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Andreas61
Guest
AW: Was ist die Natur des Menschen?
Hallo Binchen, hallo Zeilinger!
Was liegt in der Natur des Menschen und was ist anerzogen, da diskutiert ihr etwas, was schon vielen einfachen und gstudierten Leuten Kopfzerbrechen gemacht hat und machen wird. Orundellico hat zu dieser Frage einen besonders wichtigen Aspekt hereingebracht, denke ich, auch wenn ich das vielleicht etwas anders sehe: Die Aggression!
Felix von Cube (Uni Heidelberg) argumentiert hier verhaltensbiologisch und meint, dass die Aggression dem Menschen genauso wie dem Tier angeboren ist, dass sie also in seiner Natur liegt, dass sie in seinen Trieben begründet und daher notwendig ist. Mensch und Tier sind sich viel ähnlicher, als mensch oft wahrhaben will (besonders in vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten).
Die Triebe wie Hunger und Sexualität, die Aggression und Siegeswillen beinhalten und dazu notwendig sind (auch evolutionär gesehen), sind bei Tier und Mensch gleich. Was aber den Menschen vom Tier unterscheidet, ist die Fähigkeit, über sich selbst zu reflektieren. Er kann also die Aggression unterdrücken oder in andere Bahnen lenken, und auch das Werkzeug ist ganz anders und vielfältiger: Das Tier hat nur seine Zähne, seine Körperteile, seine Schnelligkeit. Das Überholen mit dem Auto aber befriedigt den Aggressionstrieb und den Siegeshunger beim Menschen genauso wie die verbale Überlegenheit etwa.
Das Argument, die Aggression könne nicht angeboren sein, weil sonst würde es sich der Mensch zu leicht machen ("ich kann ja nichts dafür"), wird auch oft geäußert. Der Mensch hat aber die Fähigkeit zu lernen, mit der Aggression umzugehen. Das ist für Cube der entscheidende Punkt. Wenn man nämlich meint, Aggression sei nur anerzogen, etwa von den Eltern oder der Gesellschaft, sei das nur eine Illusion. Man setzt dann dementsprechende Erwartungen in die menschen, auf die ständig die Enttäuschungen folgen, die in Streit, Gewalt und Krieg münden. Cube sieht bei der menschlichen Aggression und dem menschlichen Siegeswillen auch die Sonderform der "Grausamkeit", die er so ähnlich definiert: Wenn schon jemand wehrlos auf dem Boden liegt (das Tier bietet die Kehle an), will er dann noch mehr den Sieg auskosten und setzt nach.
Hallo Binchen, hallo Zeilinger!
Was liegt in der Natur des Menschen und was ist anerzogen, da diskutiert ihr etwas, was schon vielen einfachen und gstudierten Leuten Kopfzerbrechen gemacht hat und machen wird. Orundellico hat zu dieser Frage einen besonders wichtigen Aspekt hereingebracht, denke ich, auch wenn ich das vielleicht etwas anders sehe: Die Aggression!
Felix von Cube (Uni Heidelberg) argumentiert hier verhaltensbiologisch und meint, dass die Aggression dem Menschen genauso wie dem Tier angeboren ist, dass sie also in seiner Natur liegt, dass sie in seinen Trieben begründet und daher notwendig ist. Mensch und Tier sind sich viel ähnlicher, als mensch oft wahrhaben will (besonders in vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten).
Die Triebe wie Hunger und Sexualität, die Aggression und Siegeswillen beinhalten und dazu notwendig sind (auch evolutionär gesehen), sind bei Tier und Mensch gleich. Was aber den Menschen vom Tier unterscheidet, ist die Fähigkeit, über sich selbst zu reflektieren. Er kann also die Aggression unterdrücken oder in andere Bahnen lenken, und auch das Werkzeug ist ganz anders und vielfältiger: Das Tier hat nur seine Zähne, seine Körperteile, seine Schnelligkeit. Das Überholen mit dem Auto aber befriedigt den Aggressionstrieb und den Siegeshunger beim Menschen genauso wie die verbale Überlegenheit etwa.
Das Argument, die Aggression könne nicht angeboren sein, weil sonst würde es sich der Mensch zu leicht machen ("ich kann ja nichts dafür"), wird auch oft geäußert. Der Mensch hat aber die Fähigkeit zu lernen, mit der Aggression umzugehen. Das ist für Cube der entscheidende Punkt. Wenn man nämlich meint, Aggression sei nur anerzogen, etwa von den Eltern oder der Gesellschaft, sei das nur eine Illusion. Man setzt dann dementsprechende Erwartungen in die menschen, auf die ständig die Enttäuschungen folgen, die in Streit, Gewalt und Krieg münden. Cube sieht bei der menschlichen Aggression und dem menschlichen Siegeswillen auch die Sonderform der "Grausamkeit", die er so ähnlich definiert: Wenn schon jemand wehrlos auf dem Boden liegt (das Tier bietet die Kehle an), will er dann noch mehr den Sieg auskosten und setzt nach.