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Die Gewissheit als Religion

AW: Die Gewissheit als Religion

sven42 schrieb:
Der Mensch hat Angst vor den Dingen, die er sich nicht erklären kann. und so schuf der Mensch Gott, wie es Bertrand Russel einmal klug und pointiert formulierte.

hartmut schrieb:
Ergänzen würde ich noch, dass es dem Menschen schwerfällt, sich mit der Endlichkeit seiner Existenz abzufinden.

Ist das die Gewissheit über die Religion?;)
 
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AW: Die Gewissheit als Religion

Manchmal reicht schon eine Wahrscheinlichkeit. In religiösen Belangen gibt es keine rationale Sicherheiten, möglicherweise eine emotionale, spirituelle Gewissheit. Und die kann nur der einzelne spüren. Ich spüre sie nicht.
 
AW: Die Gewissheit als Religion

Manchmal reicht schon eine Wahrscheinlichkeit. In religiösen Belangen gibt es keine rationale Sicherheiten, möglicherweise eine emotionale, spirituelle Gewissheit. Und die kann nur der einzelne spüren. Ich spüre sie nicht.

Dieser Thread handelt davon, dass einige wenige behaupten, sie seien mit ihrem speziellen Glauben näher am Wissen und an der Wahrheit als andere mit einem anderen Glauben.

Und dem kann ich einfach nicht zustimmen.

lg Frankie
 
AW: Die Gewissheit als Religion

Ich kenne viele Studenten die Biologie studieren und kein Problem mit der sogenannten "Schöpfungstheorie" haben.

Wenn dem so ist, kann ich nur sagen:
Gott bewahr unsere Kinder vor denen als Lehrer.

Wenn die Biologie statt Theologie studieren (oder gar eine Bibelschule besuchen):
Was haben die dort und später vor? Wollen Sie Dinge lernen und begreifen, sich kritisch mit wissenschaftlichen Fragen auseinandersetzen? Oder suchen sie nur eine Nische, einen Anstrich, eine Pseudokompetenz, um andere (ggf. später Schüler und Studenten) zu missionieren unter dem Vorwand, ihnen Wissen zu vermitteln? Um dann, statt Argumente für oder gegen eine Theorie ins Feld zu führen, sich letztlich auf die Bibel als Quelle zu berufen?

Sollte das der Fall sein, ist ihr Bestreben zutiefst fragwürdig. Wissenschaft lebt von der Suche, nach Erklärungen, nach der Kausalität und nicht nach Finalität, sie strebt nicht nach der gezwungenen Rechtfertigung einer weltanschaulichen Prämisse. Und die seriöse Wissenschaft, die sich ganz überwiegend und aus guten Gründen auf die Thesen Darwins stützt, kann nun einmal nichts dafür, daß die Genesis sich nicht einmal ansatzweise nachweisen läßt und es - räusper - nicht so danach aussieht.

Wenn Du selbst darauf hinweist, daß es sich ja nicht um Tage nach heutigem verständnis gehandelt haben muß, brichst Du ja übrigens selbst mit dem fundamentalen Denken. Wenn Du den Gedanken aber konsequent zu Ende denkst, wirst Du auch feststellen, daß die Abstammungslehre von Darwin gar nicht zwingend in Widerspruch zur Bibel stehen muß.
Wenn es - wie Du einräumst - keine 24 Stunden waren, warum dann nicht tausende, hundertausende, Millionen oder gar 4,5 Milliarden Jahre, die das auf der Erde gedauert hat? Und das Saurier oder Ammonithen nun mal nicht zusammen mit dem Menschen auf dieser Erde gelebt haben, dürfte dann auch kein Problem mehr sein.

Die Bibel enthält primär Glaubensbekenntnisse verschiedener Menschen, keine exakten historischen oder biologischen Tatsachen. Sie vermittelt nicht oder zumindest weniger Wissensmaterial, sondern Geschichten und Gedanken, die erklären sollen, warum Menschen glauben.


Gruß
Zwetsche
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Die Gewissheit als Religion

Wenn dem so ist, kann ich nur sagen:
Gott bewahr unsere Kinder vor denen als Lehrer.

Wenn die Biologie statt Theologie studieren (oder gar eine Bibelschule besuchen):
Was haben die dort und später vor? Wollen Sie Dinge lernen und begreifen, sich kritisch mit wissenschaftlichen Fragen auseinandersetzen? Oder suchen sie nur eine Nische, einen Anstrich, eine Pseudokompetenz, um andere (ggf. später Schüler und Studenten) zu missionieren unter dem Vorwand, ihnen Wissen zu vermitteln? Um dann, statt Argumente für oder gegen eine Theorie ins Feld zu führen, sich letztlich auf die Bibel als Quelle zu berufen?

Sollte das der Fall sein, ist ihr Bestreben zutiefst fragwürdig. Wissenschaft lebt von der Suche, nach Erklärungen, nach der Kausalität und nicht nach Finalität, sie strebt nicht nach der gezwungenen Rechtfertigung einer weltanschaulichen Prämisse. Und die seriöse Wissenschaft, die sich ganz überwiegend und aus guten Gründen auf die Thesen Darwins stützt, kann nun einmal nichts dafür, daß die Genesis sich nicht einmal ansatzweise nachweisen läßt und es - räusper - nicht so danach aussieht.

Wenn Du selbst darauf hinweist, daß es sich ja nicht um Tage nach heutigem verständnis gehandelt haben muß, brichst Du ja übrigens selbst mit dem fundamentalen Denken. Wenn Du den Gedanken aber konsequent zu Ende denkst, wirst Du auch feststellen, daß die Abstammungslehre von Darwin gar nicht zwingend in Widerspruch zur Bibel stehen muß.
Wenn es - wie Du einräumst - keine 24 Stunden waren, warum dann nicht tausende, hundertausende, Millionen oder gar 4,5 Milliarden Jahre, die das auf der Erde gedauert hat? Und das Saurier oder Ammonithen nun mal nicht zusammen mit dem Menschen auf dieser Erde gelebt haben, dürfte dann auch kein Problem mehr sein.

Die Bibel enthält primär Glaubensbekenntnisse verschiedener Menschen, keine exakten historischen oder biologischen Tatsachen. Sie vermittelt nicht oder zumindest weniger Wissensmaterial, sondern Geschichten und Gedanken, die erklären sollen, warum Menschen glauben.


Gruß
Zwetsche

1. Es gibt Biologen für denen es kein Proplem ist an einen Gott zu glauben, der alles nach seiner Art geschaffen hat. Jeden Baum der Samen gibt nach seiner Art, jedes Tier das sich besamt nach seiner Art usw.
Der Mensch muß doch in Betracht ziehen, das das auch eine Möglichkeit ist, die Entstehung von Leben zu erklären.
Wissenschaft ist eine großartige Sache, und der Mensch hat viele Dinge endeckt und erfunden. Richtig angewendet ist es sicher von großen Nutzen für die Menschen. Auch in der Biologie sind viele Wahrheiten endeckt worden, die das Verständnis vom Aufbau des Lebens erleichtern.

Darwin war kein Galileo. Seine Thesen sind in wircklichkeit nicht nachweisbar.
Es gibt sicher auch Wissenschaftler die seine Thesen nicht teilen.
Darum wäre es auch wichtig zweierlei Erklärungsversuche bezüglich der Entstehung des Lebens zuzulassen, und nicht die ganze Welt mit der Lehre Darwins zu missionieren.

Es ist nicht die Aufgabe der Bibel biologische Tatschen bekanntzugeben.
Der Mensch soll ruhig forschen, und auf diese weise die Schöpfung und die Macht Gottes kennenlernen.
Ich denke, Pflanze, Tier und Mensch stammen von nahezu gleichen Genen ab,
jeweils anders zusammengesetzt ergeben sie Pflanzen, Tiere oder Menschen.
Jedes nach seiner Art. Nicht das Werk des Zufalls, sondern das Werk Gottes.

Es ist prophezeit das alles geoffenbart wird, auch die entstehung der Erde, von ihren Anfang bis zum Ende.

LG. almar
 
AW: Die Gewissheit als Religion

Darwin war kein Galileo. Seine Thesen sind in wircklichkeit nicht nachweisbar.
Es gibt sicher auch Wissenschaftler die seine Thesen nicht teilen.
Darum wäre es auch wichtig zweierlei Erklärungsversuche bezüglich der Entstehung des Lebens zuzulassen, und nicht die ganze Welt mit der Lehre Darwins zu missionieren.

Ich hab nicht vor, irgendwen mit irgendwas zu missionieren. Mir ist völlig egal, ob nun Darwin oder die Bibel Recht behalten. Darwin liefert aber Erklärungen, Beweise für Zusammenhänge, die Bibel dagegen nicht. Die "zwei Erklärungsversuche" sind keine zwei, es gibt nur einen. Alles andere würde bedeuten, wir vergleichen Äpfel mit Birnen.

Die Diskussion führt, so scheint mir, nicht mehr weiter. Entweder wir entscheiden uns, die Augen aufzumachen und auch - ggf. für uns unbequeme - Dinge zu ekennen oder wir hängen unseren Märchen und Mythen nach, immer in der Hoffnung diese nie zerstören zu lassen.

Hat nichts mit Dir zu tun, almar: Heute las ich in der Zeitung, daß ein fundamentalistischer Christ wegen Mordes an seinem Sohn verurteilt wurde. Dieser erdreistete sich lediglich, die naive Religiösität seines Vaters in Frage zu stellen. Die Urteilsverkündung ließ den Täter unbeeindruckt, er weigert sich, das Urteil eines anderen als Gottes zu akzeptieren.

Ist es nicht vielleicht so, daß er sich in Wirklichkeit weigert, ein anderes Urteil als sein eigenes zu akzeptieren?

Gute Nacht
Zwetsche
 
AW: Die Gewissheit als Religion

Ich hab nicht vor, irgendwen mit irgendwas zu missionieren. Mir ist völlig egal, ob nun Darwin oder die Bibel Recht behalten. Darwin liefert aber Erklärungen, Beweise für Zusammenhänge, die Bibel dagegen nicht. Die "zwei Erklärungsversuche" sind keine zwei, es gibt nur einen. Alles andere würde bedeuten, wir vergleichen Äpfel mit Birnen.

Die Diskussion führt, so scheint mir, nicht mehr weiter. Entweder wir entscheiden uns, die Augen aufzumachen und auch - ggf. für uns unbequeme - Dinge zu ekennen oder wir hängen unseren Märchen und Mythen nach, immer in der Hoffnung diese nie zerstören zu lassen.

Hat nichts mit Dir zu tun, almar: Heute las ich in der Zeitung, daß ein fundamentalistischer Christ wegen Mordes an seinem Sohn verurteilt wurde. Dieser erdreistete sich lediglich, die naive Religiösität seines Vaters in Frage zu stellen. Die Urteilsverkündung ließ den Täter unbeeindruckt, er weigert sich, das Urteil eines anderen als Gottes zu akzeptieren.

Ist es nicht vielleicht so, daß er sich in Wirklichkeit weigert, ein anderes Urteil als sein eigenes zu akzeptieren?

Gute Nacht
Zwetsche

Ich gestehe allen Menschen das gleiche Recht zu, mögen sie verehren, wie oder wo oder was sie wollen. Das muß die Pflicht eines jeden an Gott glaubenden sein.

Ich habe nur meine Überzeugung dargelegt, sollte ich Dich damit nerven, bitte ich um Nachsicht, und werde es in Zukunft unterlassen.

Gruß almar
 
AW: Die Gewissheit als Religion

Ich habe nur meine Überzeugung dargelegt, sollte ich Dich damit nerven, bitte ich um Nachsicht, und werde es in Zukunft unterlassen.

Gruß almar

Nein, Du nervst nicht, wieso auch? So meinte ich das nicht. Nur denke ich, daß solche Diskussionen letztlich wegen der festgefahrenen Standpunkte irgendwann mal nicht weiter führen. Mir geht es nicht darum, jemanden von seinem Glauben wegzubringen, sondern zu einer kritischen Denkweise in (ausschließlich) "weltlichen" Fragen anzuregen, was allerdings zugegeben auch etwas anmaßend sein mag. Wie dem auch sei: Zwangsläufig stehen einer solchen Dialektik fundamentalistische Auffassungen im Weg, sie wollen das ja gerade vermeiden. Aus dem Grund billigst Du ja auch andere Denkweisen, setzt Dich aber mit Fragen der Biologie nicht ernsthaft auseinander.

Ich hatte mal eine ähnlich denkende Auszubildende, der ich wiederholt versuchte, Bücher auszuleihen bzw. zu schenken, um einen Denkprozeß in Gang zu setzen. Bücher waren - bis auf eins - mehr oder minder tabu, vor allem, wenn die Gefahr bestand, daß kritische Auffassungen damit gefördert werden könnten. Einmal schenkte ich ihr einfach nur einen (übrigens religiös unverfänglichen) Roman zum Geburtstag, der wurde vorher von den Eltern Zensur gelesen und abgelehnt. Ich hingegen bekam am Ende der Ausbildung eine Bibel geschenkt. Sei´s drum...

Gruß und schönen Sonntag
Zwetsche
 
AW: Die Gewissheit als Religion

Ich habe nur meine Überzeugung dargelegt, sollte ich Dich damit nerven, bitte ich um Nachsicht, und werde es in Zukunft unterlassen.

Lieber Almar! Genau darum geht es mir aber hier: nach meiner Auffassung hast du hier eben nicht deine Überzeugung dargelegt, sondern deine Überzeugung davon, woran du glaubst.

Und während du das getan hast, hast du nach meiner bescheidenen Beobachtung darauf beharrt, dass du näher am Wissen bist als andere, die ganz überzeugt an etwas anderes glauben.

Und als nächstes hast du die Evolutionstheorie, die sich auf wissenschaftliche Methoden stützt, mit den Methoden des Glaubens anstatt mit wissenschaftlichen Zweifeln diskutieren wollen.

Beides kann nach meiner festen Überzeugung nicht klappen. Und dass du dich dem nicht und nicht annähern kannst, das nervt mich schon. Das ist nämlich der Toleranz-Konsens aller Humanisten und überhaupt aller gebildeten Menschen.

lg Frankie
 
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AW: Die Gewissheit als Religion

Darwin war kein Galileo. Seine Thesen sind in Wirklichkeit nicht nachweisbar.

Doch!
Galileo hat die Physik begründet, so wie Darwin die wissenschaftliche Biologie begründet hat. Die Thesen beider Wissenschaftler sind überprüfbar.

Der Unterschied ist nur der, dass die Kirche Galileo noch zwingen konnte, seine Thesen zu widerrufen. Im Falle Darwins war die Macht der Kirche bereits so schwach, dass sie nicht mehr mit dem Scheiterhaufen drohen konnte!

Darum wäre es auch wichtig zweierlei Erklärungsversuche bezüglich der Entstehung des Lebens zuzulassen, und nicht die ganze Welt mit der Lehre Darwins zu missionieren.

Es kann nur ein wissenschaftlicher Erklärungsversuch bezüglich der Entstehung des Lebens zugelassen und gelehrt werden. Der Glaube ist Privatangelegenheit und als solche nicht Sache des Staates.

Wer hier missioniert, dürfte klar sein. Es ist jedenfalls nicht die Wissenschaft, der jedes Missionieren fremd ist!

Der Mensch soll ruhig forschen, und auf diese weise die Schöpfung und die Macht Gottes kennenlernen.

Heutzutage kann der Mensch, endlich unbeeinflusst von religiösen Vorstellungen, ruhig forschen. Das sollten wir wirklich schätzen!

Ich denke, Pflanze, Tier und Mensch stammen von nahezu gleichen Genen ab,
jeweils anders zusammengesetzt ergeben sie Pflanzen, Tiere oder Menschen.

Lese ich da etwas heraus, was an die Abstammungslehre erinnert?

Nicht das Werk des Zufalls, sondern das Werk Gottes.

Woher weisst du, dass der Zufall nicht das Werk Gottes ist?

Gruss
Hartmut
 
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