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Die Gewissheit als Religion

AW: Die Gewissheit als Religion

Wer hat denn nun eigentlich diese Verse geschrieben?
Jakobus oder Gott?

hallo zwetsche,
Gott kann schreiben lassen und er kann zu jedem Menschen sprechen, vorausgesetzt, er hat Glauben und zweifelt nicht seine Macht an.
Gott hat alles erschaffen, warum sollte er nicht fähig sein, mit Menschen die er erschaffen hat zu reden?
Ich kann mich nicht auf die Weisheit von Menschen verlassen,es gibt zu viele Lehrmeinungen, aber auf Gott kann man vertrauen.

LG, almar

Hier wird deutlich, daß sich Deine Argumentation im Kreis dreht:

Um gegenüber Frankie die Nachweisbarkeitsthese zu belegen, bezogst Du Dich auf Jakobus. Er tritt sozusagen als Kronzeuge für die Existenz Gottes auf.

Auf meine Frage, die natürlich sinngemäß fragt, was ihn dazu legitimiert, führst Du dann aus, Gott könne eben "schreiben lassen" und so werden wiederum Jakobus Worte, eben noch selbst Zeugnis für Gott, nunmehr durch Gott selbst bekundet...

Daß das nicht funktioniert, müßte eigentlich auffallen.

Und das ist der Punkt, warum ich eine solche Diskussion überhaupt führe (eigentlich führt die ja zu nichts, wie die Erfahrung zeigt). Ich halte Dich keineswegs für einen "Fanatiker", aber Deine Argumentation ist typisch für eine fundamentalistische Sichtweise. Freilich muß auch die toleriert werden. Sie darf aber zumindest nachdenklich machen, denn sie beinhaltet mindestens zwei wunde Punkte:

1. Fundamentalismus ist in einer modernen Gesellschaft nicht tragbar. Mag in den Kirchen gepredigt werden, was will (Gewalt ausgenommen), so hört der Spaß in den Klassenzimmern und Uni-Hörsälen spätestens auf. Das Beispiel der hessischen Ministerin, die Religion wieder zum Stoff im Biologie-Unterricht machen wollte, zeigt das, und die Frau gehört aus dem Amt entfernt. Denn wenn Biologie unterrichtet wird, darf man verlangen, daß die Forschung sich an wissenschaftlichen Aspekten orientiert und nicht an (nicht nachprüfbaren) Ideologien.

2. Da greift auch gleich der zweite Punkt hinein: Wenn ich glaube, besser gesagt mir auch bewußt bin, daß ich "nur" glaube, ist mir auch klar, daß dies nur meine Auffassung ist, diese mir zwangsläufig kein Recht gibt, über irgendjemanden, der eine andere Auffassung hat, zu urteilen. Das führt nahtlos zur Toleranz.

Wenn ich aber nicht nur glaube, sondern gar weiß, dann bin ich (allein) im Besitz einer allgemeingültigen Wahrheit. Und wie will ich da z.B. Atheismus, andere Religionen, wirklich akzeptieren, ihnen das selbe Recht einräumen. Ich bin ja - konsequent gedacht - nicht einmal in der Lage, die gesellschaftlichen Spielregeln wirklich zu akzeptieren, steht doch über allem in Wirklichkeit Gott und nicht die Menschen, die ja danach gar nicht das Recht hätten, Spielregeln selbst aufzustellen.
Die Toleranz verkommt vor soviel Wahrheit in Wirklichkeit zu einer nicht ganz ernst gemeinten Höflichkeitsfloskel.


Viele Grüße
Zwetsche
 
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AW: Die Gewissheit als Religion

"In diesem Punkt erklärt (zur Verfassungszeit noch als J. Ratzinger) Benedikt XVI. in seiner Einführung in das Christentum, dass sich religiöser Glaube und naturwissenschaftliches Denken auf zwei verschiedenen Ebenen befänden. Glaube gehöre zum Bereich der Grundentscheidungen, zu denen jeder in irgendeiner Form Stellung beziehen müsse, ohne darüber letzte Gewissheit zu haben." (Wikipedia)

Lieber Almar! Solltest du Katholik sein, dann schlage ich vor, dass du sofort aus der Kirche austrittst. Du widersprichst nämlich nicht nur uns, sondern sogar deinem Papst. Und das darfst du als Katholik gar nicht.

Ich hätte übrigens niemals vermutet, dass ich als Null-Gott-Gläubiger einmal den Papst zitieren würde, um meinen eigenen Standpunkt zu untermauern! :)

lg Frankie
 
AW: Die Gewissheit als Religion

Lieber Almar! Solltest du Katholik sein, dann schlage ich vor, dass du sofort aus der Kirche austrittst. Du widersprichst nämlich nicht nur uns, sondern sogar deinem Papst. Und das darfst du als Katholik gar nicht.

Weiß nicht recht, Frankie...
Meinst Du nicht, daß Du gerade über´s Ziel hinausschießt?
Auch wenn ich Almars Auffassung zu dem Thema nicht teile, finde ich doch, daß er seine Auffassung hier recht mutig vertritt. Die Diskussion belebt dies allemal und ich finde es ok. wenn nicht alle das gleiche denken.

Gruß
Zwetsche
 
AW: Die Gewissheit als Religion

Lieber Almar! Solltest du Katholik sein, dann schlage ich vor, dass du sofort aus der Kirche austrittst. Du widersprichst nämlich nicht nur uns, sondern sogar deinem Papst. Und das darfst du als Katholik gar nicht.

Ich hätte übrigens niemals vermutet, dass ich als Null-Gott-Gläubiger einmal den Papst zitieren würde, um meinen eigenen Standpunkt zu untermauern! :)

lg Frankie[/QUOTE]

Hallo Frankie!
Ich wiederspreche den Papst in mehreren Dingen.
Ein Beispiel: Sein Vorgänger hat gesagt:"Es gibt so viele Wege zu Gott wie es Menschen auf Erden gibt, das sollte ein angeblicher Vertreter Gottes nicht sagen, denn Jesus hat gesagt: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater außer durch mich."
Ich denke, ein Vertreter Gottes hat nicht das Recht, die Lehre Gottes in irgendeiner Weise zu ändern, nur um sich an die Lebensart von Menschen anzupassen.
Das Evangelium ist nicht da um sich dem Menschen anzupassen, sondern es ist da, um es zu leben.
Leider wird man, wenn man das Evangelium Kompromisslos verdeidigt, oft als Stur oder fanatisch eingestuft.
Wenn man die Lehre Christi nicht verdeidigt, dann müßte man viele Verse aus der Bibel herausnehmen, und viele neue Verse einfügen, damit es den Wünschen der Menschen entspricht. Genau das ist in der Vergangenheit schon
geschehen. Es geschieht auch heute noch (Volx Bibel), (neue Welt Übersetzung,usw)

LG almar
 
AW: Die Gewissheit als Religion

Hier wird deutlich, daß sich Deine Argumentation im Kreis dreht:

Um gegenüber Frankie die Nachweisbarkeitsthese zu belegen, bezogst Du Dich auf Jakobus. Er tritt sozusagen als Kronzeuge für die Existenz Gottes auf.

Auf meine Frage, die natürlich sinngemäß fragt, was ihn dazu legitimiert, führst Du dann aus, Gott könne eben "schreiben lassen" und so werden wiederum Jakobus Worte, eben noch selbst Zeugnis für Gott, nunmehr durch Gott selbst bekundet...

Daß das nicht funktioniert, müßte eigentlich auffallen.

Und das ist der Punkt, warum ich eine solche Diskussion überhaupt führe (eigentlich führt die ja zu nichts, wie die Erfahrung zeigt). Ich halte Dich keineswegs für einen "Fanatiker", aber Deine Argumentation ist typisch für eine fundamentalistische Sichtweise. Freilich muß auch die toleriert werden. Sie darf aber zumindest nachdenklich machen, denn sie beinhaltet mindestens zwei wunde Punkte:

1. Fundamentalismus ist in einer modernen Gesellschaft nicht tragbar. Mag in den Kirchen gepredigt werden, was will (Gewalt ausgenommen), so hört der Spaß in den Klassenzimmern und Uni-Hörsälen spätestens auf. Das Beispiel der hessischen Ministerin, die Religion wieder zum Stoff im Biologie-Unterricht machen wollte, zeigt das, und die Frau gehört aus dem Amt entfernt. Denn wenn Biologie unterrichtet wird, darf man verlangen, daß die Forschung sich an wissenschaftlichen Aspekten orientiert und nicht an (nicht nachprüfbaren) Ideologien.

2. Da greift auch gleich der zweite Punkt hinein: Wenn ich glaube, besser gesagt mir auch bewußt bin, daß ich "nur" glaube, ist mir auch klar, daß dies nur meine Auffassung ist, diese mir zwangsläufig kein Recht gibt, über irgendjemanden, der eine andere Auffassung hat, zu urteilen. Das führt nahtlos zur Toleranz.

Wenn ich aber nicht nur glaube, sondern gar weiß, dann bin ich (allein) im Besitz einer allgemeingültigen Wahrheit. Und wie will ich da z.B. Atheismus, andere Religionen, wirklich akzeptieren, ihnen das selbe Recht einräumen. Ich bin ja - konsequent gedacht - nicht einmal in der Lage, die gesellschaftlichen Spielregeln wirklich zu akzeptieren, steht doch über allem in Wirklichkeit Gott und nicht die Menschen, die ja danach gar nicht das Recht hätten, Spielregeln selbst aufzustellen.
Die Toleranz verkommt vor soviel Wahrheit in Wirklichkeit zu einer nicht ganz ernst gemeinten Höflichkeitsfloskel.


Viele Grüße
Zwetsche

Hallo Zwetsche!
Die Dritte Person der Gottheit, der Heilige Geist gibt Zeugnis vom Vater und Sohn, er übermittelt dem Menschen das Wissen das Gott lebt. Er ist der Kronzeuge. Jakobus hat nur seine Erfahrung weitergegeben.

Wenn das bei dir nicht funktioniert, dann ist das auf Deine Zweifel zurückzufüren, wenn man aber Vertrauen und Glauben zu Gott aufbaut
wird es auch funktionieren.

ZU Punkt 1.
Das in unserer modernen Gesellschaft der Gottesglaube nicht tragbar ist,
ist ja nichts neues, wenn man bedenkt das beispielsweise Jesaja oder Jeremia
ihre liebe Not hatten, um die damaligen Menschen zur Umkehr von ihrem falschen Weg zu überzeugen. Sie haben sich auf ihre eigene Weisheit verlassen, und es war in ihrer modernen Gesellschaft nicht tragbar um einen solchen Gottesglauben, die gegen ihre Lebensart ging, anzunehmen.

Zu Punkt 2.
Ich verurteile niemand der eine andere Auffassung hat als ich.
Die freie Wahl und Entscheidungsfreiheit halte ich für eine der größten Gaben Gottes.

Ich räume jeden Menschen das selbe Recht ein, mögen sie verehren wen, wie oder was sie wollen.
Es hat natürlich jeder Mensch das Recht seine eigenen Spielregeln aufzustellen, und was letztendlich zum glücklichsein führt, das wird die Zukunft weisen.
Ich denke Gott gewährt den Menschen nach seinen Wünschen.
Wenn ein Mensch sich wünscht, ferne von Gott zu leben, so wird er das im Diesseits und wenn er will auch im Jenseits tun können.
LG. almar
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Die Gewissheit als Religion

Warum es leider so viele Menschen auf diesem Planeten gitb, die ernsthaft denken den WILLEN GOTTES zu kennen.

Ich selbst bin Agnostiker glaube aber nicht an das Nichts. Ich glaube das es etwas nach dem Tod gibt nur kann ich es nicht definieren oder interpretieren. Es kann schon sein, dass es einen "Gott" gibt, aber ich bezweifle, dass wir nur irgendetwas über ihn wissen.

Ich verstehe nicht, wie sich Menschen wie Almar anmaßen können, den Willen Gottes zu kennen?

Viel. ist es genau der Sinn des Lebens, in Unwissenheit zu leben und das Beste daraus zu machen?

Aber der Koran, die Bibel, die Tora und Milliarden von Menschen kennen den Willen Gottes. Und sie haben alle für sich selbst recht. Natürlich ....

Und sie begreifen nicht, dass wenn sie in einem anderen Kulturkreis mit einer anderen Religion geboren sein würden, sie eine andere Religion hätten ...

Almar denk mal darüber nach.

mit freundlichen Grüßen Freiheit
 
AW: Die Gewissheit als Religion

Zu Punkt 2.
Ich verurteile niemand der eine andere Auffassung hat als ich.
Die freie Wahl und Entscheidungsfreiheit halte ich für eine der größten Gaben Gottes.

Ich räume jeden Menschen das selbe Recht ein, mögen sie verehren wen, wie oder was sie wollen.

Was denkst Du, sollte konkret im Biologieunterricht an der Schule gelehrt werden, Evolutionslehre oder biblische Schöpfungslehre? Oder beides?

Gruß
Zwetsche
 
AW: Die Gewissheit als Religion

Warum es leider so viele Menschen auf diesem Planeten gitb, die ernsthaft denken den WILLEN GOTTES zu kennen.

Ich selbst bin Agnostiker glaube aber nicht an das Nichts. Ich glaube das es etwas nach dem Tod gibt nur kann ich es nicht definieren oder interpretieren. Es kann schon sein, dass es einen "Gott" gibt, aber ich bezweifle, dass wir nur irgendetwas über ihn wissen.

Ich verstehe nicht, wie sich Menschen wie Almar anmaßen können, den Willen Gottes zu kennen?

Viel. ist es genau der Sinn des Lebens, in Unwissenheit zu leben und das Beste daraus zu machen?

Aber der Koran, die Bibel, die Tora und Milliarden von Menschen kennen den Willen Gottes. Und sie haben alle für sich selbst recht. Natürlich ....

Und sie begreifen nicht, dass wenn sie in einem anderen Kulturkreis mit einer anderen Religion geboren sein würden, sie eine andere Religion hätten ...

Almar denk mal darüber nach.

mit freundlichen Grüßen Freiheit

Hallo Freiheit,
Ich möchte nicht an etwas glauben das ich weder definieren noch interpretieren kann.
Da nehm ich mir schon lieber die "Freiheit" an etwas zu glauben was mir logisch erscheint. Natürlich kann ich auch ohne Glauben das beste daraus machen, schlieslich ist da ja auch noch das Gewissen das jeder Mensch hat, um Gut und Böse von einander unterscheiden zu können.
Aber die größte Hoffnung entsteht, wenn man zielgerichtet an einen persönlichen un gerechten Gott glaubt.
liebe Grüße, almar
 
AW: Die Gewissheit als Religion

Ich möchte nicht an etwas glauben das ich weder definieren noch interpretieren kann.
Da nehm ich mir schon lieber die "Freiheit" an etwas zu glauben was mir logisch erscheint.

Siehst Du, almar!
Jetzt bist du selbst an dem springenden Punkt angelangt, Achte mal auf Deine jetzige Wortwahl:

Du möchtest nicht an etwas glauben, daß Du weder definieren noch interpretieren kannst.

Genauso ist es. Der Wunsch bestimmt den Glauben in allererster Linie. Insbesondere, seit wir gesellschaftlich weitgehend säkular sind.

Ich habe neulich eine peinlich Diskussion im Fernsehen bei Nina Ruge verfolgt und war ziemlich erstaunt, mit welcher Selbstverständlichkeit eine Nonne, ein kath. Geistlicher, ein ehemaliger Pastor und jetziger Atheist , ein Buddhist und zuletzt eine Schauspielerin, die sich selbst eine Mixtur aus allem möglichen zusammenstellte, ihre Auffassung vertraten, ohne auch nur einmal die Widersprüche zu reflektieren. Wünsch Dir einfach irgendwas, wird schon stimmen...

Genau darin unterscheiden wir beide uns sachlich übrigens diametral, ich denke, das, woran ich jemals glauben könnte, ist eben nicht definierbar.


Und das, woran Du glaubst ist nicht mehr, sondern erscheint Dir (nur noch) logisch...


Gruß
Zwetsche
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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AW: Die Gewissheit als Religion

Aber die größte Hoffnung entsteht, wenn man zielgerichtet an einen persönlichen und gerechten Gott glaubt.

Ja, bei dir. Nicht bei jedem. Nicht bei "man". Bei dir.

Für andere gilt anderes. Mir z.B. macht das keine Hoffnung. Ich brauche keine Hoffnung. Es geht mir gut mit meinem Glauben, dass das Leben auch ein Ende hat. Kannst du das akzeptieren?

lg Frankie
 
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