AW: Demokratisieren nach humanitärer Intervention?(Abschlussarbeit zum ius post-bellu
traurig ist eine arbeit ohne argumente zu kritisieren, die immernoch ergebnisoffen ist.
kleines gedankenspiel für dich fluuu: stell dir vor, du seist tutsi und hast dich mit einigen tausend anderen in eine kirche geflüchtet. euch wurde gesagt, dort würdet ihr verschont werden. die kirche wird umstellt und um dich herum werden tausende wehrlose menschen mit macheten und knüppeln erschlagen.
ich an deiner stelle hätte in diesem fall ein eingreifen der übermächtigen westlichen imperialisten begrüßt...
wenn du mit widerstand eine pazifistische grundhaltung meinst, die ja ach so edel (weil? gegen die "herrschende klasse - o mein gott, was für eine rethorik) ist, sei dazu angemerkt, dass für mich in dem zusammenhang z.b. eines völkermordes auch das bewusste unterlassen von hilfeleistung (die du vorschlägst) eine form des handeln ist.
aber gut, auf eine diskursive ebene wolltest du dich ja gar nich begeben, es ging ja mehr um polemik gegen den neo-imperialismus des westens, den ich heir gänzlich unkritisch vertrete. (ich hoffe du hast bemerkt, dass ich themen zur diskussion stelle und auch sonst fragen formuliere...)
ich hoffe nicht, dass die ansonsten sehr konstruktive diskurs in die richtung weiter abgleitet
ps: um noch einen draufzusetzen. die verankerung eines ius post-bellum ist (in meinen augen) auch dazu gedacht, die hürden für moralisch gerechtfertigte humanitäre interventionen (ja, ich glaube, dass sich so etwas rechtfertigen lässt) noch höher gesteckt werden. neben dem ius ad bellum und ius in bello müsste nämlich auch noch ein ius post-bellum beachtet werden. leider ist das ius post-bellum derzeit noch fast gar nicht ausgearbeitet. einzig verbindliche kriegsverbrechertribunale scheinen ein punkt zu sein, auf den sich viele autoren in diesem bereich einigen können. ich werde in kürze mal etwas mehr zum ius post-bellum posten, da dies der dreh und angelpunkt ist.
viele grüße und ich bitte weiter um berechtigte krik
ps: das hauptargument gegen humanitäre interventionen ist (und sollte) übrigens nicht, dass die staatssouveränität verletzt wird, sondern, dass bei realen interventionen fast unvermeidlich unschuldige menschen sterben. dies ist ein wohl kaum zu überschätzendes problem, da die intervenienten den vorwurf kaum ausräumen können, das elementarste menschenrecht (jenes auf leben) bei einigen zu verletzen, um andere zu retten. (und dann sind wir beim vorwurf des utilitarismus, den ich nur mit walzers "emergency ethics" begegnen kann). ganz ausräumen lässt sich dieser vorwurf aber nicht. (nur soviel zu meiner unkritischen und unreflektierten sichtweise...puh, solche kritik lässt mich nicht kalt )
traurig ist eine arbeit ohne argumente zu kritisieren, die immernoch ergebnisoffen ist.
kleines gedankenspiel für dich fluuu: stell dir vor, du seist tutsi und hast dich mit einigen tausend anderen in eine kirche geflüchtet. euch wurde gesagt, dort würdet ihr verschont werden. die kirche wird umstellt und um dich herum werden tausende wehrlose menschen mit macheten und knüppeln erschlagen.
ich an deiner stelle hätte in diesem fall ein eingreifen der übermächtigen westlichen imperialisten begrüßt...
wenn du mit widerstand eine pazifistische grundhaltung meinst, die ja ach so edel (weil? gegen die "herrschende klasse - o mein gott, was für eine rethorik) ist, sei dazu angemerkt, dass für mich in dem zusammenhang z.b. eines völkermordes auch das bewusste unterlassen von hilfeleistung (die du vorschlägst) eine form des handeln ist.
aber gut, auf eine diskursive ebene wolltest du dich ja gar nich begeben, es ging ja mehr um polemik gegen den neo-imperialismus des westens, den ich heir gänzlich unkritisch vertrete. (ich hoffe du hast bemerkt, dass ich themen zur diskussion stelle und auch sonst fragen formuliere...)
ich hoffe nicht, dass die ansonsten sehr konstruktive diskurs in die richtung weiter abgleitet
ps: um noch einen draufzusetzen. die verankerung eines ius post-bellum ist (in meinen augen) auch dazu gedacht, die hürden für moralisch gerechtfertigte humanitäre interventionen (ja, ich glaube, dass sich so etwas rechtfertigen lässt) noch höher gesteckt werden. neben dem ius ad bellum und ius in bello müsste nämlich auch noch ein ius post-bellum beachtet werden. leider ist das ius post-bellum derzeit noch fast gar nicht ausgearbeitet. einzig verbindliche kriegsverbrechertribunale scheinen ein punkt zu sein, auf den sich viele autoren in diesem bereich einigen können. ich werde in kürze mal etwas mehr zum ius post-bellum posten, da dies der dreh und angelpunkt ist.
viele grüße und ich bitte weiter um berechtigte krik
ps: das hauptargument gegen humanitäre interventionen ist (und sollte) übrigens nicht, dass die staatssouveränität verletzt wird, sondern, dass bei realen interventionen fast unvermeidlich unschuldige menschen sterben. dies ist ein wohl kaum zu überschätzendes problem, da die intervenienten den vorwurf kaum ausräumen können, das elementarste menschenrecht (jenes auf leben) bei einigen zu verletzen, um andere zu retten. (und dann sind wir beim vorwurf des utilitarismus, den ich nur mit walzers "emergency ethics" begegnen kann). ganz ausräumen lässt sich dieser vorwurf aber nicht. (nur soviel zu meiner unkritischen und unreflektierten sichtweise...puh, solche kritik lässt mich nicht kalt )
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