scilla schrieb:
...wenn also Atheisten die ANGST als etwas wichtiges ansiehen...
In den Meisten Fällen sehe ich Angst als etwas Schädliches, dessen Wichtigkeit nur in der Berücksichtigung ihres Schadenspotentials liegt.
Die schädlicheste Angst des Menschen, ist die Angst vor dem Unbekannten. Diesbezüglich sind religiöse Menschen entwicklungsmäßig stehengeblieben, weil ihr ganzes Weltbild auf Angst vor Teufel/Hölle und allem "Bösen" aufgebaut ist. Er versucht gar nicht die Natur des "Bösen" in Frage zu stellen oder genauer zu definieren, was der Atheist aber macht.
Wegen einer fehlenden Antwort auf die letzte Frage, mag für den Atheisten, gegenüber dem Gläubigen, die Absicherung der eigenen Existenz schwieriger vorkommen, da Er auf sich allein gestellt ist und nicht wie der Gläubige auf einen Gott vertrauen kann, der ihn schützt.
Deswegen ist der Atheist ohne Wissen ängstlicher als der Gläubige. Durch Wissensgewinnung hat der Atheist aber die Perspektive auf vollständige Eliminierung der Angst vor dem Unbekannten.
Wenn er Etwas dann abwenden will, tut er dies, weil sich die Realität ohne sein Handeln gegen seinen Willen verändern würde. Der Gläubige tut es aus Angst, die durch die Bräuche und Traditionen der jeweiligen Religion ein Handeln hervorruft.
scilla schrieb:
aber dieses Unglaubliche
(gutes Wort übrigens)
ist nicht die Grundlage der Kultur
Die Grundlage würde ich schon sagen.
Der erste Mensch, der darauf gekommen ist, dass man mit einem Stock andere Gegenstände zerschlagen oder verformen kann, hat wohl elementare Voraussetzungen geschaffen, dass alle Handwerke entstanden sind. Dieser Mensch war außergewöhnlich und geistig nicht normal, was nur soviel bedeutet, dass er nicht wie die Anderen gedacht hat. Er war nicht krank sondern entwickelter, man könnte sagen, gesünder weil lebensfähiger als die Anderen.
Unsere soziale Entwicklung ist dabei sehr eng mit der technischen Entwicklung verbunden, weshalb es wohl eindeutig ist, dass diese nicht normalen Menschen die Einzigen waren, die Grundlagen für Kulturen geschaffen haben. Dies hätten sie natürlich nie ohne die "Normalen" geschafft, die ihr Leben ermöglicht haben und ihre Erkenntnisse weitergetragen und erhalten haben, durch ihre Anwendung.
Aber bezüglich deines letzten Posts: Was sind denn Bastler für dich?
Ein "normaler" Mensch der rumknobelt, wie er etwas zustandebringt?
Wenn er etwas zustandebringen will, muss er mehr als Andere rumknobeln, was ihn wieder unnormal macht und schon haben wir unseren verrückten, schizophrenen, ungläubigen und zweifelnden Wissenschaftler.
(nebenbei: Schizophrenie ist etwas noch Normales. Die Frage ist nur, wie stark sie ausgeprägt ist. Schließlich verhält sich fast Jeder in unterschiedlichen Milieus auch unterschiedlich, was auf eine multiple Persönlichkeit zu schließen lässt. Menschen die gedanklich mehr leisten als Andere, sind daher natürlich auch anfälliger für Schizophrenie.