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Gefühl der Betroffenheit wenn ein Mensch von uns geht..

AW: Gefühl der Betroffenheit wenn ein Mensch von uns geht..

Hallo Eisprinzessin !
Falls Dir das Laufen und das Schreiben als Ausdrucksmittel für Deine Gefühle nicht reichen, versuche es noch mit Zeichnen, Bildhauern und - last but überhaupt not least - mit Musik, wenns geht aktiv. Es gibt keine differenziertere Ausdrucksform für unsere Gefühle, auch nicht für die negativen.

Lieber Zeiliniger!

Vielen Dank für deine Zeilen, ich schreibe sehr gern und oft hilft es, im Vordergrund meines Beitrages stand wohl auch, zu erfahren wie andere Menschen über diese Dinge/Ereignisse die so oft im Leben passieren, denken.

Als ich deinen Eintrag gerade gelesen habe, musste ich schmunzeln..
Ich bin nämlich gelernte Bildhauerin ;-) Somit sind mir diese Dinge nicht fremd, und ja, vielleicht hätt ich mir ein Holzstück nehmen sollen und mal so richtig drauf los schnitzen sollen..vielleicht hätts geholfen, wer weiß.
Stimmt..Musik ist sehr Ausdrucksstark und ich verwende sie auch gern um mich besser zu fühlen oder einfach mal alles raus zu lassen..

Grüße aus der tief verschneiten Obersteiermark,

eisprinzessin
 
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AW: Gefühl der Betroffenheit wenn ein Mensch von uns geht..

Eisprinzessin, deine Gedanken und Gefühle sind sehr menschlich und es ehrt sich dass du sie so frei zum Ausdruck bringst.
Ich bin auch immer wieder tiefst betroffen, ja immer wenn ich vom Tod höre der nicht natürlich vorkommt (also nicht in hohem Alter) aber ich traue echt viel wenn es Kinder sind oder jungentliche.

Natürlich ich brauche nicht beschreiben wie viel habe ich geweint als meine halb-schwester (nur 12 jahre alt) hat sich vor einem halben Jahr selbst den Tod gegeben. Sie hat das Leben gehasst wegen der Strenge meines Vaters und schlimme Verhältisse zuHause. Ich weine immer wenn ich in die Zeitungen lese von Jungentlichen die sich selbst umbringen nachdem sie ihre Tat sogar in ihre blogs ankundigen und niemand interessiert sich ihnen zu helfen.
Ich habe geweint als ich in München in einer Ausstehlung die Fotos von jüdischen Kinder in einem Kz gesehen habe, lächelnde kleine Gesichter von Menschen die danach werden brutal und sinnlos getötet.
Ich weine wenn ich von Alkohol-unfälle höre, von Verbrechen wegen Drogen-konsum, selbst wenn ich über Todesstrafe höre, mir wird es so übel...

Das Leben heute hat viel von seinem Wert verloren. Man tötet leichter, man tötet sich leichter, und reagiert auf den Tod anderer immer weniger oder entfernter. Trotzdem könnten wir diese natürliche Weise behalten, mit der DU den Tod siehst und spürst, immer wieder-entdecken damit wir mehr für das Leben tun und weniger für den Tod. Was du spürst ist ein natürliches Gefühl: du liebst und schonst das Leben, nicht den Tod. Deshalb auch du bist fähig das Leben zu schützen: ja, vielleicht hättest du den jungen Mann eingelanden, würde er noch lebendig.
Kleine Geste des Interesses oder Volontariat für Drogensuchtige/depressive/arme und Tiere... es gibt viele Weisen damit man ein bisschen mitmacht, damit das Leben der Menschen sich verlängert.

Aber ich finde es schön, von der Empfindungen einer unberührten Seele zu lesen. Man erinnert sich wie sollte es eigentlich sein...:blume1:
 
AW: Gefühl der Betroffenheit wenn ein Mensch von uns geht..

Hier Johannis gibt es ein Forum, in Du vielleicht auch Deine Trauer um Deine Schwester ausdrücken kannst.

Ich habe hier den Kampf aufgenommen und hinterfrage die große Strenge die Menschen in meinen Augen in den Selbstmord treiben oder in eine andere Form des Todes.

Es gibt eben eine Liebe zum Leben und eine Liebe zum Tod. Dazwischen ist es oft nur eine ganz schmale Gradwanderung gerade für Menschen die mit zu großer Strenge aufgewachsen sind. Ich habe hier vor ein paar einmal ganz empört festgestellt, dass es bald auch noch verboten ist Luft zu holen.

Seit dem mir das klar ist setze ich mich noch verstärkter für das Leben ein als vorher.

Es ist ganz ganz schlimm und sehr sehr traurig wenn ein so junger Mensch, wie Deine Schwester keine andere Chance mehr sieht, als sich das Leben zu nehmen. Da bekomme ich aber auch gleichzeitig eine ungeheure Wut auf Deinen Vater.

:liebe: :schaukel: :schaf: rg​
 
AW: Gefühl der Betroffenheit wenn ein Mensch von uns geht..


Seit dem mir das klar ist setze ich mich noch verstärkter für das Leben ein als vorher.

Liebe Rotegräfin, ich bin sehr froh dass es gibt noch Menschen die sich mit diesen Tragödie beschäftigen. Die empfindlichsten Menschen sterben ohne Grund, ich höre oder lese fast jeden Tag vom Selbstmord von Jungen Menschen. Ich finde es ein "horror-film" und freue mich wahsinnig dass es noch Menschen gibt die dagegen etwas tun, auch eine kleine Geste. Sei mutig!

Mein Vater leider wird inzwischen fast verrückt weil er kämpft nicht nur mit der eigenen Schuldgefühle sondern auch mit der Anklage aller Menschen rund um ihn. Deshalb er tut mir wahnissig leid, genau wie meine Schwester. Könnte ich sie retten jetzt, ich würde alles tun. aber jetzt ich kann meinen Vater retten... Aber das Problem ist, dass die Menschen sehen nichts und wollen auch nicht sehen. ich habe ihm gesagt sich um seinen Sohn zu kümmern, der noch lebendig ist (10 jahre alt) und er ist das selbe wie vorher. Die Menschen sind schwach aber nur Liebe kann sie retten. Keine Rache und Strafen... finde ich.

Danke für dein link!!! :blume1:
 
AW: Gefühl der Betroffenheit wenn ein Mensch von uns geht..

Das Leben heute hat viel von seinem Wert verloren. Man tötet leichter, man tötet sich leichter, und reagiert auf den Tod anderer immer weniger oder entfernter. Trotzdem könnten wir diese natürliche Weise behalten, mit der DU den Tod siehst und spürst, immer wieder-entdecken damit wir mehr für das Leben tun und weniger für den Tod. Was du spürst ist ein natürliches Gefühl: du liebst und schonst das Leben, nicht den Tod. Deshalb auch du bist fähig das Leben zu schützen: ja, vielleicht hättest du den jungen Mann eingelanden, würde er noch lebendig.

Vielleicht ist es der Urinstinkt des Überleben wollens, der viele Menschen Dinge tun läßt, die so grausam sind.
Du hast geschrieben das dich so vieles so sehr berührt und betroffen macht.
Mir geht es da anders, mich macht es eigentlich am schwersten nur dann betroffen wenn ich dieses Menschen denen, etwas geschah, persönlich kannte. Wobei ich natürlich auch viel anderes als schlimm empfinde, doch ist es wohl Selbstschutz den ich zumindest in diesen Fällen habe, das ich diese Dinge nicht so sehr an mich heran lasse. Würde ich so wie du, jedes mal weinen wenn ich höre das sich ein junger oder alter Mensch das Leben genommen hat, oder das jemand verunglückt ist, ich glaub dann würde ich aus dieser Trauer die ich aufgrund dieser Ereignisse empfinde, nicht mehr herausfinden..
Aber ich erinnere mich gerade zurück als ich so ca. 12-13 Jahre alt war, immerhin ist das jetzt doch schon einige Zeit her, da war ich so wie du, genauso empfindsam, und jedes mal sehr traurig wenn ich von solchen Dingen hörte oder las.
Ich denke die Zeit lässt einen abstumpfen.. das älter werden.. Tag täglich hört man in den Nachrichten so vieles, das es mir schon zu wider ist, all das grausame zu hören. Darum schaue ich mir Nachrichten auch nur ganz wenig an und ganz bewusst. Ich will mir nicht 3 mal am Tag diese schrecklichen Dinge anhören müssen, weil einfach sovieles Tag täglich passiert und aus der ganzen Welt bereits berichtet wird.
Sicher soll man Hinschauen und nicht Weg schauen, aber was soll ich in diesem Moment wo es bereits geschah, daran ändern können, das ein Mensch seine Familie des Lebens beraubt?? Ich kann nur in meinem eigenen Umfeld etwas ausrichten. Und darum bin ich sehr bedacht, wenn es bereits um das anschauen von Nachrichten geht.
Das ist eben meine Art mit diesen Dingen umzugehen, in dem ich sie nicht zu sehr an mich heran lasse, weil ich von mir selbst eben weiß, das es mir nicht gut täte. Ich bin ein sehr mitfühlender Mensch, auch das Erdbeben in Haiti hat mich betroffen gemacht und ich setze mich so gut ich kann für Organisationen ein, die helfen können, da ich das leider nicht direkt vor Ort tun kann.
Doch wenn ich davon höre das einem Mensch etwas zugestoßen ist, den ich kannte, dann ist das irgendwie 1000 Mal schlimmer, da ich dann meist wusste, welche Träume/Ziele dieser Mensch hatte, und vor allem wenn es ein junger Mensch ist, der durch ein Unglück ums Leben kam, frag ich mich wieder mal, wie es einen Gott geben soll, der dies alles zulässt. Da ich darin keinen Sinn sehen kann.

Was du schreibst, das wo es um junge Menschen und Suizide geht, ich denke das ist ein ganz sensibles Thema.
Mich wundert es außerdem das du so oft davon hörst, obwohl du die Menschen nicht kanntest anscheinend.
In Österreich wird normalerweise nicht mehr Bericht erstattet darüber wenn sich junge Menschen das Leben nehmen. Eine Vorsichtsmaßnahme um die Nachahmungsbereitschaft ein zu dämpfen. In selten Fällen erfährt man aber doch davon. Und ich glaube vielen Menschen hätte geholfen werden können, bevor sie so weit gegangen wären, wenn sie die richtige Person gehabt hätten, mit der sie sprechen hätten können, oder die ihnen einen Weg gezeigt hätte, wie es anders sein hätte können, ich glaub dann würden viele Menschen noch leben.
Jemand der Suizid gedanken hat, oder Suizid begeht muss nicht unbedingt aus einer zerrütteten Familie stammen, er kann auch alles um sich haben und sich trotzdem einsam, nicht gebraucht oder was auch immer fühlen. Etwas fühlen, das ihn nicht mehr länger leben lassen möchte.
Hab mir gerade den Link von rotergraefin angesehen, ist vielleicht eine gute Möglichkeit um mit anderen Betroffenen in Kontakt zu kommen und über diese Dinge sich auszutauschen.
An dieser Stelle auch mein Beileid dazu, das du deine Schwester verloren hast.
Ich empfinde es als sehr stark von dir, das du die Kraft aufbringst, um deinen Vater jetzt zu helfen in dieser Situation.

Vielleicht.. man weiß nie was wäre passiert WENN..
Ein paar Sekunden, Minuten entscheiden über Tod oder Leben, entscheiden über so vieles, es ist wohl natürlich sich Gedanken darüber zu machen, was wäre Wenn.. aber im Grunde genommen, führt es zu nichts, da es bereits zu spät dafür ist. Leider. Der junge Mann lebt nicht mehr, das junge Mädchen auch nicht, genauso wie deine Schwester, aber sie bleiben in unserer Erinnerung!!
 
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Liebe Rotegräfin, ich bin sehr froh dass es gibt noch Menschen die sich mit diesen Tragödie beschäftigen. Die empfindlichsten Menschen sterben ohne Grund, ich höre oder lese fast jeden Tag vom Selbstmord von Jungen Menschen. Ich finde es ein "horror-film" und freue mich wahsinnig dass es noch Menschen gibt die dagegen etwas tun, auch eine kleine Geste. Sei mutig!
Stopp! Johannis,
ich kann nichts aber auch gar nichts dagegen tun, wenn sich ein Mensch umbringen will. Das ist seine ganz persönliche Entscheidung wie er mit dem seinem Leben umgehen will. Ich kann wohl Himmel und Hölle in Bewegung setzen, wenn ich mit bekomme, das ein Mensch in meiner Umgebung so etwas vor hat und damit kann ich ihm unmissverständlich klar machen, dass ich will dass er lebt und das sein leben einen Sinn hat.
Der Tod gehört zum Leben, dagegen ankämpfen zu wollen gehört in meinen Augen zu den Wahnsinnsideen der Menschheit.
Da ich nicht weiß, ob ich wenn ich gleich das Haus verlasse um noch einzukaufen, ob ich heil wieder zurück komme, kann ich nur jetzt mein Bestes geben und nicht mehr.

Mein Vater leider wird inzwischen fast verrückt weil er kämpft nicht nur mit der eigenen Schuldgefühle sondern auch mit der Anklage aller Menschen rund um ihn. Deshalb er tut mir wahnissig leid, genau wie meine Schwester. Könnte ich sie retten jetzt, ich würde alles tun. aber jetzt ich kann meinen Vater retten... Aber das Problem ist, dass die Menschen sehen nichts und wollen auch nicht sehen. ich habe ihm gesagt sich um seinen Sohn zu kümmern, der noch lebendig ist (10 jahre alt) und er ist das selbe wie vorher. Die Menschen sind schwach aber nur Liebe kann sie retten. Keine Rache und Strafen... finde ich.

Danke für dein link!!! :blume1:

Es ist das schwerste was ein Mensch in seinem Leben leisten muss und was fast Menschen unmöglich ist sich selbst zu verzeihen. Da hilft mir nur der christliche Glaube und die Erzählung von Jesus am Kreuz. Er hing zwischen zwei Verbrechern. Der eine verhöhnte und lästerte über ihn und der andere sagte halt die Klappe, wir hängen hier zu Recht. Der in der Mitte ist unschuldig.

Diese drei Personen hat meiner Ansicht nach jeder Mensch in sich mit diesen Stimmen zurecht zu kommen, ist nicht nur die Aufgabe Deines Vaters sondern auch Deine. Der frühe Tod eines Kindes ist immer so furchtbar, dies zu bewältigen und mit dieser Last zu Leben gelingt nur mit Gebet und den Glauben daran, dass alles einen Sinn hat auch wenn dieser vor lauter Tränen im Moment noch nicht zu sehen ist.

Die Annahme des Schlimmen und Schrecklichen ist der erste Schritt zur Heilung. Schuldgefühle sind wie ein giftiger Stachel, die nichts heilen lassen.

Deine Schwester hat ihrer Familie ein Opfer gebracht. Es liegt an Euch es fruchtbar zu machen, das so etwas nicht wieder geschieht.

:liebe: :schaukel: :schaf: rg​
 
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