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Überwindung

Was für eine absurde Frage, wie kommen Sie nur auf solche Sachen? Das Beispiel ist doch an allen Haaren eines sehr stark behaarten Bulgaren herangezogen.
Eine schöne Umschreibung dafür, wie absurd ich die Gegenargumente pro Überwindung finde. Als wäre Deutschland von einem Tsunami aus untergewichtigen Menschen getroffen, die anderthalb Jahre lang zu geschwächt sind, um ihren eigenen Abwasch zu erledigen.

@Zeilinger
Mein Geschlecht ist feminin.
 
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Hallo Psychologen und psychologisch Interessierte !

Ich meine, von Natur aus ist der Mensch

träge und
feige.​

Er wird fleißig,

wenn er seine Trägheit überwindet,

mutig,

wenn er die Angst vor dem Versagen überwindet.​

Was haltet Ihr von der Überwindung ?

Um rege Teilnahme bittet

Zeili

Ich bin mir nicht sicher, ob es gut wäre, wenn Menschen noch mutiger und noch fleißiger wären. Das könnte sehr leicht mehr Unfälle und mehr Herzinfarkte zur Folge haben.
 
Ein relevanter Teil der Ausländer, die zu mir in den Wochenend-Deutschkurs gekommen sind, erstreitet sich sein deutsches Asylrecht vor Gericht. Teils mit der Begründung, in den Ländern auf der Balkanroute sei ihnen kein Essen gegeben worden. Das sind keine Menschen, die jemanden für den Abwasch brauchen. Und es sind auch keine Menschen, denen es egal ist, ob man ihnen mit aufrichtiger Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft begegnet oder mit gekünstelter, selbstgerechter. Das merken die doch. Ihr würdet das auch merken und euch nicht über Kurzschluss-Bevormundung freuen. Das denke zumindest ich, ohne mich angestrengt in Flüchtlinge hineinversetzen zu wollen. Rein physisch betrachtet sind die Ausländer, die bei uns ankommen, kräftig und gesund. Ich habe noch keinen 2015/16er Flüchtling gesehen, der merklich akut Hunger leidet oder in letzter Zeit gelitten hat oder besonders krank / kränker als ein Durchschnittsdeutscher war.
 
Mir fällt niemand ein, der durch Überwindung zu mehr Selbstwert gekommen wäre. Weder bezüglich meiner eigenen Beobachtungen meiner Mitmenschen, noch bezüglich ihrer Aussagen. Ich denke bei "Überwindung" daran, etwas zu tun, das man nicht tun will.

Wer tut schon unter gegebenen Umständen überhaupt etwas, was er nicht will ?
Wer voller Ekel sein Klo putzt will es letztendlich auch - es überwiegt sein Wille ein sauberes Klo zu haben über den Willen, das Klo nicht zu putzen. Auch jemand, der unter Waffengewalt seine Geldbörse herausrückt, folgt letztendlich seinem Willen - denn er will lieber seine Geldbörse hergeben als sterben.

Der Menschliche Wille ist vielschichtig und bei Überwindung geht es um den "inneren Schweinehund". Der einen Sportler dazu verleitet faul auf der Haut zu liegen anstatt zu trainieren - den Studenten zum Müßiggang anstatt zum Lernen, Hausfrau/Hausmann zum Herumliegen anstatt den Abwasch zu machen, und und und. Die Überwindung dieses Schweinehundes (welcher ein Part der Person selbst ist) macht die Person stolz bzw steigert dessen Selbstwert. Im entgegengesetzten Fall hingegen (Müßiggang, faul herumliegen, etc...) geht mit dem Wohlgefühl zumeist auch ein schlechtes Gewissen einher, das dem Selbstwertgefühl in der Regel abträglich ist.

Mit deiner Formulierung, "sich gegen innere Widerstände durchzusetzen", bist du doch auch ziemlich weit weg vom Gegenteil meiner Aussage, oder? Etwas tun, obwohl es Einem widerstrebt, das ist Überwindung und auch Selbstverleugnung. Statt zu sagen "Hoppla, ich merke da einen inneren Widerstand, vielleicht wäre es gesünder, davon die Finger zu lassen", sagt man "Nein, ich muss das tun, egal wie ich mich dabei fühle". Sich durchzusetzen gegen äußere Widerstände, ist ein ganz anderes Thema. Ich dachte, hier ginge es nur um Selbstüberwindung.

Nicht Selbstverleugnung, denn sowohl der Wille sein Studium abzuschließen wie auch der Wille zum Müßiggang sind reale Wünsche der Person. Daher ist die Entscheidung, wofür auch immer, vielleicht vieles, aber nicht Selbstverleugnung.

Das, was "Selbstüberwindung" genannt wird ist nicht die Überwindung seiner selbst als Gesamtheit, sondern des inneren Widerstandes. Dieser wird aber durch andere Teile des Selbsts überwunden. Insofern triumphiert man selbst über sich selbst - und das ist eben keine Selbstverleugnung. Ansonsten wäre jeder Entscheidungsprozess eine Selbstverleugnung....brrr !
 
Zu der Überwindung kann ich aus meiner Sicht folgendes sagen :
Sie kann einem viel versauen.

Träge und feige sind wir geworden , wir haben Dächer über dem Kopf , warme decken, kaufen das Fleisch abgepackt im Supermarkt und sehen über dem Fernseher was in der Welt abgeht ohne einen Fuss vor die Tür setzen zu müssen.
Es war nicht immer so , die Entwicklung spricht für uns.
Wenn der Mensch etwas tuen MUSS ohne es selbst zu wollen macht er es nicht lange oder gar nicht , er muss es wollen dann setzt er alles ein und es kostet ihm auch keine Überwindung damit durchzustarten.

Und Angst vor dem versagen ?
Gute Frage , da finde ich das Spektrum zu breit denn jeder einzelne Mensch hat unterschiedliche sorgen bzw ängste .
 
Wer tut schon unter gegebenen Umständen überhaupt etwas, was er nicht will ?
Da gibt es allerdings viele.
Wenn die Herausgabe der Brieftasche bei vorgehaltener Waffe deiner Meinung nach ein Akt des freien Willens ist, dann müsstest du dich gleichzeitig für die sofortige Streichung von Straftatbeständen wie Belästigung, Erpressung, Nötigung, Bedrohung. etc. aus dem Strafgesetzbuch aussprechen.
Nicht immer führt ein selbst auferlegter Zwang, eine bestimmte Rolle zu spielen, zu Stolz. Aber niemals zu Selbstwert - es bleibt auch bei temporärem, scheinbarem Erfolg das Gefühl eines inneren Widerstands im Hinterkopf, oder die Erinnerung daran. Und das, was "Schweinehund" genannt wird, ist eigentlich Instinkt. Um wieder von mir zu sprechen: Als ich noch exzessiv trainiert habe, was ich jetzt aus persönlichen Gründen nicht mehr kann, gab es da nie einen Schweinehund, einen inneren Widerstand zu überwinden, im Gegenteil. Ich denke, wenn man etwas so sehr will, dass man dafür Entbehrungen in Kauf nimmt, dann kann es sein, dass es ein Ventil ist, mit dem andere Probleme kompensiert werden, die man nicht anzugehen wagt. Ich war aber nie Profisportler, habe nur hobbymäßig trainiert - insofern ist das keine Rolle (wie Studentin, Schülerin, Hausfrau, Tochter) gewesen, die ich hätte ausfüllen, bzw. übernehmen, also nicht selbst eingrenzen können.
 
Wer sich überwindet, hat Angst, nicht zu funktionieren und deshalb abgehängt zu werden, vor allem, wenn für das, was mensch eigentlich möchte, nur wenig positive Erfahrungen zugrunde liegen, ist er-sie verführbar für eine von außen geforderte Normalität, die der eigenen Natur zuwider läuft.

Als Grauzone würde ich zwischen Zwang und Freiwilligkeit die Pflicht einordnen, die auf einem grundsätzlichem Einverständnis mit bestimmten Handlungen beruht und die erlaubt, sich auch schwierigen, mit Unsicherheit behafteten Abschnitten auf dem eingeschlagenen Weg zu stellen, selbst wenn im Konkreten Widerstände auftreten. Das Pflichtgefühl ist der Motor, seine Widerstände ernst zu nehmen und die Auseinandersetzung zu suchen, statt sie durch Überwindung oder Ausweichen zu missachten oder sich mit oberflächlichen Erklärungen abzugeben.

Zwang hat die Angst im Rücken und die Illusion vor Augen, Pflicht den selbstgewählten Boden unter den Füßen und ein Knäul aus Sinnfäden in den Händen.
 
Träge und feige sind wir geworden , wir haben Dächer über dem Kopf , warme decken, kaufen das Fleisch abgepackt im Supermarkt und sehen über dem Fernseher was in der Welt abgeht ohne einen Fuss vor die Tür setzen zu müssen.
Richtig, dafty28, Bewegung ist Leben; wenn wir Gefahr laufen nur hinter dem Ofen udn Fernseher sitzen zu bleiben - ohne bettlägerig zu sein - sollen wir unsere Trägheit überwinden und raus zu gehen. Von einer 1000-Meilen-Reise ist der erste Schritt der schwerste. Der dritte macht dann schon Freude.
 
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Wer sich überwindet, hat Angst, nicht zu funktionieren und deshalb abgehängt zu werden, vor allem, wenn für das, was mensch eigentlich möchte, nur wenig positive Erfahrungen zugrunde liegen, ist er-sie verführbar für eine von außen geforderte Normalität, die der eigenen Natur zuwider läuft.
Nur wer liebt, dann sich auch zu etwas Unangnehmem überwinden.
 
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