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Wie entsteht Religion oder der Glaube an einen Gott.

AW: Wie entsteht Religion oder der Glaube an einen Gott.

Ich für meinen Teil habe mich entschieden, alles "über Bord zu werfen", was ständig zu Widersprüchen führt.

Das hat Aristoteles auch getan. Und damit die Logik erfunden.

Aber die Gefühle sind damit nicht verschwunden. Es gibt zweifelsfrei Menschen, die behaupten, Gott zu spüren.

Trotzdem kann mir niemand von denen sagen, ob er wirklich Gott spürt, oder ob er nur irgendein dumpfes Gefühl hat, dass das Gott sein müsste, was er da spürt.

Weil er diesem Gefühl eben noch niemals nachgegangen ist.

lg Frankie
 
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AW: Wie entsteht Religion oder der Glaube an einen Gott.

Trotzdem kann mir niemand von denen sagen, ob er wirklich Gott spürt, oder ob er nur irgendein dumpfes Gefühl hat, dass das Gott sein müsste, was er da spürt.
Warum muss denn dieses Gefühl "dumpf" sein ? Wodurch ist bewiesen, dass es, sofern man an einen Gott glaubt, nicht ein Glücksgefühl ist ?

Weil er diesem Gefühl eben noch niemals nachgegangen ist.
Ich muss keinem Gefühl nachgehen (ich nehme an, Du meinst hier im Sinne von ergründen). Ich kann ein Gefühl annehmen oder ablehnen.

Zeili
 
AW: Wie entsteht Religion oder der Glaube an einen Gott.

ich glaube an eine höhere, liebende, wissende kraft...wie auch immer sie heißen mag..ich kann auch bitten, danken, anklagen, mich hinwenden- beten???
glaube ensteht vielleicht auch aus vertrauen und religion aus sehnsucht...nach ankommen, nach antwort, danach, ver-antwortung abzugeben!?
lg
 
AW: Wie entsteht Religion oder der Glaube an einen Gott.

Gott hat es bei der Schöpfung so eingerichtet, dass wir nach etwas suchen das uns erfüllt. Dieses etwas ist Gott. Also ist dieses Verlangen angeboren.

Robert Spaemann formulierte es folgendermassen:
Das Vorkommen vom Phänomen Durst ist ein Argument für die Existenz von Wasser. Und das ist ein Existenzbeweis für Wasser. Denn es hätte sich so etwas wie Durst gar nicht ausgebildet, wenn nicht ein Durstlöscher wie Wasser vorhanden wäre. So denke ich eben auch, dass das Bedürfnis nach Gott insgesamt ein starkes Argument dafür ist, dass es Gott gibt.
 
AW: Wie entsteht Religion oder der Glaube an einen Gott.

Gott hat es bei der Schöpfung so eingerichtet, dass wir nach etwas suchen das uns erfüllt. Dieses etwas ist Gott. Also ist dieses Verlangen angeboren.

Das Verlangen nach Gott ist genausowenig angeboren wie z.B. das Schamgefühl. Dieses Verlangen nach Gott ist anerzogen von den Eltern sowei von der Gesellschaft. Ein Kind, dass athestisch erzogen wird und in einer atheistischen Gesellschaft aufwachst, wird kein Verlangen nach Gott entwickeln.

Es kommt halt darauf an, ob man den Kindern beibringt, bestimmte Sachen nicht zu hinterfragen und Gott als Anwort zu akzeptieren oder ob man Kindern bebringt nach Antworten zu Suchen - und zwar mit ihrer Vernuft!

Wie sagte schon Martin Luther:
Die Vernuft ist der größte Feind des Glaubens!
 
AW: Wie entsteht Religion oder der Glaube an einen Gott.

@Hemme:
Um das was ich meinte besser verstehen zu können solltest du das Zitat von Robert Spaemann nochmals lesen.

Ich bin überzeugt, dass das Verlangen nach Gott angeboren ist. Auch jemand der atheistisch erzogen worden ist hat dieses Verlangen. Er muss dieses Verlangen erst einmal identifizieren.

Am Besten noch einmal das lesen was ich bereits geschrieben habe und darüber nachdenken:

JohnP schrieb:
Gott hat es bei der Schöpfung so eingerichtet, dass wir nach etwas suchen das uns erfüllt. Dieses etwas ist Gott. Also ist dieses Verlangen angeboren.

Robert Spaemann formulierte es folgendermassen:
Zitat:
Das Vorkommen vom Phänomen Durst ist ein Argument für die Existenz von Wasser. Und das ist ein Existenzbeweis für Wasser. Denn es hätte sich so etwas wie Durst gar nicht ausgebildet, wenn nicht ein Durstlöscher wie Wasser vorhanden wäre. So denke ich eben auch, dass das Bedürfnis nach Gott insgesamt ein starkes Argument dafür ist, dass es Gott gibt.
 
AW: Wie entsteht Religion oder der Glaube an einen Gott.

Ich habe das Zitat gelesen, denke dennoch, dass solch ein "Durst" nach Gott nicht angeboren ist. Wissenshunger ist angeboren! Aber offene Fragen durch Gott erklären zu wollen, ist nicht angeboren.

Und weiter frag ich mich, seit wann dieses Verlangen nach Gott angeboren sein soll. Tiere besitzen es ja wohl kaum. Wann in der Evolution soll der Mensch das Verlangen entwickelt haben und warum?
 
AW: Wie entsteht Religion oder der Glaube an einen Gott.

Lieber JohnP,

Ich bin überzeugt, dass das Verlangen nach Gott angeboren ist. Auch jemand der atheistisch erzogen worden ist hat dieses Verlangen.

Bereits beim erstmaligen Lesen ist mir der Widerspruch in Deinen Ausführungen aufgefallen und wenn Du ihn selbst bitte noch ein zweites Mal lesen würdest, fällt er Dir vielleicht auch auf.

Du sagst ich bin überzeugt. Soweit so schön. Du bist also überzeugt. Daraus folgt, dass Dir klar sein muss, dass andere NICHT überzeugt sind. Ich zum Beispiel.

"Auch jemand der atheistisch erzogen worden ist hat dieses Verlangen." - dies ist nichts anderes als eine Tatsachenbehauptung. Niemand kann in die Köpfe aller Atheisten schauen und eine solche Feststellung machen. Daher ist dies eine irreführende Verallgemeinerung, die mit der Realität nichts zu tun hat sondern nichts anderes ist, als ein Ausdruck Deines Glaubens.

Ich unterstelle (d.i. der Unterschied zu Dir, Du behauptest!), dass Du aufgrund Deines Glaubens versuchst, Dich in einen Atheisten hineinzuversetzen, was Dir aber kaum gelingen kann, da Du ja gläubig bist. Bei dieser Vorstellung fällt Dir sofort eines ins Auge: Dir würde etwas fehlen, dass Du jetzt hast. Das ist zwar nachvollziehbar, das macht es aber nicht richtiger.

Ich kann auch nicht sagen, was in den Köpfen anderer Atheisten vor sich geht. Aber ich kann Dir sagen, was in meinem Kopf vor sicht geht, und Du kannst Dir versichert sein lassen, dass ich ein ziemlich reflektierter Mensch bin. Ich habe kein solches ominöses Verlangen nach etwas höherem. Im Gegenteil, ich finde den Gedanken, es soll etwas "Höheres" geben, sogar unerträglich und unangenehm. Ich betrachte mich nur als Teil der Natur, nicht als Teil einer Schöpfung. Und auch wenn Dir diese Ansicht trostlos vorkommen sollte, für mich stellt dieser Gedanke das reinste Glück auf Erden dar. Ich führe ein zufriedenes Leben, abgesehen von den Alltagssorgen, das ist aber ein anderes Thema.

Man sollte nicht einfach von sich auf andere schliessen und aufgrund dessen Behauptungen aufstellen, die sich nicht beweisen lassen.



lg, xcrypto
 
AW: Wie entsteht Religion oder der Glaube an einen Gott.

ich bin katholisch erzogen und kann mir nicht vorstellen,wie es ist, es nicht
zu sein.
Aber ich bin eine kritische und hinterfragende. gläubig zu sein heißt auch nicht einer bestimmten konfession anzugehören.
in einer gestaltpädagogikausbildung wurde ich mit dem wort "konfluenz" und einer idee dazu konfropntiert.
laut meiner mitschrift ist es die vage erinnerung des "einsseins",und der motor, der uns antreibt in kontakt, in beziehung zu sein.
der kontakt zu einem höheren wesen könnte auch dieser sehnsucht entspringen.
aber..wir werden sowieso keine allgemein gültigen antworten finden..es ist einfach inter4essant...jeder soll seinen zugang haben
an den ideen der anderen erwiterung, inspiration..finden
lg
 
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AW: Wie entsteht Religion oder der Glaube an einen Gott.

Ich habe das Zitat gelesen, denke dennoch, dass solch ein "Durst" nach Gott nicht angeboren ist. Wissenshunger ist angeboren! Aber offene Fragen durch Gott erklären zu wollen, ist nicht angeboren.

Und weiter frag ich mich, seit wann dieses Verlangen nach Gott angeboren sein soll. Tiere besitzen es ja wohl kaum. Wann in der Evolution soll der Mensch das Verlangen entwickelt haben und warum?

Hallo Hemme,

mit Deiner evolutionsorientierten Fragestellung implizierst Du die Nichtexistenz des göttlichen Schöpfers. So gesehen, hat das Gottesbedürfnis natürlich keinen evolutionären Nutzen.
Was Spaemann aber wohl sagen will, ist dies:
Da wir dieses spirituelle Bedürfnis haben, und da es ohne existierenden Gott nutzlos wäre, weist die Existenz des spiritueleln Verlangens auf die Existenz Gottes.

Kein schlechets Argument, wie selbst ich Atheist zugeben muss.
Aber ein Hinweis ist kein Beweis!

LG, pispezi :zauberer2
 
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