Tugendwerte haben den Wert und den jeweiligen Rang, den ihnen ein Individuum beimisst.
Ideale und Prinzipien haben den Wert und die gemeinsame Bedeutung, den ihnen ein Kollektiv beimisst.
Deshalb tendiere auch ich eher zu dem, was Kaawi - in der bewussten Unterscheidung zwischen Individuum (den Einzelnen betreffend) und Kollektividuum (das Kollektiv als Ganzes betreffend) - meint:
Im letzteren Falle gilt es aber auch festzuhalten, dass Ideale auf sehr unterschiedliche Art und Weise teilbar und mit-teilbar sein können, ohne dass die zelluläre Logik des (getrennt gelebten) Gemeinsinns darunter leiden müsste.
Von einer anderen Kultur "berührt" zu sein, dies genügt schon, um mit möglichen "Gefahren" unterschiedlicher Sitten und Gebräuche in gemeinsamen Parallelwelten "klar zu kommen"....
Dazu müsste man unterstellen, dass Werte untereinander im Wettbewerb auch schon mal gegeneinander konkurriert haben könnten, wie es in den Glaubenkriegen tatsächlich auch der Fall zu sein schien.....
Heute kann und darf man mit Fug und Recht behaupten, dass dies wohl ein großer Irrtum war, der leider noch weit in unsere heutige Zeit hineinreicht, ohne dass sich das Selbstverständis der Tugenden an sich dabei groß geändert hätte.
Was sich im Informationszeitalter real geändert hat, das ist die mögliche Fehlbarkeit einer Wahrnehmung in puncto notwendiger Distanz und gleichzeitig scheinbar nicht notwendiger (Kontroll-)Instanz.
In jedem Falle verändert sich der Mensch und seine Werte in seiner jeweiligen Eigenwahrnehmung und Fremdwahnehmung stetig aber geringfügig, schon aufgrund des engen Zusammenlebens unterschiedlicher Kulturen auf immer kleiner werdendem Freiraum.
Bernies Sage