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Wie frei ist der menschliche Wille?

Wie frei ist der menschliche Wille?
Mir ist aufgefallen, dass es bei der Frage nach der Freiheit des Willens fast nur Hardliner gibt, die entweder sagen: - der menschliche Wille ist zu 100% frei oder - der freie Wille ist eine 100%ige Illusion. Beide Seiten haben gute Argumente.
Nein, beide Seiten haben eben keine guten Argumente, weil 100% nicht gut (in der Wertung) ist, aber immerhin "GUT" (in der Materie) sein könnte.
Könner und Gönner müsste man sein, um beiden Seiten in etwa zur Hälfte (ungleichermaßen) Falschheit anzudichten.

Solange die alteingesessenen Wissenschaften wie besessen noch immer nur nach dem SEIN im tertium non datur fragen und nicht nach dem SOLLEN, scheinen diese Wissenschaften gar nicht legitimiert zu sein, nach dem Willen und seiner Freiheit als etwas Drittes hinterfragen "zu dürfen".

Gerade die revolutionär anmutenden Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften lassen Raum für Hoffnung, aber eben auch ganz neue Gefahrenfelder erkennen.

Die Freiheit des menschlichen Könner-und Gönnerwillens scheint abhängig von einer "dritten" Gehirnhälfte.

Die Grundlage des Willens ergibt sich und vergibt sich aus der Überbestimmtheit einer Latenz von dreieiniger Wahrnehmungszeit.

Aus der Latenzzeit eines Deltas in Gedankenwegegabelungen fügen sich Ereignishorizont, Erfahrungshorizont und Erkenntnishorizont zu einer Vorstellung von "Welt und Wille" zusammen.

Der menschliche Wille ist weder Illusion noch vorherbestimmt. Er vereinnahmt und verausgabt sich in einem deiktischen Zentrum eines angeberischen Herzeigenfunktionalismus ohne Zeiger.

Der Wille ist frei im Rahmen des beschränkt Denkbaren einer Bestimmung von Mustererkennung (Struktur) und Lochhaftigkeit (Strukturfreiheit).

Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
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Definiere mir genau "Freiheit" und "Wille" und gebe dir ein Prozentzahl zwischen 0 und 100 als Antwort ;)

Nun, einfach zu definieren sind diese Begriffe keinesfalls. Am besten bedient man sich in diesem Feld einem Gedankenexperiment: Denke an eine Stadt. Irgendeine Stadt, egal ob groß oder klein. ... . Okay, jetzt hast du einen Stadtnamen in deinem Kopf. Meine Frage: Inwiefern hast du diese Stadt frei ausgewählt? Angenommen es wäre Berlin, das ist die erste Stadt, die mir jetzt spontan eingefallen ist. Wieso ist mir die Stadt Berlin eingefallen? Weil es die Hauptstadt meines Heimatlandes ist? Weil sie mit dem Buchstaben B anfängt? Weil ich letzte Nacht einen Traum hatte, der in Berlin spielte? Weil ich vor zwei Stunden einen Artikel gelesen habe, der von einem Ereignis in Berlin berichtet hat? Und so weiter... Das Hintergrundrauschen des Unterbewusstseins ist in jeder Situation so unüberschaubar, dass man sich schon fragen muss, wieviel unserer Gedanken und Entscheidungen frei sind.

Meine Frage die ich zu diesem Thema immer stelle, der Wille ist frei von was ???

Frei von unterbewussten Einflüssen vielleicht? Und mit meinem eben beschriebenen Beispiel habe ich doch gezeigt, das es unzählige Möglichkeiten gibt, wie schon alleine so etwas simples wie der Name einer Stadt von uns vielleicht nicht frei ausgesucht wird,. sondern sich uns aus dem Unterbewusstsein heraus aufdrängt. Ein weiterführender Gedanke dazu: Wenn mir die Stadt Berlin eingefallen ist, warum auch immer, inwiefern habe ich mich dann bewusst gegen alle anderen Städte entschieden? Hannover, München, Wien und Zürich sind mir in dem Moment einfach nicht eingefallen, warum auch immer. Hätte ich vor zwei Stunden einen Bericht aus Wien gelesen, wäre mir vielleicht diese Stadt eingefallen.

Bei komplexeren Entscheidungen kommen noch viel mehr Faktoren dazu. Aber dazu will ich jetzt erst mal nicht mehr sagen, das simple Beispiel mit dem Stadtnamen ist erst mal genug.
 
Nun, einfach zu definieren sind diese Begriffe keinesfalls. Am besten bedient man sich in diesem Feld einem Gedankenexperiment: Denke an eine Stadt. Irgendeine Stadt, egal ob groß oder klein. ... . Okay, jetzt hast du einen Stadtnamen in deinem Kopf. Meine Frage: Inwiefern hast du diese Stadt frei ausgewählt? Angenommen es wäre Berlin, das ist die erste Stadt, die mir jetzt spontan eingefallen ist. Wieso ist mir die Stadt Berlin eingefallen? Weil es die Hauptstadt meines Heimatlandes ist? Weil sie mit dem Buchstaben B anfängt? Weil ich letzte Nacht einen Traum hatte, der in Berlin spielte? Weil ich vor zwei Stunden einen Artikel gelesen habe, der von einem Ereignis in Berlin berichtet hat? Und so weiter... Das Hintergrundrauschen des Unterbewusstseins ist in jeder Situation so unüberschaubar, dass man sich schon fragen muss, wieviel unserer Gedanken und Entscheidungen frei sind.
Völlig richtig. Auch wenn wir uns eben frei für eine Stadt entscheiden können, sie wir schon irgendwie unbewusst determiniert.
Insofern kann man die Frage nach der Willensfreiheit halt mit "ja" und "nein" oder eben besser mit "das hängt davon ab, was du genauer meinst" beantworten.
 
Bei komplexeren Entscheidungen kommen noch viel mehr Faktoren dazu.
Das ist die "Linie", die ich in meinem Beitrag Nr. 3 in allgemeinster Form angesprochen habe:Zitiere:
Wille ist NUR ein Teil unserer Entscheidungen- frei oder unfrei (unrichtig im Original war FREI) bestimmt sich an den weiteren Erkenntnismöglichkeiten aus Denken und Fühlen.
In diesem Sinne einer allgemeinen Betrachtung zu "freier-unfreier Wille" bezogen auf den Inhalt der Entscheidung , besteht die FREIHEIT darin, über die Möglichkeit zweier gegensätzlichen Möglichkeiten zu argumentieren.
 
Käse ist ein beispielhaft reales wie fiktives Doppelnaturprodukt des menschlich freien Willens.
...Wille ist NUR ein Teil unserer Entscheidungen- frei oder unfrei (unrichtig im Original war FREI) bestimmt sich an den weiteren Erkenntnismöglichkeiten aus Denken und Fühlen.
In diesem Sinne einer allgemeinen Betrachtung zu "freier-unfreier Wille" bezogen auf den Inhalt der Entscheidung , besteht die FREIHEIT darin, über die Möglichkeit zweier gegensätzlichen Möglichkeiten zu argumentieren.

Ähm,...>> "bezogen auf den Inhalt der Entscheidung" << ?? Spielt denn der Inhalt im Nachhinein noch eine Rolle und kommt es nicht vielmehr vorrangig auf die "Musik als Tenor" einer (Ur-Teils-)Entscheidung an???

Wenn FREIHEIT darin besteht, über reine "Möglichkeiten von Möglichkeiten" - also in einer "Möglichkeitspotenz" zu argumentieren, wäre das denn dann nicht primär als eine Illusion zu bezeichnen?

Sicher sollten entweder Sie oder ich noch einmal in aller Ruhe - möglicherweise in zwei gegensätzlich vereinten *Enantiomere* geflissentlich wissentlich rational darüber nachdenken!? ;)

Denn wenn Zwei das Gleiche denken, aber nicht in den gleichen Gedankenfluss einsteigen, dann ist 1+1 mehr als die Summe zweier Erkenntnisse und vermag noch nicht einmal durch gequirlten Käse weniger werden! :p

"Rest in Peace oder Rest in Cheese" -
May be that's a sticky Double-Gum-Question, please!?
:) :) :)

EXKURS: Der Wille der Natur - als urige Spur einer Nomenklatur in Normen pur -​
eignet sich für den menschlichen Willen ganz besonders zur Kur
und gibt sich in Spuren von Sporen Dieselbigen zum Schwur.

Der menschliche Wille scheint als natürlicher Kleber-Wille sich selbst niemals fremd,
macht sich aber oftmals gehemmt -völlig unnötig und irrig - ins eigene Hemd:
Der Wille der Natur liegt im Nichtsein in schlummernder Modularität im Gen normativ begraben,.......
 
Spielt denn der Inhalt im Nachhinein noch eine Rolle und kommt es nicht vielmehr vorrangig auf die "Musik als Tenor" einer (Ur-Teils-)Entscheidung an???
Ich frag mich, ob der Inhalt und Freiheit für eine Entscheidung im Zeitpunkt der Entscheidung und im Nachhinein wirklich der gleiche ist: Was macht man für den Fall, daß jemand seine Entscheidung bereut?
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine gelungene Psychotherapie soll
-angeblich-
den Weg zur Selbsterkenntnis erleichtern!

Die Psychoanalyse im klassischen freudschen Sinne hätte sicher das Potential dazu, jedoch, es ist sehr schwer heutzutage noch jemanden mit der entsprechenden Expertise zu finden, dann sind die Therapeuten über viele Monate, manche sogar Jahre ausgebucht, und dann muss man sich auch noch die vollen 300 Stunden intensiv darauf einlassen. Das macht heutzutage fast keiner mehr. Einen solchen langen Atem haben die meisten von uns verlernt.

Das ist die "Linie", die ich in meinem Beitrag Nr. 3 in allgemeinster Form angesprochen habe:Zitiere:
Wille ist NUR ein Teil unserer Entscheidungen- frei oder unfrei (unrichtig im Original war FREI) bestimmt sich an den weiteren Erkenntnismöglichkeiten aus Denken und Fühlen.
In diesem Sinne einer allgemeinen Betrachtung zu "freier-unfreier Wille" bezogen auf den Inhalt der Entscheidung , besteht die FREIHEIT darin, über die Möglichkeit zweier gegensätzlichen Möglichkeiten zu argumentieren.

Dieses Statement bringt meinen Kopf zum Qualmen, ich verstehe nicht, was du damit sagen willst. Kannst du vielleicht etwas genauer ausführen, was du meinst?
 
Dieses Statement bringt meinen Kopf zum Qualmen, ich verstehe nicht, was du damit sagen willst. Kannst du vielleicht etwas genauer ausführen, was du meinst?
Mein Statement sollte Ihre Sicht abstrakter darstellen.
Wille und Freiheit sind ohne Bezugspunkte und Verknüpfungen "hohl".
 
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Wille und Freiheit sind ohne Bezugspunkte und Verknüpfungen "hohl".
Dieses Statement von Ihnen hör ich "wohl", allein mir fehlt der Glaube an diese "Hohlheit"! ;)
Spielt denn der Inhalt im Nachhinein noch eine Rolle und kommt es nicht vielmehr vorrangig auf die "Musik als Tenor" einer (Ur-Teils-)Entscheidung an???
Ich frag mich, ob der Inhalt und Freiheit für eine Entscheidung im Zeitpunkt der Entscheidung und im Nachhinein wirklich der gleiche ist:
Im Zeitpunkt der Entscheidung weichen Inhaltsbegriffe und Freiheitsbegriffe ganz erheblich von der "Retrospektive in Folgeprozessen" ab. Diese scheinbar selbständig ablaufenden Entscheidungsprozesse bezeichnet man übrigens in der Gentechnik als "reverse Transkriptionen", die grundsätzlich in Streuwirkungen verlaufen und allesamt zu 99,9 % aber nicht gleichverteilt scheinen, sondern sich über individuelle Cluster ausbreiten, was in der Natur häufig geringste Ur-Formen von unscheinbaren "Willensmutationen" hervorruft...
Was macht man für den Fall, daß jemand seine Entscheidung bereut?
Auf das Gewissen eines Einzelnen hat 'man' im Allgemeinen direkt keine Möglichkeit Einfluss zu nehmen.

Etwas anders verhält es sich, wenn 'man' Gruppenbildungen, Firmengeflechte und Staatsverträge sensitiv zu analysieren in der Lage wäre und stets auf die stringente Ausrichtung pragmatisch verhandlungsfähiger Vorteilsausgleichsoptionen setzen würde.

Im Idealfall würde so eine 'kollektiv einsichtige' Vorbildfunktion nachgefragt werden, die 'alles wieder in Ordnung bringt', was in einem futuristischen Europa der Vielvölkerstaaten allerdings ein neuartiges ökonomisches (Parallel-)Verständnis für sozio-technisch einsichtige "Wankel-motorische Übergangsstufensichtweisen in neuer Biologie" erfordern würde.

Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
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