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Wissen und glauben: Wo ist der Unterschied?

Mitunter aber nur überprüfbar durch Wissenschaftler.

In der Praxis, womöglich. Aber es kann sich ja jeder wissenschaftlich betätigen, wer will.

Und einem Wissenschaftler, der etwas überprüft und für unzutreffend befindet, was aber wissenschaftlicher Konsens sein soll, kann jederzeit die Wissenschaftlichkeit entzogen werden.
Insofern unterscheidet sich die Kaste der Wissenschaftler nicht von der der Priester.

Die Wissenschaftlichkeit würde dann nicht zuerkannt (nicht entzogen!), wenn der Befund auf nichtwissenschaftlichen Methoden basiert.
Und, die Wissenschafter sind keine Kaste, wie frustrierte Laien gerne behaupten. Es sind lediglich Menschen, die mit wissenschaftliche Methoden
arbeiten. Aber außenstehende Fanatiker sprechen gerne von Kasten, sei es nun Wissenschaft oder Politik, um eine Art Geburtsrechtselite zu
fabulieren und damit zu entschuldigen, dass sie selbst nicht dazugehören, während es in Wahrheit ihre eigene Faulheit oder Unvermögen sind,
sich in diesen Bereichen selbst zu engagieren.

Der Vorteil davon wem auch immer nicht zu glauben und nicht zu folgen, besteht darin, Freude und Leid in den eigenen Vorlieben, Abneigungen und Irrtümern zu finden.

Und die eigenen Märchen zu erfinden, die sich bei den Dämlichsten zu deren Wahrheit manifestieren.
 
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Es geht hier nicht um die Frage, ob Wissenschaft besser oder schlechter ist als Kirche. Ich bin erschüttert, wie gering das Textverständnis mancher Leute ist.
 
Es geht hier nicht um die Frage, ob Wissenschaft besser oder schlechter ist als Kirche. Ich bin erschüttert, wie gering das Textverständnis mancher Leute ist.
Ich hab Sie vielleicht verstanden: Sie haben sich nicht mit der philosophischen Bedeutung von "Glauben", befaßt; auch nicht mit Glaubensinhalten und wissenschaftlicher Erkenntnis.
Sondern mit dem "Alltagsgebrauch" von glauben. Mir gehts halt so, daß ich wissenschaftliche Erkenntnis sogar "unglaublich" finde, das Wissen respektiere und nicht selber habe: Daher glaub ich diesen Erkenntnissen.
 
Es geht hier nicht um die Frage, ob Wissenschaft besser oder schlechter ist als Kirche. Ich bin erschüttert, wie gering das Textverständnis mancher Leute ist.

Sei nachsichtig, das Denkforum hat leider schon viel zu viel Erfahrung mit Fanatikern und sonstigen Faktenleugnern machen müssen, da ist eine derartige Reaktion auf eine Aussage die erscheint wie eine inhaltliche Gleichsetzung von Religion und Wissenschaft, nur allzu verständlich. Schau dir nur mal einige Aussagen von 5zeichen an.
Kannst auch mal auf ein Patentamt gehen und versuchen ein Perpetuum mobile anzumelden und dann schau welche Reaktion du erhältst, noch bevor der Sacharbeiter dein Modell und deine Anmeldung näher begutachtet hat.
 
Ich muss da an eine Geschichte denken, die Rektor Grotemeyer seinen Mathematikstudenten zu Beginn ihres Studiums immer erzählte. Er tat das, um ihnen ein wenig Demut nahe zu legen und ob der eigentlich exaktesten Wissenschaft, die sie studieren wollten, jeder sich klar machen sollte, dass es in der Wissenschaft nicht weniger menschelt als im sonstigen Leben. Professor Grotemeyer ließ es sich auch in Rektoramt und -würden nicht nehmen, wenigstens noch eine der beiden Einführungsvorlesungen Analysis I oder Lineare Algebra zu halten.
Er erzählte uns Erstsemestern eine Geschichte, auch im Zusammenhang damit, dass er sich als Rektor ein wenig dazu verpflichtet fühlte, das eine oder andere zur noch vergleichsweise jungen Geschichte der Uni zum besten zu geben. Ein Student seiner Fakultät hatte sich für seine Diplomarbeit ein eher altes Thema der Mathematik herausgesucht, soweit ich mich erinnere aus dem Bereich Diffentialgleichungen. Jedenfalls meinte Grotemeyer, dass das letzte, weitreichendere Forschungsergebnis in dem speziell von seinem Studenten gewählten Bereich, noch von einem der Bernoullis stammte, ich meine, es war Jakob und sich eher die Generation Newton und Leibniz noch mit solchen Fragen beschäftigte. Denn es gab zwischenzeitlich Lösungen solcher Probleme auch außerhalb der Mathematik.
Nun wollte es das Schicksal (oder der Eifer des Studenten), dass das Ergebnis seiner Diplomarbeit internationales Aufsehen und nostalgische Neugier auslöste. Die Arbeit beschäftigte die Fachwelt bis nach Berkeley. Zahlreiche, renomierte Mathematiker überprüften die sehr ungewöhnliche Arbeit. Niemand konnte Fehler darin finden, sodass das Ergebnis schließlich international anerkannt war. Der Student bekam als Dank nach Abschluss des Studiums ein Stipendium an einer renomierten Hochschule in den USA, ich meine, Berkeley, um dort zu promovieren.
Ergebnis seiner Doktorarbeit war, dass er seine Diplomarbeit widerlegte. Auch diese Arbeit wurde anerkannt.
 
Der Mensch glaubt heute an die Wissenschaft genauso wie er früher an die Kirche glaubte. Seine Haltung ist also keine wissende. Die Priester tragen andere Roben.

Wenn du "Mensch" mit "Außenstehende" bzw "Laie" ersetzt, dann ok. Wenn "Der Mensch" aber "Die Menschheit" bedeuten soll, dann nein.
 
Ich muss da an eine Geschichte denken, die Rektor Grotemeyer seinen Mathematikstudenten zu Beginn ihres Studiums immer erzählte. Er tat das, um ihnen ein wenig Demut nahe zu legen und ob der eigentlich exaktesten Wissenschaft, die sie studieren wollten, jeder sich klar machen sollte, dass es in der Wissenschaft nicht weniger menschelt als im sonstigen Leben. Professor Grotemeyer ließ es sich auch in Rektoramt und -würden nicht nehmen, wenigstens noch eine der beiden Einführungsvorlesungen Analysis I oder Lineare Algebra zu halten.
Er erzählte uns Erstsemestern eine Geschichte, auch im Zusammenhang damit, dass er sich als Rektor ein wenig dazu verpflichtet fühlte, das eine oder andere zur noch vergleichsweise jungen Geschichte der Uni zum besten zu geben. Ein Student seiner Fakultät hatte sich für seine Diplomarbeit ein eher altes Thema der Mathematik herausgesucht, soweit ich mich erinnere aus dem Bereich Diffentialgleichungen. Jedenfalls meinte Grotemeyer, dass das letzte, weitreichendere Forschungsergebnis in dem speziell von seinem Studenten gewählten Bereich, noch von einem der Bernoullis stammte, ich meine, es war Jakob und sich eher die Generation Newton und Leibniz noch mit solchen Fragen beschäftigte. Denn es gab zwischenzeitlich Lösungen solcher Probleme auch außerhalb der Mathematik.
Nun wollte es das Schicksal (oder der Eifer des Studenten), dass das Ergebnis seiner Diplomarbeit internationales Aufsehen und nostalgische Neugier auslöste. Die Arbeit beschäftigte die Fachwelt bis nach Berkeley. Zahlreiche, renomierte Mathematiker überprüften die sehr ungewöhnliche Arbeit. Niemand konnte Fehler darin finden, sodass das Ergebnis schließlich international anerkannt war. Der Student bekam als Dank nach Abschluss des Studiums ein Stipendium an einer renomierten Hochschule in den USA, ich meine, Berkeley, um dort zu promovieren.
Ergebnis seiner Doktorarbeit war, dass er seine Diplomarbeit widerlegte. Auch diese Arbeit wurde anerkannt.

Richtig, so funktioniert Wissenschaft. Wenn sowohl These wie auch Antithese wissenschaftlich begründet sind, werden beide wissenschaftlich anerkannt. Auch wenn sie sich gegenseitig widersprechen sollten.
Ist in der Praxis eher selten der Fall, aber Wissenschaft hegt nicht den Anspruch auf die "einzige Wahrheit", sondern den Anspruch auf Qualität der Methoden, mit denen man etwas erforscht.
 
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Richtig, so funktioniert Wissenschaft. Wenn sowohl These wie auch Antithese wissenschaftlich begründet sind, werden beide wissenschaftlich anerkannt. Auch wenn sie sich widersprechen sollten.
Ist in der Praxis eher selten der Fall, aber Wissenschaft hegt nicht den Anspruch auf die "einzige Wahrheit", sondern den Anspruch auf Qualität der Methoden, die man etwas erforscht.
Das Problem in diesem Fall war, dass die These seiner Diplomarbeit zwar als bewiesen galt, aber falsch war.
 
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