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Die Faszination virtueller zwischenmenschlicher Begegnungen

DubitoErgoSum schrieb:
Auch die Frage wo für jeden einzelnen von uns die Grenze ist zwischen dem, womit er umzugehen versteht und dem, wo er heillos überfordert ist (und das nicht zugeben will oder nicht rechtzeitig erkennt). Darüber ließen sich noch Seiten füllten – keine Angst ich tu’s nicht :)
Liebe Grüße


Warum nicht, ist doch durchaus auch sehr spannend!?!

Ich grüße dich, darf ich dich vielleicht in DES abkürzen oder würde dir das zu sehr mißfallen?

Ich fange mal an:
Also natürlich haben wir Gefühle in den Situationen wie du sie oben geschildert hast, egal ob Film oder Realität. Ich schaue manche Filme schon garnicht um mich vor meinen Emotionen zu schützen. Das kann nicht nur Traurigkeit sondern bei manchen Filmen auch aus Angst vor Ekel (ist ja nun mal auch ein Gefühl) sein. Was ich meinte war, wohin packt man diese Emotionen die man nicht so ganz tief sitzen hat? Ich denke das kommt in die Rubrik "lockere Bekanntschaften" eben sowas wo jemand vielleicht nicht soviel über mich (privates, intimes eben) erfährt (oder umgekehrt) und man sich oberflächlich gut versteht bzw. sich in einem Thema besonders nahe ist.
Aaaber was ist denn wenn die beiden beteiligten Personen das jeweils anders sehen? Was wenn für den einen der Kontakt wichtiger ist wie für den anderen?
Würde man das überhaupt ansprechen? Geht man nicht automatisch von einer gleichgestellten Meinung zu dieser "Beziehung" aus?


Also die "Grunderwartung" das jemand (dauerhaft) mit mir kommuniziert, weil er mich mag und mich schätzt hab ich auch. Natürlich fände ich es auch nicht schön, wenn jemand seine Zeit aus Langeweile oder Höflichkeit mit mir verbringt. Wo ich grad drüber nachdenke fällt mir allerdings ein, das mir das mit jemandem ab und zu passiert. Ich habe einen "Bekannten" der sich ab und zu mal meldet (ich meld mich da nie) und mir all seine Sachen erzählt. Eigentlich kommt es nicht soo oft vor und eigentlich ist es auch ein netter Mensch, aber mir fehlt der Bezug, die Bindung, nenn es wie du magst. Es ist einseitig irgendwie, wenn er sich meldet, erzählt er und ich komm kaum mal zu Wort. Wenn er Witze macht, kann ich nicht lachen. Ich würde mal sagen da herrscht ein Ungleichgewicht. Wenn ich ehrlich bin, vertüddel ich diese Zeit dann aus Höflichkeit und Mitleid, weil ich weiß würde ich das ansprechen wäre er sehr tief verletzt. Ich schieb das gerne mal beiseite, im Grunde mag ich mich damit nicht belasten, scheue aber auch den Rückzug. Fällt mir sonst nicht so schwer, leider kenne ich ihn mittlerweile nicht mehr nur vom www sondern auch real, das machts schon schwieriger. Ich weiß ich müßte ihm eigentlich sagen was mich stört, aber dafür ist er eben nicht wichtig genug für mich. Hm alles blöd, was denkst du wäre hier richtig? Das ist so eine Sache, da wünsche ich mir jetzt heute, das wir beim www geblieben wären. Denn da war er anders. Oder schien es nur so? Weil er ja im Prinzip mein Geschriebenes "aufgedrückt" bekam? Vielleicht war es ja nie anders und ich meine das nur, weil ich am Tel. und auch schon bei unserem (einzigen) Treffen mit unseren Familien schon kaum zu Wort kam?

Schon erstaunlich unsere Gedanken zu der Geschichte meiner Freundin.
Du sagst "Vielleicht dachte er sie hätten schon ein gewisses Vertrauensverhältnis"
Und ich sage "Wie kann sie von dem Mann erwarten das er auf so privates eingeht" (ich denke es gab noch kein wirkliches Vertrauen)
Es ist aber schwierig, war ja auch nur ein Beispiel dazu, wie schnell dann im RL doch was schief gehen kann, weil gewisse Momente schon die Entscheidung bringen. Im www find ich zumindest hat man immer die Möglichkeit etwas schneller wieder in Ordnung zu bringen. (Vielleicht weil das Ego einem da nicht so im Weg steht wie bei Aug in Aug???)

Meine Freundin hat aber tatsächlich ein großes Problem Menschen (nicht nur Männer) in ihr privates Leben reinzulassen, das stimmt wohl. Sie hat das bei ihrer Gruppe nicht, weil sie da die Sicherheit hat nicht alleine zu sein mit dem Erlebten und die Sicherheit verstanden zu werden. Das hat sie bei anderen neuen Menschen ja nicht.


Zum Thema Hilfe oder Aufdringlich kann man denke ich nur sagen: durchprobieren
Man hat immer die Wahl ob man erzählen mag oder nicht. Ich komme mit Fragen auch hier wieder am weitesten. Möchtest du nicht? Sag wenn es dir zuviel wird...Du hast alle Möglichkeiten entscheide du wie weit du erzählen magst. Ich denke es geht im www einfacher, weil man eben nicht das andere Gesicht sieht in dem steht "Ich mag jetzt nicht-eigentlich-aber du denkst sonst es liegt an dir, also erzähl ich-widerwillig" Ich kann hier einfacher, freier erzählen und denke es geht den meisten so. Und ich finde wenn man nur das schreiben hat nimmt man Stimmungen anders wahr. Ich hab einen www Freund mit dem ich als er noch Arbeit mit PC hatte oft gechattet habe. Einmal als es mir nicht wirklich gut ging hat er es ganz schnell herausbekommen. Ich habe wirklich nicht bewußt offene Antworten wie "geht so""egal" oder so gewählt. Ich hätte diese Sache gern zugedeckt gelassen. Aber er hat mit seinem "Ich merk doch das was nicht stimmt" einfach das Eis gebrochen und ich hab schluchzend hier gehockt und alles geschrieben. Wäre das real passiert, wäre ich aus der Situation abgehauen. Ich wäre nicht in der Lage gewesen das sachlich mit einem "ich mag nicht drüber reden" zu beenden.
Von daher ist für mich ein bißchen Aufdringlichkeit (ein bißchen!!!) im www leichter und vielleicht auch helfender als im RL. Ich weiß einfach ich brauche mich hier nicht in die Ecke gedrängt fühlen. Ich kann ausweichen wenn ich wirklich gar nicht zu überzeugen bin zu reden und genervt bin.

Es macht denke ich einen Unterschied, ob man im RL grad keinen passenden Ansprechpartner für dieses oder jenes Thema hat(z.B dieses wie du sagst) und die Diskussion bzw das Gespräch woanders sucht, oder ob man seine allerprivatesten Scheußlichkeiten veröffentlicht. Ich lese manchmal Dinge in anderen Foren, da tun mir die Leute auch nur noch leid, direkt dahinter kommt dann aber der Gedanke "stimmt das überhaupt?" Ich bin, wie wohl so viele andere auch, schon mehr als einmal auf die Nase gefallen (im RL) und leider war mein Mißtrauen die Ernte davon. Ich bin zwar sehr offen, aber Vertrauen kann ich nicht so schnell.

So denn einen schönen Abend noch
Sal :zauberer1
 
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joan05 schrieb:
dass man sich verschätzt was das alter angeht, sollte einem eigentlich zu denken geben.

heißt das nicht, dass man im RL menschen auf grund ihres alters oft falsch einschätzt?

und gäbe es keine freundschaft ohne zu wissen, wie das gegenüber aussieht, würde das nicht implizieren, dass blinde zu keinen freundschaften fähig sind?

ich sehe auch einen vorteil im umgang mit menschen aus anderen ländern.

natürlich will man als sehender auch das bild des gegenübers sehen, wenn man einander näher gekommen ist, aber ich denke nicht, dass es dann irgend etwas ändert, wie dieser mensch aussieht.

das aussehen ist in diesem stadium vielmehr, was es von natur aus sein sollte, ein medium um die menschen zu erkennen und nicht um sie zu bewerten, was wir im RL all zu oft und all zu schnell tun.


grüße,

joan


Hallo Joan,

Du hast einige schöne Ansätze gegeben wie ich finde.
Ich fürchte ich werd da erst noch mal drüber nachdenken bevor ich dazu jetzt meinen Senf abgebe.

Eine schöne Gute Nacht
wünscht euch
Sal :zauberer1
 
Hallo Sal, hallo Ioan! Ist ja sehr interessant, was man sich da alles überlegen kann.

@Ioan:
Upss, also da habe ich mich doch beinahe ertappt gefühlt, was deinen letzten Satz betraf ;-))))

Es kann aber nun einmal passieren, dass ein Kontakt, der zwar aus einer sehr pragmatischen Nutzung des www entstanden ist und den so gesehen keiner „gesucht“ hatte, dann aber doch in mancher Hinsicht ziemlich tief geworden ist. Wenn das aber keinem so recht ins Leben paßt, kann soetwas entstehen. Andererseits ist mir dieser Kontakt auch noch keinen Augenblick langweilig geworden und ich möchte ihn um nichts in der Welt missen; in der Tat hat er sich in mehrfacher Hinsicht äußerst positiv auf mein RL ausgewirkt. Er hat mich beispielsweise aus einer gewissen Routine herausgeholt, mich dazu gebracht mir zu überlegen was wirklich wichtig für mich ist, nicht nur was andere von mir wollen. So gesehen war es das Beste, was mir in letzter Zeit passiert ist.
Was an den Kontakten mit Menschen aus anderen Ländern so spannend ist, ist dass wir auf die selbstverständlichste Weise andere Arten des Umgangs mit dem Leben vor Augen geführt bekommen. Der Umgang mit Emotionen und Gefühlen etwa ist in vielen Ländern ein viel offenerer, auch ein viel öffentlicherer; im RL und im www. Die Frage ist vielleicht, wieviel wir davon vertragen können.
Die Kommunikationsbarrieren, die wir uns künstlich selbst errichten, auch jeder einzelne von uns, bestehen außerhalb wie innerhalb der Sprachgrenzen. „Es gibt nichts Trennenderes als die gemeinsame Sprache“, hat einmal ein hellsichtiger Mensch für den deutschen Sprachraum formuliert. Ob es wirklich so sein muss, hängt schlussendlich am meisten von uns selbst ab.
Der Vergleich mit den Blinden hat mir sehr gut gefallen, ich hätte nicht daran gedacht... Ich glaube auch, dass wir dem Aussehen allzu große Bedeutung beimessen. Das heißt aber m.E. nicht, dass wir, wenn wir uns auf der virtuellen Ebene gut verstehen, dies ganz automatisch auch im RL so sein muss. Vielleicht ganz einfach weil man – wie in deiner Geschichte mit deinem Dauerquasslerbekannten, Sal – viele Aspekte seines Gegenüber noch nicht kennt bzw. kennen kann, sei es auch weil unbewußte Faktoren hineinspielen (ob ich jemanden „riechen“ kann, etwa, usw.) „Im Netz sind wir alle Prinzessinnen und Prinzen, im RL ist es dann keiner“ hat irgenwo einer geschrieben. Ein Körnchen Wahrheit ist auch darin, letzlich bin ich aber doch deiner Meinung, Ioan, dass man die Charaktere sehr rasch erkennt, auch wenn sie sich hinter unwahren Angaben verstecken mögen (man merkt rasch, dass „irgendwas“ nicht stimmt, wenn man auch nicht sofort benennen kann, was es ist).
Trotzdem hat es mich irgendwie verwundert, dass es manche Leute kategorisch ablehnen Leute aus dem Internet kennenzulernen. Ob da nicht auch ziemlich irrationale Ängste, die möglicherweise auch mit dem Alter korrelieren(??), mithineinspielen? Ich käme auch nicht auf die Idee zu sagen ich möchte keine Leute kennenlernen mit denen ich vorher telefoniert habe. Schließlich stehen hie wie da auch nur Menschen dahinter, ob sie sich nun verstellen mögen oder nicht. (Was nicht heißen soll, dass ich nicht auch froh bin, nicht jede/n mit dem ich im www oder telefonisch kommuniziere persönlich kennenlernen zu müssen!!) Naja, die jüngeren Generationen verschwenden wohl nicht einmal einen Gedanken an so ein Thema, recht haben sie auch

Salem schrieb:
Aaaber was ist denn wenn die beiden beteiligten Personen das jeweils anders sehen? Was wenn für den einen der Kontakt wichtiger ist wie für den anderen?
Würde man das überhaupt ansprechen? Geht man nicht automatisch von einer gleichgestellten Meinung zu dieser "Beziehung" aus?
Nein, gehe ich nicht. Genau das war es, was ich in meinem vorigen Posting mit „denselben Erwartungen“ gemeint habe. Ich versuche sehr wohl das irgendwie herauszubekommen, alleine schon um mich vor späteren Enttäuschungen oder unnötigen Problemen zu schützen. Direkt ansprechen würde ich das aber wohl kaum. Stell dir vor ein Mensch, der dir zwar sympathisch ist, den du aber noch kaum kennst, fragt dich „Was erwartest du dir eigentlich von mir?“ Wär auch nicht toll, sondern eher ziemlich aufdringlich. Die menschlichen Beziehungen sind eben doch sehr subtil.

Salem schrieb:
Wenn ich ehrlich bin, vertüddel ich diese Zeit dann aus Höflichkeit und Mitleid,... Hm alles blöd, was denkst du wäre hier richtig?
Ich glaube nicht, dass es hier richtig oder falsch gibt. Ich glaube aber ein wenig, dass du dir selbst nicht so ganz im Klaren bist, ob du diesen Kontakt überhaupt weiterführen möchtest. Überleg dir das mal. (Du kannst ja auch mit einer mehr oder weniger netten und plausiblen Entschuldigung darauf hinweisen, dass du gerade wirklich keine Zeit hättest, o.ä. Das hat nichts mit Unehrlichkeit oder Falschheit zu tun, du gibst ihm einfach die Möglichkeit sein Gesicht zu wahren, wenn du ihn direkt darauf ansprichst, ist das schwieriger, denke ich)

Salem schrieb:
Im www find ich zumindest hat man immer die Möglichkeit etwas schneller wieder in Ordnung zu bringen.
Das finde ich eigentlich nicht. Ich kann die Reaktion meines Gegenübers nicht sehen, ich weiß nicht, ob ich gerade ein Reizthema oder einen wunden Punkt erwischt habe. Im RL kann man das meist gut sehen und eine Aussage, die einem möglicherweise nur aus Gedankenlosigkeit herausgerutscht ist, relativieren. Im www sehe ich vielleicht nur, dass sich der andere zurückzieht, ich habe aber keine Ahnung warum.

Salem schrieb:
Von daher ist für mich ein bißchen Aufdringlichkeit (ein bißchen!!!) im www leichter und vielleicht auch helfender als im RL. Ich weiß einfach ich brauche mich hier nicht in die Ecke gedrängt fühlen. Ich kann ausweichen wenn ich wirklich gar nicht zu überzeugen bin zu reden und genervt bin.
Hat auch was für sich ---

Salem schrieb:
...oder ob man seine allerprivatesten Scheußlichkeiten veröffentlicht.
Das Schöne am www ist, dass ich das alles nicht lesen MUSS und vertrauen MUSS ich all diesen Leuten zum Glück schon gar nicht! Wir können uns die Menschen und den Stil unserer Kommunikation aussuchen, das www erweitert bloss die Anzahl der dafür infrage kommenden Menschen, ist doch toll, oder? Das ist es, was wir einfach klug nutzen sollten!! :)
Viele liebe Grüße
d.e.s.
 
DubitoErgoSum schrieb:
Hallo Sal, hallo Ioan! Ist ja sehr interessant, was man sich da alles überlegen kann.


Nein, gehe ich nicht. Genau das war es, was ich in meinem vorigen Posting mit „denselben Erwartungen“ gemeint habe. Ich versuche sehr wohl das irgendwie herauszubekommen, alleine schon um mich vor späteren Enttäuschungen oder unnötigen Problemen zu schützen. Direkt ansprechen würde ich das aber wohl kaum. Stell dir vor ein Mensch, der dir zwar sympathisch ist, den du aber noch kaum kennst, fragt dich „Was erwartest du dir eigentlich von mir?“ Wär auch nicht toll, sondern eher ziemlich aufdringlich. Die menschlichen Beziehungen sind eben doch sehr subtil.

Ich glaube nicht, dass es hier richtig oder falsch gibt. Ich glaube aber ein wenig, dass du dir selbst nicht so ganz im Klaren bist, ob du diesen Kontakt überhaupt weiterführen möchtest. Überleg dir das mal. (Du kannst ja auch mit einer mehr oder weniger netten und plausiblen Entschuldigung darauf hinweisen, dass du gerade wirklich keine Zeit hättest, o.ä. Das hat nichts mit Unehrlichkeit oder Falschheit zu tun, du gibst ihm einfach die Möglichkeit sein Gesicht zu wahren, wenn du ihn direkt darauf ansprichst, ist das schwieriger, denke ich)

Das finde ich eigentlich nicht. Ich kann die Reaktion meines Gegenübers nicht sehen, ich weiß nicht, ob ich gerade ein Reizthema oder einen wunden Punkt erwischt habe. Im RL kann man das meist gut sehen und eine Aussage, die einem möglicherweise nur aus Gedankenlosigkeit herausgerutscht ist, relativieren. Im www sehe ich vielleicht nur, dass sich der andere zurückzieht, ich habe aber keine Ahnung warum.

Hat auch was für sich ---

Das Schöne am www ist, dass ich das alles nicht lesen MUSS und vertrauen MUSS ich all diesen Leuten zum Glück schon gar nicht! Wir können uns die Menschen und den Stil unserer Kommunikation aussuchen, das www erweitert bloss die Anzahl der dafür infrage kommenden Menschen, ist doch toll, oder? Das ist es, was wir einfach klug nutzen sollten!! :)
Viele liebe Grüße
d.e.s.

So ich bin wieder da...
Hallo d.e.s.!!!

Die Frage "was erwartest du eigentlich von mir?" ist eine Frage die ich sehr oft stelle. Ich kann sie anders verpacken, aber der Sinn bleibt der gleiche. Im RL stelle ich sie zwar öfters, weil sie da einfacher ist und weniger erschreckend wirkt wie im www, aber sie erlaubt wenig Spielraum und ist sehr klar wie ich finde.

Zu meinem Kontakt, von dem ich euch hier erzählte bleibt eigentlich nur zu sagen das das Thema erledigt ist. Ich habe mich nicht für die Variante "im Moment gerade keine Zeit zu haben" entschieden, weil sie einfach nicht der Wahrheit entspricht. Die Wahrheit ist das ich Zeit gehabt hätte, aber das mir der Mensch nicht genug bedeutet hat diese Zeit auch auf freundschaftlicher Basis mit ihm zu verbringen, bzw. hätte aus dieser Bekanntschaft eine Freundschaft enstehen müssen und diese Mühe wollte ich mir bei diesem Menschen nicht machen. Du hast recht, ich habe mit mir gehadert, aber nicht weil ich mir nicht klar war ob ich weiter Kontakt haben möchte, sondern darüber ob es ihn verletzt wenn ich den Kontakt abbreche und ob seine Reaktion vllt. so heftig wird das es mich dann auch verletzt.
Ich habe ihm per Mail mitgeteilt wie ich zu allem stehe, nicht nur weil es "einfacher" ist, oder weil ich mich das vielleicht alles nie getraut hätte zu sagen, sondern auch um ihn sein Gesicht nicht verlieren zu lassen. Verstehst du wie ich das meine? Man kann natürlich darüber streiten ob das so nun die feine Art war ihm das nicht persönlich mitzuteilen, aber ich denke ein persönliches Gespräch ist mir mit meinen Freunden wichtiger. Ich bin ja nicht "über mich hinaus gewachsen" und habe ihn unflätig beleidigt. Aber ich denke mit der von mir in der Mail angewandten Kritik kann er mehr für sich anfangen, als wenn in einem Gespräch nur die Hälfte gesagt worden wäre und sich ein Streit entwickelt hätte.

Du hast recht im www kann ich erstmal nicht sehen ob ich das falsche Thema angesprochen, bzw. ein "falsches" Statement abgeliefert habe. Allerdings geht man nach meinen Erfahrungen sensibler damit um und wendet zum Beispiel viel mehr Beschwichtigungen in Foren an. "ich weiß ja nicht ob es jemanden betrifft" o.ä. Im RL weiß der Gesprächspartner in der Regel das du ihn ganz speziell meinst. Das könnte ihn verletzen, zum einen weil eine persönliche Basis geschaffen ist und zum anderen weil ja sonst niemand in Frage käme. So finde ich fühlt man sich bei einem persönlichen Gespräch schneller in die Ecke gedrängt, obwohl es so vielleicht gar nicht gedacht war.
Und eben da kommt der Punkt wo ich denke das man aus dieser situation schlechter wieder rauskommt, weil eben das persönliche berührt wird und sich dann die ego-macken breit machen und je nach Gesprächspartner die Schotten dann dicht sind. Im www kannst du anders versuchen dich zu erklären.

Stimmt man muß nicht alles lesen und das was man liest auch nicht unbedingt glauben. Ich freue mich, bei den Menschen die ich hier im www gefunden habe und mit denen ich innigen Kontakt habe alles glauben zu können, aber mit öffentlichen Foren ist das wieder eine andere sache, da kann und will ich gar nicht alles glauben.

LG
Sal
 
Hallo Sal, hallo alle!!
Bin wieder da... Nun ja, die Frage wie man am besten mit einem Kontakt umgeht, den man gar nicht (mehr) möchte... Es gibt bestimmt kein Allgemeinrezept, es ist sicher von Situation zu Situation, von Mensch zu Mensch verschieden. Wichtig ist am Ende eine Lösung zu finden, mit der beide halbwegs umgehen und leben können.

Wow, die Frage „Was erwartest du dir eigentlich von mir“ stelle ich eher selten, ich habe immer die Angst, dass sie ein wenig aggressiv klingt. Nun, es kommt sicher sehr darauf an wie man es sagt. Bekommst du wirklich offene und ehrliche Antworten auf diese Frage??? Möglicherweise sollte man auch öfter einfach direkt fragen (und sich die Abfuhr umgehend holen, das muss man dann aushalten), bevor man falsche Erwartungen hat...

Salem schrieb:
Du hast recht im www kann ich erstmal nicht sehen ob ich das falsche Thema angesprochen, bzw. ein "falsches" Statement abgeliefert habe. Allerdings geht man nach meinen Erfahrungen sensibler damit um und wendet zum Beispiel viel mehr Beschwichtigungen in Foren an. "ich weiß ja nicht ob es jemanden betrifft" o.ä. Im RL weiß der Gesprächspartner in der Regel das du ihn ganz speziell meinst. Das könnte ihn verletzen, zum einen weil eine persönliche Basis geschaffen ist und zum anderen weil ja sonst niemand in Frage käme. So finde ich fühlt man sich bei einem persönlichen Gespräch schneller in die Ecke gedrängt, obwohl es so vielleicht gar nicht gedacht war.
Ist ja echt interessant so eine Meinung zu hören, die ganz verschieden von meiner ist... (Wozu schrieben wir sonst hier?) Ich muss zugeben, dass ich auch nicht gerne telefoniere, ich habe schon überlegt warum das so ist. Ich glaube ich warte einfach immer auf die Reaktion meines Gegenüber, und wenn ich sie nicht sehen kann macht sich dann ein gewisses Unbehagen breit (das betrifft allerdings nur Gespräche wo Freundschaft und persönliche Beziehungen im Spiel sind, wenn es die Arbeit etc. betrifft ist mir das ziemlich egal). Andererseits hat man beim Schreiben von e-mails, Forumsbeiträgen etc. den Vorteil, dass man alle Zeit der Welt hat sich zu überlegen was und wie man es sagen möchte... auch kann einen der andere nicht unterbrechen... (drum sind meine Beiträge auch so lang ;)))

Salem schrieb:
Und eben da kommt der Punkt wo ich denke das man aus dieser situation schlechter wieder rauskommt, weil eben das persönliche berührt wird und sich dann die ego-macken breit machen und je nach Gesprächspartner die Schotten dann dicht sind. Im www kannst du anders versuchen dich zu erklären.
Ich glaube auch, dass man die Ego-Macken abgeschwächter mitbekommt. Meist, nicht immer, versucht man ja doch sich nett, freundlich und klug zu präsentieren... was, sofern einer halbwegs zu schreiben versteht, auch meist gelingt. Da braucht es sicher länger bis man die Macken des anderen mitkriegt, außer er gibt sie freiwillig preis.

Salem schrieb:
...sowas wo jemand vielleicht nicht soviel über mich (privates, intimes eben) erfährt...
Privates und Intimes - das ist eine interessante Verquickung. Im RL sind beide eng verwoben, interessant ist, dass im www beides sehr weit auseinanderlaufen kann. Wie oft können wir in Foren sehr Intimes von Menschen erfahren, von denen wir absolut nichts Persönliches wissen, auch in persönlichen www-Kontakten tauschen wir vielleicht sehr intime Reflexionen (ich meine damit alles, was unser Innenleben betrifft) aus und wissen recht wenig über das persönliche Umfeld. Auch weil die räumliche Distanz einfach dazwischensteht. Im RL weiß ich normalerweise sehr genau über das persönliche Umfeld der Menschen, mit denen ich intime Reflexionen austausche, bescheid, schließlich kenne ich die Familie und die Freunde meiner Freunde, weiß recht genau wie sie leben usw usw...

Was hat diese Schere, die sich im www in dieser Hinsicht auftut, eigentlich für uns für Konsequenzen? Ich denke das ist auch der Grund weshalb so Mancher diesen Kontakten dann etwas ratlos und erschreckt gegenübersteht und vielleicht Angst davor hat solche Kontakte ins RL hinüberzunehmen...(?) Die ganz junge Generation hat, wie bereits erwähnt, hiezu einen natürlicheren Zugang, dennoch können auch sie diesen Gegensatz nicht verleugnen. Ich glaube das ist ein sehr interessantes Thema, vielleicht macht sich auch noch jemand anders die Mühe uns an seinen Gedanken teilhaben zu lassen? Wäre echt toll... :winken2:

Eine weiterer interessanter Punkt sind die subtilen Machtspielchen, die man in www-Kontakten, nicht nur in Foren, beobachten kann (ich meine jetzt nicht das, wo Leute ganz offensichtlich zeigen wollen wie toll, gut, usw. bzw. wie destruktiv, außerhalb aller Norm usw. sie sind). Auch dort wo Kontakte sehr zivilisiert und dem Anschein nach auf gleicher Ebene stattfinden, entsteht sehr unterschwellig bisweilen eine Art „Hierachie“. Warum? Ist das ein menschliches Bedürfnis? Was bringt uns dazu solche Hierarchien zu akzeptieren?

Liebe Sal, es grüßt dich ganz herzlich - bzw. Grüße an alle
d.e.s.
 
Es gibt einen entscheidenden Vorteil bei virtueller Kommunikation:
Das Gesagte steht für sich, unbeeinflusst von Stand, Beruf, Aussehen des Kommunikationspartners.
Gleichzeitig ist das aber unter Umständen auch der entscheidende Nachteil, denn es fehlt eben das, was einem beim normalen Gespräch ermöglicht, einzuschätzen, wie etwas tatsächlich gemeint ist. Es fehlen Mimik, Gestik, all die kleinen, oft nur unbewusst aufgenommen Zeichen, die entscheidenden Einfluss auf den Gesprächsverlauf nehmen können.

Dass man sich beim Alter regelmäßig verschätzt, das kenne ich auch. Positiv, wenn man auf einen jungen Menschen trifft, der "reife" Gedanken hat und negativ, wenn man auf jemanden trifft, von dem man aufgrund seines Alters eigentlich etwas anderes erwarten würde.

Spannend finde ich immer wieder, dass man mit Menschen in Kontakt kommt, mit denen man sonst nie im Leben ein Gespräch beginnen würde. So gesehen ist das Internet ein ideale Begegnungsstätte:)

So, jetzt verschwinde ich wieder in die reale Welt:)
:blume2:
 
Heide schrieb:
Dass man sich beim Alter regelmäßig verschätzt, das kenne ich auch. Positiv, wenn man auf einen jungen Menschen trifft, der "reife" Gedanken hat und negativ, wenn man auf jemanden trifft, von dem man aufgrund seines Alters eigentlich etwas anderes erwarten würde.

Guten Abend Heide und alle anderen ;-)

Zum Alter möchte ich noch sagen, das ich es immer auch sehr erfrischend finde Menschen kennen zu lernen, die ich jünger einschätze als sie sind. Ich finde es schön für diese Menschen, wenn sie sich wenigstens virtuell mal ein bißchen lockerer/lustiger vielleicht auch mal in Maßen albern geben können. Ich denke mir, das es in ihrem realen Leben vllt. nicht möglich ist so unbefangen sein zu können. Sei es aus Streß im Job oder der Familie/ dem Umfeld die einen "anders erwarten". Mir "jungem Ding" sieht man ja einiges nach, aber auch ich habe Erwartungen zu erfüllen als Ehefrau/Mutter/Schwiegertochter und im Job. Ich freue mich meinen Überschuß an Unbefangenheit mit meinen Internetfreunden und in diversen Chaosforen ausleben zu können. Ein schönes Ventil würde ich sagen.
Womit man auch beim Thema wäre ob man sich dann eventuell anders darstellt wie man in Wirklichkeit ist, dieser Teil des "anders sein" aber doch auch zu einem als Person gehört und doch eigentlich nicht "gestellt" oder "gespielt" ist, sondern nur im RL nicht ausgelebt wird. Benimmt man sich auch so, wenn man diese Menschen mit denen man (im www) die allerdicksten Faxen macht real trifft? Was erwartet man voneinander? Das man sich so verhält wie im www, oder das man das andere "sein" zu sehen bekommt?
Oh weh ich bin schon wieder abgedriftet, verzeiht ;-)
LG
Sal
 
Salem schrieb:
Womit man auch beim Thema wäre ob man sich dann eventuell anders darstellt wie man in Wirklichkeit ist, dieser Teil des "anders sein" aber doch auch zu einem als Person gehört und doch eigentlich nicht "gestellt" oder "gespielt" ist, sondern nur im RL nicht ausgelebt wird. Benimmt man sich auch so, wenn man diese Menschen mit denen man (im www) die allerdicksten Faxen macht real trifft? Was erwartet man voneinander? Das man sich so verhält wie im www, oder das man das andere "sein" zu sehen bekommt?


Ich denke, ich verhalte mich hier nicht viel anders als im RL, höchstens etwas weniger zurückhaltend, wobei sich das Zurückhaltend nicht auf die Art der Äußerung sondern auf die Zeit bezieht, die ich normalerweise brauche, um mit jemandem warm zu werden.
Ich bin einigen Menschen begegnet, die real nicht viel anders waren als im Netz, entweder genauso ruhig oder genauso aufgedreht. Die größte Überraschung hab ich mal mit einem Typ erlebt, mit dem ich unter "normalen" Umständen nie auch nur ein Wort gewechselt hätte. Der war im Netz ganz lieb und zahm und entpuppte sich dann als ziemlich schwerer Junge....:eek:
Oder auch pupertierende Jungs, die im Netz total großspurig auftraten und in Wirklichkeit ganz brav waren.
Es ist offenbar einerseits einfacher, eine Rolle zu spielen, so zu sein, wie man gerne wäre, andererseits aber auch genau das Gegenteil, nämlich das im realen Leben gezeigte Rollenverhalten abzustreifen und eine Art anderes Ich zu zeigen.

:blume1:
 
Hallo d.e.s und der Rest :)

Ob ich ehrliche Antworten auf die Frage (Was erwartest du/erwarten Sie eigentlich von mir?) ist schwer zu sagen. Ich denke aber meistens schon, denn meistens ernte ich peinliches, betretenes Schweigen und das benutzt wohl niemand gern mit Absicht unehrlich. Wär ja schön blöd, gell? Das diese Frage sehr aggressiv rüberkommen könnte, hab ich anfangs auch gedacht, aber es ist eine Sache der Übung, je öfter man sie stellt, desto mehr merkt man selber das es lediglich eine Aufforderung zu Nachdenken an den anderen ist. Und man kann im Umkehrschluß besser fragen "Was erwartest du jetzt von mir?" oder "Was müßte ich denn tun um deine Erwartungen jetzt zu erfüllen?" (ob man es tut, steht auf einem anderen Blatt!) als zu sagen "Denk mal nach was du von mir willst" Womit wir dann bei der aggressiveren Version wären. Das müßte deine Überlegung (wie seinerzeit auch meine) bezüglich der Aggressivität beantworten. Nämlich die Frage ist weniger aggressiv als die direkte Aufforderung (du tu, du denk jetzt mal). Aber du weißt ja mein Motto ist "wer fragt, gewinnt" und das ist es aus den positiven Erfahrungen heraus. Ich frage das natürlich nicht jeden und benutze die Frage auch nicht jeden Tag. Aber bei Unsicherheiten die mich grübeln lassen *was will der/die nur?* ist es der einfachste Weg um ehrliche Anworten zu bekommen. Selbst wenn der andere nachdenken muß und vielleicht nicht direkt antworten kann, ich habe mir angewöhnt irgendwann noch einmal nach zu fragen, irgendwann bekommt man meist Antwort. Diese weicht wenn der Gefragte länger braucht, meiner Meinung nach oft von der Erwartung ab die in dem Moment vorhanden war als ich die Veranlassung sah mal nachzufragen. Ich hoffe du verstehst noch? Denn wenn jemand nicht direkt antworten mag, ist er entweder völlig überrumpelt oder es fehlt die Traute sich mitzuteilen, weil der andere allein durch meine Frage merkt/befürchtet seine Erwartung sei zu hoch o.ä.

Ich hab mal was lustiges gesehen, passt zwar nicht zum Threadthema aber zu der Sache mit dem Fragen. Verzeih mein ausführliches Antworten, aber ich bin ab Dienstag 2 Wo. in Urlaub und hab jetzt noch Zeit und Lust viel zu schreiben. Also ich hab mal im TV gesehen, das jemand gefragt wurde, mit wem er seinen Gewinn teilen würde. Es war nicht gerade ein Millionengewinn, aber genug zum teilen. Der Mann sagte er würde seine ihm wichtigen Menschen außer natürlich der Frau, nach der Kontonummer fragen und wer sie ihm ohne zu zögern gäbe, dessen Vertrauen hätte er und derjenige wäre es auch wert mit ihm das Geld zu teilen. Ich hab keine Ahnung ob das nach der Ausstrahlung nicht zur Folge hatte, das sein Gewinn ruck zuck weg war *gg* weil es vllt. viele dieser Menschen sahen. Ich dachte nur als ich das sah: Jepp genau das würde auch mein Modell werden, nicht erzählen wofür, wieso, sondern einfach fragen und den Leuten überlassen wieviel Vertrauen sie mir schenken. Gehört doch die Kontonummer für die meisten zum allerheiligsten Gut. Fragen üben für mich eine Faszination aus, wenn ich mal alt und grau bin schreibe ich bestimmt mal ein Buch über Fragen:)

Och telefonieren tu ich eigentlich ganz gern ;-) wie wohl viele Frauen, aber auch beim Telefongespräch ergibt sich dadurch das man meist zu zweit ist wieder diese Enge die dem anderen falsche Signale liefern kann, genau wie bei einem Gespräch in Anwesenheit. In Foren, Chats spricht man ja oft nicht nur einen sondern eine breite Masse an, was zur Folge hat das man sich selber bei manchen Themen einfach nicht so oft auf den Schlips getreten fühlt. Zumindest empfinde ich das nicht so. Nehmen wir mal als Beispiel in einem Forum sagt jemand "Ich möchte keine Kinder, ich bleib lieber frei und ungebunden und in der heutigen Zeit und überhaupt..." Da denke ich mir *gut seine Meinung, schade aber ok* wenn mir das im RL jemand sagt zu dem ich jetzt nicht unbedingt eine engere Bindung habe, denke ich eher *will der mir jetzt sagen, ich wäre nicht frei? soll das jetzt heißen ich hätte besser heutzutage keine Kinder bekommen sollen?* Somit verliert die Person im RL schon viele Punkte und Chancen (bewußt, unbewußt?) aber der Chatterbekanntschaft sieht man es eher nach und gibt vielleicht sogar noch "extrapunkte" weil er/sie so zu seiner Meinung steht. Kannst du mir noch folgen? Ich hoffe doch...Ist schon ziemlich schwierig und ich glaub da gibt es nichts allgemeingültiges, da kann jeder selber nur sagen wie man es empfindet.

Ich glaube Angst bestimmt weniger ob man Kontakte ins RL übernimmt, da gibt es bestimmt noch ne Menge anderer Faktoren. Von den mitunter erheblichen Entfernungen mal abgesehen. Bei mir ist es z.B. so, das ich überwiegend an Männer gerate mit denen ich mich unterhalte und näher im www zu tun habe und ich glaub mein Mann hätte erhebliche Probleme würde ich diese Kontakte immer auch ins RL holen. Mit dem ein oder anderen wäre das in Ordnung, aber übertreiben dürfte ich es nicht. Obwohl alles rein platonischer Natur ist. Und ich habe auch gar nicht das Bedürfnis mir viele Menschen ins RL zu übertragen, weil ich ja gerade das unkomplizierte schätze und im RL ja auch einen Freundeskreis habe. Das würde ja nur noch mehr Verpflichtung bedeuten und davon hab ich im RL genug. Erwartungen gegenüber meiner Onlinefreunde habe ich natürlich schon, aber Verpflichtungen wären mir hier zu viel. Diese Erwartungen die ich habe sind aber hoffentlich nicht zu hoch, sie entstehen aus meiner Unsicherheit und beinhalten nicht sooo viele Punkte und da ich sie ebenfalls erfülle scheint alles ok zu sein...(für den eventuell mal reinlesenden dextra: stimmt doch oder?)

Machtspiele und Hierarchien sind mir in einem normalen Thread wie diesem hier zum Beispiel fremd. Entweder ziehen mich diese Threads an wo es soetwas nicht gibt, oder mir fehlte bisher der Blick für sowas. Machtspiele in schon von vorneherein provozierenden Threads finde ich allerdings ok, geht es doch dort um nichts anderes und es wird kein Thema "versaut" durch diese Spielereien.

So ich endige mal und wünsche allen eine schöne Zeit...
bis bald und liebe Grüße
Sal
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Zitat Salem: "Erwartungen gegenüber meiner Onlinefreunde habe ich natürlich schon, aber Verpflichtungen wären mir hier zu viel. Diese Erwartungen die ich habe sind aber hoffentlich nicht zu hoch, sie entstehen aus meiner Unsicherheit und beinhalten nicht sooo viele Punkte und da ich sie ebenfalls erfülle scheint alles ok zu sein...(für den eventuell mal reinlesenden dextra: stimmt doch oder?)"

ja salem, er hat reingelesen:

ja, ich kann dir zustimmen. wenn ich kommuniziere, dann niemals ohne erwartungen (wie gering diese auch sein mögen) - denn sonst würde ich nicht kommunizieren.
gerade das fehlen von verpflichtungen ist typisch für online-kommunikation, auch unter onlinefreunden. man schreibt sich, man liest sich - aber wer oder was steckt dahinter? im www kann jeder die larve annehmen die er möchte und sein mimikri spielen. diese absolute unverbindlichkeit wird aufgebrochen wenn der kontakt intensiviert wird: mal eine sms, ein telefonat, evtl. eine emil (mit bild), vielleicht ein treffen.

wenn ich für ein wesen des www wirkliches interesse entwickelt habe, eine art der vertrautheit, die so anders ist als im RL (vielleicht vergleichbar der anonymen vertrautheit im beichtstuhl?), oder gar freundschaft entwickelt habe, warum sollte dann ein treffen in der realität ausbleiben?
nun, wenn es ein/e onlinefreund/in anderen geschlechts ist (wie asexuell oder platonisch diese freundschaft gestaltet sein mag) kann für den/die eigenen partner/in doch etwas verletzendes mitspielen. auch die eigenen bedenken den erwartungen des onlinefreundes nicht gerecht zu werden können ein hemmschuh sein. nicht zu verachten sind die eigenen erwartungen, die eigenen bilder und phantasien die man vom anderen im kopf hat.
wenn eine onlinefreundschaft ins reale leben hinüberdämmert, dann steht sie auf anderen füßen als eine real gewachsene freundschaft und ist einer bewährungsprobe unterworfen wie der prototyp eines neuen flugzeugmodells bei seinem jungfernflug. je ehrlicher, offener, authentischer und "realer" sich beide online gegeben haben, um so geringer ist die gefahr einer bruchlandung.
-> soweit meine theorie ...

gibt es bei (echten!?!)freundschaften, sei es online, sei es im RL, überhaupt verpflichtungen?
ich denke nein! denn in echter freundschaft brauche ich keine verpflichtungen, denn ich gebe das was ich geben kann, wann ich kann, wo ich kann und so gut ich kann (auch wenn es nur wenig ist). oder ist diese vorstellung von freundschaft übersteigert?

nachdenklicherweise
dex
 
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