PhilippP
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Der zum Thema durchaus gut passende Krankheitsbegriff ist bis heute erschreckend wenig definiert. Intuitiv meint jeder zu wissen, was Krankeheit ist, bis man sie dann definieren soll.
Ich wollte ja zum Thema nichts mehr sagen, da die von dir eingebrachte Fragestellung nicht primär aufs Thema bezogen ist, darf ich mich äußern.
Es stellt sich hier wiederum die Frage, was unter 'Definition' zu verstehen wäre. Meist wird damit die eindeutige Begriffsbestimmung verstanden. Diese freilich muss auf höherer Ebene immer dogmatisch erfolgen, womit der unendliche Regress (Letztbestimmungsproblem, siehe auch Münchhausen-Trilemma) droht.
Insofern sehe ich es stets als problematisch an, Definitionen als Voraussetzung für einen verständigen Austausch über (falsifizierbare) Inhalte vorauszusetzen, da man hiermit womöglich implizit eine formallogische Ebene der empirischen überordnet.
Dass der Krankheitsbegriff "erschreckend wenig definiert" ist, kann ich so nicht sehen. Vielmehr gibt es nahezu unzählig viele Definitionen, die sich meist nur in Details unterscheiden. Die wesentlichen Aspekte hast du selbst schon genannt: Problem der Abgrenzung zwischen normativen/subjektiven und objektiven/wertneutralen Bedeutungsgehalten. Beide Bereiche scheinen aber elementar, um einen pragmatisch verwendbaren Krankheitsbegriff beschreiben zu können. Ich sehe den Widerspruch denn auch mehr als vermeintlichen (theoretischen) an, praktisch trifft das je subjektive Empfinden - "ich fühle mich irgendwie (dauerhaft) krank/unwohl" - auf die allgemein bislang als unerwünscht festgestellten und behandelten Zustände und hieraus ergibt sich ein fortwährender (kontroverser) Prozess, aus dem heraus ein dynamischer Krankheitsbegriff - so meine Sicht der Dinge - resultiert.