Ich glaube, da triffst du den Kern der Sache bzw der Grundproblematik, den Gläubige mit Anderen haben.
Ich denke es gibt genauso wenig die verallgemeinerte Gemeinde "der Gläubigen" wie der "Nicht-Gläubigen", sondern sehr viele Abstufungen, Facetten und vor allem die nicht gerade unwichtige Frage, wie dogmatisch oder offen man mit seinem Glauben bzw. Nicht-Glauben umgeht und das handhebt eben jede/r anders. Zumal auch Glaubende oft Zweifelnde sein können, dies nur mal angemerkt.
Ich denke, die Idee von Gott beruht auf logischen Schlüssen. Wenn wir im Alltag etwas 'Komplexes' sehen, sei es nun ein Werkzeug, ein Haus, Schmuck oder sonstwas hat es einen Erzeuger, der mindestens eine Ebene über dem Erzeugten steht. Die Logik besagt dann, dass auch über dem Komplexesten im Alltag, dem Menschen also ebenso eine noch höhere Ebene existieren muss, die den Menschen erschaffen hat. Damit wäre alles im Alltag erklärt.
Wenn man aber nun konsequent ist und bei der Logik bleibt, die einen dorthin geführt hat, muss man sich fragen, wer dann jene höhere Ebene erschaffen hat. Diese Prozedur lässt sich dann endlos fortführen und liefert somit keine abschließende Antwort. Mit jeder Teilantwort erwirbt man gleichzeitig eine noch größere Hypothek, wie ich schon beschrieben habe.
Um dem zu entgehen verlässt der Gläubige also plötzlich nach der ersten Teilantwort den Pfad der Logik und flüchtet sich in die Mystik, die außerhalb der Logik existiert. Behauptet aber, so wie manden und secundus1 hier, dass es logisch wäre, dass Gott existiert und alles erschaffen hätte. Und das ist deren Fehler und der Punkt, an denen sie immer wieder verlieren.
Auswege gibt es zwei, die aber beide einen hohen Preis haben.
1. Man bleibt ausschließlich bei der Mystik und braucht keine logischen Argumente. Das hat aber den Preis des eigenen Zweifels, da die menschliche Ratio auf Logik basiert und den Preis, dass man andere nicht überzeugen kann - fehlen ja die (logischen) Argumente.
2. Man bleibt bei der Logik. Das hat aber den Preis, dass durch das Postulat der Gottesexistenz die Kernfrage trotzdem unbeantwortet bleibt. Die Kernfrage ist ja nicht die Gottesfrage, sondern vielmehr "woher kommen wir", und Gott nur eine denkbare Antwort - bei logischer Konsequenz sogar nur die erste Teilantwort einer unendlich langen Kette.