War und ist damit alles gesagt?
Ein wirklich interessantes Thema, was mich an zwei dicke Frustrationen in meinem Leben erinnert.
1.
Kinderpflegerinnenschule.
Eine junge Lehrerin, die selber später zugab von Naturkunde keine Ahnung zu haben, verlangte einen Aufsatz wie Kindern der Frühling nahe gebracht werden könnte.
Ich froh und munter schrieb also dass ich den Kindern erzählen würde, dass die Blätter im Winter in den Knospen schlafen würden und wenn es wieder wärmer würde und die Sonne schien, würden sie aufwachen und wachsen.
Ich war und bin noch heute völlig überzeugt von der Wahrheit und Richtigkeit meiner Aussage und zusätzlich davon, dass Kinder mich diesbezüglich ganz gut und selbstverständlich verstehen würden.
Es wurde mir als Fehler angestrichen und ich versuchte deswegen bei meiner alten Biologielehrerin um Bestätigung meiner Ansicht nach. Auch hier Fehlanzeige. Vermutlich weil eine Krähe einer anderen kein Auge aus hackt. Ich verstand mal wieder die Welt der Erwachsenen nicht.
2.
Im Kloster 14.August Vorbereitung auf Maria Himmelfahrt ein Hochfest.
Die Novizenmeisterin erklärte uns im Brustton der Überrzeugung, - keine Ahnung in welchem verlogenen Schinken sie das gelesen hatte,- dass das Hohe Lied der Liebe aus dem AT kein von Gott inspiriertes Lied sei, sondern höfische Literatur. Ich stutzte und versuchte dann im Frage - Antwort - Spiel aus ihr den Glauben heraus zu locken, dass Gott ja schließlich den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen hat. Die arme Frau sah nur den Widerspruch und es kam zum Streit in dem ich beharrlich bei meiner Meinung blieb.
Da sich mir da für mich ein unlösbarer Konflikt ergeben hatte zu meinem Wunsch Gehorsam zu sein ging ich zur Äbtissin, die mir dann bedeutete, dass ich das Kloster wieder verlassen müsse, das ich noch nicht reif genug sei.
Mit diesem Vorwurf habe ich dann seit dem gelebt. Es war mir auch unmöglich jemandem zu erklären, was mich daran eigentlich so schmerzte, denn jeder andere Mensch den ich traf und ich selber dachte es auch manchmal und verbot mir sofort diesen Gedanken wieder: "Ach lass doch, die ist einfach nur nur eine blöde Kuh." Was mich so enorm schmerzte und mich nicht zur Ruhe kommen ließ war der Gedanke an die ewige Verdammnis, in der ich keinen Menschen schmoren sehen wollte. Da war mir ein dicker bohrender Schmerz in die Seele gefallen und meine naive Unschuld habe ich erst mit dem Kloster verloren und den Geist erkannt der tatsächlich die Liebe leugnet die in allem zu finden ist.
Diesem Geist habe ich den Kampf angesagt und mit dem fahre ich Schlitten und verschaukle ich wo ich ihn antreffe.und dann ist das Geschrei auf beiden Seiten erst einmal groß. Denn dieser Geist hat keinen Humor, weil der Schmerz der Trennung einfach zu groß ist.
rg