• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Der Null-Gott-Glaube

AW: Der Null-Gott-Glaube

@fusselhirn: mein Grund ist wohl die Summe der Zweifel. Ich zweifle an 7 Himmeln, das finde ich einfach so unrealistisch wie "Star Wars". Ich zweifle aber auch daran, dass Gott einen Sohn hat, und dass dieser Sohn eine Mutter hat, die Mutter Gottes, die eigentlich die Mutter des Sohnes von Gott ist. Daran zweifle ich. Ich zweifle auch an Naturgöttern und an Sonnengöttern. Die Sonne ist die Sonne, wie CaraMia sagt, die Wahrheit ist die Wahrheit, und das Universum ist das Universum.

Ich zweifle auch daran dass Jahwe, der Gott der Israeliten, mit mir, einem Nicht-Isrealiten, große Pläne hat.

An "Buddha" als historischer Gestalt zweifle ich nicht. Ich zweifle aber stark daran, dass man seine Erkenntnisse nur durch die von ihm vorgeschlagene Lebensferne erfahren kann.

Und ich zweilfe sowieso daran, dass ich mich am Ende meines Lebens vor einem höheren Wesen zu verantworten habe. Ich glaube vielmehr, dass ich mich - wie CaraMia - in jeder Sekunde meines Lebens vor mir selbst zu verantworten habe.

Also, es ist wirklich die Summe der Zweifel (die ich hier endlos fortsetzen könnte), die mich von anderen Glaubensrichtungen weg zu diesem Glauben gebracht hat.

Beantwortet das die Frage?

lg Frankie
 
Werbung:
AW: Der Null-Gott-Glaube

Aha, da hat sich ja mit CaraMia offenbar schon eine Glaubens-Schwester gefunden.

Und, so weit ich das verstehe, muss sie sich gleich für ihren Glauben schämen und verantworten. Oder?

Ich habe die Frage, woher meine Moral kommt, nicht als Angriff verstanden.
Klar bin ich im christlichen Abendland aufgewachsen, als katholisches Kind, das sogar nur recht gute Erfahrungen mit Kirche gemacht hat und auch einen liebenden, nicht strafenden Gott hatte.
Das hat natürlich meine Moralvorstellungen geprägt.

Mit 14 wurde ich Atheistin (aus Überlegung, nicht aus Abscheu) und habe mir genommen und behalten, was ich richtig fand, und abgestreift, was ich falsch fand (zB die sexuellen Restriktionen).
Besonders wichtig sind mir Gemeinschaftssinn und Vernatwortung für Welt und Allgemeinheit.
 
AW: Der Null-Gott-Glaube

Ach ja, es bedarf in diesem Glauben natürlich keiner Gestaltung einer Beziehung zu den Göttern oder zu Gott. Das macht ihn etwas einfacher in der alltäglichen Handhabung.

Ist nicht viel mehr das Gegenteil der Fall? Die Frage nach einem Sinn, die Festlegung einer eigenen Moral ohne einen eben diese Moral rechtfertigenden Gott und der Aspekt der Ungewissheit (Woher, Wohin) machen das Leben eines null-Gott-Gläubigen nicht gerade einfach, oder?

Der Null-Gott-Glaube ist nicht einfach einfach. Es ist der Glaube an den Menschen im einzelnen, die Menschheit im ganzen und daran dass wir dieses unglaubliche Chaos irgendwann aus eigener Kraft ändern können.

...die Anzahl der Götter ist null.

Die Anzahl der Wesen vor denen ich Rechenschaft ablegen muss ist das JEDOCH NICHT!!!! :)

moralische Grüße von

Patrice :clown2:
 
AW: Der Null-Gott-Glaube

Meine Rede, @Patrice!

Da wir selbst und evtl. unsere Mitmenschen die einzigen sind, die uns freisprechen/verzeigen köönnen und wir dafür keine Instanz haben, ebenso niemanden, der uns sagt, wo es genau lang geht...ist das Leben schwieriger.

Wir balancieren sozusagen ohne Netz.
 
AW: Der Null-Gott-Glaube

Ich lebe ganz gut ohne Gott und mit selbstgestrickter Moral.

Ohne Gott leben ist einfach, ich weiss das. Entgegen der Moral leben ist dagegen schwierig, weil Moral von der jeweils herrschenden Gesellschaftsordnung geprägt ist. Die Weltliteratur gibt uns viele Beispiele dafür, wie Menschen an der gesellschaftlichen Moral ihrer Zeit zerbrochen sind.

Die gängigen Moralvorstellungen beeinflussten sogar intelligente Menschen wie A. Einstein. Als dieser um 1901 Vater eines ausserehelichen Kindes wurde, brachte er es nicht fertig, das Kind als sein eigenes zu akzeptieren. Die Mutter musste es weggeben.

Heutzutage hat man es einfacher, mit einer "selbstgestrickten" Moral zu leben. Diese Moral ist aber meist nichts anderes, als die Verwirklichung der 10 Gebote. Die offizielle Kirche hat diese Gebote in der Vergangenheit vielfach bewusst missachtet. Sie ist deshalb m. E. nicht autorisiert, im Namen der Moral zu sprechen.

Gruss
Hartmut
 
AW: Der Null-Gott-Glaube

Hi frankie,

Also, es ist wirklich die Summe der Zweifel (die ich hier endlos fortsetzen könnte), die mich von anderen Glaubensrichtungen weg zu diesem Glauben gebracht hat.

Beantwortet das die Frage?
Das klingt nicht so als ob du von deinem Glauben überzeugt bist. Es klingt eher nach einer Notlösung, weil du noch keine "Religion" gefunden hast an die du aus Überzeugung glauben kannst, welche dir inneren Frieden gibt, bei der es dir egal ist, was andere sagen, weil ihre Wahrheit für dich evident ist.
Ich will dich nicht zu irgendeinem Glauben überreden, aber sollte ein Glaube nicht auf positive Argumente begründet sein und nicht auf Zweifel anderer existierender Glaubenskonstrukte?

ganz liebe Grüße,
fussel
 
AW: Der Null-Gott-Glaube

Hi CaraMia,

Besonders wichtig sind mir Gemeinschaftssinn und Vernatwortung für Welt und Allgemeinheit.
Kannst du versuchen mir zu erklären, warum dir die Verantwortung gegen über der Welt und der Allgemeinheit aus deiner Atheistischen Sichtweise wichtig sind?

lg,
fusselhirn
 
AW: Der Null-Gott-Glaube

Hi CaraMia,

Kannst du versuchen mir zu erklären, warum dir die Verantwortung gegen über der Welt und der Allgemeinheit aus deiner Atheistischen Sichtweise wichtig sind?

lg,
fusselhirn

Fussel, jetzt gleich mal meinerseits die Gegenfrage an Dich:

Warum sollte die Verantwortung gegenüber der Welt aus einer atheistischen oder auch agnostischen Sichtweise nicht wichtig sein?

Viele Grüße
Zwetsche
 
AW: Der Null-Gott-Glaube

Hi zwetsche,

nun ganz einfach, weil mir kein atheistischer Grund einfällt.
Deshalb habe ich ja nachgefragt.


fussel
 
Werbung:
AW: Der Null-Gott-Glaube

Danke für Deine schnelle - wenngleich kurze - Antwort, lieber Fussel.

Nachdenk...wie wäre es mit Vernunft als unreligiöser Grund für Ethik? Oder Humanismus als schlichtes aber nachvollziehbares Leitmotiv für Moral?

Aber ich greife unzulässigerweise CaraMia vor.
Tschuldigung

Zwetsche
 
Zurück
Oben