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Gottes Moral

Welches Moralssystem hat Gott


  • Umfrageteilnehmer
    5
Schließlich wird die Vorstellung einer pantheistischen Interpretation des Universums in Betracht gezogen, wenn die Existenz Gottes nicht vor dem Universum angenommen wird.
Ich glaube das Gott "vor" das Universum zu existieren begann, aber so wie die 2 nach der 1 kommt, und nicht in einem zeitlichen Abstand. Denn zwischen Gott und einem Ereignis, lässt sich keinen Zeitabstand messen. So wie ein Punkt auf einer von dir gezeichneten Zeitlinie und deiner Gegenwart, kann man man keine Zeit messen.
Von der Logik her betrachtet, kann man seinen eigenen "Anfang" auch nicht in einer selbst erschaffenen Zeitlinie mit einfügen. Jede selbst-erschaffene Zeit misst ihre Zeit nur innerhalb dieser Zeitlinie. Würde also in der Bibel stehen das Gott z.B 16 Mrd. Jahre alt wäre, so würde ich den Text garnicht glauben oder es muss eine höhere Macht geben. Bemerkenswerterweise waren die Juden keine solch Philosophen die sie mit ihrem Verstand begründeten, sondern sagten nur was sie von Gott hörten und es stimmt im Einklang mit der heutigen Philosophie.

Nach meiner Denkweise müsst der Pantheismus auch deswegen nicht richtig sein.
 
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Denn zwischen Gott und einem Ereignis, lässt sich keinen Zeitabstand messen.
'Keinen Zeitabstand zu messen', - dies bedeutet alle Wahrnehmungsunterschiede zu vertuschen, was einer ständigen Lüge bedarf!!!

Selbst verständlich ist dies möglich, einen Zeitabstand in einem Zweitabstand relativierfach zu (ver-)messen, falls man 'Vermessenheit' einbezieht!

Und die Genauigkeit verbessert sich ständig 'scheinbar wie von selbst' mit der Genauigkeit einer Wettervorhersage. Heisenberg macht es möglich.
Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
Zuletzt bearbeitet:
'Keinen Zeitabstand zu messen', - dies bedeutet alle Wahrnehmungsunterschiede zu vertuschen, was einer ständigen Lüge bedarf!!!

Selbst verständlich ist dies möglich, einen Zeitabstand in einem Zweitabstand relativierfach zu (ver-)messen, falls man 'Vermessenheit' einbezieht!

Und die Genauigkeit verbessert sich ständig 'scheinbar wie von selbst' mit der Genauigkeit einer Wettervorhersage. Heisenberg macht es möglich.
Bernies Sage (Bernhard Layer)
Da hat sich jemand vermessen.
 
Zunächst einmal - Wenn manche menschen sagen sagen, dass Gott über unsere menschlichen Vorstellungen hinausgeht, bedeutet dies nicht, dass wir überhaupt nicht über Gott sprechen können. (Siehe Universum) Vielmehr erkennen wir an, dass unser Verständnis von Gott immer begrenzt sein muss. In der Theologie wird häufig diskutiert, dass unsere Sprache und unsere Konzepte nur Annäherungen an das göttliche Wesen sind. Dies bedeutet nicht, dass Diskussionen über Gott sinnlos sind, sondern dass wir dem Unendlichen und Transzendenten nur begrenzt erfassen können. Gibt es allerdings diesen Gott, dann hat er ja auch uns den Verstand mitgegeben, und die Kreativität. Und genau beide Sachen sind dafür verantwortlich, dass wir uns über das unvorstellbare doch unterhalten können. Nur halt nicht eben bis ins letzte Detail.
Die Frage, ob und wie Gottes Existenz bewiesen werden kann, ist seit Jahrhunderten ein zentrales Thema in der Philosophie und Theologie. Und hier kommt es einfach darauf an, was wir unter dem Begriff Beweis verstehen. Wenn wir so etwas haben, wollen wir ein immer wiederholbares Experiment, also ein naturwissenschaftlichen Beweis, dann werden wir scheitern. Die Beweise für Gott sind eher wie vor Gericht. Ein guter Rechtsanwalt oder Staatsanwalt bringt Argumente dafür oder oder dagegen, und die können können abgewogen werden. Ich kenne bislang keine einziges, das ein Gottloses Universum möglich machen könnte - Sie?

Immanuel Kant schrieb:
Soll das empirischgültige Gesetz zu dem Urwesen führen, so müßte dieses in die Kette der Gegenstände der Erfahrung mitgehören; alsdenn wäre es aber, wie alle Erscheinungen, selbst wiederum bedingt. Erlaubte man aber auch den Sprung über die Grenze der Erfahrung hinaus, vermittels des dynamischen Gesetzes der Beziehungen der Wirkungen auf ihre Ursachen: welchen Begriff kann uns dieses Verfahren verschaffen? Bei weitem keinen Begriff von einem höchsten Wesen, weil uns Erfahrung niemals die größte aller möglichen Wirkungen (als welche das Zeugnis von ihrer Ursache ablegen soll) darreicht. Soll es uns erlaubt sein, bloß, um in unserer Vernunft nichts Leeres übrig zu lassen, diesen Mangel der völligen Bestimmung durch eine bloße Idee der höchsten Vollkommenheit und ursprünglichen Notwendigkeit auszufüllen: so kann dies zwar aus Gunst eingeräumt, aber nicht aus dem Rechte eines unwiderstehlichen Beweises gefordert werden. […] Man sieht also hieraus wohl, dass transzendentale Fragen nur transzendentale Antworten, d.i. aus lauter Begriffen a priori ohne die mindeste empirische Beimischung, erlauben. […] Die Notwendigkeit, die Unendlichkeit, die Einheit, das Dasein außer der Welt (nicht als Weltseele), die Ewigkeit, ohne Bedingungen der Zeit, die Allgegenwart, ohne Bedingungen des Raumes, die Allmacht etc. sind lauter transzendentale Prädikate, und daher kann der gereinigte Begriff derselben, den eine jede Theologie so sehr nötig hat, bloß aus der transzendentalen gezogen werden. (aus: I. Kant „Kritik der reinen Vernunft“, I./II./II./3. Hauptstück/7. „Kritik aller Theologie aus spekulativen Prinzipien der Vernunft“)

Die dem 7. Abschnitt, aus dem dieses Zitat stammt, unmittelbar vorausgehenden Abschnitte tragen die folgenden Überschriften:

3. Abschnitt: Von den Beweisgründen der spekulativen Vernunft, auf das Dasein eines höchsten Wesens zu schließen
4. Abschnitt: Von der Unmöglichkeit eines ontologischen Beweises vom Dasein Gottes
5. Abschnitt: Von der Unmöglichkeit eines kosmologischen Beweises vom Dasein Gottes
6. Abschnitt: Von der Unmöglichkeit eines physikotheologischen Beweises

Sorry, aber wer nach Kant noch immer von "Gottesbeweisen" schwadroniert, der hat echt den allerletzten philosophischen Zug verpasst. Selbst die klügeren unter den Theologen (verschiedenster Couleur) vermeiden tunlichst, sich eine derartige Peinlichkeit zu geben.

Und im Übrigen ist es doch sehr merkwürdig, dass nicht wenige "Gottes"-Gläubige zwar ständig ihren GLAUBEN - meist als eine Art besonderer spiritueller Leistung - herausstellen, um dann doch ihre GLAUBENSsätze ständig irgendwie als "bewiesene" Tatsachen präsentieren zu wollen. Für mich ist das jedenfalls ein ziemlich deutlicher Marker dafür, dass es mit der Bedingungslosigkeit des "Glaubens" dann doch nicht so weit her sein kann, wie immer getan wird...
 
Die dem 7. Abschnitt, aus dem dieses Zitat stammt, unmittelbar vorausgehenden Abschnitte tragen die folgenden Überschriften:

3. Abschnitt: Von den Beweisgründen der spekulativen Vernunft, auf das Dasein eines höchsten Wesens zu schließen
4. Abschnitt: Von der Unmöglichkeit eines ontologischen Beweises vom Dasein Gottes
5. Abschnitt: Von der Unmöglichkeit eines kosmologischen Beweises vom Dasein Gottes
6. Abschnitt: Von der Unmöglichkeit eines physikotheologischen Beweises

Sorry, aber wer nach Kant noch immer von "Gottesbeweisen" schwadroniert, der hat echt den allerletzten philosophischen Zug verpasst. Selbst die klügeren unter den Theologen (verschiedenster Couleur) vermeiden tunlichst, sich eine derartige Peinlichkeit zu geben.

Und im Übrigen ist es doch sehr merkwürdig, dass nicht wenige "Gottes"-Gläubige zwar ständig ihren GLAUBEN - meist als eine Art besonderer spiritueller Leistung - herausstellen, um dann doch ihre GLAUBENSsätze ständig irgendwie als "bewiesene" Tatsachen präsentieren zu wollen. Für mich ist das jedenfalls ein ziemlich deutlicher Marker dafür, dass es mit der Bedingungslosigkeit des "Glaubens" dann doch nicht so weit her sein kann, wie immer getan wird...
Um Ihre Behauptungen zu widerlegen und insbesondere die Behauptung zu Kant zu de-analysieren, müssen wir uns zuerst Kants Argumentation in der "Kritik der reinen Vernunft" ansehen, insbesondere in den Abschnitten, die zitiert wurden.

Kants Argumentation zu Gottesbeweisen​

  1. Ontologischer Beweis:Kant argumentiert im 4. Abschnitt gegen den ontologischen Beweis, der von Anselm von Canterbury stammt. Dieser Beweis geht davon aus, dass die Idee eines vollkommenen Wesens impliziert, dass dieses Wesen existiert. Kant kritisiert diesen Beweis, indem er darauf hinweist, dass Existenz kein Prädikat ist, das das Konzept eines Wesens erweitert. Die Existenz fügt nichts zur Definition eines Wesens hinzu. (geschenkt, da ich ihn nie benutzen würde)
  2. Kosmologischer Beweis: Im 5. Abschnitt wendet sich Kant gegen den kosmologischen Beweis, der auf der Annahme beruht, dass alles, was existiert, eine Ursache hat, und daher eine erste Ursache existieren muss, die Gott ist. Kant argumentiert, dass dieser Beweis letztlich auf den ontologischen Beweis zurückgreift und somit denselben Fehler begeht. (hier begeht aber Kant den ersten Fehler)
  3. Physikotheologischer Beweis: Im 6. Abschnitt kritisiert Kant den "physikotheologischen Beweis", der auf der Komplexität und Ordnung der Natur basiert und daraus auf einen intelligenten Designer schließt. Kant akzeptiert zwar die Ordnung in der Natur, lehnt aber die Schlussfolgerung ab, dass dies zwingend auf einen Gott hinweist. Problem: Er und keiner andere konnte Design aus Chaos erklären. (auch Zufall scheidet aus)


Kritik von mir an der obigen Behauptung(en)​

  1. Die Behauptung, dass Kant Gottesbeweise vollständig widerlegt habe, missversteht Kants Ziel. Kant zeigt die Grenzen der menschlichen Vernunft auf, metaphysische Wahrheiten zu beweisen. Er behauptet jedoch nicht, dass Gott nicht existiert, sondern dass solche Beweise durch die spekulative Vernunft unmöglich sind. Glaubensfragen fallen für Kant in den Bereich der praktischen Vernunft. (Man muss ja auch unterscheiden zwischen "Proof" und "Evidence" im englischen.
  2. Glaube und Vernunft: Der Vorwurf, dass Gläubige ihren Glauben als "bewiesene" Tatsachen präsentieren, übersieht, dass viele Theologen und Philosophen den Glauben nicht als wissenschaftlichen Beweis, sondern als vernunftbasierten Glauben oder als Erfahrungswahrheit sehen. Daher könnte man Kant sogar den Strohmann vorwerfen. Wenn Kant wirklich Konsequent wäre, müsste er dann einsehen, dass wir schlussendlich gar nichts beweisen könnten. Nicht einmal, dass die Realität existiert.
  3. Seit Kant haben sich viele Theologen und Philosophen mit den Fragen der Gottesbeweise und des Glaubens auseinandergesetzt. Es gibt vielfältige Ansätze und Perspektiven, die über Kants Kritik hinausgehen und neue Argumentationen entwickeln. Daher ist die Behauptung, dass seit Kant es keinen mehr gegen könnte an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Die einzige Situation, wo kannst das wirklich für sich behaupten könnte, wäre, wenn er zweifelsfrei beweisen könnte, dass es garantiert keinen Gott gibt. Dann wären alle Beweise für Gott natürlich hinfällig. Solange das aber keiner tun konnte, und nichts darauf hindeutet, dass es ohne Gott geht, bleibt alles bestehen, so leid ist mir für Sie tut.

Kurzes faizit.​

Kants Kritik an den traditionellen Gottesbeweisen hat wichtige philosophische Implikationen, aber sie schließt die Möglichkeit des Glaubens oder anderer Formen der Gotteserkenntnis nicht aus. Die Behauptung, dass jeder, der nach Kant noch von Gottesbeweisen spricht, den letzten philosophischen Zug verpasst hat, ist eine vereinfachte Darstellung, die die Komplexität der philosophischen und theologischen Debatte nicht angemessen wiedergibt. Glaube und Vernunft können in einem konstruktiven Dialog stehen, ohne dass eine Seite die andere vollständig widerlegt.
 
Und meine Prämisse hatte eine sinnvolle Aussage, und ich wiederhole sie auch gerne, "alles, was angefangen hat, zu existieren, hat einen Grund."
Der Gedankengang, den ich ursprünglich formuliert hatte, basiert auf der Prämisse, die in ihrer Einfachheit und Logik bestechend ist: Alles, was einen Anfang hat, hat auch einen Grund für diesen Anfang. Nichts entsteht ohne Ursache. Diese Annahme lehnt sich an das Prinzip der Kausalität an, welches besagt, dass für jedes Ereignis eine Ursache existieren muss.

Es wurde daraufhin ein Einwand vorgebracht, der lautete: "Alles, was einen Anfang hat, hat einen Anfang". Diese Aussage, obwohl in ihrer Form trivial und scheinbar redundant, widerspricht jedoch meiner ursprünglichen Prämisse nicht. Sie fügt lediglich eine tautologische Perspektive hinzu, die zwar korrekt ist, aber keinen tiefgreifenden Erkenntnisgewinn bietet. A ist A.

Um die Beziehung und die Nicht-Exklusivität dieser Aussagen zu verdeutlichen, möchte ich ein anderes Beispiel heranziehen. Stellen wir uns die Aussage vor: Jeder Mensch hat eine biologische Mutter. Diese Aussage beschreibt eine notwendige Bedingung für die Existenz eines Menschen. Wenn nun jemand entgegnet: Jeder biologische Mensch ist ein Mensch, so widerlegt dies meine erste Aussage keineswegs. Vielmehr bestätigt es eine offensichtliche Wahrheit, ohne jedoch die zugrunde liegende Kausalität oder Bedingung zu negieren.
 
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Und meine Prämisse hatte eine sinnvolle Aussage, und ich wiederhole sie auch gerne, "alles, was angefangen hat, zu existieren, hat einen Grund."
Das ist nicht korrekt. Du schriebst:
Die Prämisse "Alles, was zu existieren beginnt, hat einen Anfang" ist durch verschiedene Ansätze extrem gut begründet.
Immer schön bei der Wahrheit bleiben, was soll den der Jehova sonst von dir denken....
 
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