• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Eifersucht

suche

New Member
Registriert
27. Dezember 2005
Beiträge
4.887
Eifersucht ist eine nur allzu menschliche Eigenschaft. Alle haben damit zu tun, nur die wenigsten wollen es zugeben und suchen nach Kanälen, wo sie diese abreagieren können. Die Folgen davon sind häufig zerstörerischer Natur und die Menschen wissen oft gar nicht, was sie dadurch angerichtet haben oder anrichten können.

Vielleicht hilft uns dieser Thread diese menschliche Unzulänglichkeit aufzuarbeiten.

Ich lade alle User dazu herzlichst ein.

Liebe Grüße

suche
 
Werbung:
AW: Eifersucht

ein Daddyspruch:
Eifersucht ist das,
was mit Eifer sucht,
was Leiden schafft.

Und wenn dann noch jemand sucht, was anderen Leiden schafft, nennt man das Eifer.:reden: :reden: :reden:
 
AW: Eifersucht

Eifersucht ist eigentlich ein sehr interessantes Thema. Da kann man viel drüber sinnieren und schreiben, bzw. machen es die meisten oft.
Ich selber habe das extrem kurz abgehandelt.
Eifersucht empfinde ich wenn überhaupt, nur meinen Partner betreffend. Und dies in einem gesunden, erfrischendem Maße. So dass es weder ihm noch mir bzw. dem "uns" schadet.
Eifersüchteleien in anderer Form empfinde ich nicht, finde ich auch unnötig.
Es mag sie aber geben, gerade in Freundschaften habe ich schon erlebt, dass Martha "eifersüchtig" ist, weil Freundin Melanie zuerst bei Freundin Mathilde anruft, sich zuerst dort Ratschläge holt etc. Hab bei meiner Tierschutzarbeit auch schon erlebt, dass Partner eifersüchtig auf die Haustiere sind :haare:
Sowas käme mir nie in den Sinn.

Ist aber auch wohl eine Frage des Selbstbewußtseins und der Verletzlichkeit.
 
AW: Eifersucht

ein Daddyspruch:
Eifersucht ist das,
was mit Eifer sucht,
was Leiden schafft.

Und wenn dann noch jemand sucht, was anderen Leiden schafft, nennt man das Eifer.:reden: :reden: :reden:

Meine Mutter hat gesagt:

Eifersucht ist eine Leidenschaft
die eifrig sucht
was Leiden schafft.

:schnt: :schnt: :schnt:
 
AW: Eifersucht

Hallo Suche.

Wenn ich Liebe als eine Art und Weise vertehe, mit der Welt zurechtzukommen, sie bedingungslos anzunehmen und jeweils das neue aufnehme, könnte man vielleicht sagen, dass Eifersucht dann entsteht, wenn die Liebe an einem Objekt, Gefühl oder Gedanken festhält. Also am Menschen, am Gerechtigkeitsgedanken, an einem schönen Gefühl oder am Motorrad, an der Idee.

Indem ich den Menschen als „meinen“ betrachte, wird zwangsläufig die Sorge darum bestehen, dass er mir „weggenommen wird oder wegläuft“. Indem ich die Idee als wahr fixiere, werde ich sie verteidigen. Indem ich das Gefühl wieder haben will, werde ich alte Situationen auf ähnliche Weise inszenieren (am alten kleben, es verteidigen).

Wenn ich weiß und so empfinden kann, dass ich einen Menschen, einen Ort oder eine Idee niemals besitzen kann, könnte es einfacher werden. Allerdings müsste ich mich dazu von der Allmacht meines ICH´s und dessen Verständnis als „Zentrum der Welt“ verabschieden.

Es scheint ein unmerklicher Schritt zu sein, vom annehmenden der Liebe, hin zum „klammernden“ zu kommen. Ist es aber vermutlich nicht.

"Liebt" das ICH, indem es eine Beziehung zwischenzwei Bildern , einem Selbstbild und einer Projektion des Selbstbildes aufbaut, wird die Wirklichkeit des Partners und meine eigene Wirklichkeit (Unzulänglichkeit, Gewalt, Faulheit...) immer wieder sehr schnell eine Abweichung zum Bild erzeugen. Diese Abweichung wird mein Unzuläglichkeitsgefühl oder "herumnörgeln am Partner" erzeugen. Es sind zwei Bilder in Beziehung getreten, nicht zwei Menschen. Das ist m.E. der Normalfall. Und vermutlich hat das ICH sogar ein Idealbild einer Beziehung abgespeichert, was vielleicht auch Eifersucht erzeugt, indem z.B. ein anderer die Zweisamkeit "stört". Dabei wird jedoch nur das Bild gestört.

Das Klammernde will den Schmerz der Trennung vermeiden, was m.E. nur ein Impuls aus einer Bestrebung (Schmerz zu vermeiden und Lust zu bekommen) aus dem ICH kommt. Liebe würde ich in diesem Erklärungsversuch eher außerhalb der (zentrierenden) Persönlichkeit sehen, auch wenn der Psychologe bestimmt schmimpft,...so meine ich, dass das ICH nur zu Bindungen fähig ist, die Eifersucht zwangsläufig gebiert, das ICH für eine bedingungslose Liebe jedoch unfähig ist...es müsste sterben. Sterben im Sinne der Dichter: „sterben um zu leben“.

Will man von Eifersucht frei kommen, wird man ein Bewusstsein außerhalb des Ich-Bewusstseins wenigstens für möglich halten müssen. Sein ICH als „absolutes Zentrum“, was mit der Welt kommuniziert und damit die Dinge angeblich erst erschafft, in Frage stellen müssen. Wenn das ICH eine Beziehung zu einem Objekt aufnimmt, wird das m.E. nie ohne Eifersucht ablaufen...allenfalls ein übergroßes ICH wird davon etwas weniger betroffen sein, in der Illusion von Macht und in der Verdrängung des Trennungsschmerzes.

Vielleicht kann man Eifersucht mit einem Menschen beschreiben, der staunend einen Fluss beobachtet...der schönes und hässliches vorbeischwimmen sieht....der Steine in den Fluss werfen kann und daraus trinken, baden und Blumen gießen. Versucht er nach dem Fluss zu greifen, wird er merken, dass er nichts in seiner Hand halten kann.

Viele Grüße
Bernd
 
AW: Eifersucht

Hallo Suche.

Wenn ich Liebe als eine Art und Weise vertehe, mit der Welt zurechtzukommen, sie bedingungslos anzunehmen und jeweils das neue aufnehme, könnte man vielleicht sagen, dass Eifersucht dann entsteht, wenn die Liebe an einem Objekt, Gefühl oder Gedanken festhält. Also am Menschen, am Gerechtigkeitsgedanken, an einem schönen Gefühl oder am Motorrad, an der Idee.

Indem ich den Menschen als „meinen“ betrachte, wird zwangsläufig die Sorge darum bestehen, dass er mir „weggenommen wird oder wegläuft“. Indem ich die Idee als wahr fixiere, werde ich sie verteidigen. Indem ich das Gefühl wieder haben will, werde ich alte Situationen auf ähnliche Weise inszenieren (am alten kleben, es verteidigen).

Wenn ich weiß und so empfinden kann, dass ich einen Menschen, einen Ort oder eine Idee niemals besitzen kann, könnte es einfacher werden. Allerdings müsste ich mich dazu von der Allmacht meines ICH´s und dessen Verständnis als „Zentrum der Welt“ verabschieden.

Es scheint ein unmerklicher Schritt zu sein, vom annehmenden der Liebe, hin zum „klammernden“ zu kommen. Ist es aber vermutlich nicht.

"Liebt" das ICH, indem es eine Beziehung zwischenzwei Bildern , einem Selbstbild und einer Projektion des Selbstbildes aufbaut, wird die Wirklichkeit des Partners und meine eigene Wirklichkeit (Unzulänglichkeit, Gewalt, Faulheit...) immer wieder sehr schnell eine Abweichung zum Bild erzeugen. Diese Abweichung wird mein Unzuläglichkeitsgefühl oder "herumnörgeln am Partner" erzeugen. Es sind zwei Bilder in Beziehung getreten, nicht zwei Menschen. Das ist m.E. der Normalfall. Und vermutlich hat das ICH sogar ein Idealbild einer Beziehung abgespeichert, was vielleicht auch Eifersucht erzeugt, indem z.B. ein anderer die Zweisamkeit "stört". Dabei wird jedoch nur das Bild gestört.

Das Klammernde will den Schmerz der Trennung vermeiden, was m.E. nur ein Impuls aus einer Bestrebung (Schmerz zu vermeiden und Lust zu bekommen) aus dem ICH kommt. Liebe würde ich in diesem Erklärungsversuch eher außerhalb der (zentrierenden) Persönlichkeit sehen, auch wenn der Psychologe bestimmt schmimpft,...so meine ich, dass das ICH nur zu Bindungen fähig ist, die Eifersucht zwangsläufig gebiert, das ICH für eine bedingungslose Liebe jedoch unfähig ist...es müsste sterben. Sterben im Sinne der Dichter: „sterben um zu leben“.

Will man von Eifersucht frei kommen, wird man ein Bewusstsein außerhalb des Ich-Bewusstseins wenigstens für möglich halten müssen. Sein ICH als „absolutes Zentrum“, was mit der Welt kommuniziert und damit die Dinge angeblich erst erschafft, in Frage stellen müssen. Wenn das ICH eine Beziehung zu einem Objekt aufnimmt, wird das m.E. nie ohne Eifersucht ablaufen...allenfalls ein übergroßes ICH wird davon etwas weniger betroffen sein, in der Illusion von Macht und in der Verdrängung des Trennungsschmerzes.

Vielleicht kann man Eifersucht mit einem Menschen beschreiben, der staunend einen Fluss beobachtet...der schönes und hässliches vorbeischwimmen sieht....der Steine in den Fluss werfen kann und daraus trinken, baden und Blumen gießen. Versucht er nach dem Fluss zu greifen, wird er merken, dass er nichts in seiner Hand halten kann.

Viele Grüße
Bernd

Lieber Bernd,

Dein Beitrag ist hervorragend. Es wäre schön, wenn viele Menschen EIFERSUCHT so wie Du betrachten könnten. Vielleicht wäre dadurch die Partnerschaft und die menschlichen Begegnungen leichter zu verstehen und somit auch zu ertragen.

Auch Deine Metapher mit dem Fluss hat es mir angetan.

Mit dankendem Gruß

suche :blume1:
 
Werbung:
AW: Eifersucht

Das erste der 10 Gebote lautet: "Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott..." (2. Buch Mose, 20,3)

Eifersüchtige sind auf jeden Fall in guter Gesellschaft. In der Gesellschaft Gottes. :)

lg Frankie
 
Zurück
Oben