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Grundsätzliches zum Glauben

Die Worte, die Worte !

Hier wird so viel erzählt.
Klärt doch erst die Worte!
Rem tene verbe sequentur. (beherrsche die Sache, dann folgen die Worte.)

Glaube (ursprünglich: Glaube an Gott, übertragen: Wissen ersetzend: ich weiß nicht, dann glaube ich eben dies oder dem)
Unglaube (un steht immer für ohne, also ohne Glauben, s. aber oben: 2 Varianten)
kleingläubig: von kleinem Glauben: halb oder nicht wissend und glaubend
leichtgläubig: eher im Sinne von jemandem auf den Leim gehen
starkgläubig: eher im Sinne von unverrückbar im Glauben an Gott.
u.s.w.
u.s.w.

Die Gedanken ordnen sich erst mit der Kenntnis der Worte. Das ist das Werkzeug.

So viel zur Verstehenswelt.
Glauben sollte aber Herzensangelgenheit sein.

Schön fand ich übrigens bei den Romantikern den Begriff der "Herzensbildung".
Ein fettes Wort.
 
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Lieber Zeilinger,

vielen Dank für den freundlichen Gruß. Das wärmt mein Herz.

"Klären" als "gemeinsamen Nenner finden" zu definieren ist in Ordnung.
Alle (Übertreibung macht anschaulich) Worte sind aber in diesem Sinne schon definiert. Schwierig wird es, wenn
jemand sich einen Begriff anders erklärt als er von allen anderen als Sinn aufzeigend gebräuchlich ist, hier z.B. beim Gebrauch des Wortes
"leichtgläubig".
Du (ist es mir gestattet?) hast hier diesen Begriff ausschließlich auf die Variante "an Gott Glauben" bezogen mit der Wertung, im Glauben schwankend zu sein.
Ich verstehe es ja, aber es ist eben keine allgemeingültige Deutung des Begriffs "leichtgläubig" sondern eine Variante. Das führt am Ende zu Missverständnissen. Und dann hilft so ein schöner Gedanke nicht mehr viel.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, willst Du dies sagen:

- Es gibt Menschen, die glauben an Gott. (unbedingt, also ohne Bedingung,
mit aller Strenge und damit strenggläubig)

- Es gibt Menschen, die Glauben an Gott, haben aber ihre Zweifel. (Ihr Glaube
ist leicht zu erschüttern, deshalb "leichtgläubig")

- Es gibt Menschen, die glauben nicht an Gott. (ungläubig, ohne Glauben)

"leichtgläubig" z.B. bezeichnet aber auch allgemein eine Person, die schnell alles und jedem Glauben schenkt.

Wäre es also nicht besser, ein Wort mehr zu gebrauchen, um zu klären was Du meinst, oder die Platzhalter, die Deine Worte bedeuten sollen, genau zu benennen?

Dvon abgesehen: Hilft es Dir wirklich, Menschen zu katalogisieren?

Liebe Grüße
 
Zeilinger schrieb:
Auch darf man nicht vergessen, dass auch der Weltfrieden nur im Herzen jedes einzelnen Individuums beginnen kann; es nützt daher die beste Moral nichts, wenn sie die Herzen der einzelnen Menschen nicht erreicht.

Hallo,

zum Thema Weltfrieden:

(Dieser Beitrag erschien in der Damokles 1/94)

Wie man jüngst lesen konnte, wird das rumänische Volk immer lesewütiger. Das am meisten gefragte Buch ist "Mein Kampf" von Adolf Hitler, wie eine Bukarester Zeitung schrieb. Erst kürzlich sei das Buch übersetzt worden und kostet auf dem Schwarzmarkt schon bis zu zwei durchschnittlichen Monatsgehältern. Das gibt doch Hoffnung für den vielzitierten Weltfrieden, oder?
 
jüjü1 schrieb:
Lieber jüjü1 !
"leichtgläubig".
Du (ist es mir gestattet?) hast hier diesen Begriff ausschließlich auf die Variante "an Gott Glauben" bezogen mit der Wertung, im Glauben schwankend zu sein.
Nein, jüjü1. Das "Du" ist nicht nur gestattet, es ist in den meisten Foren sogar üblich.

Ich beziehe das Wort "leichtgläubig" nicht nur auf den Gottesglauben; das hast Du nur so aufgefasst oder ich habe nicht deutlich formuliert. Leichtgläubigkeit kann es durchaus auch in allen weltlichen Bereichen geben. Bitte auch nicht so auffassen, dass ich dich persönlich für leichtgläubig halte.

Ich verstehe es ja, aber es ist eben keine allgemeingültige Deutung des Begriffs "leichtgläubig" sondern eine Variante. Das führt am Ende zu Missverständnissen. Und dann hilft so ein schöner Gedanke nicht mehr viel.
Readers Digest definiert leichtgläubig so wie ich bzw. ich habe die Definition vom Readers Digest.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, willst Du dies sagen:

- Es gibt Menschen, die glauben an Gott. (unbedingt, also ohne Bedingung,
mit aller Strenge und damit strenggläubig)

- Es gibt Menschen, die Glauben an Gott, haben aber ihre Zweifel. (Ihr Glaube
ist leicht zu erschüttern, deshalb "leichtgläubig")

- Es gibt Menschen, die glauben nicht an Gott. (ungläubig, ohne Glauben)
Nein, ich wollte die Begriffe gar nicht zwangsläufig nur mit Gott verbunden sehen; aber natürlich sind sie auch auf die Religiosität anwendbar.

"leichtgläubig" z.B. bezeichnet aber auch allgemein eine Person, die schnell alles und jedem Glauben schenkt.
Übereinstimmung !

Wäre es also nicht besser, ein Wort mehr zu gebrauchen, um zu klären was Du meinst, oder die Platzhalter, die Deine Worte bedeuten sollen, genau zu benennen?
Was ist ein Platzhalter (ich habe weder ein Philosphie noch Psychologiestudium).

Dvon abgesehen: Hilft es Dir wirklich, Menschen zu katalogisieren?
Da wurde ich schon öfters falsch ausgelegt: Ich will keine Leute katalogisieren, ich will Menschen, die in ihrer Selbstidentifikation Probleme haben, helfen, sich selbst einzureihen. Das sind alles nur Vorschläge, falls jemand keine anderen Anhaltspunkte dafür hat. Menschen, die diesbezüglich keine Probleme haben, lesen das ohnehin nicht - brauchen sie auch nicht.

Liebe Grüße

Zeili
 
Gisbert, einen Teil unserer Diskussion habe ich 'eigenmächtig' -grins verschoben, weil ich sie als hierher gehörend ansehe, mich hier schon 'engagiert' habe, es um Grundsätzliches geht und ich meinen Beitrag nicht als 'Gegenfront', sonder eher als ein 'Plädoyer' für Miteinander sehe. Vielleicht äussern sich hier auch noch andere Atheisten und Gläubigen dazu.

Beitrag vom 15.12.:

Zitat von Gisbert Zalich
Der Laizismus muss natürlich aufrecht erhalten bleiben. Auch bin ich für die Religionsfreiheit. Aber Religionen, die so offensichtlich faschistoid und menschenverachtend daherkommen wie der Islam, haben hier in Europa nichts zu suchen, fertig! Es geht hier nicht darum, Menschen auszugrenzen, hier geht es darum, die Unmenschlichkeit auszugrenzen!

Und dann kommen gewisse Oberschlaumeier an, den Islam als Studienfach an deutsche Universitäten zu integrieren...

Der "Ungläubige" finanziert den Muslimen die Lehre von seiner (des "Ungläubigen") Minderwertigkeit! Und in diesem Bewusstsein sollen die muslimischen Kinder hier tatsächlich erzogen werden? Sie sollen so erzogen werden, dass sie ihre Heimat - und Deutschland z.B. ist ihre Heimat, wenn sie hier geboren sind - als Feindesland empfinden - und die Eingeborenen, nämlich wir, als ihre Feinde?


Antwort:

Gisbert, ich will die Diskussion nicht erneut anheizen, sie würde sich wieder nur im Kreise drehen, möchte Dich aber bitten, etwas zu bedenken:

Das Ziel aller Religionen ist eigentlich, Menschen zu verbinden. Das Wesen der Religion ist definiert; ohne Belang, wie wir zwei dazu stehen. Es ist der Glaube an und die Auseinandersetzung mit einer überirdischen Macht und deren kultische Verehrung.
Bereits hier endet die Übereinstimmung und auch das gegenseitige Verstehen, überall - unabhängig von den ethnischen Strukturen und anderen Faktoren.
Die Fronten zwischen Islam und Christentum/Atheisten sind verhärtet, viele gar zementiert. Für Toleranz bleibt kein Platz, alle haben die Tendenz zu alleinigem Wahrheitsanspruch.

Ich habe auch keine Lösung, wäre aber schon mehr als zufrieden, gelänge es, die Fronten aufzuweichen.
Ohne Frage - die schleichende Radikalisierung muss gestoppt werden. Das kann aber nur durch Stopfen der Gesetzeslücken und durch konsequente Anwendung unserer geltenden Gesetze geschehen - warum nicht z.B. das Antirassismus-Gesetz auf islam. Forderungen betr. Frauensteinigung anwenden? Wenn Imame und andere Hassprediger nach Suren -z.B. 4, 9 und 47- unterrichten, diese predigen, gehören sie nach Gesetz bestraft oder/und auch ausgewiesen, Hass-Internet-Seiten geschlossen etc.
Man darf hier aber nicht vergessen, dass die islamischen Gemeinden (D ca. 4%, F ca. 8% der Bevölkerung) vorwiegend von Laienpredigern oder Imamen, die via Touristenvisum einreisen, betreut werden.
Die Religionsfreiheit soll auch gewährt werden. Es ist also die einzige sinnvolle Möglichkeit, die Imame im Land -bei uns- auszubilden, um ihnen nicht nur das Koran-Wissen, sondern gleichermassen auch unsere Grundsätze und Wertideale zu vermitteln! Gelingt es nicht, die Muslime zu integrieren, wird es immer schwieriger, extremistische Tendenzen von Europa fernzuhalten.



Beitrag vom 16.12./Gisbert


Zitat von Jérôme
Das Ziel aller Religionen ist eigentlich, Menschen zu verbinden.

Das sagst du, Jermone. Der Islam will die Muslime verbinden, unterwerfen ("Islam = "Ergebung") und verbinden. Sonst nichts.
Zitat:
Für Toleranz bleibt kein Platz, alle haben die Tendenz zu alleinigem Wahrheitsanspruch.

Aber doch nicht der Atheismus! Was die danderen Religionen wie Judentum und Christentum betrifft, ja.

Zitat:
Ich habe auch keine Lösung, wäre aber schon mehr als zufrieden, gelänge es, die Fronten aufzuweichen.

Das sehe ich anders: Ich halte es für schädlich, sich mit faschistoidem Gedankengut zu verbrüdern. Keine Toleranz den Intoleranten! (Ein CDU-Spruch, wurscht.) Du wirst nicht darum bemühen wollen, z.B. die NPD im gemeinsamen Boot der Demokratie zu halten. Ist ja auch richtig so. Warum bemühst du dich abe so sehr um den Islam? Weil die Political Correctness die Diskussion schier verbietet! Aber ich bin eben nicht anständig, ich bin ein Schweinchen und suhle gerne im Schlamm herum...

Zitat:
- warum nicht z.B. das Antirassismus-Gesetz auf islam. Forderungen betr. Frauensteinigung anwenden? Wenn Imame und andere Hassprediger nach Suren -z.B. 4, 9 und 47- unterrichten, diese predigen, gehören sie nach Gesetz bestraft oder/und auch ausgewiesen,

Sehe ich ebenso! Dann bist du also wie ich der Auffassung, dass der Koran auf den Index der verfassungsfeindlichen Bücher gehört. Oder?

Zitat:
Gelingt es nicht, die Muslime zu integrieren, wird es immer schwieriger, extremistische Tendenzen von Europa fernzuhalten.

Ich rede offen, und wir täten alle gut daran, offen zu reden. Mir ist klar, dass man den Islam nicht einfach verbieten kann, obwohl man das nach der reinen Rechts- und Faktenlage tun könnte und sollte. Für den Fall, dass unsere Polit-Elite den Koran, seine eigentliche Verfassungsfeindlichkeit und seine entsprechende Wirkung kennen (was ich bezweifle) - ich beneide die Leute nicht, die um die richtigen Entscheidungen ringen müssen.

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Meine heutige Antwort:

Mit Aufweichen der Fronten meinte ich lediglich 'gesprächsfähig über die Lagergrenzen hinaus zu sein' und Du machst mir den Vorwurf des Opportunismus - des mich um den Islam Bemühens.
Wer eine so ultimative Haltung wie Du vertritt, wird mit ziemlicher Sicherheit wenig Erfolg haben. Sie schürt den Hass. Sie ist befremdent und für mich vergleichbar damit, wie begeistert die 68-er totalitären Führern und Parteien hinterhergelaufen sind. Pardon!, aber ich kann es Dir nicht ersparen. Es kommt mir nämlich vor, als wäre jetzt die Religionen-Bekämpfung der letzte Rest der politischen 68-er-Projekte. Was ist dann der Fluchtpunkt all dieser gesellschaftlichen Liberalisierungsprogramme?

In der aktuellen Diskussion fand ich nur einen neuen Ansatz -'Islam als Studienfach'. Auf den bezog ich mich, Du hast diesen Punkt in der Folge nicht mehr aufgenommen, nur den ganzen bestbekannten Kanon wiederholt und mich 'beschuldigt', der Political Correctness willen nicht diskutieren zu wollen, gar mit dem Islam zu sympathisieren. Vollkommen aus der Luft gegriffen - Du kannst meinen Beitrag nicht wirklich gelesen haben.
Wie Du aus unseren früheren Diskussionen wissen solltest, bin ich Atheist. Kein Grund aber für mich, die Bibel und den Koran nicht als wertvolle historische Texte zu betrachten - sagte ich bereits, eventuell sogar mehrmals.
Und um das geht es mir auch generell. Das sollte auch so gelehrt werden. Die Gläubigen dafür sensibilisiert werden, dass sie diese Texte so betrachten müssen/sollen. Vergleichbar mit dem Betrachten von alten Landkarten: die sind nett, aber unbrauchbar und trotzdem beruhigend verklärend. Sie erinnern an grosse Reisen, Ausdauer, den Wagemut von Kolumbus & Co. Das Wissen um koloniale Schanden verdirbt den Stolz, aber alle Bewunderung braucht man dabei auch nicht gleich aufzugeben und auch Trauer darf man gleichzeitig dabei fühlen, weil alle Länder entdeckt sind.

Jedes Abbild der Welt beruht auf einer Hervorhebung relativer und zeitgemässer Werte. Sind alte Landkarten deshalb falsch? Im Mittelalter suchten sie nicht den besten Weg von A nach B, sie bildeten nur die religiöse Welt ab. Jerusalem war das Zentrum des Universums und religiöse Ereignisse wie Menschwerdung, Jüngstes Gericht, Sündenfall etc. wurden mit Ländern und Städten in Verbindung gebracht. Reist man mit dem Finger auf der Herreforder Mappa Mundi von Schottland nach Norden, gelangt man in den Garten Eden. Finde ich reizvoll, wenn auch absolut unbrauchbar. Mit den zunehmenden Entdeckungen musste das Paradies immer wieder verschoben werden. Aktuelle Strassenkarten sind definitiv kraftstoffsparender. Genauso muss man m.A.n. lernen, die Bibel und den Koran zu verstehen - durchsetzt mit allem Neuen, wobei das Gesetz in einem laizistischen Staat erste Priorität hat. 'So' sollte man auch Theologen, Imame... ausbilden. Der Wert des Glaubens für den einzelnen Gläubigen wäre m.E. dadurch nicht herabgesetzt, nur modernisiert. Dies zu beurteilen, ist es aber an den Gläubigen, ich kann das wahrscheinlich nicht sehr objektiv tun. Aber obwohl ich mich eher als konservativ sehe, denke ich, dass wir nicht genug mit der Zeit gehen, moderner werden müssen - auch Atheisten im Umgang mit allen Gläubigen.

Den Koran auf irgendeinen Index zu setzen, ist keine Lösung, es würde ihn nur noch interessanter machen. Aufklärung, Bildung, gleiche Startchancen für alle wenigstens bei der Bildung. Dazu gehört m.E. aber auch eine moderne Ausbildung der Imame.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du argumentierst politisch, Jerome - ich philosophisch. Erst mal.

Zu deinem Ansatz "Islam als Studienfach" habe ich meine Haltung durchaus abgegeben: Was sollen wir die Lehrer, die Hetze gegen uns "Ungläubige" betreiben, auch noch finanzieren? Erwartest du eine "Euröpäisierung" des Islam, eine Anpassung an unsere Dialog- und Toleranzkultur? Dann erwartest du eine grundlegende Veränderung des Korans, der generellen Auslassung der meisten Suren bzw. Surenkapitel in der Lehre oder die Aufgabe der Muslime, dan Koran als ihr ersteds heiliges Buch zu sehen.

Ich weiß, dass man mit ein paar treffenden Worten den Islam nicht aus Europa verbannen kann. Aber gibt es dir nicht schwer zu denken, dass der offene Protest gegen den Islam mit großer Sicherheit Verfolgungen und Attentate provoziert und geschehen lässt? Was tun? Klein beigeben vor diesem unglaublichen demokratie- und menschen- (ungläubigen-)feindlichen Gewaltpotenzial oder Karten offen legen? Meine politische Forderung ist der substanzielle Dialog in den Medien! Wäre das zuviel verlangt? Wäre es zuviel verlangt, auch in Sachen Islam unsere traditionelle Dialog-Kultur leben zu wollen?

Gysi
 
Gisbert Zalich schrieb:
Du argumentierst politisch, Jerome - ich philosophisch. Erst mal.

Pardon!, aber das belustigt mich, Gisbert. Selbstverständlich bin ich u.a. auch ein politischer Mensch - wie Du auch und jeder anderer ebenfalls - obwohl ich noch nie Mitglied einer Partei war. Meine Meinung zu den Religionen sehe ich aber eher human/philosophisch denn politisch. Warum ich Deine Argumentation nicht als eine philosophische betrachten kann, habe ich bereits im Beitrag vom 29.9. an Zeilinger -da ging es um die Bibel und seine Klassifizierung der Gläubigen- ausgeführt, meine Meinung gilt in diesem Fall ebenfalls.

Weshalb wir die Studien finanzieren sollen? Habe ich doch begründet. Damit den Studenten gleichzeitig unsere Werte vermittelt werden - verbindlich! Damit der Koran in Europa nicht mehr von Laien unterrichtet wird/werden darf, damit wirksam verhindert werden kann, dass fundamentalistische Prediger einreisen, um in Europa zu unterrichten, und den Hass auf 'uns' zu schüren. Da sind die Politiker gefragt, da erwarte ich von ihnen eindeutige Haltung und Handlung sowie Durchsetzung der Gesetze und hoffe, wenn Du so willst, auf eine 'Europäisierung' des Korans, Relativierung einzelner Verse in den Suren, ja.
Vielleicht ist es naiv, daran zu glauben, aber unmöglich ist es nicht. Die Christen sehen die Bibel auch als ihr erstes heiliges Buch und führen keine Kreuzzüge mehr.

Ich bin selbstverständlich ebenfalls für einen offenen Dialog, den Ausgang sehe ich aber im Konsens, nicht im Verbot. Mit einem Verbot des Korans würde man auf einen Schlag 4% der Bevölkerung in Deutschland und 8% der Franzosen kriminalisieren - möchtest Du das? Andere Folgen will ich mir nicht mal vorstellen.
Nur, seien wir doch ehrlich: weisst Du etwas von einem wirklich offenen Dialog mit dem Vatikan? Auch hier bestehen noch beträchtliche Defizite.
 
Jérôme schrieb:
Warum ich Deine Argumentation nicht als eine philosophische betrachten kann, habe ich bereits im Beitrag vom 29.9. an Zeilinger -da ging es um die Bibel und seine Klassifizierung der Gläubigen- ausgeführt, meine Meinung gilt in diesem Fall ebenfalls.
Na, macht doch nichts. :zunge 5:
Weshalb wir die Studien finanzieren sollen? Habe ich doch begründet. Damit den Studenten gleichzeitig unsere Werte vermittelt werden - verbindlich! Damit der Koran in Europa nicht mehr von Laien unterrichtet wird/werden darf,
D.h. unsere "Profis" (aus wissenschaftlich-nichtmuslimischem Haus) schreiben den Koran dann neu. Oder ergänzen ihn, sodass man ihn auf ein Friedensbuch umbürsten kann... Da lachen doch die Hühner, sorry. Der Koran ist das Hass-Buch par excellence. Die Einreise fundamentalistischer Prediger kannste auch so verbieten. Man könnte auch die 30.000 als gewaltbereit erfassten Muslime heute schon ausweisen. Die Rechtslage gäbe das her. Aber wir haben alle Bammel davor, dieses Recht durchzusetzen. Leider zu recht...
Vielleicht ist es naiv, daran zu glauben, aber unmöglich ist es nicht. Die Christen sehen die Bibel auch als ihr erstes heiliges Buch und führen keine Kreuzzüge mehr.
Naiv, ja, das ist deine Vorstellung, haste recht. Und es gibt einen Unterschied zwischen Bibel und dem Koran, den ich auch schon öfters erwähnt habe: Im NT wütet auch in der Johannes-Offenbarung ein Gott der Gewalt. Aber der Koran legt noch einen Zacken drauf: Die Gewalt gegen die Ungläubigen, die im NT noch ausschließlich im Gottesmonopol liegt, wird im Koran auch auf die Menschen delegiert, und das ist ein Unterschied!
Ich bin selbstverständlich ebenfalls für einen offenen Dialog, den Ausgang sehe ich aber im Konsens, nicht im Verbot.
Du kennst den Koran eben nicht. Für mich wäre der Ausgang offen. Und das ist - weil ich heute gut gelaunt bin - eine sehr optimistische, wohlwollende Prognose. Für mich gibt es keine gefühlsdusseligen Mauscheleien (oder welche als Ergebnis von Einschüchterung!) mit Ideologievertretern, die dem faschistoiden Größenwahn Tor und Tür öffnen. Ihr Weichzeichner habt wohl noch nicht kapiert, was in den letzten 15 Jahren geschehen ist: Wer sich islamkritisch zu weit aus dem Fenster lehnt, der wurde mit dem Tod bedroht, verfolgt oder tatsächlich erschossen! Warum gibt es noch nicht mehr Tote? Weil alle ihr Maul halten, aus Gleichgültigkeit. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass nach dem Koran, der exponierte Islamkritiker dem Tode geweiht ist! Und diese Vorgabe dieses Hei-hei-heiligen Buches wird praktiziert !!!
Nur, seien wir doch ehrlich: weisst Du etwas von einem wirklich offenen Dialog mit dem Vatikan? Auch hier bestehen noch beträchtliche Defizite.
Nun sei doch mal ehrlich: Ist das ein Gegenargument gegen die Forderung, den Islam in die Diskussion zu stellen? Du bist auch für diese Diskussion - da treffen wir uns. :winken1:

Gysi
 
Zuletzt bearbeitet:
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Gisbert Zalich schrieb:
D.h. unsere "Profis" (aus wissenschaftlich-nichtmuslimischem Haus) schreiben den Koran dann neu. Oder ergänzen ihn, sodass man ihn auf ein Friedensbuch umbürsten kann... Da lachen doch die Hühner, sorry. Der Koran ist das Hass-Buch par excellence...


Nun sei doch mal ehrlich: Ist das ein Gegenargument gegen die Forderung, den Islam in die Diskussion zu stellen? Du bist auch für diese Diskussion - da treffen wir uns.

Gisbert, hast Du die Äusserung im Ernst als Gegenargument aufgefasst? -grins
Wir treffen uns in der Forderung nach Diskussion - allerdings stelle ich mir eine andere Art Diskussion vor als Du. Deine unversöhnlich militante Haltung lässt sich mit meiner Forderung nach Konsens nicht vereinbaren. Zwar trifft mich Deine Art, mich zu verhöhnen nicht sehr stark, ist aber ebenfalls der Diskussion nicht zuträglich. Hier diskutieren zwei Atheisten ;), wie erst würde Deine 'Diskussion' mit einem Islam-Gläubigen aus dem Ruder laufen? Ich mag es mir lieber nicht vorstellen.
Das Problem ist europäisch, dein Argument - 'die 30 000 gewaltbereiten Muslime heute schon ausweisen zu können' - ist es nicht. Frankreich kann zwar die kurzfristig eingereisten Imame und andere Hassprediger ausweisen -wird auch praktiziert, oder gar nicht einreisen lassen. Die eventuell gewaltbereiten Muslime französischer Staatsangehörigkeit auszuweisen - die Mittel müsstest Du mir zuerst zeigen.

Um den Bezug Koran/Bibel wieder herzustellen und Dir doch noch ein 'Argument' zu liefern:
Ob Du es siehst oder nicht, aber in allen grossen religiösen und philosophischen Traditionen findet man die vier Imperative der Menschlichkeit: Gewaltlosigkeit - Ehrfurcht von allem Leben, Solidarität und Gerechtigkeit, Toleranz und Wahrhaftigkeit, Gleichberechtigung und Partnerschaft. Es ist aber immer eine Sache der Interpretation! Nur die Substanz der Glaubenslehren lässt sich nicht einfach auf einen Nenner bringen. Berührungspunkte und Konvergenzen gibt es trotzdem genügend.
Wir brauchen keine Einheit der Religionen und auch keine Abschaffung - wir brauchen nur den Frieden zw. den Religionen, der eine Voraussetzung für den Frieden zw. den Nationen ist. Es gibt keine Alternative als für die Verständigung einzustehen.

Die ganze Schuld den Muslimen und dem Koran zuzuschieben, ist einfach aber falsch. Bei allem Versagen der islamischen Regime hat vor allem verfehlte westliche Politik zur Abkühlung der Beziehungen -milde ausgedrückt- geführt. Die Gründe der Terroranschläge liegen im Wesentlichen nicht im Koran, sondern im sozialen und wirtschaftlichen Elend.
Hätte es den Anschlag auf das WTC gegeben, wären die Abkommen von Oslo und Madrid nicht gescheitert, bzw. hätten sie zum autonomen palästinensischen Staat geführt? Eine Spekulation? Widerlegen lässt sie sich nicht!
Der illegale und unmoralische Irak-Krieg, die arrogante und ignorante Politik der Bush-Administration hat verheerende Folgen für das Verhältnis des Westens zu den Muslimen. Der Terrorismus, den man bekämpfen wollte, wurde nur intensiviert. Die Religionen bei aller Ausrichtung auf das Göttliche sind eine menschliche Angelegenheit, die genauso politisch missbraucht wird/werden kann wie alles -beliebig- andere auch. Auch die Wissenschaft/Technik liessen/lassen sich missbrauchen - auch politisch. (Tendenziell setzt die Technik den Menschen gleichzeitig herab, übersteigt die Grenzen der Natur etc. Das scheint Dir zu gefallen -Thread Technologischer Mensch- andere fühlen sich aber verunsichert, wollen/können darin keine neue Weltordnung sehen, auch das muss man akzeptieren.)
Beispiel des Missbrauchs ist nicht nur der Islam, auch bei den US-Wahlen wurde die Religion missbraucht und doch kommt keiner deshalb auf die Idee, die Bibel verbieten zu wollen, obwohl die Christen weit zurück hinter ihrem eigenen Anspruch einer Religion der Liebe bleiben.

Die Dialogfähigkeit der Menschen muss gesteigert werden, gegenseitige sachliche Informationen zum Abbau der Vorurteile, falschen Vorstellungen und Stereotypen. Da muss Bildung einsetzen, da gehören auch die Atheisten dazu. Lernen, auch auf die Anliegen der anderen einzugehen, ohne das Wesentliche -auf allen Seiten- aufzugeben. Es gibt enorme Differenzen, aber das Verbindende sollte wenigstens für die Zukunft, wenn nicht schon für die Gegenwart, gesucht werden.
Die Bildung umfasst auch die Religionen, weil diese die Basis aller Kulturen sind. Die biblische Geschichte als Schulfach ist/war kein konfesioneller Unterricht. Sie -BG- pflegt das biblische Erbe unserer Kultur. RU hingegen orientiert sich am Glauben und an der kirchlichen Gemeinschaft, das sind zwei m.E. verschiedene Sachen. BG führt in die Grundwerte des Zusammenlebens in der abendländischen Kultur, die auf dem christlichen und humanistischen Gedankengut basiert. Aus diesem Grund sollte also der Bildungsauftrag der öff. Schulen auch das Thema Religionen -nicht Glauben!!!- enthalten, weil das gerade auch für ausländische Kinder wichtig wäre, unsere Kultur und Sitten verstehen zu können. Trüge neben dem Spracherwerb m.E. auch zur Integration bei.

Diskussionsplattformen gibt es, werden auch laufend neue geschaffen. Angestrebt wird ein Dialog in einer offenen und konstruktiven Atmosphäre, die zur selbstkritischen Debatte um den Islam führen, Tabus thematisieren, Aufklärung leisten und die festgefahrenen Fronten innerhalb der aktuellen Islam-Diskussionen aufbrechen soll.
Vor allem in Europa studierte islamische Sprachwissenschaftler regen dies an, oder begrüssen es. Viele von ihnen stehen im Dienste der Regierungen, von ihren Sprachkenntnissen profitieren sowie dein wie auch mein Land, aber auch alle anderen. Diese Menschen können das Anzweifeln ihrer Loyalität oft kaum ertragen. Diese Zweifel haben vor allem mit Unwissenheit zu tun. Bald jeder, der mal drei Wochen in der Türkei im Urlaub war, fühlt sich schon als Islamkenner. Aber die Mehrheit der Moslems ist moderat und integrationswillig. Die Einheit des Islam nach den strengen Buchstaben des Korans wie Du sie siehst, gibt es nicht. Vielmehr gibt es wenig Kontakt zwischen den verschiedenen Richtungen. Darum treten diese moderaten Muslime noch nicht gemeinsam gegen die Unwissenheit und Schwarz-weissmalerei nach Aussen/in die Öffentlichkeit. Selbstverständlich haben auch sie Angst, wie wir auch, aber auch sie erheben ihre Stimmen. Da kann ich nur sagen, entweder ist Deutschland eine Ausnahme oder Du verkehrst in falschen Kreisen oder Du willst sie nicht hören. Pardon!
 
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