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Wissen und glauben: Wo ist der Unterschied?

mwirthgen

New Member
Registriert
20. Dezember 2002
Beiträge
969
Liebe Mitdenker,

ich glaube, das könnte Interesse bei euch wecken:

Den Unterschied zwischen "glauben" und "wissen" herausfinden - oder?

Wie verwendet ihr diese Begriffe und welche Bedeutung haben sie jeweils?

Wer glaubt, etwas zu wissen, melde sich!

gruß von manni :)
 
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lieber manni

eigentlich ganz einfach:

unter wissen versteh ich all die dinge die wir menschen handfest beweisen können (messen,gegenrechnung usw.).

der glaube geht weiter!
hier kann ich mich "nur" auf mein gefühl verlassen.
glaube ist etwas was ich nicht messen kann, daher auch oft schwer zu beweisen bzw. überhaupt nicht zu beweisen ist.

das ist das was ich "glaube" darüber zu wissen,
aber ich weiss, dass ich "glaube";)

gruss binchen:)
 
hallo mwirthgen und alle anderen,

wissen und glauben unterscheiden sich nur graduell. in der geschichte der wissenschaften zeigt sich immer wieder, das "wissen" in form von paradigmenwechseln relativ ist. aber auch "glauben" ist relativ und wird von wissen abgelößt, siehe kepler und andere "ketzer" die nachträglich recht bekamen. letztlich ist wissen "harter" glaube, fakten sind vereinbarungen des "common sense", der einigung einer großen menschenmenge in einem teilbereich des denkens. ich hoffe das thema gründlich relativiert zu haben,

silic (bin neu hier, dies ist mein erster eintrag, toll das es so ein forum gibt :D )
 
Wissen versus Glauben

Wissen – Glaube

Wissen
Ist im Sinne von wissenschaftlich ( methodisch) zusammengetragenen Daten für jederman überprüfbar, verfügbar, nachvollziehbar. Dieses Wissen gilt bis zu dem Punkt, an dem neue Erkenntnisse im betreffenden Gebiet sich als falsch erweisen. (Prinzip der Falsifikation)
Also ist Wissen nichts Absolutes.
Bsp: ( nicht aus meinem Fachgebiet)
Ein Atom galt so lange als kleinster unteilbarer Teil der Materie, bis die Atomphysiker zum Ergebnis kamen, dass das Atom aus Kern und Elektronen besteht.

Ich nehme jetzt mal an, dass meine Überlegungen auch auf so genanntes Alltagswissen zutreffen.


Glaube
Ist Wissen in jeder Form auf Immanentes (Weltliches) gerichtet, scheint es mir, wenn ich von alltäglichen Glaubensäußerungen wie: Ich glaube, dass es heute schönes Wetter geben wird, absehe, dass Glauben primär auf Transzendentes gerichtet ist.
Transzendentes kann aber im obigen Sinne nicht überprüft werden und ist schon daher ein Gegensatz zu Wissen.
Gläubige Menschen brauchen aber m.Es. diese Überprüfung nicht. Der religiöse Mensch fasst sich als Teil eines göttlichen Planes auf und weiß eben, dass Gott existiert. Im Jenseits oder nach dem Tode oder sonst wo wird sich ihm seine Annhame, sein Glauben, auch bestätigen.
Diese Beweisführung wird allerdings auch in Form von Gottesbeweisen geführt, die ein
ungläubiger Mensch wiederum nicht annehmen kann, das ihm diese Beweise im Hier und Jetzt nicht falsifizierbar erscheinen.
 
Wissen - Glauben

Wissen ist etwas, was keinen Raum zum Zweifeln lässt. Das Geglaubte hingegen lässt eine Möglichkeit der Alternative offen. Wer glaubt (glaubwürdig glaubt) der zweifelt auch. Glaube und 100 %ige Überzeugung sind ein IRREALES Paar.

GG
 
Wissen - Glauben

Das Wissen reicht aus, sich mit der Welt zu beschäftigen.

Das Glauben macht den Übergang ins Transzendentale.

Wer den Zugang aufhat, kriegt den Segen aus der Transzendenz
- egal in welcher Art - als Antwort auf die Frage oder Bitte.
Der weiß , daß es funktioniert.

Läßt man den Zugang geschlossen, kann man immer sagen mit allem Recht der Welt, daß von dorther nichts beweisbar ist,

trotz allen Versprechungen der Kirchenmächtigen.
 
hallo ihrs, hallo gisbert

grundsätzlich stimme ich dir zu, aber... wenn wissen ein zustand ist, in dem nicht gezweifelt wird, wie kommt es dann, dass wissen immerwieder erneuert wird, weil es neue erkenntnisse gibt?
im mittelalter "wusste" man, dass die erde eine scheibe ist, dass sich das firmament darüber spannt - heute weiss man dass es anders ist. weiss man?

ich denke dass man nie ALLES weiss, was für einen sachverhalt von bedeutung ist - bzw., man weiss nicht ob man alles weiss. wenn man also etwas weiss, sollte man nicht vergessen dass man etwas vielleicht NICHT weiss, das eben das wissen ungültig macht und uns zu neuen erkenntnissen zwingt.
wissen lässt also durchaus zweifel zu.

weitergehend bedeutet dies für mich, dass ich eigentlich gar nichts wirklich WEISS. ich glaube zu wissen. ich gehe davon aus, dass ich dinge weiss (dass diese dinge so sind, wie ich annehme), und diese überzegung geht soweit, dass ich darauf aufbaue, ohne mir alternativmöglichkeiten zu überlegen.

wenn ich hingegen etwas glaube, lass ich mir immer noch das geistige hintertürchen, dass ich mich irren könnte. das ist mir dann aber vermutlich egal, weil ICH es glaube, und das basiert nicht auf irgendwelchen beweisen oder forschungen, sondern auf meinem ureigenen "innendrin". mein glaube ist etwas persönliches, mein "wissen" stützt sich auf erkenntnisse und das "wissen" bzw. die erfahrungen anderer. (ich habe nämlich noch nie selbst die erde als runden ball von oben gesehen!)

achso... und was den gottesbeweis angeht: wäre die existenz gottes beweisbar - oder das gegenteil - was würde es für den glauben an gott bedeuten?
ich denke: nichts. denn, glaube ist das, was sich durchaus auch gegen das wissen stellen kann. dann ist mir mein persönlicher eindruck wichtiger als jedes "faktum", man glaubt dann eben, dass er eben DOCH existiert, wenn das gegenteil bewiesen ist. aus gründen heraus, die ich oben schon angeführt habe. (dass im endeffekt nichts als wirklich sicher gelten kann)

*jetztverwirrte grüsse*

kassi
 
Zuletzt bearbeitet:
Esoterik

Läßt man den Zugang geschlossen, kann man immer sagen mit allem Recht der Welt, daß von dorther nichts beweisbar ist

sagst Du, Diogi.


Kann ich Deine Worte so auffassen, dass der Mensch sich auch um den Glauben bemühen kann/soll/muss/ darf?


Soll Der Mensch Zugang zum Transzendeten suchen?
Einiges am Boom der Esoterikszene scheint ja diese Frage zu bejahen.
 
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Original geschrieben von kassi
ich glaube zu wissen.
Hallo Kassi! Eine kleine Marge des Zweifels bleibt oft. Darum gibt es ja auch die hochwohlberümte Ceteris-Paribus-Klausel (unter sonst gleichen Umständen). Die der Wissenschaftler hinter jede seiner Theorien - wenn meist auch nur gedacht - anhängt.
Man könnte einen Glauben, den man sich bemüht, durch Wissen zu ersetzen, Real-Glauben nennen. Ein Glaube, der sich gegen alle Indizien und Wahrscheinlichkeiten WEHRT, ist irrealer Glaube.

GG
 
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