Patrice
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- Registriert
- 29. Oktober 2005
- Beiträge
- 149
AW: Der Null-Gott-Glaube
Ich denke doch genau darum geht es auch in der Moral ohne Gott: Dass ich ab und an meine eigenen Wünsche und Vorstellungen denen anderer Menschen (zum Beispiel meiner Freunde und Familienangehörigen) unterordne.
Du hast recht: Die ganz große Moral dort draußen wirst du vermutlich vergebens suchen. Die Gründe sind allseits bekannt: "Was kann ich schon verändern?" "Die großen Konzerne sind Schuld!" usw.!
Und was willst du jetzt tun? Den Kopf in den Sand stecken? Die Menschen für ihre Selbstbezogenheit verabscheuen?
Auch in einem "Glaubenskonzept" dass sich um dich dreht musst du dir etwas erarbeiten. Es geht um die Beziehung zwischen Dir und X. Ich bin bereit mich verändern zu lassen. Von Menschen die ich gern hab und von denen ich weiß dass sie mir in bestimmten Dingen überlegen sind.
Als moralischer Mensch wird man nicht geboren. Und vielleicht hast Du recht und es ist vermessen von "moralischem Verhalten" der Menschen zu sprechen.
Als ich vor einigen Jahren der Ekel las sagte mir mein Vater: "Im Alter von 50Jahren kann ich dir heute sagen dass der Existenzialist nicht sehr moralisch ist. Er ist zu Ichbezogen. Denkt zu viel über sich selbst und zu wenig über andere nach.".
Moral hat doch nicht unbedingt etwas mit Gott zu tun. Erst eimal geht es auch um die Menschen die mir nahe stehen und (das wage ich zu behaupten) es gibt sogar Menschen die in der Lage sind auch unbekannten Menschen gegenüber moralisch zu sein.
Zum Schluß: Irgendwie hat mich deine Aussage ziemlich traurig gemacht. Weil ich spüre dass sie wahr sein könnte. Das NIEMAND MORALISCH ist. Warum sieht die Welt sonst so beschissen aus?
Was soll ich jetzt tun? Die Menschheit hassen? Ich muss an das Gute, das nichtselbstbezogene im Menschen glauben. Sonst gehe ich ein!
Frankie,
In einem Glaubenskonzept, das sich um mich dreht, muss ich mir gar nichts erarbeiten.
Es gibt darin mich, alles andere ist Beiwerk, Zierde, Ablenkung, relevant nur im Bezug zu mir.
Daraus eine allgemeingültige Moral, die jedem nützt, zu erarbeiten ist nicht notwendig, sondern ein Luxus, eine Spielerei, mit der ich mich beschäftigen KANN aber nicht MUSS.
Wichtig ist da allein, wie es MIR geht.
Will ich beispielsweise wissen wie es ist, wenn ein Mensch stirbt, dann nehme ich für dieses Experiment nicht mich, sondern einen anderen Menschen.
Gefällt es mir, wenn Blut fließt, lasse ich das Blut anderer fließen - dann gruselts mich so schön.
Mir geht es gut, wenn ich das erleben kann, was ich erleben möchte.
Was andere erleben möchten trifft mich nicht.
Meine Putzfrau putzt für mich, weil ich diese Arbeit langweilig und abstoßend finde. Ich liege lieber in der Sonne oder lese ein gutes Buch.
Ich sehe nicht, wie sich aus einem Null-Gott-Glauben eine Moral ableiten läßt, die mir selber schadet, mich an meiner Selbstverwirklichung hindert.
Ich halte mich in diesem Fall nur an moralische Werte, wenn ich daran Spaß habe, ich das selber will, aus irgend welchen verschrobenen Gründen, eine Art Sport.
Ich als Maß aller Dinge.
Joan
Ich denke doch genau darum geht es auch in der Moral ohne Gott: Dass ich ab und an meine eigenen Wünsche und Vorstellungen denen anderer Menschen (zum Beispiel meiner Freunde und Familienangehörigen) unterordne.
Du hast recht: Die ganz große Moral dort draußen wirst du vermutlich vergebens suchen. Die Gründe sind allseits bekannt: "Was kann ich schon verändern?" "Die großen Konzerne sind Schuld!" usw.!
Und was willst du jetzt tun? Den Kopf in den Sand stecken? Die Menschen für ihre Selbstbezogenheit verabscheuen?
Auch in einem "Glaubenskonzept" dass sich um dich dreht musst du dir etwas erarbeiten. Es geht um die Beziehung zwischen Dir und X. Ich bin bereit mich verändern zu lassen. Von Menschen die ich gern hab und von denen ich weiß dass sie mir in bestimmten Dingen überlegen sind.
Als moralischer Mensch wird man nicht geboren. Und vielleicht hast Du recht und es ist vermessen von "moralischem Verhalten" der Menschen zu sprechen.
Als ich vor einigen Jahren der Ekel las sagte mir mein Vater: "Im Alter von 50Jahren kann ich dir heute sagen dass der Existenzialist nicht sehr moralisch ist. Er ist zu Ichbezogen. Denkt zu viel über sich selbst und zu wenig über andere nach.".
Moral hat doch nicht unbedingt etwas mit Gott zu tun. Erst eimal geht es auch um die Menschen die mir nahe stehen und (das wage ich zu behaupten) es gibt sogar Menschen die in der Lage sind auch unbekannten Menschen gegenüber moralisch zu sein.
Zum Schluß: Irgendwie hat mich deine Aussage ziemlich traurig gemacht. Weil ich spüre dass sie wahr sein könnte. Das NIEMAND MORALISCH ist. Warum sieht die Welt sonst so beschissen aus?
Was soll ich jetzt tun? Die Menschheit hassen? Ich muss an das Gute, das nichtselbstbezogene im Menschen glauben. Sonst gehe ich ein!