Nun, die DDR hatte genau dasselbe politische System, wie ihr Besatzer (also parallel zur Bundesrepublik, die auch das System ihres Besatzers übernehmen mußte).
Das Volk der DDR wollte aber nicht das sowjetische System, weswegen auch breite Bevölkerungsgruppen aus der DDR fliehen wollten.
Und ich schrieb vom Volk. Das russische Volk wollte auch nicht den Stalinismus, der ihm aber aufgezwungen wurde, und der mit Gewalt durchgesetzt worden ist. Das Volk der Bundesrepublik aber wollte eine freie Demokratie, diese musste ihm nicht erst aufgezwungen werden, auch wenn du das gerne behaupten willst.
Ja, sag ich doch. Nur eben leisten die allerwenigsten besetzten Völker gegen den Besatzer Widerstand (etwa in Westdeutschland). Einige wenige leisten aber Widerstand (wie eben in der Tschechoslowakei 1968 oder in Ungarn 1956).
Jene Beispiele sind die bekanntesten und weitreichendsten. Aber breite Bevölkerungsgruppen des Ostblocks leistete im Kleinen Widerstand.
Sonst hätte es so etwas wie die Stasi in ihrer Form nicht gebraucht, und so eine Institution gab es in jedem Ostblockstaat. Wenn du jetzt damit kommen willst, dass es auch im Westen den Verfassungsschutz gab und gibt, dann ist das zwar richtig, der arbeitet aber nicht systematisch gegen das Volk, wie es die Stasi tat. Die Stasi behandelte das Volk prinzipiell wie einen Staatsfeind. Und das hatte seinen Grund, denn der Staat benahm sich durchaus wie ein Volksfeind, was das Volk nicht gerade staatsfreundlich werden ließ. Trotz systematischer Indoktrination, die schon in der Grundschule begann.
Nein, nein, hier ist wirklich sytematisch von staatlicher Seite her geplündert worden. Wiedergutmachung kann man ja erst leisten, wenn sie beschlossen worden ist (etwa nach dem Potsdamer Abkommen).
Also wenn ich etwas zerstöre und Wiedergutmachung leisten möchte, dann kann ich das sofort und selbst beschließen.
Dazu brauche ich keine formellen Abkommen - die im Nachgang natürlich zusätzlich statt finden können.
Geplündert wurde aber unmittelbar. Also auch schon vor dem Potsdamer Abkommen (danach ging es natürlich lustig weiter). Und ich meine hier nicht nur die berühmten goldenen Armbanduhren, die die Soldaten den Privatpersonen abgenommen haben. Bestraftworden ist bislang, soweit wie ich weiß, kein einziger von diesen Tätern.
Die Welt hatte offensichtlich andere Sorgen, zu dieser Zeit also die umfassende Strafverfolgung einzelner Besatzungssoldaten.
Der Sieger bestimmt die Spielregeln. Handelt er besonnen, holt er den Besiegten für die Gestaltung des besiegten Landes gleichberechtigt mit an den Verhandlungstisch. Handelt er unbesonnen, benimmt er sich, wie die Axt im Walde.
Im Falle der BRD hat er offensichtlich besonnen gehandelt, denn die BRD hat sich in den folgenden Jahrzehnten prächtig entwickelt. Die DDR hingegen nicht.
Ich bin mir sicher, daß Herr Langels bezüglich der damaligen Ablehnung gut recherchiert hat. Sonst wäre sein Beitrag wohl nicht gesendet worden.
Du hast nur jene einzelne Zeile eingestellt, und diese alleine ist undifferenziert, was ich ja auch so gesagt habe.
Nein, nicht unbedingt. England war z.B. vor den Weltkriegen die Weltmacht Nummer 1.
Weltmacht in Betracht auf Ausbreitung ihrer Kolonien, womöglich. Aber technologisch war Deutschland die Nummer 1.
Durch die steigende Bedeutung der Technologie in der Welt sah sich Deutschland in der Lage und womöglich im Recht, nun in anderen Belangen die Nummer 1 zu stellen. Der Schuss ging aber nach hinten los - und auch der zweite Versuch.
Nach zwei gewonnenen Kriegen waren die Engländer plötzlich nur noch besseres Mittelfeld. Die Engländer hätten ihre führende Position verteidigen können, wenn sie sich aus den Kriegen herausgehalten hätten. Am vorteilhaftesten hat die USA gehandelt: die anderen werkeln lassen bis sie verbluten, und dann kurz vor Toreschluß eingreifen mit der größten Beute für sich.
Die USA wollten sich raushalten, sind dann aber von Japan direkt angegriffen worden. Was genau wirfst du ihnen vor ?