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Die Emanzipation der Frauen muss scheitern?

e-a-s schrieb:
Da nach mehrheitlich übereinstimmender Auffassung der Frauen Männer die eigenen Vorteile der Frauenemanzipation mangels ausreichender Denkfähigkeit nicht erkennen können, bliebe den Frauen nur die Möglichkeit, durch Einsatz ihrer intellektuellen Fähigkeiten die Männer durch Ausnutzung typischer männlicher Interessen zu manipulieren.
[/U]

Wie also soll es möglich sein, der weiblichen Emanzipation zum Sieg zu verhelfen, wenn die meisten Männer keinen Grund sehen (können), sie zu gewähren, und die Frauen definitiv nicht Macht genug haben, sie sich einfach zu nehmen!

Hallo!

Zunächst einmal: Wenn man nach halbwegs haltbaren (von objektiv gar nicht zu reden) Erkenntnissen gelangen will, sollte man auf unwissenschaftliche Ausdrücke wie "Dummheit", "mangelnder Denkfähigkeit" verzichten.
Kein moderner Philosoph/Sozialwissenschaftler würde diese Ausdrücke in einer seriösen Diskussion anführen.
Außerdem kann einer Menschengruppe an sich (schon gar nicht der Hälfte der Bevölkerung) das Attribut Dummheit verliehen werden. Intelligenz ist ein Attribut von Individuen. Die durchschnittliche Intelligenz von Frauen höher anzusetzen als sie von Männern wird hoffentlich keinem einfallen, schon gar nicht mit der Begründung, sie müssten doch etwas einsehen, was "objektiv?" besser für sie wäre. Wer wollte das beurteilen? "Die" Frauen?

Die marxistische Theorie sah die Emanzipation als Nebenwiderspruch. Die machohafte Attitüde männlicher Revolutionäre ist Legende. Man muss die Frauenbewegung als direkte Folge dieser Tatsache sehen, was m.E. hier noch nicht beachtet worden ist.
Die "revolutionäre" 68er-Bewegung reduzierte das gesellschaftliche Problem auf die Differenz Arbeit/Kapital was dann als Reichtum/Ausbeutung oder Macht/Ohnmacht je nach Bedarf umgedeutet wurde.
Es ist vielleicht kein Zufall, dass die Frauenbewegung (da ja im Geist - und gegen den Geist! der 68er entstanden) eine ähnlich radikale Leitdifferenz übernimmt. Hier wird dann Mann/Frau gesetzt und wie oben als Macht/Ohnmacht variiert. Hinzu kommt noch der Gegensatz Arbeit/Hausarbeit, der dann wieder der Differenz Reichtum/Ausbeutung entspricht, denn der Mann hat das Geld, die Frau muss gesellschaftlich nicht anerkannt und unentgeltlich schuften.
Die 68er- wie die Frauenbewegung haben ebenfalls gemeinsam, dass sie zwar die Finger in Wunden legten, jedoch als allgemeines Erklärungsmodell gesellschaftlicher Probleme nicht taugten. Spätestens als zum Beispiel Margaret Thatcher in England an die Macht kam, stellte sich die Frage, was heißt es, wenn "Frauen" die Macht besitzen. Was ändert sich dann für die Frauen? Nichts. Frau Thatcher bewies immerhin, dass Frau nicht gleich Frau ist und das es gesellschaftliche Strukturen gibt, die sich fast gänzlich unabhängig von Personen und deren Geschlecht weiterentwickeln.
1998 kam in Deutschland die 68er-Generation an die Macht. Deren Politik enthielt nur noch ein schwachen Abklatsch dessen, was sie einst (persönlich!) gefordert hatten. Waren die Männer Schröder, Fischer, Schily zu "dumm", um ihre Ideale in Politik umzusetzen?.

Meine These ist also, dass gesellschaftliche Veränderungen nur bedingt etwas mit Macht zu tun haben. Macht ist Sache der Politik. Gesetze haben aber (wie Muzmuz schon ausführte) nur bedingt Auswirkung auf soziale Gepflogenheiten,individuelle Ansichten und konkrete Chancen in einem Betrieb/einer Organisation.
Dennoch hat sich schon viel getan. Ich denke, da werden die Meisten zustimmen.
Ich sehe es als durchaus positiv an, dass man zumindest in der jetzigen Bundesrepublik die Frage der Emanzipation unabhängig davon weiterführen kann, wer Kanzler(in) ist. In Deutschland hat sich eine prominente Nachrichtensprecherin vehement dafür eingesetzt, dass Frauen eigentlich an den Herd zurück sollen. Hat die Kanzlerin etwas dazu gesagt? Nein. Aber die Medien halten die Diskussion am Laufen und auf diesem Weg entwickelt sich das Thema im öffentlichen Bewusstsein weiter - bei Männern wie Frauen.
Ich persönlich weiß, dass in Deutschland zum Beispiel in Wissenschaftskreisen längst ein System etabliert ist, dass die Forschung auf dem Gebiet Gesellschaft/Frauen weitertreibt. Wissenschaftlerinnen untersuchen zum Beispiel unterschiedliche Auswirkungen von Hartz 4 auf Frauen und Männer. Dies sind Bereiche, die auch dann nicht absterben, wenn eine konservative Regierung an die Macht kommt.
Wir leben in einer funktionsmäßig ausdifferenzierten Gesellschaft, d.h. die einzelnen Gesellschaftsbereiche (Politik, Wirtschaft, Erziehung, Wissenschaft, Religion, Kunst, Medien aber auch: Familien, Liebesbeziehungen) besitzen einen hohen Grad an Autonomie. Um die Entwicklung der Frauenbewegung zu beurteilen, müsste man eigentlich jeden Bereich einzeln betrachten, beziehungsweise Wechselwirkungen genauer untersuchen. Pauschale Betrachtungsweisen, wie sie in den 70ern und in den radikalisierten Bewegungen üblich waren, helfen nicht weiter.

Um noch auf das persönlich zurückzukommen, das hier auch schon angesprochen wurde. Die Frage der Gleichgberechtigung scheint eine Frage zu sein, wie man mit Unterschieden umgeht (und hier auch eine strukturelle Ähnlichkeit zum Thema Integration...!). Es geht darum, Unterschiede zwischen Menschen zu akzeptieren, ohne sie gleich in wertender Weise zum Beispiel auf das Geschlecht zuzurechnen. Im Bereich Kindererziehung geht es heutzutage darum, den Umständen entsprechend eine pragmatische Lösung zu finden, die die wirtschaftlichen Zwängen sowie die persönliche Entwicklungsmöglichkeiten der Beteiligten miteinbezieht. Einem modernen Menschen sollte es möglich sein, die Unterscheidung zu treffen: Du bleibst zuhause, aber nicht weil du die Frau bist. Oder: Du bleibst auf keinen Fall zuhause, gerade weil du die Frau bist... Sondern man muss sehen, dass es zwar unterschiedliche Chancen aufgrund von Geschlecht nach wie vor gibt. Man sollte sie aber im familiären Umfeld nicht reproduzieren. Ein moderner Mensch kann heute auf Arbeit verzichten, ohne seine Würde zu verlieren. Und man sieht dann, dass beide Leitdifferenzen, die der 68er, wie die der Frauenbewegung sich relativieren. Muss man sein Leben an Karriere, Arbeit Geld ausrichten? Muss eine Frau den Kampf um Macht aufnehmen? Die Zukunft dieser Gesellschaft wird in der weiteren Technisierung, dem allgemeinen Mangel an Arbeit, dem Problem der Sinnausrichtung von individuellem Leben verstärkt Probleme aufwerfen, in denen zwar die Differenz Mann/Frau wie auch Kapial/Ausbeutung weiterhin Aspekte sind - die aber kein Mensch mehr vernünftigerweise auf diese reduzieren wird. Es ist ein Problem der Erziehung, dies zu vermitteln. Und unsere Kinder werden vielleicht wieder einen Schritt weiter sein.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Robin schrieb:
Wenn man nach halbwegs haltbaren (von objektiv gar nicht zu reden) Erkenntnissen gelangen will, sollte man auf unwissenschaftliche Ausdrücke wie "Dummheit", "mangelnder Denkfähigkeit" verzichten.
Kein moderner Philosoph/Sozialwissenschaftler würde diese Ausdrücke in einer seriösen Diskussion anführen.
Woraus abzuleiten ist, dass e-a-s an keiner seriösen Diskussion
interessiert ist.

Robin schrieb:
Außerdem kann einer Menschengruppe an sich (schon gar nicht der Hälfte der Bevölkerung) das Attribut Dummheit verliehen werden.
...
Die durchschnittliche Intelligenz von Frauen höher anzusetzen als sie von Männern wird hoffentlich keinem einfallen, schon gar nicht mit der Begründung, sie müssten doch etwas einsehen, was "objektiv?" besser für sie wäre.
Ich gestatte mir, deine vorsichtige Formulierung
drastischer darzustellen: die Aussage ist Sexismus pur!
Sie ist empörend! Völlig unannehmbar! Ekelhaft!

Man vertausche in Gedanken Mann und Frau und
stelle sich den lautstarken Protest hier vor!

Robin schrieb:
Spätestens als zum Beispiel Margaret Thatcher in England an die Macht kam, stellte sich die Frage, was heißt es, wenn "Frauen" die Macht besitzen.
Was ändert sich dann für die Frauen? Nichts.
Kein Wunder. Frauenrechte sind schliesslich von
Männern "an der Macht" durchgesetzt worden.

Robin schrieb:
Meine These ist also, dass gesellschaftliche Veränderungen nur bedingt etwas mit Macht zu tun haben.
In der Allgemeinheit nicht gültig, aber ich verstehe,
was du meinst. Geschlechtsspezifische gesellschaftliche
Änderungen hängen nur bedingt mit der Geschlechter-
verteilung der "Mächtigen" zusammen.

Wie gesagt, bin ich gegenteiliger Meinung: in unserer
Gesellschaft garantieren männliche Mächtige die
Rechte von Frauen. Stell dir e-a-s als Bundeskanzler
vor! Grauenhaft!

Robin schrieb:
Ich sehe es als durchaus positiv an, dass man zumindest in der jetzigen Bundesrepublik die Frage der Emanzipation unabhängig davon weiterführen kann, wer Kanzler(in) ist.
Die Weiterführung der Emanzipation nennt man
"Gender Mainstreaming". Was hälst du denn davon?

Alles und jedes zu sexualisieren, auch wenn es
total unabhängig von Geschlechtlichkeit ist.

Was soll das?

Gruss
Camajan
 
e-a-s schrieb:
Denn dann rotten sie (die Männer!) sich ganz schnell wieder zusammen, hauen der holden Weiblichkeit hurtig wieder ein wenig mehr aufs Maul (nicht unbedingt nur wörtlich zu verstehen) und das wars dann erstmal wieder !

Die sensiblere Minderheit innerhalb der Männermenge wird dabei genauso rücksichtslos plattgemacht. Nämlich weder Sensibilität noch Intelligenz sind Eigenschaften, mit denen der durchschnittliche Mann zu beeindrucken ist !
Groteske, sexistische Hasstiraden eines unbelehrbaren Misandristen.

Die Welt kann nichts dafür, dass dich dein älterer Bruder immer
verhauen hat.

Camajan

Misandrie(griech. μισανδρία misandría (Männerhass), aus μισεǐν miseín (hassen) und άνδρός andros (Mann)) ist eine ausgeprägt feindselige Haltung gegenüber Männern aufgrund ihres Geschlechts. Sie ist eine Form von Sexismus. Misandrie ist nicht nur bei Frauen, sondern auch bei Männern anzutreffen.

Misandrie erscheint in verschiedenen Formen. In der auffälligsten hassen Misandristen offen alle Männer und verletzen sie verbal, manchmal auch tätlich, nur aufgrund ihrer Männlichkeit.

Bei einer weltweiten Studie sollten den beiden Geschlechtern positive und negative Eigenschaften zugeordnet werden. Ergebnis: Kulturübergreifend galten Frauen als die "besseren Menschen", liebevoll, freundlich und gut, während Männer eher mit Negativem in Verbindung gebracht wurden. Schließlich erschienen sie ja auch in der populären Darstellung als "soziale und sexuelle Idioten, die man einer gründlichen Dressur unterziehen muss". Während dieser Volksglaube nicht mit tatsächlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen in Deckung zu bringen sei (hier führen die Gatterburgs verschiedene Studien an), beeinträchtige dies das das männerfeindliche Weltbild vieler Frauen und Männer keineswegs: "Das Beharren darüber, wie Männer so sind, kippte irgendwann ins bornierte Vorurteil und offenbarte eine erstaunliche Intoleranz" befinden die Autorinnen.

Nathanson und Young untersuchen in ihrer Studie, inwieweit Männerhass ein Kernkonstituens zeitgenössischer Kultur darstellt. Danach ist unsere Gesellschaft von dem Gedanken beherrscht, wirkliche oder vermeintliche Frauenfeindlichkeit auszumerzen, wohingegen fast keinerlei Gespür dafür bestehe, dass etwas wie Männerfeindlichkeit überhaupt existiere. Tatsächlich zeige sich Männerfeindlichkeit aber sehr massiv und in durchgehenden Mustern. Misandrie durchdringe unsere Kultur derart, dass die meisten sie kaum wahrnähmen. Das gelte auch für viele Männer. Insgesamt sei unsere Gesellschaft durch ein gleichermaßen gynozentrisches (frauenzentriertes) wie männerfeindliches Weltbild geprägt.

Die Autorin Doris Lessing kritisierte im August 2001 in der britischen Zeitung "Guardian" eine denkfaule und heimtückische Kultur, die sich im Feminismus breit gemacht habe und darauf hinauslaufe, auf Männer einzudreschen: "Ich bin zunehmend schockiert über die gedankenlose Abwertung von Männern, die so sehr Teil unserer Kultur geworden ist, dass sie kaum noch wahrgenommen wird. Es ist Zeit, dass wir uns fragen, wer eigentlich diese Frauen sind, die ständig die Männer abwerten. Die dümmsten, ungebildetsten und scheußlichsten Frauen können die herzlichsten, freundlichsten und intelligentesten Männer kritisieren, und niemand sagt etwas dagegen. Die Männer scheinen so eingeschüchtert zu sein, dass sie sich nicht wehren. Aber sie sollten es tun."
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Wort Maskulisms ist eine Analogbildung zu Feminismus, das von Teilen der „Neuen Männerbewegung“ als Selbstbezeichnung verwendet wird. Wie die Frauenbewegung versteht sich der Maskulismus als eine Initiative mit dem Ziel, als fehlerhaft empfundene politische Maßnahmen auf der Grundlage des Rechtsstaatsprinzips zu korrigieren.

Politische Ziele des Maskulismus


Lebenserwartung und Gesundheit

Thematisiert wird in diesem Zusammenhang die um sieben Jahre geringere Lebenserwartung von Männern im Vergleich zu Frauen. Als Ursache dafür werden gesundheitliche Folgeschäden der Arbeit sowie tödliche Arbeitsunfälle gesehen, die aufgrund der ungleichen Geschlechterverteilung hinsichtlich der Arbeit (besonders der körperlich schweren und gefährlichen) und ihres Umfangs als männerspezifisch angesehen werden. Männern gehe es auch gesundheitlich schlechter, weil sie Frauen und Familie ernähren müssten.

Gewalt gegen Männer
Männer benötigen nach maskulistischer Auffassung dieselben Schutz- und Unterstützungsmaßnahmen wie Frauen. Begründet wird dies mit der weit größeren Zahl männlicher Opfer von Gewalttaten im öffentlichen Raum (außer sexueller Gewalt, von der mehrheitlich Frauen betroffen sind). Auch der gesellschaftliche mediale Fokus sei größtenteils auf Frauen als Opfer angelegt; Fernsehsendungen über Gewalt gegen Männer seien die Ausnahme und die Bundesregierung, hier insbesondere das Justiz- und das Frauenministerium, habe fast ausschließlich den Schutz der Frauen vor Gewalt thematisiert, obwohl die Gewaltstatistiken klar die weit höhere Zahl männlicher Opfer in allen Gewaltarten außer sexueller und häuslicher Gewalt belegten.

Häusliche Gewalt
Einen Schwerpunkt in der Öffentlichkeitsarbeit der Maskulisten stellt der Hinweis auf männliche Opfer häuslicher und sexueller Gewalt dar. So vertritt besonders der Mainzer Kriminologie-Professor Michael Bock mit Hinweis auf zahlreiche nationale und internationale Forschungsergebnisse die These einer Gleichverteilung männlicher und weiblicher Täter bei häuslicher Gewalt.

Jungenarbeit
Organisationen, die von Frauen missbrauchte Jungen betreuen, haben nach maskulistischer Auffassung ebenso ein Anrecht auf staatliche Unterstützung wie das umgekehrt für Gruppen gilt, die sich von Männern missbrauchten Kindern widmen.

Im Schulunterricht sollen aus Sicht der Maskulisten spezielle pädagogische Angebote für Jungen erarbeitet werden. Hauptverantwortlich für die Defizite von Jungen sind laut den Maskulisten die Beschränkung der Förderung auf Mädchen sowie die extreme Überrepräsentanz weiblicher Erzieher und weiblicher Grundschullehrer.

Diffamierung
Ein zentrales Anliegen vieler Maskulisten ist der Kampf gegen die von ihnen so wahrgenommene sexistische Herabwürdigung von Männern in den Medien. Gemeint sind damit Slogans wie „Männer sind Schweine“ (Titel eines Liedes der Ärzte), „Nur ein toter Mann ist ein guter Mann“ (Titel eines als "Frauenliteratur" rezipierten Kriminalromans), „Ich bremse auch für Männer“ (Autoaufkleber)

Gleichheitsgrundsatz
Auf der Grundlage des Gleichheitsgrundsatzes der Verfassung fordern Maskulisten etwa einen für Frauen wie Männer geltenden Wehr- und Ersatzdienst oder die Abschaffung desselben; zumindest aber eine geschlechtsneutrale Gleichbehandlung in dieser Frage.

Scheidung und Sorgerecht
Da ein großer Teil der Maskulisten aus der Väterbewegung hervorging, wurden auch deren Anliegen in großen Teilen übernommen. Als Grundproblem wird genannt, dass viele geschiedene Väter für ihre Kinder zwar Unterhalt zahlen müssten, die Mütter aber den Kontakt mit ihnen sabotierten. Insbesondere uneheliche Väter müssten aus ihrer weitgehend rechtlosen Position als Zahlväter befreit werden.

Berufliche Benachteiligung
Maskulisten kritisieren die Zugangsbeschränkungen, die im Rahmen von Quotierungen oder des „Gender Mainstreaming“ für viele Berufe erlassen werden. Sie sehen darin ihr Grundrecht nach Artikel 3 des Grundgesetzes verletzt („Niemand darf wegen seines Geschlechtes [...] benachteiligt oder bevorzugt werden“).
So würden Frauen in vielen Bereichen des öffentlichen Dienstes bei gleicher oder sogar geringerer Qualifikation bevorzugt eingestellt mit der Begründung, dass es in dem betreffenden Bereich insgesamt zu wenige Frauen gebe. Andererseits werden in Bereichen mit Frauenüberschuss (Frauenanteil bei Erzieherinnen 95%; Frauenanteil bei Grundschullehrerinnen 85%) keinerlei Männerquoten in Erwägung gezogen.
Zwar machten Männer einen größeren Anteil an den Arbeitslosen aus, jedoch würden geschlechtsspezifische Fördermaßnahmen diesbezüglich nur Frauen angeboten. Auch gebe es spezielle Förderprogramme zur Existenzgründung für Frauen, jedoch keine speziell für Männer.

Wissenschaftskritik
Kritisiert wird ferner, dass im akademischen Bereich Gender Studies sowie Männerforschung einen feministischen Blickwinkel einnähmen. Hier sei entweder eine neutrale Perspektive oder eine gleichberechtige Darstellung von Frauen- wie Männerperspektive notwendig.

Ungleichbehandlung vor Gericht
Maskulisten kritisieren, daß Männer für gleich schwere Vergehen höhere Strafen als Frauen bekommen. Zudem würden Frauen auch eher als Männer Hafterleichterungen erhalten. Besonders eklatant deutlich werde das Verhältnis geschlechtsspezifischer Ungleichbestrafung bei den Todesurteilen in den USA.

Kritik an der Rollenverteilung
In der Neuen Männerbewegung sind zunehmend Strömungen vorhanden, die kritisieren, dass der Feminismus sich ausschließlich darum bemüht hat, für Frauen ein neues Rollenverständnis zu schaffen, was zu Lasten der Rolle der Männer gegangen sei. Unter anderem sei von Feministinnen die Parole „Jeder Mann ist ein potentieller Vergewaltiger“ erfunden und das Bild vom Mann als Täter und der Frau als Opfer verbreitet worden.

Freie Vaterschaftsbestimmung
Gegen das von Brigitte Zypries (SPD) geplante Gendiagnostikgesetz, in dem Vaterschaftsfeststellungen durch privat und ohne Wissen von Mutter und Kind durchgeführte Abstammungsgutachten verboten werden sollten, wurde in der Öffentlichkeit nicht nur von Seiten der Maskulisten und der Väterbewegung erheblicher Widerstand laut. Anliegen der Männerbewegung ist es, jedem Mann, aber auch jedem Kind die zweifelsfreie Feststellung zu ermöglichen, wer tatsächlich der Vater ist.


Gruss Camajan
 
[QUOTE="Doris Lessing" (ungeprüft)]
"Ich bin zunehmend schockiert über die gedankenlose Abwertung von Männern, die so sehr Teil unserer Kultur geworden ist, dass sie kaum noch wahrgenommen wird. Es ist Zeit, dass wir uns fragen, wer eigentlich diese Frauen sind, die ständig die Männer abwerten. Die dümmsten, ungebildetsten und scheußlichsten Frauen können die herzlichsten, freundlichsten und intelligentesten Männer kritisieren, und niemand sagt etwas dagegen. Die Männer scheinen so eingeschüchtert zu sein, dass sie sich nicht wehren. Aber sie sollten es tun."[/QUOTE]

Diesen schönen und wahren Satz (,der bedenklicherweise auch nicht von einem Mann formuliert wurde,) sollte man Alice Schwarzer und einigen ihrer "Schwestern" ins Poesiealbum schreiben.

(Und mit diesem Satz im Hinterkopf noch einmal den Eröffnungsbeitrag lesend, versteht man/frau vielleicht auch wenigstens teilweise die Intention dieses threads.)
 
Hallo Muzmuz,
Muzmuz schrieb:
dass die emanzipatorische bewegung auch abschaffung von freudenhäusern oder insgesamt der gewerbsmäßigen prostitution verlangt, ist mir klar
dass es kein beitrag zur (wirklichen) emanzipation ist, ebenfalls

ich unterstelle ja der "politisch korrekten" emanzipationsbewegung ja nicht den wunsch von frauen auf gleichstellung, sondern primär nach mehr macht und geld
ein sehr intelligenter Beitrag, aus dem ich gerne
nochmal das seltsame Verhältnis von Feminismus
und Prostitution herausgreife.

Das Schreien von feministischer Seite nach Sanktionierung
von Prostitution ist ein offensichtlicher Akt gegen
das Selbstbestimmungsrecht und das Recht auf freie
Berufswahl von Frauen. Und von daher absurd!

Der bekannte Grund liegt in der feministischen
Postulierung der Prostituierten als Opfer und des
Freiers als Täter. Und dies unter völliger Missachtung
der offensichtlichen Tatsache, dass es sich hier um
ein einvernehmliches Geschäft handelt.

Der Feminismus macht Prostituierten das Leben
maximal schwer.

Die schwedischen Radikal-Emanzen haben den Vogel
abgeschossen, indem sie durchsetzten, dass dort
der Kauf sexueller Dienstleistungen bestraft wird,
nicht jedoch der Verkauf! (Siehe Täter-Opfer-Dogma.):

1998 hat das schwedische Parlament den Gesetzesentwurf der Regierung „Gewalt gegen Frauen“ zugestimmt. Es handelt sich hierbei um ein umfassendes Programm von Maßnahmen, die zum Ziel haben, Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen. Ein Teil dieses Gesetzesentwurfes ist das Gesetz, dass den Kauf von sexuellen Dienstleistungen bestraft.

Dieses Gesetz hat die Situation von Prostituierten in Schweden um vieles verschlechtert, da sie nun verstärkt Gewalt und Risiken ausgesetzt sind. Prostituierte können auch keine Anzeigen mehr, über ihnen zugefügte Gewalt, bei der Polizei machen, da sie nicht wollen, das die Polizei ihnen „auflauert“/auf sie aufmerksam wird und ihre Kunden vertreibt. Prostituierte fühlen sich auch nicht mehr sicher, um Sozialeinrichtungen zu kontaktieren.
Das Gesetz hat auch dazu geführt, dass die Straßenprostitution abnahm; die Gesamtanzahl der Prostituierten hat sich aber nicht verringert. Gewalt gegenüber Prostituierten und auch andere spezifische Probleme haben zugenommen, wenn auch das Ziel des gesamten Gesetzes war, Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen.

Quelle: Prostitution in Finnland und Schweden

Wer nachlesen möchte, wie Finnland mit seiner
restriktiven Politik ausländische Prostituierte in
die Hände der Zuhältermafia getrieben hat, wird
in der angegebenen Quelle ebenfalls fündig.

Gesetzgebung gehört nicht dominiert durch moralische,
feministische oder sonstige Fanatiker. Das Resultat
ist immer katastrophal.

Gruss
Camajan
 
Zuletzt bearbeitet:
Camajan schrieb:
Die Weiterführung der Emanzipation nennt man
"Gender Mainstreaming". Was hälst du denn davon?

Alles und jedes zu sexualisieren, auch wenn es
total unabhängig von Geschlechtlichkeit ist.

Laut wikipedia geht es hierbei um eine allgemeine Gleichstellung beider Geschlechter, ohne dabei nur die Aspekte der Frauen zu problematisieren.
Daran kann ich nichts schlimmes finden, außer dem holprigen Anglizismus.

Was ich in meinem Beitrag nur unzureichend ausgeführt habe, ist die Möglichkeit, die Fortschritte von Gleichberechtigung (um mal das Wort Emanzipation zu ersetzen) in verschiedenen Gesellschaftsbereichen differenziert zu betrachten. Tatsächlich besetzen Frauen in Wirtschaft- und Politik noch weit unterrepräsentativ Positionen. In den Medien und im Erziehungssystem ist das m.E. anders. IN Familien kann man auch dann von Gleichberechtigung sprechen, wenn die klassische Rollenverteilung bebehalten wird. Es kommt eben auf das Wie an, auf die Entscheidungsfindung, auf den Respekt und die Gleichberechtigung bei wirtschaftlichen Entscheidungen. Wenn der Mann zum Beispiel nicht die Farbe und Größe des Autos allein bestimmt, nur weil er das Geld nachhause bringt (wie bei mir jetzt gerade ;) )
Ein Anliegen der Emanzipation war auch der Sexismus, bzw. der Kampf gegen diesen. Hier hat die Frauenbewegung sozusagen gewonnen, indem sie verloren hat: Auch Männer müssen sich jetzt gefallen lassen, in Werbung und Mode auf ihren Körper reduziert zu werden. Der Sexismus hat sich sozusagen vom Geschlecht emanzipiert. Selbst in der Prostitution findet man, wenn man den Anzeigen ihn meiner Stadtzeitschrift glaubt, ein zunehmendes Angebot nur für Frauen. Hier bilden sich gesellschaftliche Realitäten heraus unabhängig von dem in der Frauenbewegunge allein als "richtig" angesehenen Frauenbild.

"Maskulismus" finde ich eine etwas bizarre Idee. Außerdem misstraue ich jedwedem -ismus, weil er dazu neigt, gesellschaftliche Probleme auf eine einzige Leitdifferenz zu reduzieren. Die Probleme, die Jungen in der Schule haben, wurden vor einiger Zeit allgemein diskutiert, aber brauchen wir daher einen weiteren -ismus?

Ich denke, vom Gesetzgeber, von den Medien her wurde viel für die Gleichberechtigung getan. Wie es weitergehen wird, muss die Gesellschaft und die Individuen darin selbst entscheiden - Freiheiten genug besitzt sie dazu.

Ein Zurück wird es aber kaum geben - weder in archaiches Patriachat, noch in eine Gesellschaft ohne Sexismus.
Das Beste ist, auf pragmatische Lösungen zu vertrauen (gehört ein "Väterbonus" beim Erziehungsjahr in Deutschland dazu?) und unseren Kindern ein entspanntes Verhätnis zu den Geschlechterdifferenzen zu vermitteln.
 
Robin schrieb:
Ein Zurück wird es aber kaum geben - weder in archaiches Patriachat, noch in eine Gesellschaft ohne Sexismus.

Das Beste ist, auf pragmatische Lösungen zu vertrauen (gehört ein "Väterbonus" beim Erziehungsjahr in Deutschland dazu?)

Der amerikanische Autor Phillip Longman über die Rückkehr des Patriarchats, ...

SPIEGEL: Mr Longman, die Deutschen fürchten momentan, dass sie bald aussterben. Deshalb will der Staat junge Paare mit Elterngeld ermuntern, Kinder in die Welt zu setzen. Auch die Väter sollen zum Dienst an der Krippe ermuntert werden. Ist das sinnvoll?

Longman: Ich habe mit meiner Frau heute Morgen beim Frühstück über diese deutsche Initiative geredet. Wir haben sehr gelacht. Die Schweden haben vor ein paar Jahren ein ganz ähnliches Modell probiert. Wissen Sie, was viele schwedische Männer in ihren freien Monaten gemacht haben sollen? Sie sind jagen gegangen, Elche jagen. Die Elchjagdinitiative. Das ist ein Schwedenwitz. Das ist ja alles ganz lieb gemeint. Auch der Vater soll ein bisschen helfen. Es ist vielleicht politisch korrekt, aber es bringt nichts, glauben Sie mir.

SPIEGEL: Kann der Staat denn gar nichts gegen den Geburtenrückgang machen?

Longman: Ich glaube, dass man Eltern pro Kind 25 Prozent ihrer Lohnsteuern erlassen sollte. Um diese Vergünstigung zu bekommen, muss man erst mal einen Job haben und kann nicht einfach zu Hause sitzen und Babys produzieren, wie Gegner der Familienförderung gern behaupten. Außerdem sollten Eltern weit weniger in die Rentenversicherung einzahlen als Nichteltern. Aber ein bisschen habe ich das Vertrauen in den Staat schon verloren, das stimmt.

SPIEGEL: In einem verstörenden Essay haben Sie vor kurzem eine Rückkehr des Patriarchats angekündigt.

Longman: Es hat sich bewährt. Das Patriarchat ist ein Selbstverteidigungsmechanismus der Gesellschaft, der in der Geschichte immer wiederkehrt. Es ist ein konservatives Familienmodell, das besonders für diese Zeiten geeignet ist, in denen der Wohlfahrtsstaat zusammenbricht.

SPIEGEL: Und die Männer sind Diktatoren in diesem Familienstaat.

Longman: Ja, ja, so stellen sich das viele Feministinnen vor. Sie sagen, dass Männer das Patriarchat errichten, um die Frau zu kontrollieren und zu unterdrücken. Aber das ist Unsinn, denn für die Männer ist das Patriarchat nicht besonders attraktiv. Es bedeutet hohe Verantwortung und wenig Abwechslung. Man ist für den Unterhalt einer ganzen Familie zuständig und verpflichtet sich, ein Leben lang mit einer Frau zusammenzuleben. Das will doch kein Mann im Ernst. Ich auch nicht.

SPIEGEL: Also Männer tragen die Verantwortung, Frauen erziehen Kinder, die in der Lage sind zu überleben, gutes Kindermaterial, wenn man so will?

Longman: Ja. Aber Sie sagen es so, als wäre das kein sinnvolles Leben für die Frau. Die meisten Frauen genießen ihre Mutterschaft und finden es auch vorteilhaft, nicht nebenbei noch in die Fabrik zu gehen. Und weil wir immer älter werden, wird auch das Leben der Frauen nach den Kindern immer länger. Sie können noch mal eine berufliche Karriere beginnen oder das tun, was die Viktorianer eine gemeinnützige Laufbahn nannten.

Quelle: Spiegel

Gruss
Camajan
 
Interessantes Interview.
Die Emanzipation ist sicher nicht die einzige Idee, die unter dem Druck wirtschaftlicher Zwänge leidet. (Sie entstand ja in Zeiten hoher Prosperität, ja Überfluss) Wenn nur noch wenig Arbeit da ist, könnte es wahrscheinlich sein, dass diese in hohem Maße von denen gemacht wird, die das traditionell taten.
Als Gegentendenz würde ich anführen, dass es inzwischen in vielen Berufen auf gute kommunikative Fähigkeiten ankommt, die im Moment vor allem Frauen zugesprochen werden. Die Dienstleistungsgesellschaft bevorzugt jobmäßig mehr die Frauen. Ich habe die Medienberufe angesprochen. Ich arbeite beim Radio. Der Frauenanteil ist hier immens hoch! Sogar Intentanz und Rundfunkdirektion ist von Frauen besetzt...

Zwei Fragen würde ich auch den Frauen noch stellen, falls noch welche mitlesen:
- Falls es zu einem solchen Neo-Patriachat doch kommen würde - würde es nicht vielleicht unter verändertem gesellschaftlichen Bewusstsein etwas ganz anderes sein?
- Und könnte man dann - wenn nicht von Emanzipation - doch von einer Art Gleichberechtigung sprechen, die sich darin äußert, dass das jeweils vom Anderen Geschaffene honoriert, respektiert wird und Entscheidungen gleichberechtigt gefällt werden? Mithin das Gleichberechtigtsein vom rein Materiellen entkoppelt wird?
(Das alles bitte unter dem Gesichtspunkt, dass ich wirklich nicht weiß, ob so eine Entwicklung wirklich realistisch ist)
 
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suche schrieb:
Hallo "Göttlicher",

Du musst nur die Bedeutung des Wortes "Emanzipation" wissen, dann wirst Du auch erkennen, dass die Emanzipation nicht nur die Frauen betreffen kann.

Beide Geschlechter sind von einander abhängig. Von daher dürfte schon keines der beiden Geschlechter Machtansprüche an das andere Geschlecht haben. Beide Geschlechter sollten sich von gewissen Abhängigkeiten befreien und darnach aufeinander zugehen.

Emanzipation ist aber auch im Sinn von Gerechtigkeit gemeint.

Wie Du das machen sollst? Konkrete Vorschläge willst Du?

Ich kann Dir leider kein Rezept geben. Du sollst darüber nachdenken und selbst draufkommen. Du kannst Dich ja auch nicht, wenn Du krank bist, nur auf den Arzt verlassen. An Deiner Gesundheit musst Du in erster Linie selber arbeiten.

Doch bin ich überzeugt, dass Du von andrer Seite eine Hilfestellung bekommen kannst. Doch das beste Rezept nützt nichts, wenn Du gewisse Ratschläge nicht annehmen willst. Daher


alles Gute

suche

P.S. Das Denkforum heißt auch "Mensch ärgere Dich nicht!"


hallöchen auch,
ja weißt du, das problem ist doch ursprünglicher und urnatürlicher art.
ich als mann könnte ja z.B. 3 frauen halten oder von denen gehalten werden,
und der fortbestand aller vier wäre gewährleistet. hält eine frau 3 männer, ginge das ja schlecht.oder?
 
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