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Warum schöpfen Staaten Geld nicht selbst?

AW: Warum schöpfen Staaten Geld nicht selbst?

Wie begründet sich dann der Zins? Der wird ja immer mühsam argumentiert, dass er eine Entschädigung für den Verzicht auf sofortigen Genuß der durch Geld erwerbbaren Waren sei.
Das fällt hier ja, bis auf die Mindesteinlage, weg.
Zins ist Entgelt für die Überlassung und Nutzung eines Sachguts oder hier einer Summe Geldes. Seine Höhe ist abhängig hier von Angebot und Nachfrage am Finanzmarkt.
Was ist denn mit Mindesteinlage einer Bank von Dir gemeint? Die Eigenkapitalquote bzw. summarische Höhe des Eigenkapitals? Was hat dies denn mit dem Zins zu tun?
Eine Bank verleiht Geld und bekommt irgendwann dieses samt vereinbarten Zinsen zurück. Die Kreditgeber konkurieren dabei um die Kreditgeber. Es herrscht Wettbewerb, somit tritt auch produktives Kapital mit produktiven Kapital in Wettbewerb mit den bekannten Folgen.
Diesen Wettbewerb würdest Du ja abschaffen. Deine Zentralbank wäre Monopolist, der Finanzmarkt ist bewusst aufgehoben.
ich bin im übrigen aber zuwenig sachkundig, um genau beschreiben zu können, warum auch der von Dir z. B. ins Auge gefasste Wertpapierhandel dann sinnlos ist, d. h. garnicht stattfinden kann.
Ausserdem kommen die Banken ihren Aufgaben nicht ordnungsgemäß nach, also ist das ein guter Zeitpunkt für Änderungen.
Woran willst Du das festgestellt haben? Ich finde, die Banken tun genau das, was der Kapitalismus ihnen zugedacht hat. Sie verhalten sich systemgerecht, Ihr Handeln ist finanzwirtschaftlich logisch und finanzpsychologisch gut nachvollziehbar.
Wenn das Bankensystem zusammenbricht, kollabiert das volkswirtschaftliche System. Das weiß man gerade jetzt ganz genau!
 
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AW: Warum schöpfen Staaten Geld nicht selbst?

Zins ist Entgelt für die Überlassung und Nutzung eines Sachguts oder hier einer Summe Geldes. Seine Höhe ist abhängig hier von Angebot und Nachfrage am Finanzmarkt.
Was ist denn mit Mindesteinlage einer Bank von Dir gemeint? Die Eigenkapitalquote bzw. summarische Höhe des Eigenkapitals? Was hat dies denn mit dem Zins zu tun?
Eine Bank verleiht Geld und bekommt irgendwann dieses samt vereinbarten Zinsen zurück. Die Kreditgeber konkurieren dabei um die Kreditgeber. Es herrscht Wettbewerb, somit tritt auch produktives Kapital mit produktiven Kapital in Wettbewerb mit den bekannten Folgen.
Diesen Wettbewerb würdest Du ja abschaffen. Deine Zentralbank wäre Monopolist, der Finanzmarkt ist bewusst aufgehoben.
ich bin im übrigen aber zuwenig sachkundig, um genau beschreiben zu können, warum auch der von Dir z. B. ins Auge gefasste Wertpapierhandel dann sinnlos ist, d. h. garnicht stattfinden kann.

Woran willst Du das festgestellt haben? Ich finde, die Banken tun genau das, was der Kapitalismus ihnen zugedacht hat. Sie verhalten sich systemgerecht, Ihr Handeln ist finanzwirtschaftlich logisch und finanzpsychologisch gut nachvollziehbar.


Die Mindesteinlage beträgt 2% vom Kreditkapital und besteht in einer Einlage bei der Zentralbank. Weil die private Bank nur diese Mindesteinlage wirklich besitzt, ist nur für diesen geringen Betrag Zins gerechtfertigt.

Ich weiß nicht, ob dieser Wettbewerb so wichtig ist. In der Praxis gibt es ihn eh nicht wirklich.

Der Finanzmarkt ist nicht aufgehoben. Jemand kann ja einen Kredit nehmen und sich mit dem Geld Aktien kaufen und damit handeln. Oder ein Unternehmer nimmt einen Kredit, bezahlt damit seinen Arbeiter und der kauft Aktien mit dem Geld, etc...
Hier gibt es auch den üblichen Wettbewerb

Weil die einem Kredit zugrundeliegende Substanz, also die Mindesteinlage, so gering ist, müssten die Banken sehr darauf achten, dass die Kredite auch wieder einbringlich sind, sonst muss der Staat dafür geradestehen, wie eben momentan. Und das haben die Banken nicht getan.

Wenn das Bankensystem zusammenbricht, kollabiert das volkswirtschaftliche System. Das weiß man gerade jetzt ganz genau!

Umso mehr Grund für den Staat diese Aufgabe und Einflußmöglichkeit bei sich zu behalten und nicht an Private zu vergeben, die letztendlich nur am Füllen ihrer eigenen Taschen interessiert sind.
 
AW: Warum schöpfen Staaten Geld nicht selbst?

.....
Wenn das Bankensystem zusammenbricht, kollabiert das volkswirtschaftliche System. Das weiß man gerade jetzt ganz genau!

Es kollabiert wahrscheinlich das weltwirtschaftliche System, das sich mit Hilfe vieler Staaten vom Finanz-Kapitalis-mus abhängig gemacht hat !
Dieser Kollaps könnte der weiteren Ent-Wicklung der Menschheit nur gut tun, vermutet der
blaue moebius
 
AW: Warum schöpfen Staaten Geld nicht selbst?

.....

Umso mehr Grund für den Staat diese Aufgabe und Einflußmöglichkeit bei sich zu behalten und nicht an Private zu vergeben, die letztendlich nur am Füllen ihrer eigenen Taschen interessiert sind.

Und woran ist letztlich der Staat interessiert...:confused::dontknow:
Der blaue moebius
 
AW: Warum schöpfen Staaten Geld nicht selbst?

Die Mindesteinlage beträgt 2% vom Kreditkapital und besteht in einer Einlage bei der Zentralbank. Weil die private Bank nur diese Mindesteinlage wirklich besitzt, ist nur für diesen geringen Betrag Zins gerechtfertigt.
Ich kann einfach Deinen Überlegungen nicht folgen, da mir schleierhaft ist, was Du eigentlich meinst.:dontknow:
Eine Mindesteinlage hat mit Geldschöpfung nichts zu tun. Wer legt sie bei wem warum an? 2 % vom Kreditkapital? Kreditkapital ist aber Fremdkapital...:confused:
Und warum ist Zins nur für Eigenkapital (Mindesteinlage, es geht wild durcheinander:)) gerechtfertigt?
Ich weiß nicht, ob dieser Wettbewerb so wichtig ist. In der Praxis gibt es ihn eh nicht wirklich.
Das ist keine Frage der Wichtigkeit aus sich selbst heraus, sondern er ist der kapitalistischen (freien oder sozialen) Marktwirtschaft immanent und existenziell notwendig. Er findet doch vor unseren Augen permanent statt.
Worauf begründest Du Deine Aussage?
Der Finanzmarkt ist nicht aufgehoben. Jemand kann ja einen Kredit nehmen und sich mit dem Geld Aktien kaufen und damit handeln. Oder ein Unternehmer nimmt einen Kredit, bezahlt damit seinen Arbeiter und der kauft Aktien mit dem Geld, etc...
Hier gibt es auch den üblichen Wettbewerb

Weil die einem Kredit zugrundeliegende Substanz, also die Mindesteinlage, so gering ist, müssten die Banken sehr darauf achten, dass die Kredite auch wieder einbringlich sind, sonst muss der Staat dafür geradestehen, wie eben momentan. Und das haben die Banken nicht getan.
Den Kredit vergibt aber nur noch die Staatsbank :confused:, er ist aber Voraussetzung für den Kauf von Wertpapieren, den Handel damit, der aber seinen Sinn verliert ohne Gewinnerzielungsbasichten, er wird inhaltslos etc.etc.
Irgendwie geht es bei Dir grundsätzlich durcheinander ...
 
AW: Warum schöpfen Staaten Geld nicht selbst?

Und woran ist letztlich der Staat interessiert...:confused::dontknow:
Der blaue moebius

Der Staat mit seiner Demokratie vertritt zumindest potentiell die Interessen seiner Bürger, wenn die Bürger die Demokratie pflegen.
Im Gegensatz dazu sind Privatfirmen nur sich selbst verpflichtet.
 
AW: Warum schöpfen Staaten Geld nicht selbst?

Der Staat mit seiner Demokratie vertritt zumindest potentiell die Interessen seiner Bürger, wenn die Bürger die Demokratie pflegen.
Im Gegensatz dazu sind Privatfirmen nur sich selbst verpflichtet.

... und der Papst sorgt für unser Seelenheil. :engel1:
 
AW: Warum schöpfen Staaten Geld nicht selbst?

Ich kann einfach Deinen Überlegungen nicht folgen, da mir schleierhaft ist, was Du eigentlich meinst.:dontknow:
Eine Mindesteinlage hat mit Geldschöpfung nichts zu tun. Wer legt sie bei wem warum an? 2 % vom Kreditkapital? Kreditkapital ist aber Fremdkapital...:confused:
Und warum ist Zins nur für Eigenkapital (Mindesteinlage, es geht wild durcheinander:)) gerechtfertigt?

Das ist keine Frage der Wichtigkeit aus sich selbst heraus, sondern er ist der kapitalistischen (freien oder sozialen) Marktwirtschaft immanent und existenziell notwendig. Er findet doch vor unseren Augen permanent statt.
Worauf begründest Du Deine Aussage?

Den Kredit vergibt aber nur noch die Staatsbank :confused:, er ist aber Voraussetzung für den Kauf von Wertpapieren, den Handel damit, der aber seinen Sinn verliert ohne Gewinnerzielungsbasichten, er wird inhaltslos etc.etc.
Irgendwie geht es bei Dir grundsätzlich durcheinander ...

Irgendwie hab ich das Gefühl, dass du mich verstehst, aber ein Spiel mit Begriffen spielst, die ich eh vermeiden will, weil sie mir nicht in die letzte Konsequenz klar sind.
Wenn du eine Unrichtigkeit in meinen Behauptungen siehst, sag es bitte ganz einfach :-)

Also nochmals von vorne:
Banken dürfen Kredite vergeben, obwohl sie kein Geld haben (abgesehen vom Betrag der Mindesteinlage).
Das Geld für den Kredit entsteht im Zuge dieser speziellen Kreditvergabe, die Giralgeldschöpfung heisst.
Als "Sicherheit" gibt es dafür die von der Zentralbank festgesetzte Mindesteinlage (derzeit 2%).
Diese Mindesteinlage ist in dem Zusammenhang das einzige Eigenkapital der privaten Bank.
Und weil es halt das einzige Kapital ist, das die Bank bei einer Kreditvergabe einsetzt, sollte auch nur dieser Einsatz durch Zinsen honoriert werden. Dieser letzte Satz ist aber eigentlich völlig unwichtig, ich schreibs jetzt halt nochmal, weil du immer wieder danach fragst.

Wie gesagt, den Wettbewerb am Finanzmarkt gibt es ja nach wie vor an den Börsen und ich bezweifle nur, dass es den Wettbewerb bei der Kreditvergabe in der Praxis überhaupt gibt und dass er unbedingt nötig ist.

Ich hab ja nirgends geschrieben, dass durch die Geldschöpfung keine Gewinne erzielt werden. Ich habe geschrieben, dass die Gewinne aus der Geldschöpfung der Staat bekommen soll, schliesslich muss er ja auch für die Folgen der Geldschöpfung geradestehen.

Also, ein Unternehmer kann sich wie bisher sein Geld an der Börse besorgen und muss dort dem Geldgeber verschiedene Risken und Genussverzichte abgelten, oder er besorgt es sich bei er Staatsbank und muss dort auch Risken in Form eines Zinses abgelten.
 
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AW: Warum schöpfen Staaten Geld nicht selbst?

Der Staat mit seiner Demokratie vertritt zumindest potentiell die Interessen seiner Bürger, wenn die Bürger die Demokratie pflegen.
Im Gegensatz dazu sind Privatfirmen nur sich selbst verpflichtet.
Der Staat sollte die Interessen aller Bürger vertreten, dies wäre der ideale Staat. Den aber kann es m. E. ohnehin nie geben.
Privatfirmen sind aus der Sozialverpflichtung des Eigentums heraus auch dem Gemeinwohl verpflichtet. Wohlgemerkt: Verpflichtet! In diesem gesellschaftlichen Konsens unterscheiden wir uns heute von den Gesellschaften des Kapitalismus im 19. Jahrhundert!
Private Unternehmen leisten dies in unterschiedlichem Maße in Abhängigkeit von der eigenen Doktrin ihrer Gewinnerzielungsabsichten.
 
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