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Die Faszination virtueller zwischenmenschlicher Begegnungen

Hallo Leute,
das waren ja interessante Denkanstösse...

dextra schrieb:
wenn ich für ein wesen des www wirkliches interesse entwickelt habe...
Habt ihr euch schon einmal überlegt was es eigentlich ist, das ein Wesen im www für uns plötzlich interessant macht? Natürlich gibt es Dinge wie gemeinsame Interessen und sonstige Gemeinsamkeiten, die man entdecken kann, auch Humor ist sicherlich eine wichtige Brücke, aber ist es das (allein)? Ich glaube bestimmt nicht. Ich habe für mich versucht herauszufinden womit es zu tun hat, dass ich aufmerksam werde und mich eine Person wirklich interessiert. Ich kann darauf keine befriedigende Antwort finden. Warum sind es auch so oft gerade Personen des anderen Geschlechts, die für uns interessant sind? Obwohl es doch eigentlich egal sein müßte, wenn wir unser Gegenüber weder sehen noch sonst wahrnehmen können (außer auf dem Bildschirm) und nicht einmal sicher sein können, ob die Präsentation des anderen wirklich der Wahrheit entspricht??

dextra schrieb:
...eine art der vertrautheit, die so anders ist als im RL (vielleicht vergleichbar der anonymen vertrautheit im beichtstuhl?)...
...wenn eine onlinefreundschaft ins reale leben hinüberdämmert, dann steht sie auf anderen füßen als eine real gewachsene freundschaft und ist einer bewährungsprobe unterworfen wie der prototyp eines neuen flugzeugmodells bei seinem jungfernflug. je ehrlicher, offener, authentischer und "realer" sich beide online gegeben haben, um so geringer ist die gefahr einer bruchlandung.
-> soweit meine theorie ...
Das ist ein sehr interessantes Thema. Im Grunde genommen hänge ich auch dieser Theorie an, allerdings mit gewissen Einschränkungen. Ich glaube die Frage ist auch, wieviel „Beichtstuhlvertrautheit“ eine echte Beziehung (sei das nun eine Freundschaft oder mehr) vertragen kann. Ich gebe zu, dass ich mich an einem bestimmten Punkt gefragt habe: „Möchte ich wirklich eine Freundschaft mit dieser Person? bzw. besteht die – sei es auch äußerst unwahrscheinliche – Möglichkeit diesem Menschen einmal im RL zu begegnen? Nachdem ich mir diese Fragen mit „ja“ beantwortet hatte, habe ich entschieden gewissen Dinge dann NICHT zu schreiben, - andernfalls wäre mir das egal gewesen (die Reaktion hätte mich schon interessiert). Ich habe überlegt ob es nur darum geht, dass man sich vielleicht eines Tages selbst dafür genieren könnte, ich glaube aber nicht, dass es allein das ist, man bringt möglicherweise auch den anderen in Verlegenheit. Es gibt einen Unterschied in der Beziehung zu einem Freund, einem Partner und der Beziehung zu einem Beichtvater, zu einem Therapeuten o.ä. Dadurch, dass man alles von sich preisgibt und sein Innenleben in seiner gesamten Nacktheit präsentiert, nimmt die Beziehung eine ganz eigenartige Wendung (Es gibt Mengen an Literatur, Filme etc. über die (auch zerstörerische) Wirkung dieser Art der Vertrautheit, wenn sie zu radikal wird, den richtigen Umgang damit u.s.w...). Soll auch nicht heissen, dass mein Innenleben so besonders schockierend wäre, es ist etwas, das jeden betrifft.
Natürlich ist eine wichtige Frage in diesem Zusammenhang wieweit so ein „Seelenstrip“ gegebenenfalls auf Gegenseitigkeit stattfindet (im Beichtstuhl/beim Therapeuten passiert das ja völlig einseitig), bzw. dann aber auch wieweit beide in demselben Maße damit umgehen können. Das ist etwas, das sicher beiden Teilen sehr viel aberlangt.
Wenn man sich hier eine Grenze gesetzt hat, meist tut man dies unbewußt sowieso, so kann man sich aber dennoch offen, authentisch und „real“ präsentieren, ohne unehrlich zu sein, denke ich, oder?


Heide schrieb:
Ich denke, ich verhalte mich hier nicht viel anders als im RL, höchstens etwas weniger zurückhaltend, wobei sich das Zurückhaltend nicht auf die Art der Äußerung sondern auf die Zeit bezieht, die ich normalerweise brauche, um mit jemandem warm zu werden.
Ich habe auch diese Erfahrung gemacht, ich denke es hat mit der Unverbindlichkeit dieser Kontakte zu tun, und mit der Möglichkeit Kontakte, die sich in eine Richtung entwickeln, die man nicht möchte, recht einfach und problemlos wieder loszuwerden (im RL ist das ja oft ganz anders). Deshalb ist man im www eher geneigt einen gewissen Vertrauensvorschuss zu gewähren, denke ich.

Salem schrieb:
Ich finde es schön für diese Menschen, wenn sie sich wenigstens virtuell mal ein bißchen lockerer/lustiger vielleicht auch mal in Maßen albern geben können.)
Zur Alterseinschätzung im www meine ich, dass es eher nicht Albernheit oder Unbefangenheit ist, die mir Anhaltspunkte für meine Altervorstellung liefern, sondern vielmehr die – oft ganz nebenbei – geäußerten Gedanken der generellen Lebenseinstellung, o.ä. (Ich kann kindischen Blödsinn todernst äußern, ich kann mich auf alberne und „kindische“ Weise sehr klug mit einem Thema auseinandersetzen...) Wenn der Thread auch noch so albern ist, die Nebenbeibemerkungen sind fast immer ziemlich ernst gemeint, würde ich sagen...Dennoch gebe ich zu, dass auch manche andere Faktoren (etwa WIE einer schreibt, vielleicht sogar auch der Intelligenzgrad eines Beitrags) völlig unbewußt meine Altersvorstellung beeinflussen. ...Eigentlich ist es sehr ungerecht Intelligenz und Sprachbeherrschung mit höherem Alter zu assoziieren...

Hallo Sal, ich glaube auch, dass manche Erwartungen einfach aus unserer Unsicherheit heraus entstehen. Ich bin mir dessen bewußt, ich kann es aber – ehrlicherweise – nicht ändern. Wenn ich merke, dass der andere das verstanden hat und bereit ist darauf Rücksicht zu nehmen, bin ich schon irgendwie erleichtert.
Die direkte Frage nach den Erwartungen des anderen setzt sicher ein gewisses Maß an Vertrautheit voraus. Es ist sicher einen Versuch wert, da, wo man nicht mehr weiterweiß.

Salem schrieb:
...wenn mir das im RL jemand sagt zu dem ich jetzt nicht unbedingt eine engere Bindung habe, denke ich eher *will der mir jetzt sagen, ich wäre nicht frei? soll das jetzt heißen ich hätte besser heutzutage keine Kinder bekommen sollen?...
Also auch im RL würde ich das echt nicht auf mich beziehen, schon gar nicht, wenn ich keine engere Bindung zu der Person habe. Wenn dich das echt beschäftigt – ich würde dann – a propos Fragen ;) - einfach direkt fragen „Was meist du da jetzt damit?“ oder so ähnlich kriegst du wahrscheinlich raus wie es gemeint war....

Allen liebe Grüsse
des
 
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Trotz virtueller Phantasie und eigener Illusionen gibt es m.E. eine aktuelle Begegnung. Immer in dem Moment des Dialogs mit dieser einer Person. Was ich dann über sie weiss oder nicht weiss, dass mag dahingestellt sein. Zumindest bringt sie/er mir ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit entgegen. Männer beziehen sich da gern auf den Inhalt, Frauen sind ganzheitlich aufmerksamer; erscheint mir jedenfalls so. Manche vergessen den Inhalt auch völlig...

Ein Großteil der Motivation des Schreibens liegt aber auch in der Präsentation der eigenen Gedanken. Das ist mehr als eine Übung, weil ich mir einbilde, daß es (hoffentlich) gelesen wird. Diese Eitelkeit sollte sich jeder eingestehen, der hier postet. Interessiert uns wirklich nur das Gegenüber?

Wer hört uns den im alltäglichen Leben zu? Interessiert sich einer für das Thema, liest er den Thread, macht sich Gedanken dazu, formuliert einen Einspruch etc. Wenn es nicht gerade einen netten Plausch mit einem Kollegen oder Freund gibt, findet so etwas im Leben selten statt. Der/Die Glückliche, der/die seine Liebste/n damit folgenlos quälen kann.

Es gibt natürlich schon Personen, die mich besonders interessieren. Das wird es immer geben... Hin und wieder ist mir eine konstruktive Zusammenarbeit gelungen, die mir ein Gefühl der Vertrautheit mit dem/der PartnerIn vermittelte, auch eine gewisse Angst des Verlustes nach sich zog...
Doch ist es fraglich, ob eine authentische Begegnung diese Vertrautheit bestätigt. Zu starken Gefühlen muss man stehen können. Auch wenn sie ein er ist oder umgekehrt.

Matto
 
dextra schrieb:
gibt es bei (echten!?!)freundschaften, sei es online, sei es im RL, überhaupt verpflichtungen?
ich denke nein! denn in echter freundschaft brauche ich keine verpflichtungen, denn ich gebe das was ich geben kann, wann ich kann, wo ich kann und so gut ich kann (auch wenn es nur wenig ist). oder ist diese vorstellung von freundschaft übersteigert?

nachdenklicherweise
dex

Hallo ihr...ich ,melde mich mal kurz aus meinem Arbeitsurlaub...
mein Mann schaut Cobra 11 und ich hab nu Ruhe.

Zu den Verpflichtungen: Dex wer sagt denn das sie negativer Natur sind? Irgendwie habe ich das Gefühl das das Wort Verpflichtung immer negativ belegt wird. Aber ist es das? Wenn ich sage meine Freunde bedeuten auch Verpflichtung, dann meine ich damit nichts anderes als das eine Freundschaft nicht immer auf goldenen Füßen steht, und Geduld, Arbeit und (eine andere Art der) Liebe erfordert. Das ist doch bestimmt nicht immer einfach, aber eben nicht negativ, lohnt sich die Mühe Freundschaft doch fast immer. Für mich besteht die Verpflichtung eigentlich genau in dem was du selber sagst, nämlich geben wo, was und so gut ich kann. Es ist also mal wieder Definitionssache, im Grunde meinen wir wohl doch das gleiche ;-))

@d.e.s
Ich könnte schon wieder ewig lange antworten, aber erstens sitze ich hier heute nicht so lange und zweitens nervt meinen Mann gleich das getipper...
Aber zu deinem letzten Absatz:
Du hast recht wer fragt, kommt weiter, aber manchmal möchte man auch einfach nicht fragen. Ich hab mich vielleicht unglücklich ausgedrückt, ich meinte das Beispiel bezogen auf entferntere Bekannte, mit denen man vielleicht alle sieben Pfingsten mal auf einer Geburtstagsparty von Freunden zu tun hat. Bei solchen Leuten -einer meiner Fehler, ich gebe es zu- frage ich leider nicht gern nach, in meinem Kopf beginnt dann lediglich der erwähnte Punktabzug! Bin halt auch nur ein Mensch ;-))

@dex: ich war übrigens doch einigermaßen verwundert das du hier gelesen hast ;-) irgendwann werd ich mir merken das du ein echter Querdenker ähm Querleser bist. :umarm:

Liebe Grüße bis bald
Sal
 
Matto schrieb:
Ein Großteil der Motivation des Schreibens liegt aber auch in der Präsentation der eigenen Gedanken. Das ist mehr als eine Übung, weil ich mir einbilde, daß es (hoffentlich) gelesen wird. Diese Eitelkeit sollte sich jeder eingestehen, der hier postet. Interessiert uns wirklich nur das Gegenüber?
...Wer hört uns den im alltäglichen Leben zu?...Der/Die Glückliche, der/die seine Liebste/n damit folgenlos quälen kann.
Motivation für meine Postings hier war eher der zweite Punkt, nämlich dass ich meine Liebsten mit diesem Thema nicht „quälen“ kann bzw. geht es mir hauptsächlich darum interessante Beiträge der anderen zu diesem Thema zu lesen!!!
Ansonsten gebe ich gerne zu, dass die Darstellung der eigenen Gedanken ein nicht unerheblicher Faktor ist. Dennoch – der Hauptfokus meiner Bemühungen ist das Gegenüber und die mit ihm erwachsende Kommunikation. Der „Kick“ dabei ist sicher jemanden zu finden, der meine Gedanken nachvollziehen kann, dessen Erwiderung mich zu neuen Gedankengängen anregt und mich in irgendeiner Weise „fordert“. Insofern verlange ich dann noch viel mehr, nämlich nicht nur gelesen, sondern auch richtig verstanden zu werden und eine intelligente, ehrliche und anregende Antwort zu bekommen. Damit wird meine Eitelkeit und zugleich auch mein Egoismus befriedigt. Die interessantesten Antworten sind jene, über die sich längere Zeit nachzudenken läßt und deren voller Sinn sich erst allmählich erschließt (was natürlich voraussetzt, das ein solcher vorhanden ist :)))) Vielleicht ist genau das der Zeitpunkt, wo auch die Person dahinter interessant zu werden beginnt.

Männer beziehen sich da gern auf den Inhalt, Frauen sind ganzheitlich aufmerksamer; erscheint mir jedenfalls so. Manche vergessen den Inhalt auch völlig...
In welcher Hinsicht sind sie ganzheitlich aufmerksamer bzw. was könnte man sich darunter vorstellen? ...-aber... wie ist es möglich ohne Inhalt zu kommunizieren?

Matto schrieb:
Doch ist es fraglich, ob eine authentische Begegnung diese Vertrautheit bestätigt. Zu starken Gefühlen muss man stehen können. Auch wenn sie ein er ist oder umgekehrt.
Das ist sehr wahr. Ist diese "Beichtstuhlvertrautheit" eine echte Vertrautheit? Oder nur Illusion?
Ist die Basis dessen, worauf ich meine Gefühle richte, auf Sand gebaut?
Wer steht nicht nur zu dem was er sagt, sondern auch zu dem was er fühlt? Fragen, die - vielleicht - nur die „Stunde der Wahrheit“ beantworten würde.

des

@sal: schöne grüsse in den urlaub! :winken3:
 
Guten Abend in die Runde,

ich lese hier und bin fasziniert von Euren Beiträgen. Matto hatte ja schon mal ein ähnliches Thema eröffnet, und doch waren da andere Aspekte der virtuellen Welt, die zur Sprache kamen. Das Thema nannte sich "Virtuelle Begegnungen" - und es wurde auch da viel geschrieben, bzw. es erfreute sich einer hohen Resonanz.
Salem, den Dextra nennst du Querdenker und auch Querleser, ich aber bin hier regelrecht eine Quereinsteigerin, werde in den nächsten Tagen eher auf manche Aspekte die Ihr hier besprochen habt eingehen.
Was mir aber in vielen Beiträgen auffiel ist, wie viele hier (und auch ich) erst in den virtuellen Begegnungen manche Aspekte der Kommunikation allgemein (auch die, die sich iim Reellem abspielen), ganz bewusst wahrnehmen und analysieren. Das Fragen und nochmals Nachfragen, wie du Salem es beschreibst, und auch der Faktor Unsicherheit der dabei ist.

Oder bei Dextra gelesen: "gerade das fehlen von verpflichtungen ist typisch für online-kommunikation, auch unter onlinefreunden. man schreibt sich, man liest sich - aber wer oder was steckt dahinter? im www kann jeder die larve annehmen die er möchte und sein mimikri spielen...."

Nochmals Dextra: "eine art der vertrautheit, die so anders ist als im RL (vielleicht vergleichbar der anonymen vertrautheit im beichtstuhl?)..."

Und Dubito: "Ich glaube die Frage ist auch, wieviel „Beichtstuhlvertrautheit“ eine echte Beziehung (sei das nun eine Freundschaft oder mehr) vertragen kann."

Ich höre hier auf zu zitieren, obwohl noch Vieles es wert wäre.
Aber all das, zeigt mir, wie schwer doch, besser gesagt: wie zerbrechlich die Kommunikation ist. Auch über die eigene Unsicherheit in bezug auf Nähe und Ferne, über die Grenzen die man zieht indem man manches sagt und manches verschweigt, erfärt man vieles in dieser virtuellen Kommunikation.

Und doch erzählt man manches freier in diesem Raum. Vielleicht weil wir nur zum Teil wahr genommen werden, manche unserer wichtigen Merkmale nicht zu erkennen sind, (nehmen wir allein schon das Alter) - es bleibt eine Art von "Schleier" zwischen den, der erzählt, und den anderen, der zuhört.

Das wieder erinnert mich an eine wunderbare Szene aus einem Theaterstück von Chehov, ich denke es ist aus den "Drei Schwestern". Ein Mann erzählt da seinem Gegenüber die intimsten Gefühle und seine ganze innere Zerrissenheit. Er offenbart sich, so wie er es noch nie getan hat (so etwas konnte wirklich nur Chehov wiedergeben). Er kann sich endlich öffnen, denn auch sein Gegenüber nimmt den Erzählenden nicht vollständig wahr: denn der vermeintliche Zuhörer ist taub.
Es ist ein wenig die umgekehrte Geschichte dessen was die Kommunikation im virtuellen Raum ausmacht. Denn hier fehlen fast alle oder viele der Merkmahle des Gegenübers. Ausser, dass wir genau "hören" was unser Gegenüber sagt.
 
Hallo alle,
es freut mich, dass sich nun doch so viele verschiedene (und interessante!) Meinungen sammeln :)

Welches sind die Faktoren, die es ermöglichen und leichter machen uns zu öffnen?
Miriam schrieb:
Und doch erzählt man manches freier in diesem Raum. Vielleicht weil wir nur zum Teil wahr genommen werden, manche unserer wichtigen Merkmale nicht zu erkennen sind, (nehmen wir allein schon das Alter) - es bleibt eine Art von "Schleier" zwischen den, der erzählt, und den anderen, der zuhört.
Sicher, diese gewisse Unverbindlichkeit, auch die Sicherheit jederzeit "Stopp" sagen und aussteigen zu können, aber auch die Reflexion - also das Zurückgeworfensein - der eigenen Gedanken auf uns selbst, deren Maximum eigentlich der Monolog ist, wie in dem Tschechow-Beispiel so schön dargestellt. Manchmal habe ich den Verdacht, dass wir das Gegenüber gar nicht so sehr als eigenständiges Wesen wahrnehmen wollen, sondern vielmehr als Spiegel unserer eigenen Gedanken "mißbrauchen", sei es in der früher angesprochenen Eitelkeit der Selbstdarstellung, sei in unserem Bedürfnis nach Selbstreflexion. Je mehr Gemeinsamkeiten beide solcherart verbundene Partner haben, umso besser "funktioniert" diese Selbsttäuschung. Es kann so weit gehen, dass man im anderen zeitweilig nur noch eine Instanz des eigenen Ich sieht. Natürlich - wenn man am anderen interessiert ist und bereit ist näher hinzuschauen, löst sich dieser Eindruck sehr bald wieder auf. Dennoch trägt dieses Gefühl dieser Art der "Chimäre" schon sehr erschreckende Aspekte in sich...

Miriam schrieb:
Aber all das, zeigt mir, wie schwer doch, besser gesagt: wie zerbrechlich die Kommunikation ist. Auch über die eigene Unsicherheit in bezug auf Nähe und Ferne, über die Grenzen die man zieht indem man manches sagt und manches verschweigt, erfärt man vieles in dieser virtuellen Kommunikation.
Es ist interessant, wie sehr man die Begriffe "Nähe" und "Ferne" in diesem Zusammenhang neu definieren muss.
Extreme Nähe und Öffnung - ich habe vor einiger Zeit "Die Pest der Phantasmen" von Slavoj Zizek gelesen (harsch zu lesen, keine Unterhaltungslektüre, aber sehr interessant). Er bringt dort ein Beispiel aus einem Film über einen Künstler und sein Modell. Nachdem das Modell den Anforderungen des Künstlers stattgibt, sich völlig preisgibt, ist die Konsquenz, dass sie das auf diese Weise entstandene Kunstwerk schlussendlich gemeinsam einmauern, weil beide es nicht ertragen können. Ich glaube das ist ein starkes Bild für die letztendlich zerstörerische Wirkung der konsequentesten Variante der Authentizität. Unser Beichtvater, unser Therapeut (als Beispiele) werden, wenn sie ernsthaft in unsere innere Auseinandersetzung eingebunden sind, kaum unsere Freunde sein können...
Vielleicht gibt es auch bei Online-Bekanntschaften (solchen die sehr eng und vertraut werden) einen Punkt wo man sich entscheiden muss, so oder so?

Und am Ende gelangen wir dann wieder beim Bild des tauben Zuhörers aus dem Tschechow-Stück an....

des-Dubito

PS: Ich hatte den erwähnten Thread auch mit großem Interesse gelesen, wollte zuerst dort hineinschreiben, ich habe aber dann in den letzten Kommentaren für das, was mir wichtig war gar keinen Anknüpfungspunkt mehr finden können
 
Haben wir uns schon alles gesagt zum Thema "Virtuelle Begegnungen"?
Bei weitem nicht! Persönlich hatte ich wenig Zeit hier weiter zu spinnen, ich meine: den Gedankenfaden weiter zu spinnen - doch dieses Thema hört nicht auf mich zu beschäftigen, schon alleine durch die vielen guten und unterschiedlichen Reflexionen die Ihr da einbringt.

DubitoErgoSum schrieb:
Manchmal habe ich den Verdacht, dass wir das Gegenüber gar nicht so sehr als eigenständiges Wesen wahrnehmen wollen, sondern vielmehr als Spiegel unserer eigenen Gedanken "mißbrauchen", sei es in der früher angesprochenen Eitelkeit der Selbstdarstellung, sei in unserem Bedürfnis nach Selbstreflexion. Je mehr Gemeinsamkeiten beide solcherart verbundene Partner haben, umso besser "funktioniert" diese Selbsttäuschung. Es kann so weit gehen, dass man im anderen zeitweilig nur noch eine Instanz des eigenen Ich sieht.

Persönlich sind mir zu oft solche Gegenüber begegnet, vielleicht weil ich, laut Aussagen anderer, sehr genau zuhöre (man muss ja auch nette Eigenschaften haben...). Nach einer Zeit bekommt so ein Dialog alle Merkmale eines Monologs, man selber übernimmt die Rolle eines Gedankenmessgeräts, ich habe die Erfahrung gemacht, dass solche monologartig geführte Dialoge wenigstens für die eine Seite unbefriedigend sind. Der wahre Austausch sieht ganz anders aus und sollte beiden Seiten sowohl Selbsterkenntnis, als auch die Auseinandersetzung mit einer konträren oder ergänzenden Meinung bedeuten.

Wie sehr mich das Thema nicht loslässt, konnte ich vorgestern wiedermal feststellen. Eigentlich spazierte ich nur durch die schöne, sonnige Waldlandschaft und dachte mir, dass der Herbst sich diesmal nicht klischeehaft präsentiert. Und schon kam mir der Gedanke: das ist es eben was auch noch die Faszination der virtuellen Begegnung ausmacht: wir werden nicht als erstes mit einem Klischee belegt und stülpen auch dem Gegenüber nicht als erstes ein Klischee über.
Dass diese Art der Wahrnehmung und der Einordnung im Alltag stattfindet, hilft uns ja auch, denn wir denken in Kategorien, wir klassifizieren, um überhaupt etwas Ordnung in unserer Wahrnehmung zu schaffen. Aber oft vergessen wir diese Stützen rechtzeitig zu beseitigen, um jenseits der gewohnten Ordnung wahrzunehmen, um vielleicht das wichtigste festzustellen: was ist bei unserem Gegenüber ausergewöhnlich. Ausergewöhnlich nicht als hervorragend verstanden, sondern einfach als ... nicht dem Klischee entsprechend.

DubitoErgoSum schrieb:
"Die Pest der Phantasmen" von Slavoj Zizek gelesen (harsch zu lesen, keine Unterhaltungslektüre, aber sehr interessant). Er bringt dort ein Beispiel aus einem Film über einen Künstler und sein Modell. Nachdem das Modell den Anforderungen des Künstlers stattgibt, sich völlig preisgibt, ist die Konsquenz, dass sie das auf diese Weise entstandene Kunstwerk schlussendlich gemeinsam einmauern, weil beide es nicht ertragen können...

Dubito, das müsste der Film "Die schöne Querulantin (La belle noiseuse) sein, von Jacques Rivette. Falls Ihr irgendwo diesen Film noch erwischt, wäre meine Emnpfehlung ihn umbedingt anzuschauen.

Liebe Grüße Euch allen

Miriam
 
DubitoErgoSum schrieb:
Insofern verlange ich dann noch viel mehr, nämlich nicht nur gelesen, sondern auch richtig verstanden zu werden und eine intelligente, ehrliche und anregende Antwort zu bekommen. Damit wird meine Eitelkeit und zugleich auch mein Egoismus befriedigt. Die interessantesten Antworten sind jene, über die sich längere Zeit nachzudenken läßt und deren voller Sinn sich erst allmählich erschließt (was natürlich voraussetzt, das ein solcher vorhanden ist :)))) Vielleicht ist genau das der Zeitpunkt, wo auch die Person dahinter interessant zu werden beginnt.
Ach, und wozu sind Bücher da. Es soll ja Leute geben, die glauben, ganz auf Bücher verzichten zu können, wenn sie Fragen ins Forum stellen...

In welcher Hinsicht sind sie ganzheitlich aufmerksamer bzw. was könnte man sich darunter vorstellen? ...-aber... wie ist es möglich ohne Inhalt zu kommunizieren?
Mit Inhalt meinte ich, Inhalt zum Thema.

Ja, für jemandem, dem es auf den Inhalt so sehr ankommt, ist das natürlich schwer zu erklären. Frauen können liebenswürdiger flirten... was soll ich sagen, insofern bin ich froh, es zu bemerken und zu geniessen. Frauen bieten meist auch mehrere Gedankengänge an. Männer sind meistens ungeschickter bezüglich der Nettigkeiten, nur auf Inhalt bedacht, nur auf das, was sie unmittelbar interessiert. Alles andere fällt hinten rüber. Sie lesen selten zwischen den Zeilen (trifft natürlich auch nicht auf alle zu). Es gibt immer mehr als nur Worte. Das macht die Faszination aus.

Ob ich jemanden verstehe, hängt von meinem eigenen Wissen und meiner Phantasie ab. Ist mein Wissensstand der Antwort des Gegenübers nicht angenähert, wird das Verstehen problematisch.

Das ist sehr wahr. Ist diese "Beichtstuhlvertrautheit" eine echte Vertrautheit? Oder nur Illusion?
Ist die Basis dessen, worauf ich meine Gefühle richte, auf Sand gebaut?
Wer steht nicht nur zu dem was er sagt, sondern auch zu dem was er fühlt? Fragen, die - vielleicht - nur die „Stunde der Wahrheit“ beantworten würde.

"Stunde der Wahrheit".... gibt es so was? Du meinst, wenn man sich gegenüber steht, in die Augen sieht... und sie/er ist ungefähr zwanzig Jahre älter, mollig, faltig und ...nunja, den Rest spar ich mir. Faszinierende Texte, wundervolle Gespräche habe ich mit ihr/ihm jeden Tag geführt, wie Geschwister, wie Freunde, wie Liebende ... Shakespeare-Sonetten ausgetauscht... Und dann steht sie/er vor mir und ich denke "Gut, sieht nett aus, aber nicht mein Typ." C'est la vie. Das ist das Leben. So etwas passiert zu 99,9 % und wenn man Glück(großes) hat, geschieht etwas anderes.

Der Sand, von dem du redest, der dir unter den Füssen rieselt und wegrutscht. Das ist das Leben. Es ist die Natur des Lebens. Je früher du das verstehst, umso besser lernst du laufen. Es gibt Leute, die mich einen Pessimisten nennen. Nein, ich liebe das Leben, seine Monotonie, seine Langeweile, seine Ignoranz, seine Illusionen...:)

Matto
 
Miriam schrieb:
Haben wir uns schon alles gesagt zum Thema "Virtuelle Begegnungen"? Bei weitem nicht!
...was eure interessanten Denkanstösse beweisen. Danke! :)

Miriam schrieb:
Nach einer Zeit bekommt so ein Dialog alle Merkmale eines Monologs, man selber übernimmt die Rolle eines Gedankenmessgeräts, ich habe die Erfahrung gemacht, dass solche monologartig geführte Dialoge wenigstens für die eine Seite unbefriedigend sind. Der wahre Austausch sieht ganz anders aus und sollte beiden Seiten sowohl Selbsterkenntnis, als auch die Auseinandersetzung mit einer konträren oder ergänzenden Meinung bedeuten.
Ja, du hast völlig recht, man muss auch achtgeben, dass ein Dialog nicht zum Monolog verkommt. Deshalb war mein nächster Satz auch noch wichtig:
Natürlich - wenn man am anderen interessiert ist und bereit ist näher hinzuschauen, löst sich dieser Eindruck sehr bald wieder auf.
In einem echten Dialog sind die Unterschiede ebenso wichtig wie die Gemeinsamkeiten. Der Knackpunkt ist sicherlich auf welche Art beide Seiten mit diesen Unterschieden umzugehen verstehen und gewillt sind.

Matto schrieb:
Es gibt immer mehr als nur Worte. Das macht die Faszination aus.
Ob ich jemanden verstehe, hängt von meinem eigenen Wissen und meiner Phantasie ab. Ist mein Wissensstand der Antwort des Gegenübers nicht angenähert, wird das Verstehen problematisch.
Ich hänge immer noch daran zu überlegen wo/wie/wann/warum die Faszination einsetzt und woher sie kommt. Ein wenig denke ich es ist so: Das Entdecken von Gemeinsamkeiten erregt das Interesse an einer Person. Je tiefgreifender und wichtiger uns die Bereiche sind, in denen wir diese Gemeinsamkeiten festgestellt haben, umso stärker. Faszination setzt dann ein, wenn wir entdecken, dass unser Gegenüber einen ganz anderen (von unserem völlig verschiedenen) Weg gefunden hat diese Themen zu bearbeiten. Und wir das Gefühl haben, dass unser Gegenüber dabei weiter gekommen ist als wir selbst. Wobei dieses Gefühl, dass der andere „weiter“ ist, auch durchaus gegenseitig sein kann, wenn man verschiedene Wege gegangen ist. Objektive Kritierien kann man in solchen Bereichen normalerweise auch nicht festmachen. In weiterer Folge ist die Frage dann wie weit es uns gelingt diese Aspekte des Andersseins des anderen in uns zu integrieren, gelingt es uns nicht, so wird der Punkt kommen, an dem wir vom anderen überfordert sind (jeder kennt das Phänomen, dass gerade die Aspekte des anderen, die er zuerst anziehend fand, später abstossend auf ihn wirken können). Dies ganz allgemein.
Bei Online-Bekanntschaften verläuft dieser Prozess irgendwie etwas anders als im RL. Dadurch, dass wir, wie du, Miriam sagst, unsere Klischeevorstellungen - zum Teil jedenfalls - ad acta legen müssen, dadurch dass sich hinsichtlich der Vertraulichkeit eine ganz andere Beziehung aufbaut, habe ich das Gefühl, dass die Konfrontation mit den Ideen des anderen in gewisser Weise heftiger und ursprünglicher verlaufen kann (wenn man bzw. soweit man das zuläßt). Dass es auf der anderen Seite schwieriger ist sich eine komplette Vorstellung von der Gedankenwelt des anderen zu machen, weil uns so viele Kriterien, die uns normalerweise zur Verfügung stehen, fehlen... (damit meine ich eigentlich nicht die Klischees, eher Lebensbedingungen, Umwelt, etc. – was sich aber auch nicht vollständig trennen läßt, ist klar) Was meint ihr???
Apropos Grenzen -
Miriam schrieb:
Dubito, das müsste der Film "Die schöne Querulantin (La belle noiseuse) sein, von Jacques Rivette. Falls Ihr irgendwo diesen Film noch erwischt, wäre meine Emnpfehlung ihn umbedingt anzuschauen.
Ja, das ist Film. Wäre wirklich interessant...

Matto schrieb:
Ach, und wozu sind Bücher da. Es soll ja Leute geben, die glauben, ganz auf Bücher verzichten zu können, wenn sie Fragen ins Forum stellen...
Hallo Matto, um es pointiert zu formulieren müßte ich jetzt sagen „die Bücher schreiben mir so selten zurück“. Aber im Ernst: Ich glaube es kann sehr interessant sein Gedanken, die man oft aus Büchern bezogen hat, weiterzuspinnen und weiterzudenken, und da kommt man in einem Dialog oder in einem Austausch in einem Forum – wenn man das Glück hat kluge Antworten zu bekommen - wesentlich weiter als alleine.

Matto schrieb:
Frauen bieten meist auch mehrere Gedankengänge an. Männer sind meistens ungeschickter bezüglich der Nettigkeiten, nur auf Inhalt bedacht, nur auf das, was sie unmittelbar interessiert. Alles andere fällt hinten rüber.
Ein wenig habe ich auch das Gefühl, dass Frauen eher bereit sind einen gewissen Vertrauensvorschub zu gewähren und etwas von sich preiszugeben. Etwas, das ich auch im RL beobachtet habe. Seitens der Männer scheint das oft kein Mangel an Interesse zu sein (wie man auch meinen könnte), sie wollen vielmehr selbst abschätzen, beurteilen, vielleicht auch urteilen(!), selbst aber nicht so gerne abgeschätzt und beurteilt werden. Naja, manche, einige. Oder sind wir jetzt den Gemeinplätzen anheimgefallen?

Matto schrieb:
"Stunde der Wahrheit".... gibt es so was?
Nun ja, mein worst-case-Szenario ist nicht, dass mein Gegenüber kein Adonis ist, vielmehr dass es sein könnte diesem Menschen gegenüber zu sitzen, sich anzuschweigen (oder Belanglosigkeiten auszutauschen) und zu denken: „Wie konnte ich je glauben mit diesem Menschen irgendwas gemeinsam zu haben?“ (und der andere denkt dasselbe).
Ich hatte einmal einen Arbeitskollegen, mit dem ich viel zutun hatte, den ich aber sehr lange Zeit nur von Telefongespächen und e-Mails kannte. Ich fand ihn ausgesprochen nett, lustig und sympathisch, bei der ersten (und einzigen) realen Begegnung war dann genau das Gegenteil der Fall. Er präsentierte sich steif, unnahbar und humorlos. Obwohl ich keinerlei persönliche Beziehung zu diesem Menschen hatte, war ich sehr enttäuscht (Die Frage bleibt natürlich: wie ist dieser Mensch wirklich? Ich hatte keine Gelegenheit es rauszufinden).

Matto schrieb:
Du meinst, wenn man sich gegenüber steht, in die Augen sieht... und sie/er ist ungefähr zwanzig Jahre älter, mollig, faltig und ...nunja, den Rest spar ich mir. Faszinierende Texte, wundervolle Gespräche habe ich mit ihr/ihm jeden Tag geführt, wie Geschwister, wie Freunde, wie Liebende ... Shakespeare-Sonetten ausgetauscht... Und dann steht sie/er vor mir und ich denke "Gut, sieht nett aus, aber nicht mein Typ." C'est la vie. Das ist das Leben. So etwas passiert zu 99,9 % und wenn man Glück(großes) hat, geschieht etwas anderes....
Nun ja, ich denke da decken sich die Erwartungen beider Seiten überhaupt nicht. Gibt’s das, dass man zu so einem Date geht ohne zu wissen wie alt der/die andere ist, wie er/sie ungefähr aussieht? Oder ist das der Kick dabei? Ich habe da keine Ahnung.... Ich denke mir schon, man sollte die Möglichkeiten des Mediums nutzen und sich vorher zumindest über Alter, ungefähres Aussehen und die Grunderwartungen des anderen schlau machen, auch um die eigenen Erwartungen und Vorstellungen bereits vorher mit dem RL ein wenig in Einklang zu bringen. Oder ist das illusorisch? Wie gesagt, ich hab keine Ahnung...

Matto schrieb:
Der Sand, von dem du redest, der dir unter den Füssen rieselt und wegrutscht. Das ist das Leben. Es ist die Natur des Lebens. Je früher du das verstehst, umso besser lernst du laufen. Es gibt Leute, die mich einen Pessimisten nennen.
Glücklicherweise muss nicht jeder Sand sofort wegrutschen. Aber dass es im Leben keine Sicherheiten und Garantien gibt – da hast du natürlich recht. Was heute Realität ist kann morgen schon ferne Erinnerung sein....

Nachdenkliche Grüße
Dubito
 
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verrückt??

Hallo bin hier grade zufällig gelandet und hab alles in diesem thema gelesen, echt.
ich möcht gern wissen ob ich echt durchgeknallt bin. ich hab seit ein paar monaten eine internetbekanntschaft, bin dem nie begegnet wir haben uns auch kein foto geschickt oder so wir schreiben uns nur und dabei ganz harmlos. am anfang wars so ein spiel hat spass gemacht und jetzt hab ich mich in den typ verliebt obwohl ich gar nicht weiss wie der aussieht. ich glaub das ist echt verrückt und krank ich hätte nie gedacht dass mir sowas passieren kann mir nicht. patsch :tomate: mir nicht. das ist echt sch....
dabei hab ich ein ganz normales leben ich bin nicht allein. er auch nicht. kein bedarf also. und trotzdem. ich hab auch keine idee was er drüber denkt und ob er auch solche gedanken hat. vielleicht mag ichs auch gar nicht wissen. oder doch. was denken männer in solchen fällen? vielleicht ist ihm sowas wirklich noch nie eingefallen. wir verstehn uns einfach so gut. ich mag das auch garnicht kaputtmachen
mir gehts nicht gut dabei :( glaubt ihr dass ich echt durchgeknallt bin?? :dontknow:
oder ist das nur kindisch? sonst bin ich nicht so kindisch. die zeit ist schon vorbei. oder verrückt? oder vielleicht sollten wir am ende noch viel verrückter sein?
 
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