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Was hat Sie so ruiniert?

AW: Was hat Sie so ruiniert?

Und vielen Eltern ist die Erfüllung von Ansprüchen wichtiger, als das Glück ihrer Kinder. Haben diese die Ansprüche erfüllt, sind die Eltern stolz, oder prahlen gar mit ihrem Nachwuchs. Geht das Kind einer brotlosen Kunst nach, die ihm aber liegt und die es befriedigt, sind die Eltern enttäuscht. Mit Liebe hat das nichts zu tun. Die Frage ist auch ob das ein Generationsproblem ist. Sind die heutigen, jungen Eltern immer noch so? Ich fürchte ja. Natürlich möchte ich das nicht pauschalisieren, es gibt sicherlich auch Eltern, die ihre Kinder aus Liebe, den Neigungen entsprechend fördern, ohne dabei an sich zu denken.
 
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AW: Was hat Sie so ruiniert?

Ja, aber ich hab schon begriffen, dass da viel mehr meine eignen Gedanken und Erfahrungen hineinspielen, als dass ich über einen anderen etwas wissen könnte.

Ja, die spielen hinein. Die eigenen Gedanken und Erfahrungen, auch Ahnungen und Intuitionen, könnten für einen anderen aber doch nützlich sein, auch ohne Wissen. Als abschreckendes Beispiel, vielleicht oder in einem ganz anderen, als in dem gemeinten Sinne. ;) Das mit dem Wissen ist eh so eine Sache ...

Selbstverständlich bin auch ich gegen Rat-Schläge aber deswegen hinunterschlucken, was gesagt werden will? - Nö.
 
AW: Was hat Sie so ruiniert?

Ja, die spielen hinein. Die eigenen Gedanken und Erfahrungen, auch Ahnungen und Intuitionen, könnten für einen anderen aber doch nützlich sein, auch ohne Wissen. Als abschreckendes Beispiel, vielleicht oder in einem ganz anderen, als in dem gemeinten Sinne. ;) Das mit dem Wissen ist eh so eine Sache ...

Selbstverständlich bin auch ich gegen Rat-Schläge aber deswegen hinunterschlucken, was gesagt werden will? - Nö.

Kommt drauf an, wie sowas rüberkommt. Grundsätzlich halte ich nichts davon, dass man mit sich und seinen Mitmenschen so umgeht, als ob man den Ist-Zustand niemals akzeptieren könnte. Dieses ständige dran Herumzerren um etwas angeblich "besser" bzw. sogar "richtiger" zu machen erzeugt eine Art von Dauerstress. Das hab ich irgendwann begriffen. Seit ich das, was ist, einfach akzeptiere, ist ein Freiraum entstanden, wo etwas ganz von selbst entstehen kann, auch eine Veränderung, die ich durch ein aktives Anstreben gar nicht gesehen hätte und die ich dann durchaus als Verbesserung betrachten kann.
 
AW: Was hat Sie so ruiniert?

Kommt drauf an, wie sowas rüberkommt. Grundsätzlich halte ich nichts davon, dass man mit sich und seinen Mitmenschen so umgeht, als ob man den Ist-Zustand niemals akzeptieren könnte. Dieses ständige dran Herumzerren um etwas angeblich "besser" bzw. sogar "richtiger" zu machen erzeugt eine Art von Dauerstress. Das hab ich irgendwann begriffen. Seit ich das, was ist, einfach akzeptiere, ist ein Freiraum entstanden, wo etwas ganz von selbst entstehen kann, auch eine Veränderung, die ich durch ein aktives Anstreben gar nicht gesehen hätte und die ich dann durchaus als Verbesserung betrachten kann.

Das klingt ziemlich vernünftig. :)
 
AW: Was hat Sie so ruiniert?

Auch eine Ruine ist ein Gebäude. Was dem einen eine Ruine ist, das ist dem anderen königliches Heim, das ist nur eine Frage der Ansprüche. Hast Du von den Vorfahren vielleicht irgendwie Ansprüche geerbt, deren Erfüllung für Dich uninteressant ist, nach denen Du Dich selbst aber bewertest?
Welch eine schöne Umdeutung der Realität und Seinswirklichkeit von Svensgar!
Ganz offensichtlich kennst Du keine Ruinen. Ich als Kind noch an vielen vorbei gekommen und fand sie eigentlich immer wunderschön vor allen Dingen wenn sie inmitten von Verwilderten Gärten standen.
Es gibt keine solchen heimiligen Orte mehr wo sich ein Kind verstecken kann und von dort die Welt wie sie ist, beobachten kann.
Auch hier vermisse ich genau wie bei EarlyBird erst einmal, den Respekt davor, dass Svensgar es alles so belassen möchte wie es ist. Das scheint nur sehr schwer verständlich zu sein für Menschen, die alles ergründen, begründen und erforschen wollen.

Ich habe nie geglaubt, dass die Ratten nachts schlafen,weil ich weiß, dass Ratten Tag und Nacht aktiv sind. Fromme Lügen sind eben auch Lügen und untergraben das Vertrauen.

:schaukel: rg​
 
AW: Was hat Sie so ruiniert?

Ich bestehe bloß aus einem Haufen Bruchstücke, bin nichtmal eine Ruine. Bin auch manchmal in Selbstmitleid zerflossen, wer sollte einem denn das verwehren?
Das Wort Selbstmitleid kommt bei mir immer noch sehr abwertend an. Vermutlich weil es in meiner Geschichte immer so benutzt wurde. So hat mir der Satz meiner Therapeutin und Supervisorin sehr geholfen:
"Helfen heißt
Leiden ermöglichen"
und später kam als Trost der Satz hinzu:
"Man sieht alles viel besser,
mit Augen die geweint haben."
Ich weiß jetzt aus Erfahrung, dass jedes Mitleiden mit mir selber zu mehr Mitgefühl zu meinem Nächsten führt und zu meiner eigenen Heilung und Ergänzung der verschiedenen Rollen, die mir das Leben bislang abverlangt hat und in die ich geschlüpft bin um Not zu lindern. Ich wurde selten aus einer Rolle mit Dankbarkeit entlassen noch wurde die Liebe, die in jeder meiner Rollen steckte, als das was sie war entdeckt. Diese Entdeckung blieb mir selber überlassen.


Ja, der psychologisch interessierte Betrachter könnte das bei mir so sehen. Wenn mich mein Vater wegen nicht erfüllter Ansprüche einen Versager nennt, kann ich diese Bewertung nicht übergehen, noch nicht; obwohl ich um den Blödsinn seiner Ansprüche weiß. Somit komme ich auf den Anfang zurück, das Fehlen des Gefühls, unbedingt geliebt zu werden, ist mein lebenslanger Ballast.
Du kannst aber trotz der blöden Reden Deines Vaters nicht übersehen, dass Deine Liebe zum Leben bis jetzt größer war als Deine Liebe zum Tod.

Ja, eine negative Bewertung vom Vater ist Ballast. Es könnte sein, daß der Vater aus eigener (Versagens-)Angst meint, so eine negative Bewertung abgeben zu müssen, obwohl er Dich unbedingt liebt. Das wäre traurig.
Was soll eigentlich der Bullshit, dass Du Svensgar seinen Vater erklärst? Ich nenne eine solche Vorgehensweise die Liebe zum Übernächsten. Bei dieser Verfahrensweise habe ich mich gleich wieder ungeliebt und ungewollt gefühlt, weil ja jetzt plötzlich das Verständnis für den Vater, den Du gar nicht kennst in den Vordergrund gerückt wird. Ich kann Dir gar nicht sagen wie ich eine solche Denkart hasse und zum kotzen :spei1: finde.

Kommt drauf an, wie sowas rüberkommt. Grundsätzlich halte ich nichts davon, dass man mit sich und seinen Mitmenschen so umgeht, als ob man den Ist-Zustand niemals akzeptieren könnte. Dieses ständige dran Herumzerren um etwas angeblich "besser" bzw. sogar "richtiger" zu machen erzeugt eine Art von Dauerstress. Das hab ich irgendwann begriffen. Seit ich das, was ist, einfach akzeptiere, ist ein Freiraum entstanden, wo etwas ganz von selbst entstehen kann, auch eine Veränderung, die ich durch ein aktives Anstreben gar nicht gesehen hätte und die ich dann durchaus als Verbesserung betrachten kann.
Hier beschreibst Du einen guten Weg zur Selbstheilung.
Ich habe mir auch eines Tages gesagt, ich kann nichts dafür, dass ich rundum kastriert wurde und ich immer noch wie eine Nacktschnecke lebe, die jeder spielend leicht zertreten kann und die aus unerfindlichen Gründen quer über die lebensgefährliche Straße kriecht um von einer Wiese zur anderen zu kommen.
Ich kann aber Gott und die Welt dafür anklagen, dass es so wenig Biotope gibt in denen ich und andere so verletzte und leicht verletzbare Menschen sich ausruhen und neue Kraft schöpfen können. Jeder Zugang dazu scheint versperrt zu sein.

Ich füttere keinen wie immer gearteten Torhüter mehr. Ich nehme mir mein Recht, welches mir seit Geburt an verweigert wurde.

:schaukel: rg​

 
AW: Was hat Sie so ruiniert?

Was hat Sie so ruiniert?

Mutmaßungen über die eigene Ruine.


Was war es, das Sie ruinierte? Haben Sie eine Ahnung, oder wissen Sie nicht, wieso Sie sich heute ruiniert nennen könnten? Ab wann beginnt die eigene Ruine eine Ruine zu sein? Wenn einem das Dach einbricht? Wenn überall Schimmel wächst? Muß es erst gebrannt haben?
Jeder hat seine private Ruine. Hier könnten sie einmal etwas öffentlich werden, im Sinne eines Forums, das sich für die Persönlichkeiten interessiert.


Ja, ich lege vor, Svensgars Ruine:

Ich kann kaum Ereignisse in meinen frühen Jahren feststellen, die die Ruinierung meiner Erscheinung wie eindeutig erklärten. Deshalb glaube ich inzwischen, daß lediglich das Fehlen von Liebe meine Störungen zu verantworten hat. Mir wurde von meinen vorhandenen Eltern nicht aufgesagt, schon gar nicht eingetrichtert, daß ich für sie ein wertvollster Menschen bin, den sie bedingungslos lieben, kein einziges Mal. Sie haben auch nicht ersatzweise Handlungen durchgeführt, an denen ich es hätte eindeutig ablesen können. Ich entwickelte ein starkes Selbstbewußtsein für meine Wertlosigkeit.
Wenn es mir heute schlecht geht, ich jammere, und ich aus praktischer Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit an ein vorgezogenes Lebensende denke, dies meinem Vater schildere, dann erklärt er mir nicht einmal seine Hilflosigkeit, er läßt mich einfach so dasitzen, und sitzt berührungslos daneben; zum späteren Abschied reicht er mir seine Hand.

Das Fehlen von Liebe hat mich ruiniert, mehr nicht. Kann ich das glauben? Oder sind das nur Ausreden für einen Lebensblöden, der wenigstens eine Erklärung haben möchte, wieso er das Lied der Sterne so passend für sich fand?

(Wenn Sie sich nicht als Ruine begreifen möchten, dann schreiben Sie doch mal, was Sie davor bewahrte.)









Ich weiß nicht, ob ich eine Ruine bin. Mir gefällt ihr Beitrag. Inhaltlich könnte man das als heftig empfinden, was ich nicht tu. Immer am Eingemachten. Liebe, Tod, wann kommt der Teufel? Ich hab den Leibhaftigen schon gesehen, mehrmals. Zuletzt in der Verkleidung von Gerhard Schörder im Fernsehen, ist ne Weile her. Da hats mir richtig gegruselt.



<<Das Fehlen von Liebe hat mich ruiniert, mehr nicht. Kann ich das glauben? Oder sind das nur Ausreden für einen Lebensblöden, der wenigstens eine Erklärung haben möchte, wieso er das Lied der Sterne so passend für sich fand?

(Wenn Sie sich nicht als Ruine begreifen möchten, dann schreiben Sie doch mal, was Sie davor bewahrte.)
>>



Mein Gott, das Fehlen von Liebe...Männer brauchen doch nur Sex und Essen.


Denkst Du, du wärst dabei leerer ausgegangen als der Durchschnitt? Ich könnte mir so eine Frage weder stellen noch beantworten.

Bei Fassbinder gibt es interessante Passagen, wo er über Liebe spricht. Mahlzeit.

Ich bin davon abgekommen, an die sog. Liebe felsenfest zu glauben, niemand kann das definieren als das hoch gehandelte Ding, wie es überall in Literatur, Musik und sonstwo geschieht. Es sind immer Úmschreibungen und die Sänger singen darin häufig etwas ständig wieder kehrendes, ganz schamlos "gimme gimme gimme". tja...mach mir den Automat.

Ich halte selbige derzeit für eine Chimäre, was nicht so sein muss, es überwiegend aber ist. Brutaufzuchten und Wirtschafsgemeinschaften; die Bezehungen, Ehen, die ich von Bekannten, Freunden kenne, davon möchte ich nicht ein Pfund. Meinen Traummann könnte ich auch nicht beschreiben - ich habe und hatte zahlreiche Männerbekanntschaften (in den letzten Jahren wegen Ausmisten von Bekannten- und Freundeskreis sehr reduziert), die unterschiedliche Tiefegrade erreichte, sie hatten alle eins gemeinsam: Sie wollten nur nehmen, haben nur genommen (ich Kamobbel), um zuzusehen, wie ich ausblute. Wobei die Frauen, die mir ja nicht so nah kommen können, da nicht viel anders waren.

Hab heute seit langem wieder mal mit A. telefoniert, es ist Wahnsinn. Jetzt will er nach Columbien und irgend etwas technisches machen.

Locker 10 - 15 an psychosomatischen Kliniken, dann noch ambulanten Schwätzern und dergleichen haben sich an ihm dumm und dämlich verdient, alles für üden Arsch - es geht ihm seit jeher einfach scheiße. Ich weiß da nichts mehr. Was für eine Welt...wären die Bedingungen anders, würde es nicht so einen förderlichen Boden für Dekompensationen aller Art geben, würds anders ausssehen. Aber, mit den Bedingungen, da sind wir noch nicht am Zenit.

Wir haben lange freundschaftliche Jahre miteinander verbracht (sind jahrelang häufig gemeinsam in einem Bett gelegen, ohne dass etwas gelaufen wäre - das mache ich nur noch mit meinem schwulen Freund), die zu einem nicht unwesentlichen Teil darin bestanden, dass ich mir seine Selbstmordphantasien anhörte, kommentierte, als obs nichts wäre, weil es nichts war. Das alles bei Unmengen von Schwarztee und anderem mehr, immer bis in die tiefe Nacht hinein am Wochenende, wahnsinn.

Er lebt noch, das ist um die 25 Jahre her. Ich leb auch noch, bin 2 Jahre älter als er.


Ich weiß nicht, ob ich eine Ruine bin, darum hab ich mir noch keine Gedanken gemacht im Hinblick auf mich im Vergleich zu einem Bauwerk. Dabei finde ich Architektur usw. durchaus interesssant - alles an einem Platz sagt etwas über den Platz, über die Schwingungen dort, die Qualität usw. aus -, aber ich versteh halt nichts davon, kann Barock und Gothik zuordnen, viel mehr aber schon auch nicht.

Eine Blume wird auch nicht schöner, wenn man sie benennen kann und seziert.

Es ist so schön, wenn man von etwas nichts versteht, was einem gefällt. Das Sezieren nimmt den Zauber und auch die Leichtigkeit.

Sollte ich keine Ruine sein, so hat mich vermutlich mein inneres, starkes Selbst (Prägung durch eine starke Mutter) davor bewahrt. Menschen haben mich vor nichts bewahrt. Unser Hund mal vor dem Verbrennen im Haus, er hat laut gebellt, als alle geschlafen haben.

Menschen, außerhalb von Dienstpflichten, haben mich vor gar nichts bewahrt. Wie und wodurch auch. Das kann man nicht erwarten.

Beschützen, das können nur Schutzengel, drum heissen die so.
 
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