! Wenn dem aber (noch) nicht so ist, hilft nachdenken und verstehen schon.
 
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