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Wozu sind wir auf der Erde?

Ich habe mal eine Zeit lang versucht, mich ganz simpel zu ernähren, nur von Reis und solchen Sachen und da merkt man erst mal, wie sehr wir eben süchtig sind nach gewissen Extras. Man kann auch von gekochtem Reis ohne irgendwas dazu gut überleben, das beweisen Asketen in aller Welt.

Eine kurze Zeitlang schon, aber dann nicht mehr.
Dazu könnte ich aus ernährungswissenschaftlicher Sicht und als Koch einiges sagen, aber das ist hier nicht das Thema und sprengt den Rahmen.

Aber warum sollte man dies tun?
Selbst die bedeutendsten Erleuchteten der Religionsgeschichte (Jesus, Buddha) haben die Askese als letztlich nutzlos, ja kontraproduktiv verworfen. Buddha hungerte sich fast zu Tode, musste dann aber einsehen: Das bringt nichts. Jesus fastete 40 Tage in der Wüste, kam aber aus ihr zurück ... und feierte, mit anderen, auf Hochzeiten!

Aber wir wollen mehr, es geht nicht nur um die Ernährung, sondern um den Genuss.

Na und? Was ist denn eigentlich am Genuss überhaupt verwerflich?
Hat uns Gott nicht schließlich das Leben geschenkt, um es - auch - zu genießen? Was für einen Wert soll das Leben denn haben, gäbe es den Genuss nicht?
Nicht der Genuss als solcher ist verwerflich oder dekadent, der Genuss um jeden Preis ist es. Buddha und Jesus ging es nicht darum, den Mitmenschen jeden Genuss zu verbieten oder auch nur madig zu machen. Es ging ihnen um den sozialen Aspekt des Genusses: Da schwelgt der Reiche in luxuriösen, dekadenten Kleinigkeiten, ununterbrochen, Tag für Tag, im Übermaß ... während der Arme nichts zu essen hat und/oder nur trocken Brot. Und das geht nicht, und zu Recht nicht.

Nun ... als Koch bin ich eh ein Hedonist, muss es auch sein. Denn wie könnte ich für Menschen Spezialitäten zubereiten, hätte ich keine Ahnung von diesen?
Andererseits: Ich gönne es jedem, auch mal einen Hummer zu essen, Kaviar o.ä. Das Wesen teurer Spezialitäten ist es, sie vllt. nur wenige Male im Leben zu essen. Dekandenz und Völlerei ist es dann, müsste es jeden Monat, jede Woche, jeden Tag der Fall sein.

Im Jahr 1981 befand ich mich - im Alter von 17 Jahren - in einer privaten Hilfsaktion in Polen. Wir verteilten Pakete, es war auch Kaffee darin. Die Polen sagten: Oh, WOW, Kaffee. Ich werde nie vergessen, was meine Mutter sagte: Ich war selbst Flüchtling, aber ich weiß: Egal wie beschissen es einem auch immer gehen mag - eine gute Tasse Kaffee gehört immer dazu!

Noch heftiger finde ich den Sextrieb. Der ist sogar noch mehr Sucht in meinen Augen. Denn es ist im Gegensatz zum Essen nicht lebensnotwendig für das Individuum, den Sextrieb zu befriedigen. Aber wie lange hält man (und insbesondere mann) es aus?

Der Sexualtrieb gilt, auch historisch, als überflüssig, denn das Individuum kann auch ohne diesen überleben. Das Individuum schon, aber nicht die Spezies, und deshalb gibt es den Sexualtrieb.
Wer den Sexualtrieb auf Dauer zu ignorieren versucht, der tickt aus. Er verliert sich in Visionen und Aggressionen, man kann den Sexualtrieb nicht auf Dauer ignorieren. Er ist Teil unserer Biologie und notwendig wie Essen & Trinken.
 
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............Laut Anthroposophie beneiden uns die höheren Wesen um unseren freien Willen.................
Sehr unwahrscheinlich.
...................Die höheren Wesen können nur den Willen Gottes erfüllen.................
Das glaube ich nicht. Die geistige Welt besteht aus reinem Bewusstsein und ist eine Art sich selbst verwirklichendes System. Es gibt dort keinen göttlichen Willen, weil es keinen Gott gibt. Es gibt den Drang nach Weiterentwicklung (Evolution) und das ist es, was alle Wesen verbindet. Es gibt auch keine Hierarchien (oder Dienstgrade wie Erzengel etc.) das sind Vehikel menschlicher Erkärungsversuche.
Das unterschiedliche "Gewicht" von geistigen Wesen ergibt sich einzig und allein durch die Unterschiede im Erkenntnisstand. Um so tiefer die Dimensionen durchdrungen werden konnten um so größer ist die Fähigkeit der Einflussnahme.
Mit dem "Auftauchen" des Menschen auf der Bildfläche bekam die Evolution des Bewusstseins einen mächtigen Schub aber auch ihr größtes Problem. Im Gegensatz zur Tierwelt entwickelte der Mensch ein Selbstbild (damit verbunden auch ein Ego) und war fortan vor allem das, was er zu sein glaubte.
Das führte zu Fehlentwicklungen die bis zu Vernichtung vieler Arten und der Gefährdung der eigenen Art führte.
Es ist die Aufgabe der neuen Generationen (und jedes Individuums) durch mehr Wissen und ein neues Denken und Fühlen (also durch mehr Reife) enstandenes Chaos zu reduzieren.
Es sollte auch niemand vergessen, dass der Mensch zu Lebzeiten entscheidet, wie tief er nach dem "Seitenwechsel" in die geistige Welt eindringt. Es gibt verschiedene Dimensionen. Die der physischen Welt am nächsten liegenden Dimensionen, sind die, die dem "Neuling" die geringsten Gestaltungsmöglichkeiten geben. Nicht etwa weil man sie ihm einschränkt, nein weil er sie nicht kennt und somit auch nicht für möglich hält.

.................Ich allerdings finde, dass sowohl ich als auch die meisten anderen Menschen mit dieser Freiheit überfordert sind......................
.....................Die geistige Welt könnte ruhig mehr eingreifen...................
So funktioniert das nicht. Es funktioniert anders herum. Das Individuum oder eine Gruppe muss Einfluss, Beistand (oder ähnliches) - in einem bestimmten Anliegen - in einer Art Gebet (aber ohne Unterwürfigkeit) erbitten oder auch einfordern.
Es hat dies nicht mit Religion zu tun. Es ist letztendlich die Anerkennung der Existenz eines höheren Bewusstseins u. die bewusste Beeinflussung desselben duch zielbasierte Konzentration von Einzelnen oder Gruppen.
Das ganze nennt sich ´Remote Viewingˋ und funktioniert nachweislich. Wer Intresse hat, bitte mal selbst im Netz recherchieren.
.................Die sind so weit von uns weg - in allen Belangen - dass sie uns quasi vergessen haben.....................
Die Dussligkeit des Vergessens liegt nicht bei "denen", sie liegt bei uns. Wir haben vergessen, was wir wirklich sind und beklagen auch noch die "beschädigte" Verbindung. Es ist die Aufgabe des Menschen sich seines eigentlichen Wesens bewusst zu werden und sich für die spirituelle Welt zu öffnen. Es ist nicht der Plan, dass geistige Wesen uns "aufmachen" wie eine Büchse Bohnensuppe oder eine Flasche Bier.;)
.....................Wäre niemand inkarniert, müsste auch niemandem geholfen werden....................
Ich bin mir im Übrigen auch sicher, dass wir nach dem Leben rückblickend alles verstehen werden. Aber das ändert nichts an der Ungewissheit hier und jetzt.
Das stimmt. Hätte es in den 70ern die Fortschritte in der Wiederbelebung nicht gegeben, wüssten wir heute noch nicht, dass da etwas sein muss, was unabhängig von unseren Körpern und Gehirnen existiert.
Dieses ´wir wissen nicht genug´ hört man vorwiegend von denen, die sich gar nicht die Mühe machen, tiefer ins Thema einzutauchen oder nicht den Mut dazu haben. Wer mehr wissen will wird mehr Wissen vorfinden und das hat nichts mit Glauben zu tun.
LG * Helmfried
 
Zuletzt bearbeitet:
.... Überall wo man hinschaut, gibt es nur Probleme.....

Auch wenn ich kein religiöser Mensch bin, so gibt es doch auch im Christentum bedenkenswerte Dinge, wie z.B. dieses Gebet:

"Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."


Aus meiner gottlosen Sicht auf die Dinge heißt das für mich:
Was ich nicht ändern kann bekommt auch keinen großen Zugang zu meiner Gefühlswelt, damit macht man sich nur selber fertig.
 
Hast Du schon einmal 1 ganze Woche in einer Gruppe meditiert? Also mit einem Lehrer?
Alleine und nur kurz passiert nicht viel. Ausserdem darf man nichts erwarten, einfach wach und aufmerksam sein und die Gedanken vorbeiziehen lassen wie Wolken, ohne sie zu verfolgen.
 
In das Chaos der unbegrenzten Fantasien und Irrwahn passt restlos ALLES hinein. Da besteht volle Narrenfreiheit.
Vor allem ist es völlig mühelos und bequem, sich da 24h/Tag auszutoben und selbst zu befriedigen.
Wem DAS als Lebensinhalt genügt, dem sei es völlig gegönnt.
Nur Wurzeln schlagen und gedeihen kann niemand mit so was; verkümmern ist da vorprogrammiert.
 
Was ich mit "sehr alten Urkunden (AT)" meinte ist ua. die Genesis. Da wird der Zweck des Menschen-Daseins und seine rein NUR lange irdische Zukunft - also KEIN außerirdisches Leben - beschrieben.

Das ist reine Auslegungssache. Man kann die Genesis so und so auslegen, da gibt es kein Limit. Die neueste Interpretation, die ich vor kurzem von David Icke gehört habe, besagt, dass die Genesis die Erschaffung der Matrix beschreibt, in der wir heute leben. Und der Mann hat gute Argumente. Ich sage nicht, dass es stimmt, was er sagt, ich sage nur, dass er gute Argumente hat. Der Auslegungsphantasie sind keine Grenzen gesetzt, weil diese alten Texte durch etliche Jahrtausende und Übersetzungen hinweg nicht mehr eindeutig interpretierbar sind.

Das ist insofern nicht "materialistisch", weil in weiteren solchen alten Urkunden (NT) eine einmalige irdische Auferstehung angesagt wird.

Es tut mir leid, dass ich vorzeitig die Materialismus-Keule ausgepackt habe. Schlechte Angewohnheit, meinerseits, ich gelobe Besserung. Ich finde deine Beiträge interessant.
 
Aber warum sollte man dies tun?
Selbst die bedeutendsten Erleuchteten der Religionsgeschichte (Jesus, Buddha) haben die Askese als letztlich nutzlos, ja kontraproduktiv verworfen. Buddha hungerte sich fast zu Tode, musste dann aber einsehen: Das bringt nichts. Jesus fastete 40 Tage in der Wüste, kam aber aus ihr zurück ... und feierte, mit anderen, auf Hochzeiten!

Ja, ABER: Sie haben dieses extreme Fasten vorher durchgezogen. Ich glaube nicht, dass hier die reine Theorie reicht. Die Erfahrung muss man wohl schon selber machen. Aber ich bin ja auf diesem Gebiet bisher auch reiner Theoretiker, ich habe noch niemals ernsthaft Askese betrieben.

Na und? Was ist denn eigentlich am Genuss überhaupt verwerflich?
Hat uns Gott nicht schließlich das Leben geschenkt, um es - auch - zu genießen? Was für einen Wert soll das Leben denn haben, gäbe es den Genuss nicht?

Also ich betrachte alles Körperliche nur noch als lästig, deshalb auch mein Begriff der Sucht, gerade weil er negativ belegt ist. Ja, im Essen und im Sex liegt Genuss, aber man kriegt nie genug davon. Das ist ein Fass ohne Boden, bis man irgendwann tot umfällt. Ich weiß ja, dass das den meisten Menschen völlig egal ist, aber ich empfinde es einfach so, dass man durch die scheinbare Genussbefriedigung immer nur einer Karotte hinterherrennt, die einem vor der Nase rumpendelt und hypnotisiert. Könnte ich einen Schalter umlegen, der jeden Appetit auf Nahrung und Frauen ausschaltet, würde ich es tun. Was wäre das für eine Erleichterung.

... man kann den Sexualtrieb nicht auf Dauer ignorieren. Er ist Teil unserer Biologie und notwendig wie Essen & Trinken.

Ja, leider. Die Bordelle und die Pornoindustrie freuen sich darüber wie ein Schnitzel. :sekt:

Wie es aussieht:

Die einzigen Vorteile eines Körpers sind Sex und gutes Essen, das bekommt man in den höheren Sphären nicht. Aber es kann doch nicht sein, dass wir, und ich drücke mich hier bewusst vulgär aus, zum fressen und zum f*cken auf der Erde sind.

... kann das wohl doch sein.
 
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Das glaube ich nicht. Die geistige Welt besteht aus reinem Bewusstsein und ist eine Art sich selbst verwirklichendes System. Es gibt dort keinen göttlichen Willen, weil es keinen Gott gibt. Es gibt den Drang nach Weiterentwicklung (Evolution) und das ist es, was alle Wesen verbindet. Es gibt auch keine Hierarchien (oder Dienstgrade wie Erzengel etc.) das sind Vehikel menschlicher Erkärungsversuche.
Das unterschiedliche "Gewicht" von geistigen Wesen ergibt sich einzig und allein durch die Unterschiede im Erkenntnisstand. Um so tiefer die Dimensionen durchdrungen werden konnten um so größer ist die Fähigkeit der Einflussnahme.

Ich glaube inzwischen, dass das alles verschiedene Wege sind, das selbe zu beschreiben. Ich habe es auch schon immer so verstanden, dass die neun Engelshierarchien sich nach Erkenntnisstand und Fähigkeitenstand bemessen, nicht nach einer auferlegten Hierarchie. Von diesen neun Hierarchien haben verschiedene Kulturen in verschiedenen Worten berichtet, ich denke nicht, dass das Zufall ist. Was hältst du eigentlich von Rudolf Steiner und der Anthroposophie?

Die Dussligkeit des Vergessens liegt nicht bei "denen", sie liegt bei uns. Wir haben vergessen, was wir wirklich sind und beklagen auch noch die "beschädigte" Verbindung. Es ist die Aufgabe des Menschen sich seines eigentlichen Wesens bewusst zu werden und sich für die spirituelle Welt zu öffnen. Es ist nicht der Plan, dass geistige Wesen uns "aufmachen" wie eine Büchse Bohnensuppe oder eine Flasche Bier.;)

Ja, das kann schon sein. Ich bin mir sicher, dass die höheren Sphären über uns vor allem staunen - ohne Wertung, aber vielleicht mit rollenden Augen. :rolleyes:
 
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