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Die Emanzipation der Frauen muss scheitern?

Angst erzeugt Terror - innere Stärke vertreibt beides

@ e-a-s:
e-a-s schrieb:
Genau!
Aber nur so lange, wie die vereinte Männerwelt nicht wirklich um ihre Pfründe fürchtet.
Denn dann rotten sie (die Männer!) sich ganz schnell wieder zusammen, hauen der holden Weiblichkeit hurtig wieder ein wenig mehr aufs Maul (nicht unbedingt nur wörtlich zu verstehen) und das wars dann erstmal wieder !

Die sensiblere Minderheit innerhalb der Männermenge wird dabei genauso rücksichtslos plattgemacht. Nämlich weder Sensibilität noch Intelligenz sind Eigenschaften, mit denen der durchschnittliche Mann zu beeindrucken ist !
Dein Einwand mag schon gelten. Wenn jeman(n)d um seine Pfründe fürchtet, kann er schon zu den härtesten Machtmitteln greifen. Dies kann jederzeit bei den div. Diktaturen oder Terrorregimen beobachtet werden.
Im softeren Fall wird halt nur mittels Lächerlichmachung oder dirty-campaining "gemobbt".

Ich gebe Dir auch Recht, dass dieses Verhalten immer wieder zu beobachten ist.
Und es erscheint mir auch wichtig, sich diesen Aspekt anzuschauen.

MMn sind die o.a. Verhaltensweisen dann der Fall, wenn die betroffene Personengruppe (=die Männer) selbst nicht in ihrer Macht steht, sondern im Innersten ANGST (vor den Frauen/der Weiblichkeit an sich) hat.
Terror erwächst aus Angst.

Ich persönlich habe jedoch vor diesem Szenario keine Angst. Mittlerweile fühle ich mich so stark und selbstbewusst, dass ich glaube, solcher Gewalt trotzen zu können. Auch mache ich die Erfahrung, dass sich bei mir eh´ keiner traut, mich anzugehen. Wahrscheinlich spürt mein Gegenüber, dass er da bei mir nix holen kann.
Terror wird dort entfaltet, wo Resonanz dafür da ist.

Durch die Stärkung der Frauen (untereinander) schmilzt das Patriarchat dahin.
Das Schlagwort dafür hat Marianne ja schon gebracht: SISTERHOOD.

Unsere Gesellschaft steht nicht mehr dort, wo Alice Schwarzer begonnen hat! :maus:


Anhang:

Im Zeitalter nach den Renommeepunkten muss ich die grünen Punkte so verteilen:

:jump1: an Louiz: Deine Einstellung und Aufgeschlossenheit tut so gut!
:jump1: an Britt: aus dem Leben gegriffen und schön vor Augen der anderen geführt.
:jump1: an Marianne: den Text kenn ich; Mensch der war schon gut damals!
 
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Emanzipation ist GleichBERECHTIGUNG

Na toll was ihr über das Thema Emanzipation so zusammengetragen habt.

Mich erinnert es an meine feministische Phase, wo die Männer an allem Schuld waren und wo wir Weiber uns darüber ereiferten, was wir alles besser machen könnten, wenn uns die Männer nur ließen.

Und dann war ich nach dem Autounfall meines Eheliebsten auf einmal allein mit drei kleinen Kindern. Ich konnte tun was ich wollte, keiner da, der mir etwas verbieten oder erlauben konnte. Ja, das war eine unerwartete Überraschung.

Heute sehe ich die ganze Sache etwas differenzierter.

Die radikalen Feministinnen haben in den Siebzigern und Achtzigern durch ihr kämpferisches Auftreten darauf aufmerksam gemacht, dass Frauen und Männer gleichwertig sind. Gleichberechtigung heißt ja nicht, dass Frauen Männer sein wollen, sondern dass sie in ihrer Weiblichkeit genauso viel wert sind wie Männer in ihrer Männlichkeit. Das ist ja kein Wettbewerb, wer besser oder schlechter ist.

Es kann doch nicht wirklich funktionieren, wenn jemand glaubt, jemandem etwas zu erlauben oder zu verbieten zu können, nur weil er das „richtige“ Geschlecht hat. (Das gilt für beide Geschlechter!)
Es reicht mir schon, wenn ich mich selber dabei ertappe, dass ich mich an dem „was sich gehört“ orientiere und ein schlechtes Gewissen habe, weil ich nach meinem eigenen Gutdünken handle. Das kommt zwar nicht mehr sehr oft vor, aber aus reiner Gewohnheit nach all den Jahrzehnten doch immer wieder.

Alles „sollte“ und „müsste“ ist dabei müßig, denn jeder kann einfach damit aufhören, sich nach diesen alten Zöpfen zu richten. Dann wird eben gestritten, na und? Ist eh schon höchste Zeit, dieses SO TUN, ALS OB alles immer nur freundlich ausdiskutiert werden könnte, zu beenden.

Zu den gesellschaftlichen Vorschriften, wie Mann oder Frau zu sein hat noch etwas: Männer sind eher wettbewerbsorientiert, Frauen eher beziehungsorientiert. (Wen´s interessiert, da gibt’s jede Menge Untersuchungen zu diesem Thema, meine Weisheit stammt von Ö1-Sendungen in den letzten Wochen).
Diese innere Ausrichtung, entweder der beste sein zu wollen, oder eher gute Beziehungen zu haben, bewirken unterschiedliches Verhalten. Das westliche Wirtschaftssystem ist eindeutig auf das männliche Verhalten aufgebaut. Die Gleichberechtigung der Frauen ist daher nur sehr schwer durchzusetzen, weil alle Strukturen des Berufsleben auf Wettbewerb ausgerichtet sind. Frauen haben die Möglichkeit, sich entweder wie Männer zu verhalten und dadurch auch (relativ) erfolgreich zu sein, oder sie bleiben in den unteren Ebenen des Berufslebens als "Hilfspersonal", wo sie einerseits der Notwendigkeit, ihr Geld mehr und mehr selbst zu verdienen, Genüge tun, andererseits die auch für Männer angenehme emotionale Stimmung sichern müssen. Denn auch der erfolgreiche Mann will ab und zu ein bisschen Wärme und Freude.:haare: (Oh, das ist jetzt schon sehr sarkastisch, entspricht aber meinen Erfahrungen).

Gleichberechtigung ist mMn das Ziel von beiden Geschlechtern und ist durchaus nicht zum Scheitern verurteilt. Aber gut Ding braucht eben Weile. Männer und Frauen sind verschieden, aber es tut beiden gut, sich gegenseitig das zu „leihen“, was der eine nicht selbst hat. Kampf schwächt beide.
Aber es wird halt noch ein bisschen dauern.

Dass das männlich orientierte Wirtschaftssystem gerade jetzt ziemlich ins Wanken gerät (siehe BAWAG, Sozialabbau, Einkommensschere zwischen arm und reich, etc. etc.) ist für mich auch ein Hinweis, dass das Pendel wieder zurückschwingen wird, indem das weibliche (beziehungsorientierte, fürsorgliche, annehmende) Verhalten schön langsam einen höheren Stellenwert erhält.

herzlich
lilith
 
louiz30 schrieb:
Tja, Suche, nachdem du hier die Männer so deutlich abgewertet hast – wie kommst du dann deiner Verpflichtung nach, es besser zu machen?

Wo und wie habe ich die Männer abgewertet? Dieser Satz ist es jedenfalls nicht. Außerdem werte ich die Männer nicht pauschal ab.

Bitte erkläre mir nochmals, wo Du eine Ablehnung der Männer herausgelesen hast. Ich möchte das ganze ins rechte Licht stellen. Danke.

SUCHE :geist:
 
e-a-s schrieb:
Mach doch mal den Versuch, diese schöne Wahrheit allen vergewaltigten und in moderner Sklaverei gehaltenen Frauen zu vermitteln. Dann geht es denen bestimmt gleich besser!

Beider Geschlechter? Woher willst Du das denn wissen?

Es geht nicht darum, mich oder die paar anderen halbwegs gebildeten und intelligenten gutwilligen Männer zu überzeugen.

Wie sollen Frauen aber mit der Mehrheit der Männer umgehen, die mit augenzwinkernder Solidarität verständnisvoll grinsen, wenn ein Zuhälter bei einer Polizeikontrolle durch ein Polizistenpäärchen ungestraft eine anzügliche Bemerkung über die weibliche Beamtin macht ??
Ungestraft deshalb, weil selbst unter den Staatsvertretern ein ehrliches Empfinden für die Gleichwertigkeit der Frau sich mehrheitlich noch lange nicht eingestellt hat! (Oder hast Du noch nicht mitbekommen, mit welchen Problemen gerade im Kollegenkreis die immer noch wenigen weiblichen Polizisten klarkommen müssen?)

Wer hier mitdiskutiert, repräsentiert geistig immer nur eine unrelevante Minderheit.
Die Lebenswirklichkeit in der Welt wird nicht von Intellektuellen und nicht von Expertenrunden oder Fachphilosophen in den Medien widergespiegelt.

Wenn Du Dich in diesem Milieu so gut auskennst, muss ich Dir glauben, aber im Zuhältermilieu wird es immer für Frauen gefährlich sein. Die Freudenhäuser müssten aufgelöst werden. Bin ich deswegen gegen den Mann?

suche
 
suche schrieb:
Wenn Du Dich in diesem Milieu so gut auskennst, muss ich Dir glauben, aber im Zuhältermilieu wird es immer für Frauen gefährlich sein. Die Freudenhäuser müssten aufgelöst werden. Bin ich deswegen gegen den Mann?

suche
Was soll das?

Gerade der unkommentiert mitzitierte Satz hat doch gerade ausdrücklich die Mehrheit aller Männer, die sich in bestimmten Bereichen durchaus solidarisch mit dem erwähnten Zuhälter fühlt und verhält (in diesem Fall zum Beispiel den männlichen Kollegen der Polizistin!), angesprochen und nicht etwa die paar Zuhälter selbst!

Drücke ich mich denn wirklich soo unklar aus?

Warum gibt es denn überhaupt Zuhälter? Weil diese Minderheit aus gutem Grund genau weiss, dass sie nicht die geringste Ursache hat, sich vor der überwältigenden Mehrheit der übrigen Männer zu fürchten! (Die kennen ihre Geschlechtsgenossen nämlich besser als je eine Frau das können wird.)

Ihr Alle lebt in Mitteleuropa in Staaten, in denen Eigentumsdelikte in der Regel immer noch härter bestraft werden als an Frauen verübte Sexualdelikte und Ihr glaubt wirklich, in Sachen Emanzipation der Frau habe sich Wesentliches geändert?

Träumt schön weiter ! (Dann ist der Status Quo wenigstens nicht ganz unverdient....)
 
e-a-s schrieb:



Drücke ich mich denn wirklich soo unklar aus?

Leider weiß man wirklich oft nicht, was Du eigentlich meinst. Doch dies kann sich ja noch ändern

Träumt schön weiter ! (Dann ist der Status Quo wenigstens nicht ganz unverdient....)

Dieser Satz gefällt mir gar nicht. Hast nun Du etwas für eine Frau übrig?

Wieso verdiene ich etwas Schreckliches, wie Du es ja geschildert hast, weil ich aus einem besseren Milieu bin und den Mann auch von einer besseren Seite kennen gelernt habe, zugegebenermaßen aber auch von einer nicht emanzipierten Seite. Darüber habe ich mich in meinen Gedichten, die ich noch nicht alle in meinen Thread gestellt habe, ausgelassen. Dazu gibt es auch Malereien, die ich noch nicht abgelichtet habe. Alles braucht seine Zeit.

Auch Du musst, verzeih, dass ich das sage, mit Deinen Verurteilungen vorsichtig sein.

Mit weniger Verständnis für Deine Ausführungen.

suche :geist:
 
suche schrieb:
Leider weiß man wirklich oft nicht, was Du eigentlich meinst. Doch dies kann sich ja noch ändern
Wer ist "man" ?

Wenn Beiträge grammatikalisch, orthographisch und syntaktisch nahezu fehlerfrei sind und keine inneren Widersprüche aufweisen, ist die Hauptursache dafür, dass sie trotzdem nicht verstanden werden, selten beim Verfasser zu finden.
 
Das Problem ist, dass ihr immer Sieger sein wollt und den anderen als Verlierer hinstellen müsst.

Viele Grüße
Bernd
 
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die emanzipation muss scheitern, solange man davon ausgeht, dass männer den frauen nur etwas gewähren oder geben müssten und schon wäre sie erreicht
sei dies nun macht, geld oder sonstwas
emanzipation kann nicht gewährt werden, sie muss selbst erlangt werden
man kann rechte gewähren, aber eben nicht emanzipation

mir ist kein recht bekannt, das frauen bei uns nicht schon hätten, wenn männer es haben
frauen werden in der tat in österreich in einigen verfassungs- und gesetzesparagraphen direkt bevorzugt (niedrigeres pensionsantrittsalter, wehrpflicht oder wehrersatzdienst ausschließlich für männer, bevorzugung von frauen bei bewerbungen im öffentlichen dienst)
hingegen ist mir kein paragraph bekannt, der männer direkt bevorzugt
seit den 10er jahren des 20. jahrhunderts haben frauen das aktive und passive wahlrecht
da es seit diesem zeitpunkt immer mehr wahlberechtigte frauen als männer gegeben hat, liegt seit damals mehr politische macht auf weiblicher seite

schauen wir uns ein anderes beispiel von emanzipation an, die wahrscheinlich alle von uns durchgemacht haben: die emanzipation vom kind bzw jugendlichen gegenüber den erwachsenen
wodurch haben wie sie weiland erreicht ?
dadurch, dass wir damals neue rechte und freiheiten zugesprochen bekommen haben (ausgangszeiten, führerschein, wahlrecht, ...) ?
ich meine nein
bin ich im geiste und verhalten noch ein kind und bekomme ich die freiheiten und rechte zugesprochen, bin ich dadurch nicht automatisch erwachsen
zwar vor dem gesetz, aber nicht im alltag
ich bin dann eben ein kind mit wahlrecht, kind mit führerschein usw
zum erwachsensein (und damit auch zur "gleichstellung" mit den erwachsenen) gehört mehr dazu; eine ganz andere art von verhalten

kinder beschweren sich oft, vor allem in der pubertät, dass ihnen gewisse rechte vorenthalten werden und wissen nicht, dass diese rechte mit pflichten einhergehen
sie wollen zwar die rechte, aber nicht die pflichten
bei der weiblichen emanzipation geht es weniger um rechte in verbindung mit einhergehenden pflichten, sondern um dem zusammenhang dessen was man tut und was man dafür bekommt

das problem mit den meisten weibilchen vorreitern der sogenannten emanzipation ist, dass sie mehr macht und geld auf ihrer seite, aber nicht ihr verhalten ändern wollen
kurz gefasst nach dem motto "ich will alle vorzüge genießen, die männer haben, aber trotzdem voll und ganz frau sein"
analog zu "ich will ein kind bleiben, aber alle rechte und freiheiten der erwachsenen haben"
das geht nicht
nicht, weil männer den frauen dies verwehren, sondern weil es einfach nicht funktioniert

welche probleme (im alltag oder in der arbeitswelt) sind männergemacht ?
wenn es um die aufteilung der arbeiten um haushalt oder ähnliche reibungspunkte in der beziehung geht: eine frau ist dem nicht ausgeliefert
eine ihrer meinung nach ungerechte aufteilung kann es nicht ohne ihr einverständnis oder duldung geben
will sie etwas ändern, liegt dies an ihr zu tun

in der arbeitswelt haben es frauen in der tat schwieriger
ist das aber die "schuld" der männer ?
die "große gefahr" für einen arbeitgeber ist bei einer jungen frau die jahrelange absenz aufgrund einer babypause, der kinderbetreuung und spätere pflegeurlaube (kinder werden ja auch beizeiten krank)
danach fehlt frauen einige zeit an berufserfahrung, die sie später im vergleich zu gleichaltrigen männern behindert

werden aber frauen gezwungen, eine babypause zu machen oder pflegeurlaub zu nehmen ?
nein
niemand zwingt sie und niemand kann sie zwingen
manche mögen nun einwerfen: frauen sind in der stillzeit zu hause notwendig, und später müssen auch sie jene dienste leisten, weil es männer nicht oder nur wenig tun
aber: keine frau wird gezwungen kinder zu bekommen
will man aber kinder, muss man eben die folgen in finanzieller hinsicht wie jene, die sich in der arbeitswelt ergeben, tragen
auch wenn männer die babypause machen, werden sie die selben folgen am arbeitsplatz vorfinden
die nachteile sind also nicht primär geschlechtsspezifisch, sondern eine folge von dem, was man selbst (in dimensionen der geschlechter) tut

was kann man also tun ?
quotenfrauen (in chefetagen, politischen ämtern, etc...), rechtliche bevorzugung, etc....bringts nicht
das war nicht zu erwarten, widerspricht einer gleichberechtigung, und die letzten jahrzehnte haben es uns auch bewiesen
was man tun kann, ist frauen zu zeigen, dass ihnen "unübliche" wege zur verfügung stehen
das passiert zwar schon seit geraumer zeit, aber dennoch wollen 3/4 der mädchen friseuse, einzehandelskauffrau oder bürokauffrau werden
auch die meisten frauen arbeiten in entsprechenden (nicht sonderlich gut bezahlten) berufen
werden sie gezwungen, so einen beruf zu ergreifen ?

man sieht also, die probleme vieler frauen sind nicht männergemacht, sondern selbstgemacht
natürlich darf das in der politik nicht angesprochen werden, da man von der wählerschaft ausgebuht und herbe stimmenverluste einstreifen würde
auch ich werde hier wahrscheinlich angegriffen werden, wäre aber diesbezüglich nicht das erste mal
spricht man unpopuläre tatsachen an, ist mit gegenwind zu rechnen

mein rat an die, die "etwas verändern" wollen:
die veränderung beginnt bei sich selbst, nicht bei "den anderen"
es mag in vielen dingen funktionieren, dass man etwas bekommt, wenn man nur lange genug sudert
bei einer emanzipation funktioniert dieser weg nicht, da sie nicht mit einem zugestehen erlangt wird (zwar mit einem absprechen verhindert werden kann, was aber bei uns nicht zutrifft), sondern letztendlich nur selbst erreicht werden kann

lg,
Muzmuz
 
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