Der Placeboeffekt wirkt nicht bei jedem Menschen. Wie es aussieht, sprechen nur 35% der Patienten auf eine Placebo-Behandlung an. Die Wirkung ist maßgeblich von der Erwartungshaltung abhängig, von den Erkrankungen und kann auch klein bis nicht existent sein.
Oder negativ, dann haben wir den Noceboeffekt, wie Du weißt. Psychologische Effekte spielen immer eine Rolle, bei jeder Behandlung. Erwarung und Konditionierung sind die Hintergründe. Nur Erwartung kann schon deshalb nicht sein, weil auch kleine Kinder und Tiere davon profitieren
Inwieweit das ethisch tragbar ist, das ist auch noch so eine Frage. Schließlich sollte ein Patient auch ein Recht darauf haben, behandelt und nicht systematisch betrogen zu werden.
Da wäre ich in der Medizin sehr vorsichtig, mit solchen Aussagen. Man könnte der Homöopathie wenigstens zugute halten, dass sie nicht schaden kann, wenn sie denn rein gar nicht wirkt.
Nach der Meinung seiner Freunde sollte er nur eines tun, nämlich eine Psychotherapie.
Ja, würde ich sowieso als Methode bei sehr vielen Krankheiten empfehlen. Wenn 'psychosomatisch' mal keine Abwertung mehr ist, weil irgendwer therapeutisch auf dem Schlauch steht (man ist nicht entweder psychosomatisch oder 'richtig' krank), könnte man da ansetzen, wo manche Esoteriker vor 40 Jahren schon waren.
Wird in der multimodalen Schmerztherapie schon gemacht, natürlich unter anderen weltanschaulichen Vorzeichen.
Aber ohne Polemik, Du scheinst mir hier einer der Klügeren zu sein: Therapeutischer Goldstandard (oft genug gibt es keinen), plus psychologische Begleitung, passend zum Krankheitsbild und Patiententyp, plus optimierte Placebobehandlung, in der der Patient das erhält, von dem er insgeheim oder offen denkt, dass es ihm helfen könnte. Da könnte man unspezifische und spezifische Verfahren kombinieren. Die Homöopahtie kann vorkommen, muss aber nicht, je nach dem, was der Patient erwartet.
Wenn es Spitz auf Knopf steht, ist der Placeboeffekt sogar willkommen, wenn er nur 3% zur Heilung beiträgt, man denke an den Spitzensport, da kämpft man auch um jede Möglichkeit der Leistungssteigerung im unteren Prozentbereich.
Je nach dem, wer die Studie gefälscht hat, findet man auch Zahlen die weit höher liegen, als Deine 35%, aber auch die heißen ja nicht, das 65% gar nicht ansprechen, sondern man muss hier von stärker und schwächer reden, es gibt Studien die sagen, der Placeboeffekt macht 60% und mehr aus. Selbstverständlich können die letzten 3 oder 30% bei einer lebensbedrohenden Erkrankung das Zünglein an der Waage sein, bei ner Schürfwunde würde ich so einen Aufwand gar nicht betreiben.
Wie gesagt, ein Standardbaustein, der Sprache, Dosierung, Menschenbild beinhaltet und diese Aspekte nicht gegen einander ausspielt, das wäre wünschenswert, da Medizin ein Geschäft ist, ist das schwierig, da bald aber überall Geld fehlt, ist das eine reale(re) Option. Wie so oft, vielleicht getragen von PatientInnen in dieser seltsamen subkulturellen Blase, die länsgt existiert.