Methusalem
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- Registriert
- 8. Dezember 2007
- Beiträge
- 157
AW: Was ist Beziehungsfähigkeit?
Was meinen wir eigentlich, wenn wir "Beziehung" sagen? Das hat doch etwas damit zu tun, dass wir uns auf etwas oder jemanden beziehen, so nehme ich an.
Aber das muss ich doch schon können, damit ich überhaupt herausfinden kann, ob ich mit jemandem übereinstimme oder nicht. Das was hier Beziehungsfähigkeit heißt, meint ja dann eigentlich die "Fähigkeit zur Führung einer Lebensgemeinschaft". Oder hab ich das nicht richtig verstanden?
Hallo Lilith,
die Überlegungen zum "Zusammenbleiben" war schon auf Paarbeziehungen bezogen. Wenn ich das Themenfeld "sich beziehen auf etwas" noch dazu nehme, wird die Geschichte auf der einen Seite noch komplizierter, es bringt aber noch einen neuen Aspekt mit ins Spiel: Soziale Beziehungen haben, vereinfachend gesagt, viel damit zu tun, ob und wie sie Menschen auf "etwas Gemeinsames beziehen", also "etwas zur gemeinsamen Sache machen" oder etwas "gemeinsam zur Sache machen". Wie zwei Menschen "zusammenkommen" - das kann ganz allgemein gesagt daran liegen, dass sie etwas Gemeinsames finden. Es kann auch eine romantische Geschichte sein, die aus einem beidseitigen Gefühl des Verliebtseins eine romantische Beziehung entstehen lässt - und dann besteht die Gefahr, dass das "Sich gegenseitig kennen lernen" zu Enttäuschungen führt. Wenn die Illusion, die gegenseitige Idealisierung zerbricht, stellt sich die Frage, ob die Beziehung eine tragfähige Grundlage hat oder nicht.
Nun, wenn sich die beiden etwas zu geben haben, dann gibt es auch vernünftige Gründe dafür, die Beziehung aufrecht zu erhalten. Wird sie aber von Abhängigkeiten geprägt, ist sie eben nicht mehr "frei". Und nicht alles, was "lieb gemeint ist", ist auch tatsächlich gut. Am deutlichsten fällt mir das auf, wenn Eltern oder Grosseltern es mit ihren Kindern oder Enkeln "gut meinen", ihnen viele Dinge abnehmen oder sie unterstützen, dabei aber den Weg in die Selbständigkeit erschweren oder verhindern.
Es gibt in diesem Zusammenhang noch viele Fragen, die sich nur durch eine differenziertere Betrachtung beantworten lassen.
lg Methusalem
Was meinen wir eigentlich, wenn wir "Beziehung" sagen? Das hat doch etwas damit zu tun, dass wir uns auf etwas oder jemanden beziehen, so nehme ich an.
Aber das muss ich doch schon können, damit ich überhaupt herausfinden kann, ob ich mit jemandem übereinstimme oder nicht. Das was hier Beziehungsfähigkeit heißt, meint ja dann eigentlich die "Fähigkeit zur Führung einer Lebensgemeinschaft". Oder hab ich das nicht richtig verstanden?
Hallo Lilith,
die Überlegungen zum "Zusammenbleiben" war schon auf Paarbeziehungen bezogen. Wenn ich das Themenfeld "sich beziehen auf etwas" noch dazu nehme, wird die Geschichte auf der einen Seite noch komplizierter, es bringt aber noch einen neuen Aspekt mit ins Spiel: Soziale Beziehungen haben, vereinfachend gesagt, viel damit zu tun, ob und wie sie Menschen auf "etwas Gemeinsames beziehen", also "etwas zur gemeinsamen Sache machen" oder etwas "gemeinsam zur Sache machen". Wie zwei Menschen "zusammenkommen" - das kann ganz allgemein gesagt daran liegen, dass sie etwas Gemeinsames finden. Es kann auch eine romantische Geschichte sein, die aus einem beidseitigen Gefühl des Verliebtseins eine romantische Beziehung entstehen lässt - und dann besteht die Gefahr, dass das "Sich gegenseitig kennen lernen" zu Enttäuschungen führt. Wenn die Illusion, die gegenseitige Idealisierung zerbricht, stellt sich die Frage, ob die Beziehung eine tragfähige Grundlage hat oder nicht.
Nun, wenn sich die beiden etwas zu geben haben, dann gibt es auch vernünftige Gründe dafür, die Beziehung aufrecht zu erhalten. Wird sie aber von Abhängigkeiten geprägt, ist sie eben nicht mehr "frei". Und nicht alles, was "lieb gemeint ist", ist auch tatsächlich gut. Am deutlichsten fällt mir das auf, wenn Eltern oder Grosseltern es mit ihren Kindern oder Enkeln "gut meinen", ihnen viele Dinge abnehmen oder sie unterstützen, dabei aber den Weg in die Selbständigkeit erschweren oder verhindern.
Es gibt in diesem Zusammenhang noch viele Fragen, die sich nur durch eine differenziertere Betrachtung beantworten lassen.
lg Methusalem