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Ein Teil von jener Kraft, die stets das Gute will und stets das Böse schafft

AW: Ein Teil von jener Kraft, die stets das Gute will und stets das Böse schafft

Hallo Freyfrau, ich finde Deine Gedanken(auch in früheren Beiträgen] zum Teil recht interessant. Allerdings hier, wo Du ein Paradoxon vermutest, sehe ich keines.

Für mich ist also Glück an das Gute gebunden.
Welches ich nicht erklären,
wohl aber spüren kann.
Weiß man auch sonst recht wenig -
den Unterschied zwischen
Mir-geht-es-gut und Mir-geht-es-nicht-gut
realisiert man ziemlich deutlich.

Da ich an Glück glaube,
glaube ich natürlich auch an das Gute.
Allerdings nicht automatisch
deshalb auch an das Böse.
Man kann m.E. nicht an das Gute glauben,
solange man Böses für gleichwertig hält.
(Schon darin sehe ich ein Paradoxon.?
Wohl aber an Verwirrung,
die sich schon mal sehr böse äußern kann.
Ich denke hier hast Du einen falschen Ansatz. Natürlich glaube ich auch an das Gute, vor allem - wenn es um das zukünftige Geschehen unserer Welt geht. Das böse Tun aber - wird sich auch künftig - nicht ganz verhindern lassen. Ansonsten hat aber Gut und Böse nichts mit Glauben zu tun, sondern es ist in unserer realen Wirklichkeit eine Tatsache, und eine dualistische Qualität die beobachtbar unter uns Menschen vorhanden ist. Es geschieht das Gute und auch das Böse, ob wir es wollen oder nicht, doch immer wieder. Diesem dualistischen Geschehen, im menschl. Alltag und überall, können wir uns auch nicht entgültig entziehen. In diesem Sinne sehe ich das Böse schon als gleichwertig. Lieber sage ich aber, es ist gleich bedeutungsvoll. Es bleibt also gar nichts anderes übrig, als das wir uns mit gut und böse immer wieder auseinandersetzen, und je nach belieben, individuell doch verschieden, mehr oder weniger glücklich, uns so - gar nicht anders denkbar - zwischen gut und böse durch das Leben bewegen.

Wenn ich das Gute in meinem Verständnis formulieren soll,
hab ich ein Problem.
Weil ich es nicht wirklich erklären kann.
Ständig lande ich bei Sowohl-als-auch -
zu jeder These taucht sofort Gegenthese auf.
Hinzu kommt:
Das Gute lässt sich nicht von Liebe trennen.
Und somit auch nicht von Humor und Geduld und Phantasie.
Wie soll man es angesichts dieser Komplexität erklären?
Wenn doch jeder Erklärungsversuch
mind. potentiell schon wieder andere Sprache spricht?
Und all die vielen Wege des großen Ganzen ignoriert?
Ignorieren muss, weil es keine Erklärung gibt,
die sie alle miteinbeziehen könnte.
Nur der subjektive Glaube kann das.
Am besten solcher,
der darüber schweigt und nur tut, was er wichtig findet.
Schon wieder ein Paradoxon:Manchmal muss man redend tun,
was man für wichtig hält.
Warum schon wieder ein Paradoxon?
Das eine schließt das andere doch nicht aus. Oder?

Und überhaupt: Was ist schon das Beste,
wenn es doch nur Gutes gibt?
z.B.vielleicht ist für den Hilfsbedürftigen die Hilfe - am Besten, die er am ehesten erhält, oder vielleicht ist der beste Orgasmus der, den man gerade genießt ...........


Genau das spiegelt sich m.E. auch bei Nietzsche wieder
und lässt ihn so widersprüchlich aussagen.
Für mich kein Problem, den Widersprüchen zu folgen.
Trotzdem geh ich nicht d'accord mit seinem Ziel und Weg.
Was aber angesichts des Guten,
an welches ich glaube, nichts macht. :dreh:
Und was Fanatismus anbelangt,
so halte ich diesen lediglich für die Benennung
eines gewissen Verirrungsphänomens,
von dem niemand genau weiß, wo es als solches beginnt.

Mein persönliches Fazit:
Die Welt wird gut, weil sie längst gut ist.
Und genau das auch sein möchte.
Dieses Gute lässt sich nicht angemessen benennen,
nur entsprechend fühlend leben.
Es ist einfach zu groß und komplex,
als dass man es fassen könnte,
ohne es zu verzerren.
Aber man kann prima drauf surfen.
Ein Surfer fragt nie,
ob eine Welle gut oder böse ist.
Alles, was er anstrebt,
ist ihre Eigenart zu verstehen -
mittels Gespür und Erfahrung -
um auf ihr so reiten zu können,
wie sie es vorgibt-schenkt-offeriert.

Das Dilemma echten Paradoxons
hab ich also erst, wenn ich versuche,
Böse und Gut als Gleichgewichtspaar zu sehen.
Tu ich nicht - dem Heiligen ist alles heilig.
Ja, dem Heiligen ist alles heilig. Auch das böse Geschehen, weil wenn es das Böse nicht gäbe, dann wüssten wir auch über das Gute nicht bescheid. Das eine bedingt das andere. Und daraus, im zwischenmenschlichen Bereich, soll ja Gerechtigkeit entstehen.

Gruß rupert
 
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